Autor Thema: Taktik-Tipps für SL und Spieler  (Gelesen 5627 mal)

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Offline Auribiel

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Taktik-Tipps für SL und Spieler
« am: 6.06.2013 | 01:02 »
Entstanden aus folgendem Thema: Problemlösung gesucht: Spieler haben Angst, das falsche zu machen und meiner darin befindlichen Aussage:

Zitat
2) Fehlendes Taktik-Verständnis.
Sowohl bei selbst entworfenen als auch bei fertigen Abenteuern habe ich schon als SL häufig das Problem, dass mir entsprechendes taktisches Vorgehen fehlt - als Spieler geht es mir da keinen Deut besser. Ich bin nunmal kein Shadowrunner, kein Sicherheitsexperte und kein mittelalterlicher Militärstratege. Und meinen Mitspielern geht es häufig nicht besser. Wer hier Sicherheit aufweist, ist meiner Erfahrung nach ein massiver Konsument einschlägiger Action-Filme oder hat sich mit taktischem Vorgehen beschäftigt.

Ich denke hier würde theoretisches Hintergrundwissen durchaus helfen, Ingame-Aktionen zu planen (vorausgesetzt, man will den Einstieg bei Aztech nicht mit einem reinen Wurf auf "Konzernwissen" abhandeln usw.). Hier würde mir ein "Taktisches Vorgehen für den Rollenspieler" mit Beispielsequenzen (auch zur Führung von NSC) mehr helfen, als "Weine, Braten, Zuckerkringel" in der Xten Auflage. Gerne mit praktischen Beispielen.

Siehe auch diesen und die folgenden Posts.


In diesem Thread erhoffe ich mir Tipps zu taktischem Vorgehen in diversen Situationen im Rollenspiel, sowohl in modernen, als auch in Fantasy- bzw. SciFi-Settings.
Mir selbst fehlt der Überblick über entsprechende Literatur, um mich in annehmbarer Zeit in die Matiere einzulesen und somit sinnvoll mit Sicherheitssystemen, taktischem Vorgehen, Militärführung und Strategie usw. arbeiten zu können. Am liebsten wäre es mir, wenn sich dieser Thread zu einer kleinen "Spielhilfe" entwickeln würde, in der SL und Spieler zu speziellen Situationen Informationen erhalten können, gerne wissenschaftlich fundiert.

Was ich hier nicht will: Diskussionen! Dazu wird wurde ein Extra-Thread eröffnet, nämlich hier. Wenn sich in den Diskussionen dann ein grober Schnitzer in einer Taktik offenbart, kann man den Poster immer noch drum bitten, seinen Post zu editieren.


Ich fang mal gleich an:
1) Da mir militärische Vorkenntnisse fehlen (wie wohl den meisten), fällt es mir immer schwer, bei Kämpfen die Gegner-NSC überlegt vorgehen/vorrücken zu lassen. Was wären denn klassische Vorgehensweisen in Kampfaufstellungen bei kleinen Gruppen (Waffenwahl beliebig bzw. optimiert) bzw. mittelgroßen Gruppen (sagen wir mal, ca. zwei Dutzend Gegner in der Gruppe), wenn sie sich an einen Gegner heranarbeiten?

2) Mir fällt auf, dass sich viele Spieler auch mit folgendem schwer tun (und ich gestehe, dass ich da manchmal selbst nicht sicher bin, wie ich das richtig handhabe): Wie erlangt man bei einem hohen Würdenträger in einem relativ starren Fantasy-Setting (Beispielsweise DSA) eine Audienz? (Klar müsste das der hochrangige Adlige in der Gruppe wissen, also könnte ich handwedeln, aber sagen wir mal, ich würde es gerne ausspielen, wenn spricht er an, wer gibt die Info weiter? Wer kann bestochen werden? Usw.)

« Letzte Änderung: 6.06.2013 | 01:04 von Auribiel »
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Taschenschieber

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #1 am: 6.06.2013 | 01:45 »
Zur 1: In modernen Settings wäre das wohl: Ein Teil der Gruppe gibt Sperrfeuer auf den Gegner (um diesen zu zwingen, in der Deckung zu bleiben, und effektives Gegenfeuer zu verhindern). Der Rest der Gruppe rückt vor  und versucht, die gegnerische Deckung zu umgehen und die gegnerische Gruppe idealerweise von beiden Seiten zu flankieren.

Aber ich habe relativ wenig Ahnung von Taktik.

Offline Jeordam

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #2 am: 6.06.2013 | 02:02 »
In modernen Settings mit ordentlich Feuerpower gibt es das Big L: Der lange Arm liegt quer zu den vorrückenden Gegnern, der kurze schiesst quer und trifft hinter der Deckung. Besonders schön mit einem MG oder zwei. Man trifft sich auch nicht gegenseitig, was so ungefähr das wichtigste überhaupt ist. Generell sollte man in allen Settings aufpassen, wo die Steine/Pfeile/Kugeln/Laserstrahlen hingehen. Wenn hinter den Gegnern die eigenen Leute kommen - miese Sache. Deswegen mit Fernkampfwaffen immer nur von einer Seite flankieren. Oder Bodenerhebungen ausnutzen um einen Winkel reinzubekommen.

Einen Kavallerieangriff sollte man in (hohler) Keilformation durchführen, den schwerstgepanzerten an der Spitze des Keils. Die Gegner kommen entweder direkt unter die Hufe, oder werden zur Seite weggestossen, wo der nächste kommt ohne das sie Zeit haben sich zu berappeln.

Offline infernalExDraco

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #3 am: 6.06.2013 | 02:25 »
Fangen wir mal an:
zu 1) Bei Auseinandersetzungen von Gruppierungen kommt es in erster Linie auf den Kommandanten an. Er gibt die Befehle die anderen führen aus ( bei größeren Situationen steigt die Hierarchie immer 2 zu 1 weiter dh auf jeden Kommandoträger folgen 2 Unterkommandanten usw.). Hierbei ergibt sich die Möglichkeit die wichtigen Personen als erstes zu erledigen, damit der Rest im Chaos untergeht (in der Theorie). Praktisch hingegen sind Kommandanten meistens zu schwer zu besiegen da sie sowohl die beste Ausrüstung als auch meistens die Erfahrung haben. Deswegen muss man sich auf die wichtigsten Punkte der Kriegsführung verlassen:
1. Kennen dich selber und deinen Feind:
 dh die Gruppe muss selbst wissen wie sie potenziell am besten vorgeht und wenn möglich die Stärken und Schwächen des Feindes kennt um sie ausnutzen zu können.
2. Deine Umgebung ist mehr wert als viele Soldaten:
Wenn möglich sollte sich die Gruppe die Umwelt zum Verbündeten machen, dh Fallen stellen, Tarnung für Hinterhalte, schnelle Fluchtoptionen, Deckung sowie Höhenunterschiede.
3. Wähle deinen Zeitpunkt für den Angriff:
Wenn die Möglichkeit besteht sollte die Gruppe selbst bestimmen wann der Angriff losgeht (am besten hierbei den Gegner in die Falle laufen lassen).
4. Wähle die Formation weise:
Das A und O im Kampf grade bei größeren Parteien sind Formationen die Präziese und schnell ausgeführt werden. Bsp: Für eine Kavelerie Formation wie schon über mir angesprochen eignet sich am besten die Keilförmige Lanze, bei bspweise Infantrie ist die Flügelformation sehr hilfreich um anstürmende Gegner in die Zange zu nehmen.

Wenn gewünscht kann ich noch diverse Beispiele der Kriegsführung raussuchen und posten.

Nun zu 2)
Hierbei gibt es verschiedene Möglicktein:
1. Gilden: Meistens ist der Zugang zu möglichen Gilden recht leicht und dort kann man sich hocharbeiten sodass man selbst als (geringerer)Würdenträger um eine Audienz bitten kann.
2. Kleidung und Auftreten: Gerade beim Adel aus Ritterschaft gut möglich da seltener Kämpfer für das Gute in der Welt vor verschlossenen Türen stehen gelassen werden, da diese Personen meist die eigenen Pflichten (schutz des Volkes) zugute kommen. Des weiteren wird eine gruppe zwar gut gerüsteter Personen die auch gut gekleidet sind eher vorgelassen als die wir-haben-grade-DragonAge-Style-Blutüberall Gruppen.
3. Ruhm: Wozu gibt es denn Barden die von einem Singen können (zur Not halt bestochen)
4. Kontakte: Gerade Abenteurer helfen vielen Personen aus der Klemme villeicht waren auch da mögliche Freunde/Bekannten oder Personen mit Zugang zu höheren Kreisen? Man weiss ja nie^^

Offline Tudor the Traveller

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #4 am: 6.06.2013 | 10:57 »
zu 2: da kommt es natürlich an, wie weit weg dieser Würdenträger vom Volk ist. Da wird imo oft reichlich übertrieben, was die Abriegelung etc. angeht. Folgende Vorschläge sind nicht historisch genau, aber von mir erprobt  ;)

Am besten ist natürlich Vitamin B, dann läuft es meist über den inoffiziellen Kanal: Die SC brauchen jemanden mit Zugang zu dem Würdenträger oder zumindest eine ihm nahestehende Person. Das kann auch z.B. der Ehepartner, ein Verwandter oder anderer Würdenträger sein. Diese können dann einfach bei nächster Gelegenheit die SC ins Spiel bringen. Solche Leute kann man auch auf der Straße versuchen anzusprechen.

Als Adeliger in einem Feudalreich o.ä. sollte sich dieses Problem gar nicht ergeben. Der Adelige sollte allein auf Grund seines Standes schon nicht ignoriert werden, wenn er beim Würdenträger aufkreuzt. Je nach Titel wird der SC wenigstens mit einem Vertreter des Würdenträgers sprechen können. Hierbei gilt aber auch: wichtig erscheinen. Wer mit großem Traraa ankommt, muss ja wichtig sein  ;)

Landesherren o.ä. müssen auch von Zeit zu Zeit "offene Audienzen" abhalten, wo quasi alle einfachen Leute mit ihren Problemen kommen können. Das ist natürlich auch eine Gelegenheit.

Ansonsten bleibt noch die mühselige Methode sich durchzuarbeiten. Üblicherweise gibt es an einem Tor auch einen Posten, der genau dafür da ist. Den muss man dann überzeugen, dass man ein ernstzunehmendes Anliegen hat. Dann sollte man an eine Person weitergeleitet werden, die helfen kann.

Das große Problem nach meiner Erfahrung ist dabei, dass die SC zu ungeduldig sind und immer sofort mit dem König o.ä. sprechen wollen, weil sie ja so bedeutsame Nachrichten haben.
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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #5 am: 6.06.2013 | 11:32 »
Ziemlich viel Taktik sind die Basics, das Superspeschiäl Geheim , nice geschenkt...

Eine Gruppe/Zug deines Zuges/Kompanie  in seine Flanke zu kriegen und verhindern, das er dasselbe mit dir macht ist versaut ihm meist den Tag und viele darauffolgende.

Wenn sie am Rennen sind, hinterher
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #6 am: 6.06.2013 | 12:48 »
Taktik ist sehr abhängig von den Regeln, nach denen man spielt, denke ich.

In Systemen, in denen man durch "volle Parade" hohe Defensiveboni und/oder durch aktive Paraden eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, Treffer&Schaden abzuwehren, funktioniert die Hammer-&-Amboss-Taktik: Ein Kämpfer stellt sich dem Feind entgegen, bindet ihn im Nahkampf und fängt nur/hauptsächlich Attacken ab, um möglichst lange stehen zu bleiben (der Amboss), während seine Mitstreiter mit Zaubern, Fernkampf, Flankenattacken oder wat-auch-immer den Feind umprügeln (die Hämmer/chen). Ist naturgemäß am besten gegen heranstürmende Solo-Gegner.

Eine Abwandlung gegen mehrere heranstürmende Gegner besteht darin, Aushilfskämpfer gegen einige dieser Gegner zu stellen, um sie zu binden, bis der/die Hauptkämpfer fertig sind und zur Hilfe eilen können. Auch hier gilt: Es kommt darauf an, möglichst lange stehen zu bleiben, nicht darauf, selbst das Monster wegzuhauen. Die alten A/D&D-Kleriker mit soliden Trefferpunkten und fetter Rüstung sind z.B. ganz gut darin.   

Generell und für fast alle Systeme, die ich kenne, gilt: Fernkämpfer möglichst lange am Schießen halten. Schaden auszuteilen, ohne selbst welchen zu kassieren, ist gut. Noch besser ist es, wenn die Fernkämpfer ihr Feuer auf einige Ziele konzentrieren, damit die schneller neutralisiert werden. Auch sehr sinnvoll: Fernkämpfer in zwei Gruppen aufteilen, damit der Gegner entweder seine Kräfte teilen oder sich auf eine Gruppe konzentrieren muß.

Häufig gilt: Kompliziert ist schlecht. Was auch damit zu tun hat, dass in vielen Systemen desto mehr Würfe fällig werden, je mehr man macht und so die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolges stetig steigt. Wenn ich mich beispielsweise an der Wegkreuzung verstecke, um einen Gegner zu überraschen, hat der vermutlich einen Wurf, um mich zu entdecken. Wenn ich nun zusätzlich eine Fallgrube auf dem Weg aufhebe, hat er unter Umständen schon zwei Würfe. Und, seinen wir realistisch, je komplizierter ein Plan, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass jemand was nicht schnallt, falsch versteht, vergißt oder verpatzt, is' halt menschlich. Also: Einfach ist gut.

Offline Auribiel

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #7 am: 6.06.2013 | 13:28 »
Danke für die bisherigen Antworten, das gibt mir doch schon eine Grundlage mit der ich arbeiten kann. Gerne weiter so!

Im übrigen soll der Thread auch dazu dienen, dass andere ihre Taktik-Probleme posten können. ;)
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Offline Quaint

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #8 am: 6.06.2013 | 13:44 »
Letztlich ist die richtige Taktik extrem abhängig von Setting, Regeln aber auch der Situation. Zwei Dutzend Ganger werden ganz anders agieren als zwei Dutzend Soldaten mit kompletter Ausrüstung. Und eine Guhltruppe, die von ein paar Vampiren geführt wird, hat wieder ganz andere Möglichkeiten, die natürlich auch von den vorhanden übernatürlichen Kräften abhängig ist.
Genauso wird ein modernes Gefecht von den verwendeten Regeln stark beeinflusst. Ist da z.B. Deckung nicht so wichtig oder können Charaktere auch mit einem Dutzend Treffer noch weiterkämpfen, wird sich das Gefecht völlig anders gestalten, als in der Realität.

Ein paar Beispiele:

Generell (so die Regeln es hergeben) ist es eine gute Idee, den Gegner mit Sperrfeuer zu behindern und festzunageln. Wenn er ne brauchbare Deckung hat, wird das alleine aber nicht notwendigerweise zum abschließenden Sieg führen. Da kann man dann z.B. Flankieren um die Deckung zu umgehen (Big L und so), aber man kann evtl. auch einen kleinen Trupp unter Deckungsfeuer vorschicken und dem Feind mit Flammenwerfern und Granaten zu Leibe rücken. Oder was halt sonst zur Hand ist, was sich nicht so sehr um Deckung kümmert. Oder man sitzt die Sache aus und klopft den Gegner etwa mit Mörsern weich. Wenn er keine eigenen entsprechenden Waffen hat und man ihn halbwegs festgenagelt kriegt, kann das sehr effektiv sein. Einen ähnlichen, aber teils dramatischeren Effekt kann Unterstützung haben, so vorhanden, also etwa Artillerieschläge, Luftunterstützung oder Nahunterstützung durch Hubschrauber o.ä. Da ist es eben gemeinhin auch hilfreich, wenn man ein halbwegs klares Ziel angeben kann, den Gegner also festnagelt.
Ansonsten ist es in Infantiergefechten auch manchmal ganz hilfreich wenn man einfach mit nem Panzer kommt. Wiewohl man da natürlich auf die Bewaffnung der Verteidiger achten muss - es gibt da einige recht garstige Panzerabwehrwaffen. Und wenn der Panzer die feindliche Linie durchbricht - auf und hinterher, dann kann man die gegnerische Linie seitlich aufrollen.

Bei kleineren Einheiten gilt generell: Einer sichert, einer rückt vor. Dadurch können plötzlich in Erscheinung tretende Gegner rasch bekämpft werden. Auch z.B. wenn die Polizei einen gestellten Verbrecher festnimmt, ist es oft sinnvoll wenigstens einen absichernden Kollegen zu haben, dann aber möglicherweise auch mit einer weniger tödlichen Waffe wie einem Tazer oder einer mit Beanbags geladenen Schrotflinte. Ansonsten ist bei der Bewegung eben auch auf Deckung zu achten - einer rückt vor, sucht sich Deckung mit etwas Übersicht und sichert dann, während der andere an ihm vorbei vorrückt. Profis bewegen sich oft auch auf eine etwas skurile geduckte Art, manchmal auch Entengang genannt. Das sieht komisch aus und ist auch etwas anstrengender als etwa die aufrechte Haltung, aber man ist etwas weniger sichtbar und eben auch ein kleineres Ziel, dabei aber noch recht schnell.

Was die Audienz betrifft: Man kann einfach ein hinreichend brisantes Thema oder Anliegen haben oder vorschützen, dann wird man, soweit glaubhaft präsentiert, wohl schon vorgelassen werden. Hatte ich letztens noch bei Vampire, als jemand unbedingt den Sheriff persönlich sprechen wollte. Der war hinterher allerdings doch etwas ungehalten, dass das "riesige Sabbatproblem" doch eher ein Problemchen war.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #9 am: 6.06.2013 | 14:06 »
Was die Audienz betrifft: Man kann einfach ein hinreichend brisantes Thema oder Anliegen haben oder vorschützen, dann wird man, soweit glaubhaft präsentiert, wohl schon vorgelassen werden. Hatte ich letztens noch bei Vampire, als jemand unbedingt den Sheriff persönlich sprechen wollte. Der war hinterher allerdings doch etwas ungehalten, dass das "riesige Sabbatproblem" doch eher ein Problemchen war.

Ja, kann man machen, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass das schnell nach hinten losgehen kann. Ist halt blöd, wenn man jemanden für seine Sache gewinnen will und ihn dann direkt als erstes vor den Kopf stößt...

Oft ist es imo besser, erstmal mit einem Stellvertreter zu verhandeln, als unbedingt den Chef sprechen zu wollen. Solche Stellvertreter können u.U. sogar besser helfen als der Chef persönlich.

Manchmal hilt es aber auch, einfach nur ein bisschen Wirbel zu machen, wenn man nicht weiterkommt. Dann muss sich oft jemand einschalten, der was zu sagen hat. Und wenn man den dann überzeugt kriegt, ist das schon die halbe Miete.
(wenn nicht, landet man aber auch schnell im Gefängnis o.ä.  :P )
« Letzte Änderung: 6.06.2013 | 14:09 von Tudor the Traveller »
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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #10 am: 6.06.2013 | 14:42 »
Beim Phalanx-Kampf kommt es dazu, dass nach und nach beide Parteien nach links rücken: Man hält den Speer rechts, das Schild links und bewegt sich von der Waffe des Gegners weg. Auf der linken Seite eine Wand hat, ist daher im Nachteil. Bietet das Gelände dies nicht, kann man versuchen mit Hilfstruppen links abzuriegeln.

Aktiv ist ein häufiger Trick, die eigene Reihe rückwärts gehen zu lassen, um dann von den Seiten die Hilfstruppen zu schicken und den Gegner einzuschließen. Wenn das klappt, Glückwunsch.


Offline Auribiel

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #11 am: 6.06.2013 | 15:35 »
Letztlich ist die richtige Taktik extrem abhängig von Setting, Regeln aber auch der Situation.

Danke für die Beispiele! :)

Aber auf deine Aussage möchte ich noch einmal genauer eingehen, gerade auf die Sache mit der Situation. Im Moment bin ich deutlich befangen, dennoch habe ich den Eindruck, dass man bei FATE viel mehr "Spielmöglichkeiten" zum taktischen Vorgehen an die Hand bekommt, als dies bei anderen "klassischen" Systemen der Fall ist. Da hat man zwar im Optimalfall eine Battlemap, dennoch scheinen einige Spieler einfach zu einfallslos bzw. unentschlossen zu sein, um die auf der Battlemap vorhandenen Geländeformationen auch mit einzubeziehen - klar, das ist ein umgestürzter Baum/eine Felswand/Treibsand eingezeichnet, aber wie nutze ich das jetzt optimal für mein Vorgehen?

Bei FATE kann der SL hier mit der Benennung der Aspekte ggf. schon Aktionen der Spieler anstoßen (ohne dass er wirklich dazu auffordert).

Um jetzt auch den sicheren Umgang mit einer Battlemap zu "erlernen" könnte man ja quasi einige Male "Trockenübungen" machen - so hatte ich z.B. schonmal überlegt, ob ich nicht einfach taktisches Vorgehen zum Spielinhalt eines Abends zu machen und z.B. einige Tage im mittelreichischen Militär/die Sith-Ausbildung auf Korriban/usw. durchzuspielen.
Oder wirkt das zu Lehrmeisterisch?
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Offline Cassiopeia

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #12 am: 6.06.2013 | 17:26 »
Zitat
Oder wirkt das zu Lehrmeisterisch?

Für mich: ja! Und es klingt nach einem langweiligen Abend.



Offline YY

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #13 am: 6.06.2013 | 17:30 »
Im Moment bin ich deutlich befangen, dennoch habe ich den Eindruck, dass man bei FATE viel mehr "Spielmöglichkeiten" zum taktischen Vorgehen an die Hand bekommt, als dies bei anderen "klassischen" Systemen der Fall ist.

FATE macht es einem dahingehend leicht, weil der taktische Hintergrund weitestgehend egal ist.
Es gibt nur die grundlegende Spielmechanik und das, was ich dazu erzähle - ob das plausibel ist oder sich an realen Gegebenheiten orientiert, ist dabei ja völlig egal.

OOC kann man natürlich taktieren (lies: die Spielmechanik geschickt/sinnvoll nutzen), aber ingame-Taktik gibt es in diesem Sinne gar nicht.
Bei FATE muss man nie "in der Lage leben".

so hatte ich z.B. schonmal überlegt, ob ich nicht einfach taktisches Vorgehen zum Spielinhalt eines Abends zu machen und z.B. einige Tage im mittelreichischen Militär/die Sith-Ausbildung auf Korriban/usw. durchzuspielen.
Oder wirkt das zu Lehrmeisterisch?

Habe ich als Vorstellungsrunde/Tutorial ( ;)) für komplexere Systeme auch schon gemacht; finde ich durchaus sinnvoll.


Randbemerkung:
Also: Einfach ist gut.

+ ∞   ;)

Wenn man einen Plan nicht in zwei Sätzen zusammenfassen oder seine Kernaspekte nicht intuitiv erfassen kann, ist er höchstwahrscheinlich eine Katastrophe in den Startlöchern.


Taktik ist kein Hexenwerk und keine Schwarze Kunst, sondern einfach nur gesunder Menschenverstand und ein bisschen anwendungsspezifisches Wissen (und das klingt jetzt schon wieder viel komplizierter, als es gemeint ist  :D).

Die Hintergründe sind immer einfach und spätestens nach einer kurzen Erklärung nachvollziehbar und einleuchtend.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Quaint

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #14 am: 6.06.2013 | 17:33 »
Bin nicht ganz sicher ob es hierher gehört, weil eigentlich keine Diskussion erwünscht, aber um der Threaderstellerin mal zu antworten.
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Offline Greifenklaue

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #15 am: 6.06.2013 | 18:06 »
Als Gruppentaktik macht es fast immer Sinn, sich auf einen Gegner zu konzentrieren - soweit möglich - sprich Angriffe rausnehmen. Ist dieser tot, dann auf den nächsten konzentrieren etc.
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Schwarzauge wird büssen."

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #16 am: 6.06.2013 | 19:40 »
Naja, kommt drauf an. Wenn es z.B. Wundabzüge im System gibt, dann kann es auch sinnvoll sein, erstmal möglichst viele Gegner anzugreifen, um möglichst viele Mali zu erzeugen.
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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #17 am: 6.06.2013 | 20:23 »
Das A und O, wo immer möglich: Überzahlsituationen erzeugen.
Dies ist quasi die logische Konsequenz aus der Lanchester-Formel, nach der eine Seite umso weniger (absolute) Verluste erleidet, je stärker ihre (relative) Kampfkraft überlegen ist.

Zur Veranschaulichung:
Es kämpfen 2 Gruppen à 5 Figuren (A bis E) gegeneinander. Jede Figur hat 5 Trefferpunkte und macht mit einem Angriff 1 Schadenspunkt. Alle Angriffe finden exakt gleichzeitig statt.
Alle Figuren der Gruppe Rot bündeln ihre Angriffe auf eine einzelne Figur der Gruppe Blau.
Gruppe Blau hingegen weist jeder Figur einen eigenen Gegner zu.

Also Runde 1:
Alle Roten greifen Blau-A an. Blau-A greift Rot-A an, Blau-B gegen Rot-B, usw.
Resultat: Blau-A verliert 5 TP und ist raus aus dem Kampf. Alle Roten haben noch 4 TP.

Runde 2:
Alle Roten greifen Blau-B an.
Blau-B fällt raus, Rot-1 hat 4TP, der Rest 3TP.

Runde 5:
Der letzte Blaue wird ausgeknockt.
Rot hat _schlimmstenfalls_ einen Kämpfer verloren (Rot-E); falls sie zwischenzeitlich ihre Positionen rotiert haben, leben sogar alle noch (mit 1-4TP). Rot hat den ganzen Kampf über konstanten Schaden rausgedrückt, während die Feuerkraft von Blau stetig geschrumpft ist.
Wir sehen also hier: Focus Fire rules.

Das Ganze sieht aber in der Tat etwas anders aus, wenn das verwendete System eine Todesspirale besitzt, also die von Tudor angesprochenen Wundabzüge, wie z.B. in Shadowrun (in SR2/3 ist die Todesspirale wirklich extrem).
Um das zu simulieren, müssten wir den Beispielkampf von oben mit anderen Parametern wiederholen: jeder hat 50TP und macht im gesunden Zustand 10SP, jedoch sinkt der Schadensoutput um 2SP pro verlorene 10TP.
Hier kann es u.U. geschickter sein, erstmal jedem Gegner einen Malus reinzudrücken. Es wird auch klar: wer früher angreift, reduziert die Kampfkraft des Gegners, bevor der zuschlagen kann. Das im einzelnen auszurechnen, habe ich aber keine Lust, zumal es sowieso nur eine Abstraktion darstellt.

Ich habe auch neulich mal ein Spiel gezockt, in dem jeder Beteiligte "Aktionspunkte" besaß, die zur Durchführung von Angriffen benötigt wurden und die durch erlittene Treffer reduziert wurden. Der Trappertrick war hier, erstmal jeden Gegner mit gerade so vielen Angriffen einzudecken, dass er möglichst viele Angriffe verlor. Hier war also Focus Fire genau die falsche Taktik.

--

Nun ist ja die eigene Gruppengröße normalerweise fix und relativ überschaubar. Also muss man sich darauf verlegen, die Gegnerhorden in mundgroße Häppchen aufzuteilen. Oder wie der Lateiner sagt: divide et impera.
Und wo das nicht möglich ist, muss man wenigstens dafür sorgen, dass der Gegner seine eigene Überzahl nicht ausspielen kann. Indem man sich z.B. so an den Thermopylen aufstellt, dass die persischen Horden Schlange stehen müssen, um sich nach und nach ihre Ohrfeigen abzuholen.

Anwendungsbeispiel:
Ein Gang in einem Dungeon, der in einen Raum mündet:

      _______
______|       |
______        |
      |_______|

Die Gegner stehen im Raum, die Gruppe kommt durch den Gang.

Fall A: die Gruppe ist in der Überzahl.
Hier gilt: so schnell wie möglich _raus_ aus dem Gang, _rein_ in den Raum und sich entfalten und flankieren.

      _______
______|   C   |
______   C M  |
      |___C___|

Fall B: die Gruppe ist in der Unterzahl.
Hier soweit möglich in die Engstelle zurückziehen und den Gegner kommen lassen.

      _______
______|MMM    |
_CCC_MMMM     |
      |___M___|

oder noch besser, die Gegner in den letzten gesäuberten Raum ziehen ("kiten") und dort in die Zange nehmen:

      _______
______|      C|______
______       C_MMM__
      |______C|
« Letzte Änderung: 6.06.2013 | 20:28 von Feuersänger »
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Auribiel

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #18 am: 6.06.2013 | 20:56 »
Danke nochmal an die Vorposter, vor allem an den Feuersänger. Die Taktik mit dem Gang war mir zwar bekannt, aber ich glaube, ich hätte sie nicht so schön umsetzen können und garantiert vergessen. Merci!  :d
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Tudor the Traveller

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #19 am: 6.06.2013 | 22:12 »
Ja, taktischer Rückzug sollte nicht unterschätzt werden. Das Beispiel mit dem Tunnel lässt sich noch verallgemeinern, indem man versucht, den Gegner allgemein an eine Stelle zu locken, wo man selbst den Vorteil hat. Wurde so ähnlich auch schonmal gesagt.

Als konkretes Beispiel das Vorgehen der von mir geleiteten Gruppe (5x Level 4 oder so) vor einiger Zeit: Aufgabe war, durch eine Höhle in ein Tunnelsystem einzudringen. Die Höhle wurde allerdings von einem Oger bewohnt / bewacht, was die SC auch wussten. Sie wussten außerdem, dass der Oger allein war und keine Verstärkung kommen würde.

Statt also IN die Höhle zu gehen, haben sie den Oger AUS der Höhle gelockt, um die eigene Überzahl zu nutzen. Und mehr noch, sie haben die Gruppe gesplittet; die Frontsäue haben den Oger vor der Höhle in einiger Entfernung erwartet und ihm ein klares Ziel gegeben. Die anderen waren oberhalb der Höhle und haben den Oger dann erstmal mit einem schweren Felsen "beworfen". Danach war es leicht: die Nahkämpfer haben den Oger in den Nahkampf gezwungen, während die anderen ihn aus erhöhter Position beschossen haben. Der Oger hatte überhaupt keine Chance.
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Offline dunklerschatten

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #20 am: 6.06.2013 | 22:32 »
Die ganzen Theorie-Tips sind ja ganz nett, aber ein kleines praktisches Erlebnis nutzt viel mehr.
Ergo ich würde jedem SL/Spieler der ein RPG mit (Fern)kampf spielt empfehlen mal eine Runde Laserquest oder Paintball spielem zu gehen. Da bekommt man zumindest einen ganz rudimentären Eindruck.

Ansonsten kann man wohl nur allgemeine Tips geben.

Fernkampf:

-Wenn 2 oder mehr Schützen auf einen Gegner feuern, möglichst großen Winkel zu einander einnehmen

-Deckung und koordinierte Bewegungen sind Trumpf

-Kommunikation ist wichtig  !

-Gibt es "Granaten" im RPG, dann sind das Fernwaffen um Gegner aus Deckungen zu treiben

-Was der Gegner nicht sieht kann es nicht bekämpfen (Rauch...etc)

-Wer ist Initiative hat ist im Vorteil

"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
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Offline YY

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #21 am: 6.06.2013 | 23:23 »
Die ganzen Theorie-Tips sind ja ganz nett, aber ein kleines praktisches Erlebnis nutzt viel mehr.
Ergo ich würde jedem SL/Spieler der ein RPG mit (Fern)kampf spielt empfehlen mal eine Runde Laserquest oder Paintball spielem zu gehen.

Ich bin eigentlich ein großer Freund von empirischen Ansätzen, aber hier trotzdem:
Jein.

Das kann funktionieren, wenn man weiß, was man vermitteln bzw. vermittelt haben will.
Vom einfach rumwursteln nimmt man aber leider oft nicht viel mit - oder gar das Falsche.

Genau so wie mal scharf schießen oder mal irgendwo ins Kampfkunst-Training reinschauen...da geht man im schlimmsten Fall heim und hat immer noch keine Ahnung, dafür aber eine neue, unerschütterliche Meinung.

Das kommt schwer auf die analytischen Fähigkeiten des jeweiligen Ausprobierenden an; und natürlich darauf, wo er überhaupt hingeht und in wessen Händen er landet.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Greifenklaue

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #22 am: 6.06.2013 | 23:28 »
Ich kann Dir generell die Reihe DnD Quick Tipps empfehlen, da sind (auch) interessante (Taktik-) Tipps dabei.

Focus Fire erklärt das von mir gemeinte und Feuersänger erläuterte (ja, ist natürlich System-abhängig).

Priority Targets ist auch ein guter Tipp - wenn geht Anführer erledigen und - je nach Situation - den Rest zur Aufgabe, Flucht etc. zwingen (klugerweise nicht zur Flucht, wenn sie noch Nachschub haben und Verbündete warnen können).

Ansonsten lohnt es sich immer, Gegner aufeinanderzuhetzen, spart Ressourcen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline Glühbirne

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #23 am: 7.06.2013 | 13:45 »
Ich habe die Tipps nur überflogen, aber ich glaube es wurde noch nicht genannt: Rückzug ist (fast) immer eine Option. Wenn man merkt das der andere Stärker ist wartet man nicht noch eine Kampfrunde ab, sondern verpisst sich gleich. Nicht eine. Das Blatt wendet sich nicht.

Offline Dark_Tigger

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Re: Taktik-Tipps für SL und Spieler
« Antwort #24 am: 7.06.2013 | 13:53 »
Ich habe die Tipps nur überflogen, aber ich glaube es wurde noch nicht genannt: Rückzug ist (fast) immer eine Option. Wenn man merkt das der andere Stärker ist wartet man nicht noch eine Kampfrunde ab, sondern verpisst sich gleich. Nicht eine. Das Blatt wendet sich nicht.
+immer auf die Möglichkeit des notwendigen Rückzugs vorbereitet sein.
Heiß je nach dem wie fies die Gegner sind, haben sie ein paar Überraschungen dabei/vorbereitet.

Goblins haben bei mir IMMER 2-3 Fußangeln oder sowas dabei, Orks haben immer zwei Dumme dabei die stehen bleiben, und die Spieler aufhalten, Banditen haben irgendwo noch ein paar Schützen versteckt, die die Spieler dazu bringen eine Runde länger in Deckung zu bleiben usw.
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller