Der Ursprung des ZwielichtsZu Beginn habe ich den Ursprung des Zwielichts auf der beliebten magischen Katastrophe basieren lassen, aber ebenso wie die Pulp-Orientierung habe ich Magie nicht viel später komplett gestrichen (und letztere dann doch noch durch die Psi-Variante ersetzt).
Das vorherrschende Spielgefühl soll im Bereich der zentralen Konfliktparteien durch Elemente geprägt werden, die unter anderem an die Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17.-19. Jhdt. angelehnt sind. Wohlgemerkt: nur grob. Aufklärung. Technologie und technologische Revolutionen. Bildung und Bildungsinseln. Nationalisierung. Revolution(?). Aber das nur am Rande.
Unter diesen Voraussetzungen soll der logische Unterbau des Settings so eine Art „
vereinfachte Wissenschaft“ sein. Soll heißen: Ich muss nicht alles im Detail mit der uns bekannten Physik erklären, aber ich möchte sozusagen phantastische Elemente durch Naturgesetze erklären können - und seien es auch erfundene.
Warum? Als ein
Hilfsmittel für mich als „Welten-Konstrukteur“ und besonders als Spielleiter im wachsenden Setting. Ich nennen das mal
innere Logik. Man beachte, dass diese Methode einfach meinem persönlichen Stil und Geschmack entspricht, für andere kann das unnütz oder gar hinderlich sein. In manch einem knalligen Pulp-Action-Setting brauche ich das nicht. Die Dinge sind dann einfach so. Das Zwielicht-Setting aber würde ich fast schon ganz pulpfrei nahe der
Science Fiction ansiedeln, aber der Einfluss der wissenschaftlichen Entwicklung auf die Ausformung der Gesellschaft fehlt eigentlich komplett. Vielleicht darf ich es der
Science Fantasy zuordnen?
Eco Fantasy? Ungeachtet dessen: Es fungiert als Hilfsmittel, weil es mir hilft, während des Spielens spontan und improvisiert eingeführte neue Elemente an Ort und Stelle hinsichtlich ihrer „Gültigkeit“ bezüglich des Settings zu beurteilen.
Ächz. Viel Geschwafel. Eigentlich nur um dies hier zu rechtfertigen:
Das Zwielicht soll eine „wissenschaftliche“ Erklärung haben. Diese soll nicht auf einen Meta-Plot hinzielen, etwa die Veränderung, Auflösung oder sonst wie geartete Enträtselung des Zwielichts. Sie soll nur helfen, die Eigenschaften des Zwielichts zu erklären.Die Möglichkeiten, mit denen ich mich bisher angefreundet habe:
Erklärung A)Das Zwielicht ist ganz natürlicher Bestandteil der Struktur des Planeten. Wie und warum brauch gar nicht weiter erklärt zu werden. Die Eigenschaften des Zwielichts kann ich in gewissen Grenzen nach Belieben festlegen. Die Azam sind Bewohner des Planeten, die irgendwann ausgestorben sind, vielleicht durch gegenseitige Zerstörung, eine planetare oder kosmische Katastrophe, durch Krankheit oder einfach Verlust der Lebensfähigkeit. Die jetzigen Bewohner des Planeten und der Inseln sind ihre Nachkommen, zeitweise zurückgefallen in die Barbarei, aus der sie sich nach Jahrtausenden wieder erhoben haben.
Erklärung B)Das Zwielicht ist das Ergebnis einer Invasion. Die Invasoren haben den Planeten in eine Sphäre gehüllt, der diesen (fast) komplett eingehüllt hat. Vielleicht hat sich diese Sphäre auch von außen zusammengezogen oder hat sich vom Planeteninneren ausgedehnt. Sie bewirkte, dass der Planet innerhalb der Sphäre transformiert wurde, und zwar in ein Abbild des Heimatplaneten der Invasoren. In diesem Sinne wäre das quasi eine ökologische Invasion (könnte sich ähnlich abgespielt haben die Gerrolds War against the Chtorr). Die Invasion ist vielleicht gescheitert, wobei die Bewohner des Planeten an den Folgewirkungen zugrunde gingen. Vielleicht war die Invasion auch erfolgreich, die Invasoren nahmen, was sie wollten, und zogen wieder ab. Auch hier können die heutigen Bewohner nachkommen der Ursprungsbewohner sein – oder der Invasoren.
Erklärung C)Eine kosmische Katastrophe. Das gern zu diesem Zweck herangezogene Phänomen des Risses im Raum-Zeit-Gefüge hat den Planeten mit seinem Gegenstück in einem parallelen Universum überlagert. Innerhalb des Zwielichts dringt man gewissermaßen in den Einfluss des anderen Universums vor. Vielleicht kann man an bestimmten Stellen sogar hinüber wechseln? Die heutigen Bewohner sind wiederum Nachkommen – der Ursprungsbewohner oder vielleicht sogar von Versprengten aus dem Paralleluniversum.
Wenn ich´s richtig verstanden habe, tut er das ja ohnehin - das war jetzt rein auf die physikalischen Eigenschaften des Nebels bezogen.
Ganz genau. Zwingend, um den „Inseleffekt“ zu erreichen.
Man kann ihn in Eimern transportieren[..]halbwillentliche Viskosität.
Diese Variante würde gut zu Erklärung B passen. Die Wolkendecke bildet den Rand der Sphäre und ist wie diese künstlich, hat vielleicht sogar für die Umwandlung gesorgt und wurde so konstruiert, dass man sie gewissermaßen steuern kann. Vielleicht sogar durch Gedankenkraft? Möglicherweise können das sogar die Mentalisten?
Wie wäre es mit Enklaven von Schiffbrüchigen unter dem Nebel? Aus den Trümmern alter Schiffe erbaut?
Ob Schiffsbrüchige, die das nicht gelernt haben, sich in der gefährlichen Umwelt des Zwielichts lange behaupten können, ist fraglich, aber denkbar ist alles. Wer abstürzt und den Aufprall überlebt, hat zumindest eine Chance, wenn auch eine ziemlich kleine. Vielleicht entdecken sie auch etwas, das ihnen hilft, zu überleben?
Wobei ich mir so etwas wie Zwielichts-Enklaven schon anderweitig überlegt habe: Was wäre, wenn sich alle Bewohner einer Insel kollektiv dazu entschließen, in die Nebel zu wandern? Not? Wahnsinn? Der Ruf? Roanoke! Croatoan!