Ich finde, Foltern hat irgendwie weniger mit mechanischer Kunstfertigkeit (sprich Heilen/Folter/Verhörskill) sondern mehr mit Willenskraft. Jemandem "schlimme Dinge" antun, geht nämlich auch an dem Folternden nicht spurlos vorbei und im klassischen Verhör messen sich einfach zwei auf gegensätzliche Ziele gerichtete Willen. Hier halte ich also vergleichende Würfe für angebracht.
Im Übrigen bin ich auch kein Freund von intensivem "Psychoterror" im Rollenspiel, weil ich es für schwer einschätzbar halte, wie solche Spielinhalte sich evtl. auf die tatsächliche Psyche der Spieler auswirken können.
Aber ich wundere mich immer wieder, wie Spieler, die ohne mit der Wimper zu zucken fiktive Personen mit dem Schwert aufschlitzen, Klippen herunterwerfen, zum Untod verdammen oder sie mit einem Feuerball verbrutzeln, nun ausgerechnet bei Folterszenen ihre Grenze ziehen. Solange man die übliche Gewalt im Rollenspiel akzeptiert, wirkt das im ersten Zugriff wie eine Doppelmoral.