Thema: Savage Cyber Worlds - was ist keck, was müsste weg?

[Kynos]

Ich überlege, ein kleines Cyberpunk/Cyberdystopia/Cyberfantasy-Setting zu entwerfen und würde gern ein paar Ideen und Kommentare sammeln. Was wäre gut für ein solches Setting, was sollte in einem solchen Setting unbedingt weggelassen werden?

Ich würde schon gern verschiedene Rassen, Magie und Cyberware einbauen, genauso wie Mutanten und Außerirdische (in Form von Symbionten), aber wäre das vielleicht ein wenig zu viel?

Gibt es wen, der zu dem Thema was zu sagen hat? Würde mich über Anregungen sehr freuen. Und ja, ich kenne Daring Tales Of The Sprawl, ist mir aber zu sehr Cyberpunk (oder Cyberpulp) und zu wenig Cyberfantasy.

[Heretic]

Hm, dazu sollte man erst mal genau eingrenzen, was du genau machen möchtest?

Cyberpunk ist nicht unbedingt das Gleiche wie eine Dystopie ist nicht unbedingt das Gleiche wie "Cyberfantasy"...

Also, was genau möchtest du denn bauen?

[Kynos]

Ich würde sagen: Eine gesunde Mischung. Das Ganze soll die erwähnten Elemente erhalten, aber auch "dreckig" genug für Cyberpunk daherkommen. Möglicherweise ein unerreichbarer Spagat, aber einen Versuch ist es wert. Mir schwebt weniger Hochglanz als Shadowrun, mehr Fantasy als Cyberpunk und insgesamt mehr Dystopie als bei beidem vor. Kann sein, daß das nicht vereinbar ist, deshalb sammle ich hier Meinungen.

[Heretic]

Shadowrun? Hochglanz? Kennen wir unterschiedliche Versionen des gleichen Rollenspiels?

Welche Elemente willst du?

Und was meinst du mit "Fantasy" in diesem Zusammenhang?
 

[Kynos]

Der Cyber-"Fantasy"-Aspekt bezieht sich auf Fantasy-Rassen (Orks, Zwerge, Elfen, etc) und Magie.

Ich halte SR im Vergleich zu üblichen Cyberpunk-Hintergründen schon für eine Art "Hochglanz". Die Gesellschaft weniger degeneriert, die Spieler-Chars eher minderlegale Geschäftsleute als Cyberpunk-Anarchen, das Ganze eher hochtechnisiert als "dreckig". Das ist das, was ich da als Hochglanz bezeichne.

[Heretic]

Der Cyber-"Fantasy"-Aspekt bezieht sich auf Fantasy-Rassen (Orks, Zwerge, Elfen, etc) und Magie.

Ich halte SR im Vergleich zu üblichen Cyberpunk-Hintergründen schon für eine Art "Hochglanz". Die Gesellschaft weniger degeneriert, die Spieler-Chars eher minderlegale Geschäftsleute als Cyberpunk-Anarchen, das Ganze eher hochtechnisiert als "dreckig". Das ist das, was ich da als Hochglanz bezeichne.

Öhm...
Nunja, ich verstehe zwar nicht, warum Orks und Elfen und dergleichen per se Fantasy sein müssen, und auch Magie muss nicht zwangsläufig Fantasy sein.

Und SR ist alles, aber kein Hochglanz. Vielleicht pulp, aber sicherlich keine Glitzerversion von Cyberpunk.
Da sitzt du mE einem Irrglauben auf.

Ich würde eher sagen, dass Cyberpunk die lowtech-Version von SR ist.

[MarCazm]

Shadowrun hat über die Jahre und über die Versionen einiges vom alten Flair verloren. Und ja SR ist schon viel saubere als so manch anderes Cyberpunk Setting, wobei bei SR der Punk total verloren gegangen is.

Inwiefern man in ein Cyberkrams noch "Fantasy" was auch immer genau damit gemeint ist hineinbringen soll als schon is, weiß ich allerdings auch nich wirklich.

[Kynos]

Was die Kategorisierung von SR als "Cyberfantasy" betrifft, folge ich einer Argumentation, die ich mal in einem anderen Forum verfolgt habe. Um jedwede "Schubladisierung" zu vermeiden, wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, daß ich jedwede Ausrichtung des Cyber-Themas einschließen wollte, ohne eine bestimmte Grundrichtung einzuschlagen und/oder auszuschließen.

Hochglanz ist für mich nur eine Umschreibung des von Marc angesprochenen "saubereren" SR im Vergleich zu Cyberpunk. Wie man das nun definieren möchte, ist eigentlich egal, mir geht es darum, eine dreckigere Version von SR, eine phantastischere Version von Cyberpunk, eine Mischung aus klassischen Near-Future-Klischees zu finden.

Der Aufhänger wird übrigens nicht der vielseits zitierte Maya-Kalender sein, sondern der "Blue Moon Halloween" des Jahres 2020, der die einschneidenden (auch mystischen) Veränderungen der Welt zur Folge hat. Cyberware soll nicht so mächtig (also deutlich mit "Drawbacks" behaftet) werden, Magie soll nicht so mächtig werden, gleichzeitig möchte ich halt Mutanten (am ehesten analog zu Ki-Adepten möglicherweise) und Symbionten (von Außerirdischen "besessene" Menschen) mit rein nehmen, um klassische SR-Themen zu erweitern. Der gesamte Hintergund soll weniger realistisch und deutlich eher dystopisch als SR angelegt sein.

[Heretic]

Also die übliche halbgare NDE-Schmonzette, ok, alles klar.

[Kynos]

NDE?

[Urias]

Neue Deutsche Endzeit... Ein abwertender Begriff der (soweit ich weiß) bei den Blutschwertern eingeführt wurde um die neuen Endzeit-Rollenspiele aus dem deutschsprachigen Raum schlecht zu machen. Weil sie so dyster und so sind...

[Zornhau]

... um die neuen Endzeit-Rollenspiele aus dem deutschsprachigen Raum schlecht zu machen.

Nicht um sie "schlecht zu machen". Nur um sie von Endzeit voller SAFT und KRAFT wie Gamma World, MADDRAX, Deadlands: Hell on Earth, usw. zu unterscheiden.

Das "schlecht Machen", das haben die Entwickler (die "Autoren") dieser NDE-Spiele schon SELBST hinbekommen.

[YY]

Neue Deutsche Endzeit.

(Post-)apokalyptisches Setting; alles Scheiße/hoffnungslos/depri; jede Menge absurde Leute und Sachen, die aber alle nichts taugen  


Hätte ich bei deiner Beschreibung jetzt nicht unbedingt rausgelesen, aber ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, wo du hin willst.

SR, nur mit mehr Alles und schärfer?

Cyberfantasy/Science fantasy wie bei Dragonstar?

Ohne mehr Infos, wie das Setting aussehen und sich "anfühlen" soll und evtl. noch, was eine "typische" SC-Gruppe da so treibt, kann ich da gar nichts zu sagen.

[Funktionalist]

Savage Frostzone?

[Kynos]

Mir geht es ein wenig darum, unter SW ein paar Bereiche des Cyberpunk unter einen Hut zu bringen.

Hochtechnisierte Corp-Cities, in denen man kaum einen (offiziellen) Schritt tun kann, ohne dabei bemerkt zu werden. Weniger restriktive Schlafstädte, in denen sich allerlei kriminelles Gesindel einen mehr oder minder schweren Lebensunterhalt verdient. Ghettos, in denen die leben, die als "nicht gut genug" aussortiert wurden. Außenzonen, die als "nicht profitabel" abgestempelt wurden und in denen die pure Anarchie herrscht. Die Möglichkeit, eine regional eingeschränkte Kampagne in einem dieser Bereiche oder auch eine "Aufsteiger-Kampagne" zu spielen, in der man sich aus den Außenbereichen in die Hi-Tech-Städte der Konzerne hinauf kämpfen kann.

Ich will hier weder ein Genre neu erfinden, noch einen Hintergrund 1:1 konvertieren. Im Grunde schwebt mir eine nicht zu abgefahrene Mischung aus SR und Cyberpunk vor, in der es verschiedene Spielansätze gibt, von technisch durchüberwacht bis post-apokalyptisch (ohne durchlittene "konkrete" Katastrophe). Das Ganze unter SW, weil ich das eher unskalierte, krude System mit eher wenig Spielleiter-Verwaltungsaufwand mag.

Wenn man es so will, schwebt mir eine Art Shadowrun auf SW vor, aber nicht 1:1 konvertiert, nicht so fokussiert und im Ganzen etwas weniger freundlich. Und wer meint, SR sei unfreundlich, der müsste sich das, was mir vorschwebt, noch um einiges unfreundlicher vorstellen. Keine echte Dystropie, aber durchaus auch nicht ohne Merkmale derselben.

Mal ein anderer Ansatz:
Was macht Shadowrun (vom Hintergrund her) falsch?
Was macht Cyberpunk (vom Hintergrund her) falsch?
Was macht Shadowrun (vom Hintergrund her) richtig?
Was macht Cyberpunk (vom Hintergrund her) richtig?
Was macht die neue deutsche Endzeit falsch?
Was macht man in der neuen deutschen Endzeit richtig?

Hierbei sind natürlich nur persönliche Meinungen gefragt, ich würde mich freuen, wenn gegenseitige Anfeindungen gar nicht erst anfangen würden.