Autor Thema: Wer mags auch mal härter?  (Gelesen 34628 mal)

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Offline 1of3

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #50 am: 18.12.2012 | 00:29 »
Danke BuG. Damit hast du nicht unrecht.

Und natürlich sollst du mit deinen Mitspielern kommunizieren, wie sie das Spiel empfunden haben, bibabutzelmann.

Offline bibabutzelmann

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #51 am: 18.12.2012 | 00:38 »
Das macht man bei neuen Leuten auch. Aber wenn jemand nach dem ersten mal Spielen schon keine Lust mehr hat, oder ich merke, dass jemand nicht rein passt, dann hab ich da keinen Gesprächsbedarf. Dann wurden da Schlüsse gezogen, die sind begründet und damit hat es sich dann. Ich lass mir aber nicht unetrstellen irgendwen seelisch zu vergewaltigen weil ich nicht explizit nachfrage wo was falsch gelaufen ist. Wer mit der Art des Spielens nicht zurecht kommt sollte sich andere Leute suchen. Gibt ja genug die anders spielen.

Natürlich macht man auch mal ne Feedbackrunde. Aber nebenbei, da gibts keine Gruppensitzung mit Supervisor und Psychotherapeut. Und wenn wen was stört: Störungen haben Vorrang! Raus damit, dann wirds geklärt und dann gehts weiter oder eben nicht. Aber ich sehe mich da echt in keiner professionellen Verantwortung.
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Offline blut_und_glas

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #52 am: 18.12.2012 | 00:39 »
Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?

Wieso? War dir das jetzt zu hart? ;D

Aber wenn ich merke, ICH hab jetzt ein Problem, muss ich es aussprechen. Wer seine Klappe hält, dem kann auch nicht geholfen werden. Wir sind ja alles keine Telepathen.

Auch das finde ich zu einseitig. "Wer ein Problem hat, der muss es sagen" ergo "wer es nicht sagt, hat halt selber schuld". Telepathie verlangt niemand. Aufmerksamkeit hingegen wäre schon schön, oder?

Ja, sicher trage ich für mich die Verantwortung und damit auch die, meinen Mitspielern zu signalisieren, wenn ich etwas nicht möchte. Diese Verantwortung jedes Einzelnen für sich selbst entbindet aber doch die Übrigen nicht von der Verantwortung, auch auf ihre Mitspieler zu achten.

Vorher abklären.
Währenddessen aufpassen (auf sich und auf andere).
Danach auswerten.

Das halte ich auch deshalb für essentiell, weil es - gerade auch beim gewollten "härter" spielen - nicht immer ohne Grenzverletzung abgeht. Was ich übrigens für völlig normal halte. Das passiert eben. Und weil es passiert, und ich es für weitgehend unrealistisch (und wenig erstrebenswert) erachte das auf Teufel komm raus zu vermeiden, ist es mit "vorher/so früh wie möglich" abklären eben nicht getan.

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Nin

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #53 am: 18.12.2012 | 00:40 »
Ich plädiere ganz klar für "vorher" ansprechen.
1) Denn ich will wissen, wer wie tickt und mit wem ich spielen. Und in dem Fall hier: Nicht spielen will und meine Zeit verschwenden würde.
2) Es ist leichter vor dem Start zu sagen, was gewünscht ist, als Mitten im Spiel aufzustehen und zu gehen.

Callisto

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #54 am: 18.12.2012 | 00:44 »
Ich antworte dir, BuG mal im neuen Thread http://tanelorn.net/index.php/topic,79026.msg1634918.html

Offline bibabutzelmann

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #55 am: 18.12.2012 | 01:25 »
Sind ja nun aber doch einige zusammengekommen, die es gerne härter mögen. Aber sehe ich das richtig, dass da keine Frau bislang bei war, also mal ganz ohne Sexismus  ~;D
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Offline ArneBab

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #56 am: 18.12.2012 | 05:31 »
Edit: Wer spricht denn davon, Psychiater zu spielen?
Das habe ich die letzten Tage in der einen oder anderen Formulierung gelesen, und ich hatte immer irgendwie das Gefühl, dass es im Endeffekt heißt „ich will mich nicht um andere scheren. Ist doch deren Problem, wenn sie in meiner Nähe sind“. Beziehungsweise versucht, durch die Überspitzung dessen was andere sagen könnten die normale Aussage „zeig wenigstens ein Minimum an Empathie und Rücksicht“ gleich von vorneherein abzublocken.
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Offline Nocturama

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #57 am: 18.12.2012 | 09:59 »
Sind ja nun aber doch einige zusammengekommen, die es gerne härter mögen. Aber sehe ich das richtig, dass da keine Frau bislang bei war, also mal ganz ohne Sexismus  ~;D

Wie gesagt, ich weiß immer noch nicht, was du so unter "härter" wirklich verstehst. Klang bisher nach "haha, ich vergewaltige den jetzt" oder "haha, ich schlitze den voll auf". Das ist für mich, ehrlich gesagt, nicht hart, sondern albern. Und langweilig. Übergewalt geht mal für einen Abend, dann hat sich der Witz abgenutzt. Vergewaltigung oder Pädophilie brauche ich als Humorthema nicht.

"Hart" ist es für mich persönlich, emotional traumatische Ereignisse in ihren Konsequenzen darzustellen und das in der Runde auch an mich heranzulassen. Und ja, so spiele ich gerne, wenn auch nicht jeden Abend - dafür ist es einfach zu anstrengend.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #58 am: 18.12.2012 | 10:04 »
Unter dem Eindruck der letzten Posts:

Wie hart du es gerne in deiner Spiel-Fiktion hast, ist deine Sache, und niemand will dir da irgendwelche Vorschriften machen.

Wenn du aber der Meinung bist, das Wohlbefinden deiner Mitspieler sei nicht dein Problem, und dir heraus nimmst, vollkommen rücksichtslos ihnen gegenüber zu agieren, wie es jetzt im Moment klingt ("bla bla ich bin Profi, bla bla in meiner Freizeit brauch ich das nicht"), dann erwarte dafür keinen Applaus. Völlig scheißegal was du von Beruf bist, wenn Leute sich mit dir an einen Spieltisch setzen, können sie erwarten, dass du sie anständig behandelst, nicht mehr und nicht weniger.

Unbenommen bleibt, dass "vorher absprechen" seine Grenzen hat. Ebenso unbenommen bleibt, dass manchmal, wenn das Vertrauen groß ist, man auch mal gezielt eine Grenze überschreiten kann. Aber man trägt dafür Verantwortung. Bei dir, bibabutzelmann, klingt es im Moment gerade so, als würdest du jede Verantwortung von dir weisen. Wenn das von Anfang an dein Punkt war, dann war deine Wahrnehmung doch richtig: Du kannst davon ausgehen, dass es in diesem Forum als allgemein anerkannt gilt, dass Erwachsene für ihr Verhalten und dessen Auswirkungen auf ihre Mitmenschen Verantwortung tragen.
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Offline Jiba

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #59 am: 18.12.2012 | 11:08 »
Was Vermi und Nocturama sagen, kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich hatte am Wochenende noch eine Diskussion in der es um ähnliche Dinge ging. Meine Position war dabei, viel allgemeiner, dass es eigentlich die Pflicht der SLs (und auch der Mitspieler) ist, an der Stelle das Spiel zu unterbrechen, wo verbal oder non-verbal kommuniziert wird "Hey, das was im Spiel grade passiert gefährdet voll meinen Spielspaß oder meine Wohlfühlzone am Tisch." Eigentlich ging es um Sachen wie Mary-Sues und Deus-Ex-Machinas oder Setzungen des SLs wie "Dein Charakter ist jetzt beeindruckt!" Sobald ich rollende Augen und lange Gesichter bei allen meinen Mitspielern sehe, ob als SL oder als Spieler, ist Klärungsbedarf da. Da hilft die Vorgehensweise meines Diskussionspartners, die in etwa lautete "Ein guter SL führt die Situation und Szene im Spiel trotzdem weiter und unterbricht nicht, da dies die Stimmung am Tisch gefährdet!", reichlich wenig. Sobald es Unklarheiten gibt oder Missverständnisse oder klarer Verlust von Spielspaß, ist es eine gute Idee drüber zu sprechen. Am Besten, wie C sagt, "so früh wie möglich" und, wie ich noch hinzufüge, "so klar und unverblümt wie nötig".

Es wurde schon genannt, dass bestimmte Spiele einen bestimmten Härtegrad ("Do" ist Feelgood-Rollenspiel, "Malmsturm" ist grim&gritty) ausschließen – oder besser: "auszuschließen scheinen", denn verlassen kann ich mich am Spieltisch auch darauf nicht, weswegen auch bei bekannten Spielern ein paar Worte á la "Den und den Härtegrad bespiele ich." nicht verkehrt sind, wie ich finde. Also allein von einer Settingbeschreibung her, kann man nämlich im Zweifelsfall auch nicht ableiten, wie hart das tatsächlich am Tisch gespielt wird (besonders, weil wir in der Regel selektive Leser sind und uns die Informationen, die wir als interessant empfinden, eher im Gedächnis bleiben als andere Informationen, die unseren Geschmack weniger treffen). Du hast ja schon erwähnt, bibabutzelmann, dass du DSA spielst, auf Aventurien, nehme ich an. Und hättest du mir einfach nur gesagt "Wir spielen DSA auf Aventurien." – ich hätte an dem hügelzwergischen Marionettenbauer, den ich mir dann erstellt hätte, mit Sicherheit keinen Spaß gehabt. Nicht weil ich den Härtegrad in der Spielrunde grundsätzlich ablehne, sondern weil mir der Charakter nicht das Material bietet, das ich für so eine Runde brauche. Und dann sitze ich da und bin irritiert, weil ich mich auf was ganz anderes eingestellt habe, weil ich Aventurien als "märchenhaft-heroisch" wahrnehme und nicht als "blutig-heftig". Auf der anderen Seite warte ich noch auf eine grim-darque Star-Wars-Imperium-Runde, in der ich dann auch den Kontext habe, meinen brutalen Wookie-Sith zu spielen. Neben eventuell überschrittenen Grenzen kann vorherige Nichtabsprache auch noch zu ganz anderen Problemen führen, die erst einmal viel mundaner sind.

Und zur Ausgangsfrage: Ich spiele am liebsten Runden, die mir emotional voll an die Substanz gehen. Da dürfen auch sadistische Morde werden und sexuelle Übergriffe vorkommen – ja, wenn ich sowas wie "Drama" oder "Horror" spiele, dann soll sowas auch vorkommen dürfen, denn sonst wäre die Fallhöhe einfach zu niedrig. Was ich aber nicht mag ist, das Gefühl zu haben, dass diese Dinge sozusagen "weggelacht" werden. Ich habe zum Beispiel schon Runden bei "Fiasco" erlebt, bei denen ursprünglich ernste Themen zu sehr ins Gonzo abgedriftet sind. Ein paar Worte (muss nicht viel sein) am Anfang vermeidet genau diesen Frust – oder senkt zumindest die Chance, dass solcher Frust aufkommt. Meiner Erfahrung nach.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Boba Fett

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #60 am: 18.12.2012 | 11:39 »
Ich seh hier schon wieder zu viele erhobene Zeigefinger und das finde ich zum kotzen!  :q

Naja, Du fragst die User nach ihrer Meinung und wenn Du sie bekommst, solltest Du Dich dann nicht beschweren.
Im übrigen hat hier absolut niemand den "so darf man nicht spielen" Zeigefinger erhoben, sondern alle Aussagen beschränken sich auf "wenn man so spielt, sollte man beachten, dass" Aussagen.
Ich sehe da keine Vorschrift und auch keinen moralischen Imperativ.

Zitat
Ich finde nicht, dass man Menschen vorschreiben kann, wie sie ihre Freizeit mit anderen gestalten. Ich MUSS schon mal GAR NICHTS!

Ganz ehrlich: Das ist doch Quatsch!
Und ich denke, das weisst Du auch.

Mal ganz abgesehen davon, dass es hier niemanden gab, der irgendwelche Vorschriften gab:
Aussenstehende sollten Dir nichts vorschreiben.

Aber nicht-am-Spiel-beteiligte sollten durchaus in der Lage sein, ihre Meinung und Argumente anzubringen. Scheuklappen bringen doch genauso wenig etwas, wie Vorschriften.
Mit am Spiel beteiligten wird man immer einen Kompromiss suchen und sich irgendwo in der Mitte treffen. Nur wenn die Positionen völlig unvereinbar sind, spielt man nicht zusammen, aber das ist doch die absolute Ausnahme. Kommt ein Neuling in die Runde liegt die Mitte meist sehr nah beim bisherigen Konsens, denn der Rest ist sich ja meist einig. Insofern ist da viel Anpassungsfähigkeit vom Neuling gefragt. Andererseits gibt es aber auch einen Grund, warum sich die Runde auf einen neuen Mitspieler einlässt. Also kann die nicht auf absolut starren Positionen verharren.

"Ich muss schon mal gar nichts" ist daher doch eher pubertärer Trotz.

Ansonsten finden sich hier mal wieder eine Menge Extremsituationen, die hier als Beispiele herangezogen werden, die in ihrer Häufigkeit wohl aber die absolute Ausnahme darstellen werden.

Gesunder Menschenverstand und die übliche Sozialkompetenz reichen vollkommen aus, um Gesellschaftsspiele (zu denen Rollenspiel auch gehört) erfolgreich absolvieren zu können.
« Letzte Änderung: 18.12.2012 | 12:11 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline aingeasil

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #61 am: 18.12.2012 | 11:56 »
Was ich aber nicht mag ist, das Gefühl zu haben, dass diese Dinge sozusagen "weggelacht" werden. Ich habe zum Beispiel schon Runden bei "Fiasco" erlebt, bei denen ursprünglich ernste Themen zu sehr ins Gonzo abgedriftet sind.
ich habe oft das Gefühl, dass so ein Verhalten provoziert wird, wenn einem oder mehreren Spielern (oder sogar der Spielleiter) das aktuelle Thema zu sehr an die Substanz ginge. Sogesehen als Abwehrmechanismus.

Von mir aus darf es so lange "hart" sein, wie ich nicht das Gefühl habe, dass sich irgendjemand - SL oder die anderen Mitspieler - auf meine Spieler- und Charakterkosten austobt. Es darf auch mal "spontan" passieren, weil "es sich aus dem Spiel ergab" - aber eine kurze Rücksprache soltle immer da sein ("War/Ist das für dich ok?").
« Letzte Änderung: 18.12.2012 | 12:15 von aingeasil »

Offline Timberwere

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #62 am: 18.12.2012 | 12:06 »
Ich kann Vermi, Nocturama und Jiba da nur voll und ganz zustimmen. Ich habe rein gar nichts gegen "härter", im selben Sinne, wie Nocturama ihn beschrieben hat. Es geht mir ganz genauso, dass ich es mag, wenn der Charakter an seine Grenzen geführt wird, wenn es ihm dreckig geht und er alle möglichen, auch durchaus brutalen, Hindernisse in den Weg gelegt bekommt.

Aber wie Nocturama auch schon sagte: Es kommt immer darauf an, welches System, welches Setting, und vor allem mit welchen Leuten.
Als es in unserer New Orleans-Runde letztens (bei der von vorneherein geplant war, dass sie eine düstere, Angel Heart-mäßige Stimmung haben sollte) tatsächlich zu einer Vergewaltigung kam und die ganze Story ziemlich tragisch endete, hat das gepasst, allen gefallen und war richtig großes Kino. Aber ich hätte das nicht in einer Runde spielen wollen oder können, wo ich nicht schon alle kannte. Einfach so spontan mit völlig Unbekannten wäre mir das, glaube ich, deutlich schwieriger gefallen.

Und diese Runde war von vorneherein so geplant und angesetzt. Es gibt andere Settings/Systeme mit anderen Zielsetzungen, die ich ganz anders spielen würde. (Und z.B. in unserer Nachwuchs-Runde, in der 12- bis 14-Jährige mitspielen, ist sowas von vorneherein ausgeschlossen. Das sollte aber, denke ich, klar sein.)

Einfach mal schnetzeln um des Schnetzelns willen... puh. Von mir aus. Kann mal Spaß machen (vielleicht), würde aber mir zumindest vermutlich sehr schnell langweilig werden.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Elden

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #63 am: 18.12.2012 | 14:27 »
Mordend und brandschatzend umher zu ziehen. Alles Vergewaltigen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist? Ist das hart? Soll das hart sein? Ich halte das für Pillepalle und Schenkelklopfer. Erinnert mich an meine DSA-Runde (mitten in der Pubertät - schon Äonen her) bei der mit rostigen Messern die Gegner entmannt worden sind- >Schenkelklopf< echt "hart", was?

"Hart" ist es für mich persönlich, emotional traumatische Ereignisse in ihren Konsequenzen darzustellen und das in der Runde auch an mich heranzulassen. Und ja, so spiele ich gerne, wenn auch nicht jeden Abend - dafür ist es einfach zu anstrengend.
Genau meine Meinung. Seit meiner Pubertät ist ne Menge Zeit vergangen und für mich bedeutet "hart" genau das, was Nocturama sagt. Austeilen ist nicht "hart"- einstecken ist es.
Bsp.: Ich spiele Cthulhu eher selten, weil ich mich dort mit Verlust, Ängsten und auch Traumata meines Chars auseinandersetze, mit dem Anspruch das er/sie kein Held sondern nur ein ganz einfacher Mensch ist. Die Degeneration der Persönlichkeit darzustellen. Das ist für mich kein Casual-RPG und das ist anstrengend (und hart).
Dies ist eine Signatur.

Offline bibabutzelmann

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #64 am: 18.12.2012 | 19:20 »
Ich sehe hier sehr viel Imperativ, denn mir wird hier sehr oft gesagt was ich muss. Und alles was ich sage, ist dass ich gewisse Leute nicht am Spieltisch haben muss und die dementsprechend schnell "entferne" und sie gleich vor klare Tatsachen stelle.

Und nun zum midnestens dritten Mal: Es geht nicht darum zwanghaft und permanent die Sau rauszulassen.
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Offline ArneBab

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #65 am: 18.12.2012 | 19:31 »
Ich sehe hier sehr viel Imperativ, denn mir wird hier sehr oft gesagt was ich muss. Und alles was ich sage, ist dass ich gewisse Leute nicht am Spieltisch haben muss und die dementsprechend schnell "entferne" und sie gleich vor klare Tatsachen stelle.

Und nun zum midnestens dritten Mal: Es geht nicht darum zwanghaft und permanent die Sau rauszulassen.
Vieles davon hätte auch hier rüber gepasst: Rollenspiel und Traumata und/oder psychische Störungen/Belastungen.

Da würde ich mir von dir übrigens eine Antwort wünschen…
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Offline Bad Horse

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #66 am: 18.12.2012 | 20:42 »
Ich sehe hier sehr viel Imperativ, denn mir wird hier sehr oft gesagt was ich muss. Und alles was ich sage, ist dass ich gewisse Leute nicht am Spieltisch haben muss und die dementsprechend schnell "entferne" und sie gleich vor klare Tatsachen stelle.
Wenn die Gruppe nicht passt, muss man nicht zwanghaft auf das Zusammenspiel pochen. Das hat aber auch nie jemand behauptet.

Zitat
Und nun zum midnestens dritten Mal: Es geht nicht darum zwanghaft und permanent die Sau rauszulassen.
Worum geht es denn dann bei deiner Definition von "Härte"?

Ich sehe das übrigens ähnlich wie Nocturama und Timber. Harte Situationen sind für mich interessanter, wenn sie nicht nur als plakatives "Hui, was bin ich hart"-Gelaber passieren. Und mehr als "Ich bin so hart"-Herumgepose habe ich bisher aus deinen Posts nicht herauslesen können, biba, sorry.
Es sei dir nun durchaus gegönnt, mit Sex&Gore Spaß zu haben. Aber besonders "hart" wirkt das halt nicht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline bibabutzelmann

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #67 am: 19.12.2012 | 18:40 »
Es geht darum dem Spieler 100% konsequentes Charakterspiel bis ins letzte Detail zu erlauben und das auch in extremen Situationen und auch von extremen Charakteren. Das hat nichts zu tun mit pubertärem "Ich muss zeigen, dass ich dicke Eier hab" oder mit peinlichem Kompensationsverhalten ala "Ich bums jede bis sie meinen Namen schreit weil ich RL keine abkriege und massakriere wehrlose Dörfler weil ich an der Uni gemobbt wurde". Von solchen Spielern trennte ich mich bereits genauso wie von Leuten die mal eben rausgehen müssen wenn ein Verhör gespielt wird.
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Offline La Cipolla

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #68 am: 19.12.2012 | 18:44 »
Ich finde die Position total vertretbar, aber ich glaube, sie widerspricht auch in keiner Weise den Bedenken, die hier geäußert wurden.

"Härter" ist immer noch in jederlei Hinsicht eine ungeschickte Wortwahl. ;D

Offline bibabutzelmann

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #69 am: 19.12.2012 | 18:47 »
Ich würde von einer bewussten unterschwelligen Provokation sprechen, im eigentlichen Wortsinne, nicht im Sinne von "Altah, Problem oder wem? Waaaas meine Muttah?" (Beispiel aus dem Berufsleben, von einem Jugendlichen ohne Migrationshintergrund, bevor das wer falsch versteht!). Man will dochs eine Themen interessant halten, oder?  ;)
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Shield Warden

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #70 am: 20.12.2012 | 00:58 »
Zumindest bei mir ist die "bewusst unterschwellige Provokation" untergegangen. Für mich klingst du exakt wie:

"Ich muss zeigen, dass ich dicke Eier hab" oder mit peinlichem Kompensationsverhalten ala "Ich bums jede bis sie meinen Namen schreit weil ich RL keine abkriege und massakriere wehrlose Dörfler weil ich an der Uni gemobbt wurde".

Wer so unverhältmäßig mit "Härte", voll krassen Beispielen oder voll harten und extrem FSK 18-NichtsfürschwacheNerven yo alter-Beispielen und seiner Intoleranz und Ungeduld gegenüber den Befindlichkeiten seiner Umwelt und Mitspieler um sich wirft, hat es natürlich schwer seine Position noch irgendwie argumentativ zu untermauern. Ich weiß jetzt, dass du voll der Harte bist und das Rollenspiel, das ist bei dir ganz sicher kein Ponyhof, das is' was für Kerle mit richtig dicken Eiern. Hast du noch mehr gesagt?

Achja..

[...] Alles andere ist Kinderkarneval.
« Letzte Änderung: 20.12.2012 | 01:29 von Shieldkröte »

Offline bibabutzelmann

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #71 am: 20.12.2012 | 14:56 »
Aus der "Schwesterdiskussion", mal mit eienr Frage verbunden: Fehlt im Rollenspiel etwas, wenn man Dinge weglässt? Fehlt EUCH dann etwas?

Beispiel von drüben:
"Wobei ich das mit der Sexualität auch situationsabhängig mache. Wenn sich da jemand mit seinem Charakter an einen Ort zurückzieht um sich mit jemandem "zu vergnügen" oder ihm "schlimme Dinge anzutun", dann kann er das erwähnen und dabei bleibts. Wenn er das unbedingt mitteilen möchte was da abgeht, dann kann er das meinetwegen auch tun, aber dann können die anderen auch eine rauchen, Maisl checken, sich anderweitig unetrhalten, was nachshclagen etc. Denn es ist für die anderen Charaktere unwichtig. Wenn das aber vor den AUgen der anderen geschieht muss man abwägen. Im großen Schlafsaal kommen sich Gruppenmitglieder unter den Decken näher... Kann zu interessanten Szenen führen, muss aber nicht detailliert beschrieben werden. Wenn aber jemand zu einem bestimmten Zweck oder mit eienr kalren Absicht sexuelle Handlungen vor den Augen anderer Gruppenmitglieder praktiziert, dann sollte das schon nicht unbeschrieben bleiben, da sonst einfach etwas fehlt, was die Charaktere erlebt haben. Und das kann bewusst udn unbewusst das Rollenspiel im Folgenden stark beeinflussen. Das muss auch nicht immer die öffentliche Vergewaltigung sein, das kann auch mal was witziges sein wie wir es vor einiger Zeit auf einer Schiffsreise hatten, wo ein Charakter der inf reudnschaftlicher Konkurrenz zu einem anderen Stand diesem lautstark den Schlaf rauben wollte indem er sich mit der Kapitänin vergnügte. Das hatte Auswirkungen auf die gesamte Reise und für die Gruppe auch darüber hinaus"
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Offline Jiba

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #72 am: 21.12.2012 | 09:12 »
Aus der "Schwesterdiskussion", mal mit eienr Frage verbunden: Fehlt im Rollenspiel etwas, wenn man Dinge weglässt? Fehlt EUCH dann etwas?

Genre- und settingkonventionsabhängig. Bei Mantel-und-Degen möchte ich gar nicht, dass jemand platzende Schädel und herausgerissene Gedärme beschreibt. Bei Horror-Zombieapokalypse muss das hingegen unbedingt vorkommen!  :)

Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Cassiopeia

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #73 am: 21.12.2012 | 13:46 »
Austeilen ist nicht "hart"- einstecken ist es.

Sehr gut beschrieben. Stirb Langsam ist eben auch kein harter Film, der irgendeinen Erwachsenen an seine Grenzen bringen würde.

Offline ArneBab

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Re: Wer mags auch mal härter?
« Antwort #74 am: 21.12.2012 | 19:59 »
wo ein Charakter der inf reudnschaftlicher Konkurrenz zu einem anderen Stand diesem lautstark den Schlaf rauben wollte indem er sich mit der Kapitänin vergnügte.
Also ich finde, dass das Spiel nicht notwendigerweise etwas verlieren würde, wenn der Spieler nur sagt, dass er das macht, ohne es zu beschreiben. Es wüssten trotzdem alle, was passiert ist. Klar kann es toll sein, das detailliert zu beschreiben.

Aber genauso kann es auch toll sein, detailliert zu beschreiben, wie die teure Garderobe des Adligen aussieht, dank der er sich auf den Königsball schmuggeln kann. Und das brauch ich auch nicht. Mir reicht da „von tollem Schneider XY, in Purpur“ und schon können wir auf den Ball gehen.

1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«