Es geht mir nur darum, dass das genannte Beispiel mit der magischen Bibliothek, so wie es da steht, eben noch kein PE ist. Genau so verfahre ich doch auch, wenn Spieler keine Fakten setzen dürfen (über ihren SC hinaus).
Ich bin mir nicht sicher, ob das alle Spielleiter so locker sehen wie Du und sowas nicht als PE bezeichnen. In Spielen, wo ich ausdrücklich PE ablehne (ja, die leite ich auch), würde ich selbst als Spielleiter erstmal vorsichtig sein und nachfragen/prüfen, ob die plötzliche Einführung einer Institution
meine Spielwelt stört
oder ob ein plötzlicher Quell an magischem Wissen meine vorbereiteten Herausforderungen komplett unbrauchbar macht. Letzteres ist für Dich als Taktiker vielleicht sogar ein erstrebenswertes Ergebnis, aber für mich als Spielleiter (und damit auch Mitspieler), wäre es ein massives Ärgernis (und wenn ich kurz auf Spielersicht gehe, für mich als Spieler normalerweise auch). Insofern würde ich in bestimmten Runden PE - oder vielleicht besser gesagt Spielereingriffe in die Spielwelt - bereits auf diesem Level nicht zulassen wollen (beispielsweise bei WH3, wenn es nicht würfelgesichert ist).
Und jetzt etwas ernster: Es entspricht meinen Wünschen, dass der SL eine Welt und ein Abenteuer anbietet. Darauf möchte ich dann reagieren können, indem ich ausführlich Pläne schmiede und diese dann umsetze. (Jaja, das mit dem Feindkontakt ignorieren wir mal gerade. ) Wenn man von SL- und Spielerseite darüber einig ist, dann heißt es, dass sich beide Seiten ausgiebig einbringen. Anfangs mehr der SL (Präsentation der Herausforderung), dann erstmal mehr die Spieler (Pläne schmieden) und schließlich beide gleichermaßen (Durchführung der Pläne).
Klar, für einen herausforderungsorientiert-taktischen Spielstil ist PE verständlicherweise so angenehm wie Krätze. Aber für Spieler mit dieser Vorliebe ist der Mechanismus des Eingriffs in die Spielwelt gar nicht gedacht, und das Problem, das mMn PE - verstanden als
Empowerment wie 1of3 es
hier darlegt - angehen will (also mMn die Erzählerübermacht), wird für solche Spieler anders gelöst, nämlich durch strikte Anbindung der SL-Entscheidungen an Regeln, Spielwelt und Abenteuervorgaben.
Eine andere Sache ist das Mitdenken auf der Metaebene. In dem Bereich bin ich (wie ich ja auch im MA-Thread ausgiebig dargelegt habe), generell der Meinung, dass man sowas betreiben sollte, wenn man sich nicht 100%ig sicher ist, dass alle Mitspieler die gleichen Spielinteressen haben. Natürlich kann man auch versuchen, zu vermeiden, dass man mit Leuten spielt, die andere Interessen haben - aber oft kann man sich Gruppen nicht backen, sondern muss einen Kompromiss finden. Bei der Suche danach ist ein Denken außerhalb des Charakters, von einem Standpunkt als Spieler aus, meiner Meinung nach unumgänglich.