Autor Thema: Die Hartinger  (Gelesen 4093 mal)

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Offline Mullerich

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Die Hartinger
« am: 6.03.2010 | 13:47 »
Hiho

Ich hab mir vorgestern BARBAREN! zugelegt und war sofort so begeistert, dass ich dem freundlichen Hinweis im Buch folgte und mich hier anmeldete. Hab das Buch Donnerstag direkt anderthalb mal durchgelesen und Freitag dann auch mit zwei Kumpels ausprobiert. Und weil ich das so geil fand, mach ich euch einen Bericht wie bei Horkhs Abenteuern (die auch echt nice zum lesen sind :) ).

Also es ging los mit der Sippengründung: Meine zwei Spieler waren sich recht schnell einig, dass es Berrva sein sollten, aber dann geriet es ins Stocken. Beide, bzw wir alle drei, sind aus Cthulhu eine feste Welt gewöhnt und darum gingen wir da etwas langsamer vor. Mit der Zeit (und den ersten völlig abstrakten Namen) ging das aber viel flüssiger und die NSC schossen nur so aus dem Boden.

Der Name der Sippe ist nun also Hartinger, von ihrem Gründer Hartinger Dichtpelz (Barbaren haben bei uns Ehrennamen ^^). Das Lager liegt auf zwei Hügeln, zwischen denen der braune Fluss hindurch fließt. Ein Teil auf Seiten Coriens, einer auf Seiten der wilden Lande. Die Sippe war früher wesentlich größer, doch zu Zeiten Hartinger Dichtpelz` kam Streit auf und ein Teil wanderte weiter in den Süden, wo sie unter Hartingers größtem Konkurrenten eine neue Sippe gründeten, die Waichynger, ewige Rivalen der Hartingers. Untermalt wird diese Rivalität dadurch, dass zwischen beiden Dörfern heilige heiße Quellen liegen, die nach dem Brach der Sippen zu den Frauwerdungsritualen gehören. So gibt es Jahr für Jahr Blutvergießen darüber, wer die Quellen sein eigen nennen darf, damit Mädchen zu Frauen werden können.

Fremdländer kommen oft in das Revier der Sippen, da in dem dichten Wald an der Grenze Coriens ein Moos wächst, dass Männern besondere Kraft und Potenz gewähren soll und viele Corier erhoffen sich dadurch die Macht eines Barbaren zu erlangen.

NSC:
Quarl Qupferrücken
, der Häuptling, ist unerbittlich, ehrenhaft und weise. Ein so gewaltiger Krieger, dass er 9 Eheweiber hat.

Suaq, eine seiner Töchter, ein junges süßes Ding

Von Hohepriesterin Callha, der Schwester Quarls, sagt man, sie stamme von den Iveri ab. Sie ist eine echt geile Sau. Sie hat Enthaltsamkeit geschworen, bis die heiligen Quellen nicht völlig in der Gewalt der Hartinger sind. Sie ist auch Ziel der Begierde unserer zwei Hauptakteure.

Boph ist die rechte Hand
Quarls. Er ist der zweitgrößte Krieger der Sippe und die ausführende Gewalt von Quarl. Vor langer Zeit hat Callha sich ihm versprochen, doch durch den Enthaltsamkeitsschwur hält sie ihn auf Abstand. Das trägt nicht recht zu seiner Laune bei.

Edas und Sari
sind Zwillingsschwestern und die Töchter von Boph. Sie sind beide schön uns klug genug um dereinst  Hohepriesterin werden zu können, was aber nur eine werden kann, versteht sich.
Da seit langer Zeit das Amt der Hohepriesterin wie auch das des Häuptlings aus der selben Familie bestimmt werden (natürlich nicht gewählt, es ergab sich einfach so, dass die Familie Quarls einfach die größten Krieger und fähigsten Weiber vorbrachte), munkeln einige, dass es auf einen Machtwechsel hindeuten könnte, wenn ein Mädchen aus einer anderen Familie Hohepriesterin wird.

Die Kräuterfrau (sie wird wohl einen richtigen Namen haben, aber die Männer nennen sie nur "Altes Weib") lebt in der Nähe der alten Quellen. Sie bringt den Mädchen das Frauwerden bei und man redet von einem Bündnis zwischen ihr uns Callha.
Keiner weiß es genau, aber es könnte sein, dass sie Verbindungen zu den Waichyngern hat.

Ullkar, der Weiberheld ist ein mächtiger Schönling mit einem Zelt voller Tigerfelle. Die Frauen liegen ihm zu Füßen, auch wegen seinem strahlend weißen Lächeln. Wie er zu diesem Lächeln kam weiß wohl höchstens das alte Weib.

Brarq Aschehaupt, der alte Häuptling, Quarls Vater, lebt noch immer in der Sippe. Sein Beiname entstand, als er feststellte, dass sein Haar ergraute und darum seinen Schädel in eine Kohlenschale drückte. Ganz oder garnicht. Er wird manchmal noch um Rat gefragt, ist aber völlig angepisst davon, dass sein Sohn ihm die Macht streitig machte. Er akzeptiert es nicht alt zu werden und hat immer eine Geschichte von früher parat.

Luatur, Quarls Erstgeborener, ist ein Sonderfall in der Sippe. Er ist alt genug um seine Mannbarkeitsprüfung abzulegen und alle Altersgenossen haben die längst hinter sich. Nur er hat es noch nicht geschafft. Das trägt natürlich dazu bei, dass Quarls Position geschwächt wird und man munkelt, sollte Boph nun einen Sohn bekommen, dass es eine neue Führungslinie geben würde.

Roodh, der Schmied. Er schartet die Waffen aus. Guter Mann. Hat einen breiten Schnauzer, als einziger im Dorf.

Aroni, seine Tochter, 17jährige Schönheit, die sich vielleicht in ein paar Jahren noch zu einer echt geilen Sau entwickelt wird.

Pia, eine weitere Schönheit im Dorf.


So, zu den Charakteren:

Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!")
Lebt wortwörtlich auf großem Fuß und ist bekannt für seine riesigen Füße. Der Typ ist nicht nur standhaft, er ist SO RICHTIG HART IM NEHMEN!, wenn auch etwas langsam im Kopf. Er träumt manchmal in den Tag hinein, aber genauso schnell kann seine Stimmung umschlagen und er wird zum rasenden Irren und hackt mit seiner Zweihandaxt um sich.
Vor einiger Zeit wurd ihm sein Mädchen Marla von einem corischen General, William Willington, geraubt und Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!") hat bittere Rache geschworen.

Ughnog
Ughnog ist eine Kante und das zeigt sich auch in seinem besonders hart geschnittenen Gesicht. Er ist echt IRRE STARK! und ein wahrer Mann: er kann nur eine Sache gleichzeitig erledigen. Er ist vor allem ein Schwerenöter, aber sehr zuverlässig. Im Gegensatz zum offensiven Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!") nutzt Ughnog auf Vorsicht bedacht einen Schild und einen Hammer.
Seine Frau starb vor langer Zeit an einer schweren Seuche (nur Frauen starben daran. Barbaren werden nicht krank, solangs kein Fluch ist) und hinterließ ihm eine kleine Tochter von mittlerweile 10 Jahren namens Kari.



Es geht los!
Die zwei Helden kamen gerade aus einer Schlacht mit den Coriern zurück. Es war ein großes, und leider sehr unbefriedigendes Gemetzel. Es standen zwanzig Barbaren gegen 500 Corier, und auch wenn sie die Hälfte töten konnten, so war der Feind doch schlicht zu stark um ihn nieder zu ringen. Nur fünf schafften es wieder heim zur Sippe, darunter auch Ullkar. Die Stimmung war gedrückt, der Name der Hartinger beschmutzt. Vor seinem Zelt stand schon Quarl Qupferrücken um sich die Geschichte von der Schlacht erzählen zu lassen.
Selbstverständlich war er äußerst unerfreut von der Sache, stand doch bald wieder die Schlacht um die Quellen aus, und ihnen stand einige Schmach bevor, wenn die Waichynger davon erfahren würden. Der Ruf musste also schleunigst wieder rein gewaschen werden. (An dieser Stelle griff ein Spieler einfach mal ein und schlug was vor: ) Man müsse den riesigen Eber jagen, der den Mooswald unsicher machen würde. Der Häuptling war hellauf begeistert von der Idee. Wenn sie den Kopf des Tieres zur nächsten Schlacht als Standarte vor sich her tragen könnten, würde das die Waichynger in Staunen versetzen!

Barbaren fackeln nicht lang, also gingen die beiden los zu ihren Zelten um sich eilig mit dem nötigsten einzudecken und fanden sich schon bald am Waldrand wieder, wo sie auch Ullkar trafen, der ebenfalls auf die Jagd gehen würde.

Da die zwei Spieler Pferde dabei hatten kamen sie schnell voran und ließen Ullkar hinter sich. Durch einen sehr guten Fährtensuchenwurf von Ughnog konnten sie die Spur des Ebers auch wesentlich schneller aufnehmen als der Grinsemann. Als am Abend der Wald zu dicht wurde zum reiten, schickten sie ihre Pferde mit einem gut gemeinten Klapser weg. Am nächsten Tag machte Ughnog dann zwei Fährten aus: Eine von einem riesigen Eber, die fast an ihnen vorbei in Richtung des Dorfes führte und eine, die diese kreuzte: Etwa ein Dutzend geschnürte Lederschuhe sind im Entenmarsch durch den Wald marschiert. Sofort war klar: Corier!
Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!") kannte kein Halten mehr. Sofort wurde die Axt gezogen und er stürmte den Fremdländern hinterher. Ughnog überlegte viel länger, schüttelte dann den Kopf und folgte lieber dem Eber, wegen dem sie gekommen waren. Nicht lang und Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!") hatte sein Ziel gefunden: Offenbar ein Spähtrupp der Corier, gerade dabei das Nachtlager aufzuschlagen. Mit wildem Gebrüll war er zwei Wurfäxte nach den Soldaten, nur um ihnen im Anschluss mit geschwungener Axt entgegen zu stürmen. (Ughnogs Spieler übernahm hier die Rolle des Hauptmannes)
Knapp am Limit schlug Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!") das Dutzend kurz und klein, zerstörte in seinem Wahn aber fast alles in dem Lager. Nur Schwert und Schild des Hauptmannes nahm er mit, als Trophäe und zum Beweis für die Sippe. Darunter waren auch Karten und Materialien, die die Absichten des Trupps enthüllt hätten, aber darauf kam er erst später. :)

Für diese herausragende Darstellung an Manneskraft verlangte sein Spieler mit herrischer Geste die Egitarre (wir hatten keinen Schädel und beim Brütal Legend Poster sieht es auch geil aus, wie der da die Gitarrein die Höhe reckt. Darum EGitarre.), die er auch bekam.

Währenddessen gelang es Ughnog den Eber zu stellen, ein richtig harter Gegner (der nun von Kocknaggs Spieler gespielt wurde). Viele eingesetzte Kniffe und auch am Rand seiner Leistungsfähigkeit schafft er es die Bestie zu erlegen und ihr Herz und die Hoden zu fressen. Nachdem er sich ein paar Stunden mit dem Eber beschäftigte und gerade dabei war den Kopf abzutrennen trat Ullkar aus dem Gebüsch und machte Ughnog ein unbarbarisches Angebot: Lügen um den Ruhm zu teilen. Kam für Ughnog natürlich nicht in Frage, aber keiner der beiden wäre in diesem Moment so weit gegangen ein Sippenmitglied zu erlegen (zumal Ullkar einen großen Ruf als Tigerjäger hat).

Zurück im Dorf, Ughnog kam zuerst an dank seiner überragenden Fähigkeitim Spurensuchen, wurden beide Helden gefeiert. Sie hatten ihren Ruf nicht nur wieder mit dem Eber rein gewaschen, sie hatten auch noch bewiesen was für harte Kerle sie waren, indem sie je ihren Kampf allein antraten! Quarl rief sofort ein Fest aus um die Stimmung im ganzen Dorf kräftig anzuheben und es flossen kräftig Bier, Met und ein lokaler, sehr kräftiger Apfelwein. Kockknagg ("Mit Betonung auf dem C!") grub ein wenig an Quarls Tochter Suaq herum, bis sie sich, von ihm zu seinem Lieblingsplatz im Dorf geführt (ein großer Baum auf einem kleinen Plateu) verführen und vögeln ließ.
Ughnog machte es sich selbst etwas schwerer und versuchte sein Glück an Pia, die von vielen anderen Verehrern umringt war. Sie machte ihm mit einigen Verunsicherungen das Leben schwer, bis sie sich überreden ließ mit ihm ein Bad im Fluss zu nehmen, ehe er sie nehmen konnte.
Dadurch, dass er sich zum Schluss an eine über süßes-Ding Niveau ran traute, durfte er mit Recht die Gitarre einfordern.


Das war soweit alles, was wir gestern gemacht haben. Das Spiel kam durchweg gut an und wir haben viel gelacht und bei Würfeln mitgefiebert. Auch was die Zukunft angeht bin ich zuversichtlich, unser Dorf gibt noch einiges an Konfliktpotential her und das wird mit der Zeit sicherlich noch weiter anwachsen. Ich hoff, das hat euch gefallen zu lesen. :)
« Letzte Änderung: 7.03.2010 | 21:08 von Mullerich »

Offline grombo

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Re: Die Hartinger
« Antwort #1 am: 8.03.2010 | 13:11 »
schön zu lesen! :d

nette charaktere, nur die "hartinger" und "weichinger (waychinger)"- die namen wären mir persönlich zu ... stereotyp.

als quelle möglicher intrigen bieten sich die frauen an. kann ja sein, dass das corier-, wildtiere- und frauen-ernten irgendwann droht zur ständigen wiederholung zu werden. ich werd bald mal ne weibliche intrige ausprobieren... mal sehen, was die SC sagen, wenn sie sich richtig ausgenutzt fühlen...

Offline Mullerich

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Re: Die Hartinger
« Antwort #2 am: 8.03.2010 | 18:19 »
Danke. :)

Ja, die Namen waren mit die ersten (wie Qarl Qupferrücken :D ), als wir das noch etwas mehr als Satire sahen. Die wurden nach und nach ernsthafter.

Intrigen sind eine feine Sache. Ich hab da auch schon zwei Sachen im Kopf, wie die Spieler auch gesellschaftlich und intellektuell gefordert werden, statt immer nur alles umzuklatschen. Da aber zumindest einer hier auch rein guckt, pack ichs noch nicht direkt aus. Wir kommen leider erst übernächste Woche zum weiterspielen.

Offline Markus

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Re: Die Hartinger
« Antwort #3 am: 8.03.2010 | 19:11 »
Klingt großartig, ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

Offline Lord Verminaard

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Re: Die Hartinger
« Antwort #4 am: 11.03.2010 | 10:43 »
Hallo Mullerich, willkommen im Forum! Sorry dass ich erst jetzt was dazu schreibe, hatte es irgendwie aus den Augen verloren. Ich bin hellauf begeistert! :D Und: Allein gegen ein Dutzend Corier, das hätte auch ins Auge gehen können. Ich nehme an, alle bis auf den Hauptmann waren Schwertfutter?

Sehe ich das richtig, ihr habt vorher hauptsächlich Cthulhu gespielt? Darf ich fragen, wie du von BARBAREN! gehört hast?

Und... die E-GITARRE?? :o Also, ne echte E-Gitarre? Welches Modell? ;D Zugegeben, BARBAREN! und Brütal Legend sprechen dieselbe Sprache. ;) Freut mich auf jeden Fall, dass das Spiel bei euch so gut ankam! Ich freue mich über weitere Berichte.
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Offline Mullerich

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Re: Die Hartinger
« Antwort #5 am: 11.03.2010 | 19:32 »
Danke. :)

Ja, das Dutzend war natürlich Schwertfutter und nur der Hauptmann hatte mehr drauf.

Ich hatte B! schon vor Jahren gesehen, ich glaub irgendwer hats im Vinsaltforum erwähnt. Da erinner ich mich aber nicht mehr so dran. Richtig drauf stieß ich dann erst letzte Woche, als beim Comic- und RPGhändler meines Vertrauens genau eine Ausgabe im Regal stand. ^^
Und in der Gruppe haben wir bisher nur Cthulhu gespielt. Mit anderen Gruppen hab ich aber auch die ganzen anderen Mainstreamsachen durch.

Und natürlich ist die Gitarre echt :D Es ist, laut Aussage von Kockknaggs Spieler eine "ne gibson sg nachbildung von tenson in schwarz".

Nächste Woche geht der eisenharte Kampf um die Gitarre weiter. :)
« Letzte Änderung: 12.03.2010 | 17:23 von Mullerich »