Autor Thema: Abenteuer ohne Spielleiter  (Gelesen 12367 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #50 am: 27.04.2004 | 16:06 »
Und nein, mit deiner Definition könnte ich mich nicht anfreunden weil es dann immer noch keinen unterschied zwischen Spielleiterlosem Spiel und Spiel mit Spielleiter gibt, es geht mir um eine Unterscheidung zwischen beiden Spielstilen weil die Spieler beider Stile es als unterschiedlich empfinden.
Merkst Du das denn nicht an dir selbst, ob Du mit oder ohne Spielleiter spielst ?
Klar macht es einen Unterschied, ob ich mit Spielleiter oder ohne spiele. Deswegen die einfache Unterscheideung: Rollenspiel mit Spielleiter und Spielleiterloses Rollenspiel. Es kann doch beides Rollenspiel sein, oder etwa nicht?

Schach, Monopoly und Herr der Ringe (Kosmos) sind doch auch alles Brettspiele und ich merke trotzdem einen Unterschied zwischen ihnen. Aber niemand wird nun behaupten, nur Monopoly sei ein Brettspiel, weil es sich von den anderen unterscheidet, oder?

Um Dir nochmal Sprache zu erklären: Es gibt Oberbegriffe. Diese könenn mehrere verschiedene aber in gewissen Punkten ähnliche Dinge umfassen. Also Oberbegriff: Rollenspiel. Unterpunkte: SL-Spiel, SL-loses-Spiel.

Der Spielleiter wechselt im Rollenspiel zwischen dem Erzähler und den Rollen. Somit spielt er auch Rollenspiel, aber eben nicht nur.
"Im Spielleiterlosen Rollenspiel wechseln alle Teilnehmer zwischen dem Erzähler und den Rollen. Somit spielen sie auch Rollenspiel, aber eben nicht nur."
Warum hat hier der SL eine Sonderrolle? Warum spiel er Rollenspiel aber wenn man das auf alle verteilt plötzlich nicht mehr? Wie ist es mit zwei SLs? Geht das noch? Warum können nicht alle SL sein?


Wir müssen die Stile unterscheiden weil der eine nunmal anders ist als der andere und für beide NICHT diesselben Regeln gelten... wir nähern uns dem Thema GNS und da scheinst du sehr sehr sensibel zu werden ;)
Wo ist denn hier GNS? Das hättest Du wohl gerne...?!

Wie gesagt: Es sind durchaus mehrer verschieden Arten von Rollenspiel möglich. Mit und ohne SL. Mit und ohne Würfel. Mit und ohne Attribute. Mit und ohne Hitpoints. LARP und Tabletop. Aber trotzdem ist alles Rollenspiel. Fertig.
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Zitat von: 1of3
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Offline Wawoozle

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #51 am: 27.04.2004 | 16:15 »
Wie gesagt: Es sind durchaus mehrer verschieden Arten von Rollenspiel möglich. Mit und ohne SL. Mit und ohne Würfel. Mit und ohne Attribute. Mit und ohne Hitpoints. LARP und Tabletop. Aber trotzdem ist alles Rollenspiel. Fertig.

Dideldum.. so beenden Elche ihre Diskussionen... na denn.
Is okay...
« Letzte Änderung: 27.04.2004 | 16:52 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Fredi der Elch

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #52 am: 27.04.2004 | 17:01 »
[Dideldum.. so beenden Elche ihre Diskussionen... na denn.
Is okay...
Oops, so war das gar nicht gemeint... ;D Das "Fertig" bezog sich mehr auf meinen Post.

Aber wir reden uns hier tatsächlich fest. Du sagst, meine Definition wäre ungünstig, schlecht für die Diskussion. Ok, bring eine bessere. Eine, die alle bekannten Rollenspiele mit einschließt, den SL berücksichtigt, klar und verständlich ist, förderlich für die Diskussion und vom Großteil der Leute akzeptiert wird. Denn eine Definition habe ich von Dir noch nicht gehört.

Also, ich lade Dich ein in den Thread "Was ist Rollenspiel"
http://tanelorn.net/index.php?topic=11032.0

Wenn Du wirklich eine bessere Definition hast, sehen wir uns dort! :)
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Zitat von: 1of3
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Offline Asdrubael

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #53 am: 27.04.2004 | 17:32 »
Nun interessiert mich, wie viele EP Fredi für Nörgler und Grundlagenforscher eingeheimst hat...  ::)

Und ich versuche mal eine Quintessenz des Threads:

SL-loses RPG funktioniert (ohne Scheff arbeite ich im Job ja auch besser)
Es hat Risiken aber auch Vorteile
In Kampagnen benötigt man jemanden, der die Story vorantreibt
Um Vorteile von SL und SL-losem Spiel möglichst beide zu haben, kann man eine Mischform mit dem SL als Platzwart des Plots (mir gefällt diese Metapher) machen und den Spielern, die die NSCs verkörpern.

Ich hab das mal als neue Idee für meinen Leitungsstil geistig mitgenommen  :D
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Monkey McPants

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #54 am: 27.04.2004 | 17:44 »
Hmm,also ist ein Spieleleiter ein Plotwart. Find ich gut. ;D

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Offline Bitpicker

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #55 am: 28.04.2004 | 15:36 »
Du hast immer noch nicht gesagt, was der SL eigentlich macht, er kann ja nach Deiner Definition kein Rollenspiel spielen.

Nach meiner Definition, und um die geht es hier ja auch, spielt ein Spielleiter in der gleichen Weise ein Rollenspiel wie ein Schiedsrichter beim Fußball Fußball spielt. Es geht mir aber primär nicht so sehr darum, dass man im Rollenspiel ausschließlich eine Rolle spielt, als darum, dass man als Spieler beim Erzählspiel NICHT ausschließlich eine Rolle spielt, was mich stören würde. Wenn ich als Spieler mehr Kontrolle über die Erzählung hätte als in den Charakter als Rolle eingebaut ist, dann wäre es für mich kein Rollenspiel mehr. Wenn ich Würfel ins Schachspiel einbaue, ist es auch irgendwie nicht mehr Schach, selbst wenn ich noch das Brett und die Figuren benutze.


Ich definiere Rollenspiel danach was das Wort hergibt.
"Eine Rolle spielen" nichts anderes ist Rollenspiel für mich.
Tja, aber im Englischen (und das sollte die Basis sein, da kommt das Wort her) heißt es RoleplayingGAME. Also Spielen der Rolle und Spiel. Die Spielelemente sind also neben dem Spielen der Rolle auch sehr wichtig und von Dir vernachlässigt.
Zitat

Es heißt 'roleplaying game', um das Spiel vom 'roleplay' abzugrenzen, welches zu therapeutischen Zwecken durchgeführt wird. Im Englischen gibt es eben einen Unterschied zwischen 'play' und 'game', den es so im Deutschen nicht gibt.

Man kann dran rumnörgeln, wie man will, der Grundgedanke des Rollenspiels ist das Spielen einer Rolle; die ersten Rollenspiele waren Konfliktsimulationen in der ersten Person Singular, die vor den schieren Möglichkeiten freier in-character Entscheidungen noch so viel Angst hatten, dass die Spiele in leichter kontrollierbare Umgebungen (Dungeons) gesteckt wurden. Die neueren Spiele, die ich als Erzählspiele bezeichne, fokussieren jedoch nicht auf den Charakter, sondern auf die Geschichte, was etwa der Unterschied zwischen einem Roman in Ich-Form und einem Roman mit allwissendem Erzähler ist. Wenn ich neben meiner Rolle noch andere Dinge als Spieler kontrolliere, dann bin ich (ebenso wie als SL im normalen Rollenspiel, der ja nicht nur eine Rolle spielt) einen Schritt weiter weg von der Identifikation. Das merkt man schon daran, dass Spieler untereinander beigeistert in der Ich-Form ihre Erfahrungen austauschen, was Spielleiter wohl eher nicht tun.

Robin
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Offline Bad Horse

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #56 am: 28.04.2004 | 18:02 »
So, ich hab jetzt mal Inspectres gespielt, was ja in die Richtung geht. Und ich hab festgestellt, daß das nichts für mich ist (sorry, Woozle. Lag nicht an dir). Warum? Weil ich mit einem NSC reden wollte und plötzlich die ganze Diskussion beschreiben sollte - ich hatte meinen Wurf geschafft und durfte den Ausgang der Unterhaltung selbst bestimmen. Sorry, aber das finde ich langweilig. Ich kann einen NSC unter den Tisch reden, aber nicht mich selbst. Und wenn jeder beliebig sinnlose Ideen einwerfen kann, dann wird der "Plot" absurd, und das finde ich nicht interessant.

Kennt jemand von euch "Once upon a time", das Erzähl-Karten-Spiel? Da muß man sich eine Story zusammenbauen, und ich muß sagen, ich habe es nur seeeehr selten erlebt, daß dabei eine vernünftige Geschichte herauskam. Ich denke, daß das Rollenspiel ohne Spielleiter eben dieser Gefahr unterliegt: Daß eine absurde, letzten Endes belanglose Geschichte dabei herauskommt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Wawoozle

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Re: Abenteuer ohne Spielleiter
« Antwort #57 am: 28.04.2004 | 22:58 »
So, ich hab jetzt mal Inspectres gespielt, was ja in die Richtung geht. Und ich hab festgestellt, daß das nichts für mich ist (sorry, Woozle. Lag nicht an dir).

Kein Ding...
Inspectres lebt davon, dass die Spieler die komplette Erzählgewalt bekommen und mittels Spotlights noch aktiver werden können.
So verdienen sie sich ja auch ihre Franchise-Punkte.
Wird der Plot gut weitergesponnen oder "kreativ erweitert/umgedreht/auf den kopf gestellt" dann gibts Punkte.

Darum ja auch Bitpickers Vorschlag, dass..... nein... ist okay.... ich ...äh.. muss weg.
« Letzte Änderung: 28.04.2004 | 23:09 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !