Thema: Welches System für SWAT-Runde?

[Sashael]

Mei mei, auf jeden Fall an dieser Stelle schon mal Danke für die ganzen Tips.

Bei GURPS hab ich stets das Gefühl, wenn ich beim Kampf zuviel weglasse, damit ich es "einfacher" habe, bekomme ich ein disfunktionales System, weil eben schon in den Basics fette Abzüge z.B. durch Reichweite entstehen, die nur durch (angeblich) optionale Zusatzregelboni gekontert werden können. Von anderen Schwierigkeiten will ich hier jetzt gar nicht anfangen, sonst driftet der Thread viel zu weit ab. Abgesehen davon bin ich der SL und von den anderen hätte niemand Ahnung vom System.

Wie soll sich das Ganze denn anfühlen? Eher noch Richtung Actionfilm oder mit Doku-Einschlag?

Trefferzonen, Todesspirale, instant kills -  ja, nein, vielleicht?

Trefferzonen wären nice, wenn man sie auch random schnell benutzen kann, wie z.B. in WHFRP 2nd über das "Umdrehen" des Angriffswurfes.
Instant Knockouts wären mir persönlich allerdings lieber als Instant Kills.

Anfühlen soll es sich eher wie ein realistischer Actionfilm. Mehr The Town als Die Hard.


Ich sollte mal zum Mad Roleplayer meines Vertrauens gehen und mich mal durch sein Regal schmökern.

[Funktionalist]

Ich würde das Tabletop "Infinity the Game" ein wenig ummodeln. Das kommt modernem Gefecht mMn sehr nahe.
http://www.infinitythegame.com/infinity/en/downloads/

Vielleicht sind die Befehle sehr unrollenspielig, aber wenn jeder nur eine Einheit spielt, ist das ja egal

[Mardermann]

KULT

Ich habe mal ein SWAT spiel gemeistert und KULT war für mich das richtige damals.
Hervorragendes Kampfsystem, regeln Automatische Waffen etc und trotzdem easy...
und für mich immer ein Vorteil: Keine Hitpoints

[Benjamin]

Hä? Traveller natürlich!

Man könnte überlegen, den Schaden von Schusswaffen generell um 1W6 zu erhöhen, aber sonst? Perfekt.
- Regelballast, + Spiel.

Außerdem: SWAT + Weltraum + Gauss-Waffen = Win.

[Funktionalist]

Wenn man Taktik will, dann kann mans ich auch so ein Bisschen überlgen, wo die liegen soll.
Will man die Schusslinien oder will man das Timing oder den Geisteszustand/Moral oder gar die Überzeugung und Kompromisslosigkeit.
In einem SWAT Szenario kann man jeden dieser Aspekt zum "Spielfeld" für die Spieler machen, auf dem sie taktieren können. Der Scharfschütze, der gerade ein Schussfenster bekommt kann durch jede dieser Brillen betrachtet werden.
Alles gleichzitig wird schwer.

Auch eine moralische Sichtweise, bei der die Spieler den Eskalationsgrad wählen können kann schon das Vorgeplänkel sehr spannend werden lassen.
Wenn die Frage ist, ob bei (vom System durch die vorherigen Aktionen festgelegten) fünf Toten beim Zugriff dieser auch durchgeführt wir dund es fraglich ist, wer das nun sein wird...
Auch das kann ein Spannungsquell sein und ein solches Systrem kann auch die Verhandlungsführer mit einbeziehen und das an zentraler Stelle.

[sir_paul]

Millennium´s End [...] hat eine sehr umständliche Trefferlokalisierung.

Für ein SWAT-Team finde ich gerade die Trefferlokalisierung von ME sehr passend. Und was findest du schwer an "Schablone auf das Ziel legen, würfeln und direkt sehen wo ich getroffen habe"

Für schnelle actionreiche zu spielende Einsätze würde ich Savage Worlds nehmen.
Für etwas detailliertere SWAT-Einsätze Millennium's End

[Captain]

Hmm, was ich an den Sachen die ich gesichtet habe vermisse ist eine Psychologie/Stress Komponente. Ist halt doof wenn man nur über physischen Schaden ausschalten kann aber pure Stressmittel wie dynamisches Angreifen Schreien, Schockgranaten, Elektroschocker und Beanbags mit denen man evtl ein Aufgeben der Delinquenten erwirken kann fehlt typischerweise. Kennt da jemand was?

[Waldgeist]

Hmm, was ich an den Sachen die ich gesichtet habe...

Welche sind das denn?

[Selganor [n/a]]

@Captain:

Das Hero System hat "Presence Attacks".
Elektroshocker/Beanbags waeren "normal Attacks" (die hauptsaechlich STUN und kaum BODY machen) im Gegensatz zu "Killing Attack" (die mehr BODY machen)

[knörzbot]

Millennium's End kommt einem natürlich spontan in den Sinn und wurde ja auch schon genannt. Sehr detailliert was Trefferbestimmung und -wirkung angeht. Mir wäre es allerdings zu umständlich mit der ganzen Sucherei nach der passenden Silhouette des getroffenen usw.
Je nachdem, wo der Schwerpunkt der SWAT-Runde liegt, wäre evtl. auch Conspiracy X 2.0 etwas. Die Kampfregeln sind imho ausreichend genug und es hat detaillierte Regeln zum Bauen von Organisationen und deren Ressourcen. Interessant, wenn es bei der Runde nicht nur um simple Geiselbefreiungsaktionen oä. geht sondern evtl. auch um Nachforschungsarbeit.
Savage Worlds wurde ja auch schon genannt und könnte in Verbindung mit dem frei erhältlichen Agents of Oblivion etwas sein. Wenns noch grittier sein soll, dann noch die Gritty Damage Rules von SW verwenden.

[YY]

Nachbrenner - habs übersehen

Für ein SWAT-Team finde ich gerade die Trefferlokalisierung von ME sehr passend. Und was findest du schwer an "Schablone auf das Ziel legen, würfeln und direkt sehen wo ich getroffen habe"

Nicht schwer, sondern umständlich.

Der Hauptfaktor dabei ist, dass zwar viele Schablonen dabei sind, aber oft genug nicht die 100% richtige - da hat man dann oft genug wieder die Diskussion/die Fragestellung, welches Körperteil denn jetzt genau wo ist etc. pp..
Das kann ich über reines Würfeln auch schneller haben.


Bei unserer Runde damals hat es der SL übrigens nach kurzer Zeit so gehandhabt, dass zuerst gewürfelt wurde, bevor man an die Schablonen ging - bei einem "echten" Treffer braucht man die ja gar nicht, und wenn es auf große Entfernungen weit am Zielwert vorbei ist, kann man sichs auch sparen...

[Christoph]

Für die Trefferzonen könntest du einen Trefferzonenwürfel verwenden... es gibt ja welche.

[Prisma]

Das Interlock System aus Cyberpunk 2020 dürfte für das Vorhaben in jeder Hinsicht sehr gut geeignet sein. Es bietet alles: Von A wie Automatische Waffen über T wie Trefferzonen, zu Z wie Zielfernrohre, usw.
Wenn man in der "Jetztzeit" spielen möchte, lässt man dafür einfach das Zukunftszeug weg.

[Bad Horse]

Ich würde SaWo nehmen - einfach, weil man sich da schnell eingearbeitet hat, weil es Kampftaktik (gerade im Gruppenkampf) bietet, und weil es recht leicht zu kriegen ist.

Ansonsten finde ich die Gurps-Verkaufsgespräche eher befremdlich, wenn der Threadstarter darum bittet, ihm genau dieses System nicht zu empfehlen.

[OldSam]

Nach dem was sich bisher rausgestellt hat ist SaWo sicherlich zu grobkörnig.
Bezüglich GURPS ging es v.a. um die Klärung welche Gründe dahinter stehen, es bei der Wahl nicht mehr mit einzubeziehen, von den Anforderungen her liegt es halt auch extrem nah, nicht zufällig gibt es sogar ein SWAT- u. ein Cops-Sourcebooks, nebst Tactical Shooting usw. - aber die Entscheidung trifft er ja letztlich sowieso selbst, egal welche Argumente kommen

[Quaint]

Ich persönlich würde dir empfehlen, mal einen Blick auf mein selbstgeschriebenes FAF zu werfen. Beispielsweise habe ich damit letztens in einem auf modern umgemodelten Exalted-Setting gespielt, wiewohl mit normalen Menschen.

Charaktere lassen sich mit einem Aspektesystem flexibel definieren, der Kampf ist zügig und bildet Dinge wie Schußfolgen und Deckung gut ab, Scharfschützen funktionieren wunderbar, sind aber nicht das Non-Plus-Ultra.
Deckung wird besonders wichtig, weil aktive Verteidigungen wie etwa Ausweichen wichtig sind um seine Überlebenschancen zu steigern, man aber als Normalsterblicher ohne Deckung kein Ausweichen gegen Kugeln verwenden kann und daher eben ohne Deckung sehr verwundbar wird.

Natürlich ist das jetzt kein publiziertes System und würde als solchen vermutlich etwas Arbeit erfordern, aber das gröbste kann ich dir wohl mit auf den Weg geben.