Autor Thema: [PDQ] Jaws of the six Serpents  (Gelesen 3608 mal)

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Offline Rafael

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[PDQ] Jaws of the six Serpents
« am: 14.03.2010 | 12:51 »
Guten Tag liebe Forumsgemeinde.

Ich bin über Swashbucklers of the 7 Skies auf dieses kleine Goldstück gestoßen(klein, da wenig Seiten) und auch richtig begeistert, da mir auffiel dass "echte" Sword and Sorcery bis dahin in meinem Regal noch fehlte.

Für alle die das System nicht kennen: Jaws of the Six Serpents basiert auf den PDQ-System und spielt in einer Welt wie man sie vielleicht von Fafhrd und den grauen Mausling oder Conan kennt, was bedeutet das allerlei gefährliches Viehzeug in dunklen Grüften auf die (Anti-)Helden wartet und Oasen der Zivilisation allerhöchstens aus (dekadenten) Stadtstaaten bestehen. Düstere Fantasy mit leicht love'craftschen Anleihen also, in der die Spieler als Diebe und Krieger(oder beides) zu überleben versuchen. Und wie in den alten Geschichten sind die Helden immer pleite oder sind scharf auf die Dame in dem Bronze-BH(wovor uns Gott schützen möge). Im Regelbuch selbst wird einem eine solche Welt vorgestellt, aber das System ist auch darauf ausgelegt seine eigene Welt kreieren zu können, wenn man will.

Soweit das Ganze im groben, jetzt zu meinen Gedanken an Leute die das System kennen oder sich für S&S interessieren.

- Die Atmosphäre ist nicht recht gruppentauglich, wenn man den richtigen Geist auf das System übertragen will. S&S-Helden sind ja eigentlich immer alleine unterwegs oder allerhöchstens zu zweit wenn man Fafhrd und den grauen Mausling(und manche Conanstories) jetzt ls Beispiele nimmt. Die Gruppe würde dann aus meiner Sicht, auch nur aus zwei Leuten bestehen, was spielen in kleinen Kreisen zwar ermöglicht aber das ganze Spielgefühl ein wenig wacklig macht finde ich. Das sind zumindest so meine Empfindungen.

- Zu den Regeln schreibe ich dann noch was, aber was ich so lese sieht mir so danach aus, dass ziemlich viel auf Vertrauen zwischen SL und Spielern gebaut wird da vieles mit Erzählen zusammenhängt wenn meine Englischkenntnisse nicht ganz daneben sind ~;D.

Tja, wer stimmt mir zu und wer nicht? Wer kennt es noch und welche Erfahrungen hat er gemacht?

Freue mich auf Antworten.

Gruß Rafael :)

Edit: Nach einigen suchen, bin ich auf die Website von Silver Branch Games wieder gestoßen, wo man sich eine kurze Beschreibung und die Charbögen zum Spiel anschauen kann.

Zur Website: http://www.silverbranch.co.uk/jaws/index.htm
« Letzte Änderung: 14.03.2010 | 13:22 von Rafael »

Offline Markus

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #1 am: 14.03.2010 | 13:10 »
Link?

Offline Rafael

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #2 am: 14.03.2010 | 13:22 »
Gesucht und hinzugefügt.

Offline Markus

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #3 am: 14.03.2010 | 14:59 »
Re: Sword & Sorcery: kommt drauf an, was du drunter verstehst.
(a) grim & gritty (b) pulp fantasy mit Fokus auf "fast-paced action" (c) Fantasy mit Schwerpunkt auf persönlichen Entscheidungen der Charaktere, die in Handlungen ausgedrückt werden, nicht durch Worte (der Ansatz von Ron Edwards in "Sword & Sorcery")
Für jede der drei (möglicherweise mehr) Lesarten lässt sich Unterstützung in der Originalliteratur finden, mal mehr, mal weniger und man kann das sicher auch teilweise mischen. Aber 'ne Entscheidung, was für dich/euch zentral ist wär wahrscheinlich nicht verkehrt.
So wie ich das PDQ-Systeme kenne ist damit (c) am besten möglich, aber ich hab keine Ahnung, was in Jot6S steht.

Re: Gruppentauglichkeit
Ich hab's noch nicht ausprobiert, aber _ich_ würde dazu neigen, die SCs von ihren klassischen Fähigkeiten her recht ähnlich zu machen. Einmal, um der Fighter, Wizard, Rogue, Cleric - Denke einen Riegel vorzuschieben, zum anderen um die Spieler zu motivieren, ihre SCs durch andere Sachen voneinander abzugrenzen als Spezialistentum. Drittens, weil für mich eine der Genre-Konvetionen ist, dass die Charaktere gute Kämpfer sind. Heißt für mich, das haben wir schon geklärt, die SCs sind badass, also beschäftigen wir uns im Spiel mit was anderem.

Re: Regeln
Ich bin kein Fan des PDQ-Systems. Es liefert mir weniger mehr als Freiform zu spielen, produziert dafür einige seltsame Effekte und Verwaltungsaufwand. Dessen ungeachtet könnte ich mir vorstellen, dass es ganz gut funktioniert, wenn man sich vor dem Spiel etwas länger über die geltenden Konventionen austauscht. Sich also beispielsweise darauf einig, alle SCs sind kompetente Kämpfer über dem Durchschnitt der jeweiligen Welt, jedem dementsprechend irgendeine kampfbezogene Fähigkeit auf Expert (+4) gibt und es damit gut sein lässt. Im Gegensatz zum PDQ-Grundregelwerk, dass dann doch eher in Richtung Skill-Resolution geht (geschafft/nicht geschafft) würde ich dann die vergleichenden Proben eher in Richtung Conflict-Resolution (erfolgreich/nicht erfolgreich) interpretieren. Das heißt, wenn es zum Kampf kommt ist völlig klar (auf beiden Seiten des SL-Schirms) dass die SCs geschickt und mutig kämpfen, Misserfolge also immer den Umständen oder besonderer Niedertracht des Gegners oder anderen Dingen anzulasten sind und nie der schlechten Leistung der SCs. Von dieser abstrakteren Warte aus sind die Qualitäten dann nur noch Ressourcen, die in Konflikten eingesetzt werden, und ihre Beschreibung ("Pirat") lediglich ein Anhaltspunkt dafür, in welcher Weise diese Ressourcen ins Spiel eingebracht werden.

Aus der Vertrauensproblematik würde bei dieser Interpretation einfach die Frage, ob man seinen Mitspielern zutraut, stimmig zur Geschichte beizutragen. Das Problem ist dann nicht mehr, dass ein Munchkin mit "Leserratte +2" im Kampf Vorteile zieht, sondern eigentlich nur noch, ob ihm dafür eine Begründung einfällt, die allen am Tisch Spaß macht. Wenn das nicht der Fall ist sollte man eher überlegen, ob man generell am selben Tisch sitzen sollte.


p.s. Zornhau ist AFAIK auch ein großer Fan der ursprünglichen Sword & Sorcery, er kann dir im Savage-World Frage und Antwort-Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,36476.0.html) sicher eine Umsetzung für Savage Worlds empfehlen, die dann aber wahrscheinlich eher in Richtung pulpige Action geht.

Offline Rafael

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #4 am: 15.03.2010 | 17:48 »
Hmm, dafür mag ich SW nicht, womit ich einer der wenigen Menschen auf dieser Welt sein dürfte. Ich habe versucht damit zu spielen, aber das Bennysystem ging mir dann doch mit der Zeit auf die Nerven und auch sonst ließ mich das Ganze relativ kalt. Da trifft dann PDQ schon eher meinen Nerv, allerdings mag ich auch Dialoge und Charakterspiel.

Trotzdem danke für den Link, reinschauen werde ich auf jeden Fall.

Offline Zornhau

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #5 am: 15.03.2010 | 17:53 »
p.s. Zornhau ist AFAIK auch ein großer Fan der ursprünglichen Sword & Sorcery,
Stimmt.
Und daher empfiehlt er auch: Barbarians of Lemuria.

Das verwende ich für alle aktuellen "Bedürfnisse" in puncto Sword&Sorcery und - seit Neuestem - auch für Schwerter&Sandalen.

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #6 am: 25.04.2010 | 13:43 »
Hallo,

Es liefert mir weniger mehr als Freiform zu spielen, produziert dafür einige seltsame Effekte und Verwaltungsaufwand.

Kannst du das weiter ausführen.

MfG

Stefan
Kurze klare Worte

Offline Horatio

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #7 am: 25.04.2010 | 13:55 »
@ Rafael
Leider bin ich noch nicht zum Spielen des PDQ Systems gekommen, beim Lesen von PDQ# (in S7S) war ich aber sehr angetan und es steht auf auf unserer TryOut Liste sehr weit oben. Insofern würde mich interessieren, ob es nenneswerte Unterschied von PDQ zu PDQ# gibt, oder ob die nur kosmetisch sind^^.
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Online Bombshell

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #8 am: 25.04.2010 | 15:46 »
Hallo,

Insofern würde mich interessieren, ob es nenneswerte Unterschied von PDQ zu PDQ# gibt, oder ob die nur osmetisch sind^^.

Das kannst du eigentlich ganz leicht selbst entscheiden in dem du einfach PDQ core rules mit PDQ# rules vergleichst. Leider finde ich in den PDQ core rules nichts zu den Gummipunkten.

MfG

Stefan
Kurze klare Worte

Offline Horatio

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #9 am: 25.04.2010 | 16:00 »
Merci :).
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
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Offline Markus

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Re: [PDQ] Jaws of the six Serpents
« Antwort #10 am: 26.04.2010 | 14:07 »
@Bombshell
Grad nicht die Zeit es mir im einzelnen nochmal durchzulesen. IIRC wirkt "Schaden" auf die Qualitäten/Attribute, was ich mir schlecht vorstellen kann und was außerdem keinen nennenswerten Vorteil gegenüber einen Hitpoint-System mit HP=Anzahl Attributspunkte ergibt. Dann ist das System nach meinem Empfinden zufallsabhängiger als ich das für ein schlankes, grobes System haben möchte. Im Kampf eiert es IMO zwischen klassisch-simulationistischen Ansätzen und Conflict-Resolution hin und her.
Ich bevorzuge entweder einen soliden Unterbau (FATE; SW) oder gleich sowas wie Trollbabe. In der speziellen Nische des PDQ finde ich Over the Edge überlegen, auch wenn da der Kampf kaum weniger kompliziert ist.