Autor Thema: Charaktergeheimnisse als Spielelement  (Gelesen 2904 mal)

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Offline Narrenspiel

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Charaktergeheimnisse als Spielelement
« am: 27.07.2011 | 11:55 »
Ihr kennt sicherlich als Spielleiter und Spieler alle Charaktere, die in ihrem Hintergrund irgendwelche Charaktergeheimnisse besitzen. Sei es die gutaussehende Frau, die in Wahrheit eine Hexe ist, sei es der reiche Banker, der in Wahrheit ein Hochstapler ist, die Barkeeperin, die sich vor irgendwelchen Attentätern versteckt, oder der Baron, der an seine Baronie gekommen ist, indem er seine halbe Familie ermordet hat - um mal ein paar der gängigsten Beispiele aufzugreifen.

Der Charakter möchte natürlich nicht, dass die anderen von seinem Geheimnis erfahren; der Spieler hingegen schon, denn er möchte, dass die Runde an seinem Hintergrund Spaß hat - Geheimnisse bringen den Mitspielern ja wenig Spaß, wenn nur Spieler und SL davon wissen. Nun weiß der Spieler aber auch, dass solche Geheimnisse die besten sind, von denen die Spieler anfangs auch nicht wissen und die sie dann langsam im Spiel (zusammen mit ihren Charakteren?) erfahren.

Nun meine Frage: Wie stelle ich es als Spieler an, den anderen Andeutungen zu präsentieren, die dazu führen, dass der geheime Charakterhintergrund im Spiel relevant wird? Natürlich kann ich das als Spielleiter gut machen, indem ich die Gruppe einfach damit konfrontiere, aber wie kann ich diesen Prozess als Spieler steuern? Gibt es unter euch Spieler, die mit bestimmten Methoden schon gute Erfahrungen gemacht haben?

Meine ersten Ideen:
* Die anderen Spieler hören zu, wenn ich Sachen ausspiele, die den geheimen Hintergrund meines SCs betreffen: Dabei bricht man ein wenig mit der Idee, die Spieler genau so im Dunkeln zu lassen wie ihre SCs - deswegen wäre es hier wichtig, in solchen Szenen Hinweise zu streuen, die nicht gleich das ganze Geheimnis offenbare, sondern v.a. Verdachtsmomente zu streuen. Das könnte, so denke ich mir, die Spannung erhöhen, herauszufinden, was dort wirklich vorgeht - auch wenn der eigene SC nichts davon weiß. Ich stelle mir das ein wenig wie wechselnde POVs in Romanen vor.
* Man kann den Charakter absichtlich "Fehler" machen lassen: Die Hexe lässt nach ihrem nächtlichen Besenritt irgendwo den Besen sehr auffällig stehen, die gesuchte Barkeeperin trägt einen Ausweis mit sich herum, auf dem ihr wahrer Name steht. Das Problem hierbei ist, dass ja der SC eigentlich kein Interesse daran hat, dass die anderen sein Geheimnis erfahren, und man deswegen Fehler finden müsste, die in einem gewissen Rahmen für den SC glaubwürdig sind.
* Vielleicht will der SC auch, dass die anderen sein Geheimnis erfahren, aber möchte sie nur schrittweise heranführen (z.B. Mitglied einer Geheimloge). Wie stellt er das an?

Ich bin sehr neugierig zu erfahren, welche Ideen und Erfahrungen ihr so habt. : )


Offline Ludovico

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #1 am: 27.07.2011 | 12:08 »
Meine ersten Ideen:
* Die anderen Spieler hören zu, wenn ich Sachen ausspiele, die den geheimen Hintergrund meines SCs betreffen: Dabei bricht man ein wenig mit der Idee, die Spieler genau so im Dunkeln zu lassen wie ihre SCs - deswegen wäre es hier wichtig, in solchen Szenen Hinweise zu streuen, die nicht gleich das ganze Geheimnis offenbare, sondern v.a. Verdachtsmomente zu streuen. Das könnte, so denke ich mir, die Spannung erhöhen, herauszufinden, was dort wirklich vorgeht - auch wenn der eigene SC nichts davon weiß. Ich stelle mir das ein wenig wie wechselnde POVs in Romanen vor.

Damit hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Dabei ging ich aber noch weiter und hab das Geheimnis offenbart. Es ging um einen SC, der sich als strahlender superguter Typ darstellte, aber in Wirklichkeit Gesinnung Neutral Böse.
Das Ergebnis: Die anderen Spieler hatten Spass daran zu sehen, was der Charakter als nächstes macht.

Es hat auch den Vorteil, dass man als Spieler und auch als Gruppe länger davon zehren kann. Die anderen Spieler können sogar, wenn sie die Rollen von NSCs übernehmen, daran teilhaben.

Meiner Erfahrung nach ist der Überraschungseffekt überbewertet, weshalb ich diese Methode bevorzuge. Der Spieler gibt sich viel Mühe und der SL natürlich auch und dann verpufft es ratzfatz oder es kommt zu früh raus oder die Runde wird eingestellt.

Deshalb finde ich: Immer mit offenen Karten spielen.

Online Tudor the Traveller

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #2 am: 27.07.2011 | 12:15 »
Deshalb finde ich: Immer mit offenen Karten spielen.

Das ist auch mein Gedanke. Die Spannung liegt dann eher darin, dass der SC durch sein Geheimnis auch die anderen in Gefahr bringt, und die Gruppe gemeinsam damit umgehen muss.

Den anderen Fall, wo das Geheimnis den anderen nicht bekannt ist, halte ich für problematisch. Die Gruppe muss dann schon (ingame) jedem seine Leichen im Keller lassen*, sonst haben die Mitstreiter in meinen Augen jedes Recht bem kleinsten Anzeichen, dass da was nicht stimmt, Klarheit zu fordern. Die klassische Gruppe ist eben eine Gemeinschaft, wo jeder für den anderen einsteht - da darf man schon erwarten, dass man weiß, für wen man seinen Kopf hinhält. Ich würde dort also erwarten, dass das Geheimnis kaum Gelegenheit bekommt, sich nach und nach zu entfalten. Eher wird die Gruppe den SC recht früh zur Rede stellen.

*Auch solche Konstellationen mag es geben, gerade in tendenziell bösen oder "grauen" Gruppen. In solchen Gruppen wird es aber imo noch schwieriger, den Zusammenhalt bei solchen Geheimnissen zu wahren.
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Offline Narrenspiel

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #3 am: 27.07.2011 | 12:21 »
Ein Geheimnis müssen ja nicht immer gleich die Leichen im Keller sein, es können ja auch "nettere" Dinge sein - der SC bildet sich Kobolde ein, hat eine kleine Tochter, von der die andren nichts wissen, hat berühmte Eltern, die ihm peinlich sind, usw. - also alles Dinge, bei denen die Gruppe nicht zusammenbricht, wenn die SCs das rausbekommen.

Meine Erfahrungen mit Karten-Offen-Legen waren bis jetzt immer schlechte: Die Spieler verlieren sofort das Interesse an dem Geheimnis, es ist nicht mehr spannend. Schlimmste Konsequenz war bei mir einmal, dass ich zu jeder Spielsitzung gefragt wurde, ob mein SC ihren SCs jetzt eigentlich schon davon erzählt hatte und ganze Szenen geretconnt werden mussten, weil die Spieler das durcheinander gebracht haben. Auch kenne ich viele Spieler, die Spaß daran haben, solche Geheimnisse aufzudecken, und es schade finden, sowas schon vorher OOC zu erfahren.

Offline Oberkampf

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #4 am: 27.07.2011 | 12:22 »
Das ist natürlich ein Superthema  ;D

Im Grunde läuft das nur, wenn alle Mitspieler auch Spieler- und Charakterwissen trennen können und wollen, fürchte ich.

In einigen Sachen muss man schonmal die Art des Geheimnisses vorneweg einschränken (glaube ich). Das Geheimnis darf nicht zwangsläufig die Gruppe sprengen (außer man vereinbart PvP im P&P). Also eine heimliche Hexe ist in bestimmten Settings/Gruppen ok, in anderen ist damit vielleicht zwangsläufig Dämonenanbetung verbunden und würde die eher "gute" Gruppe sprengen.

Eine Überlegung, die ich mal hatte, ging in die Richtung, dass die Spieler zu ihrem "Geheimnis" ein kurzes "persönliches Abenteuer" bzw. eine "persönliche Szenefolge" um ihr Geheimnis schreiben, von denen einige Szenen an jedem Spieltreffen "nebenher" (d.h. neben dem Hauptabenteuer) gespielt werden. Sinn der persönlichen Szenen soll es sein, die anderen Charaktere der Mitspieler ins eigene Geheimnis zu integrieren, indem jede Szene die Hilfe der Mitspielercharaktere verlangt, um bewältigt zu werden.

Also am Hexenbeispiel eine Szene: Es gibt belastende Dokumente über die Hexe, die in irgendeiner hochgesicherten Bibliothek vor sich hinschlummern. Die Hexe braucht die Hilfe des Diebes und ggf. des Magiers der Gruppe, um diese Dokumente unbemerkt entwenden zu können, bevor ein Inquisitor darauf aufmerksam wird. Die Szene gibt erste Hinweise über das Geheimnis an die SCs.

Ob die gruppe Interesse an sowas hat, muss natürlich abgesprochen werden. Ich glaube, es funktioniert am Besten in Gruppen, deren Spieler auch alle hin und wieder mal SLs sind.
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Offline Scimi

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #5 am: 27.07.2011 | 12:31 »
Deshalb finde ich: Immer mit offenen Karten spielen.

Meiner Erfahrung nach ist die Motivation von Spielern, geheime Charaktergeheimnisse ihrer Mitspieler aufzudecken ziemlich gering und für sie auch weit weniger spannend, als man sich als Geheimniserschaffer vielleicht denkt.
Bisher bin ich auch immer besser damit gefahren, den anderen Spielern das Geheimnis mitzuteilen, das macht es von einem Steckenpferd eines Spielers zu einer Art In-Joke der gesamten Gruppe und gibt den Spielern die Gelegenheit, mit ihren unwissenden Charakteren den Geheimnisträger immer wieder "unabsichtlich" in Verlegenheit zu bringen. Mehr Spotlight für meinen Charakter, mehr Spaß für die Gruppe.

Offline Palando

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #6 am: 27.07.2011 | 12:40 »
Ich hatte mal den Fall das ein Mitglied meiner Gruppe undercover gegen die Gruppe gearbeitet hat, sie also auspioniert hat. Weder die anderen Spieler, noch ihre Charaktere wussten davon. Wir haben auch nicht sonderlich Geheimnisvoll dabei getan, nur die ich mache Meldung sachen, wurden auf Zettel geschrieben. Es haben aber immer alle Spieler mitbekommen, dass er mir Zettel gereicht hat, die ich beantwortet, habe, also wussten alle, dass es ein Geheimnis geben muss.

Der Charakter hat sich dann aber im Laufe der Abenteuer tatsächlich mit den anderen Charakteren angefreundet und hat dann alles gebeichtet, was die Spieler wirklich überrascht hat.

Ich fands großartig und meine Spieler auch.
Ich finde, man kann Charakteren ruhig Geheimnisse lassen, solange sie in den Plot passen und solange ein für die Gruppe schädliches Geheimnis nur das Sprungbrett für einen Plot ist (dabei muss man sich aber gut mit dem Geheimnisträger absprechen).

Was ich hasse ist wenn Spieler darauf herumreiten, dass ihre Charaktere ein Geheimnis haben, aber sich weigern, dass du oder dein Char es herausfinden können.

Ich finde, wenn man als Spieler mitkriegt, dass etwas im Busch ist sollte man es auch, als Spieler herausfinden können. Falls nicht, sollte man sich überraschen lassen.

Grüße
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Offline Ludovico

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #7 am: 27.07.2011 | 12:41 »
Meine Erfahrungen mit Karten-Offen-Legen waren bis jetzt immer schlechte: Die Spieler verlieren sofort das Interesse an dem Geheimnis, es ist nicht mehr spannend. Schlimmste Konsequenz war bei mir einmal, dass ich zu jeder Spielsitzung gefragt wurde, ob mein SC ihren SCs jetzt eigentlich schon davon erzählt hatte und ganze Szenen geretconnt werden mussten, weil die Spieler das durcheinander gebracht haben. Auch kenne ich viele Spieler, die Spaß daran haben, solche Geheimnisse aufzudecken, und es schade finden, sowas schon vorher OOC zu erfahren.

Es kann in manchen Gruppen wirklich gelingen, wenn das Geheimnis nicht offen ausgespielt wird. Ich halte es zwar nicht für den Regelfall, aber ok!
Ganz wichtig sollte es sein, es wirklich nur nebenbei laufen zu lassen und nicht als Hauptmerkmal Deines Charakters.

Wenn Deine Mitspieler aber etwas tranig sind (der Beschreibung nach könnte das der Fall sein), dann würde ich von dem Geheimnis ganz die Finger lassen.

Offline Narrenspiel

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #8 am: 27.07.2011 | 12:45 »
Es kann in manchen Gruppen wirklich gelingen, wenn das Geheimnis nicht offen ausgespielt wird. Ich halte es zwar nicht für den Regelfall, aber ok!
Ganz wichtig sollte es sein, es wirklich nur nebenbei laufen zu lassen und nicht als Hauptmerkmal Deines Charakters.

Wenn Deine Mitspieler aber etwas tranig sind (der Beschreibung nach könnte das der Fall sein), dann würde ich von dem Geheimnis ganz die Finger lassen.

Ach, mir geht es jetzt nicht ganz konkret um diese Runde und ich suche auch nicht wirklich nach Ratschlägen für mein Rollenspiel - ich habe mir schon länger Gedanken drüber gemacht, wie man als Spieler die Geheimnisse ins Spiel einbringen kann (ohne sie offen auszusprechen) und dachte mal, lausche ich mal im Tanelorn, was sich klügere und ältere Menschen schon dazu gedacht haben. ;D

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #9 am: 27.07.2011 | 13:05 »
Meine Erfahrungen mit Karten-Offen-Legen waren bis jetzt immer schlechte: Die Spieler verlieren sofort das Interesse an dem Geheimnis, es ist nicht mehr spannend

Das ist der Knackpunkt. Das Geheimnis muss spannend sein. Das heißt auch, dass es die anderen SC irgendwie betreffen muss; die Spieler sollen es herausfinden wollen. Allein etwas über einen anderen SC herauszufinden ist an sich imo wenig spannend. Ich meine, es gibt tausend Dinge, die ich über die anderen SC nicht weiß. Daher ist es m.E. am besten, wenn das Geheimnis für die Gruppe von Relevanz ist.

Wenn jetzt ein Spieler hingeht und seinen Char Dinge vor der Gruppe verbergen lässt, kann das gut gehen. Meine Erfahrung ist aber eher, dass sich die anderen Spieler schnell mal daran stören (es wird ihnen ja aufgezwungen). Daher: offene Karten. D.h. nicht zwingend, dass das Geheimnis selbst offen gelegt wird; nur, dass man damit offen umgeht.

Und dann kommt noch die Plausibilität: warum verbirgt es der Char überhaupt vor den anderen? Es ist ihm peinlich, ok. Aber das reicht gerade mal für eine nette, vermutlich eher kleine, Nebenszene und vielleicht noch einen running Gag.
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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #10 am: 27.07.2011 | 13:12 »
In A Dirty World teil der Spieler sein Charaktergeheimnis dem Spieler der links (oder rechts) neben ihm sitzt mit (dessen Character das Geheimniss dann weiss).
So das sich daraus im Gruppenspiel eine entsprechende Dynamik entwickeln kann.
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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #11 am: 28.07.2011 | 22:00 »
Ähnlich bei Hot War. Hier gibt es allerdings das Konzept der "open" Runde, wo jeder das Geheimnis (bzw. Ziel) des anderen kennt und der "closed" Runde, wo das erst nach und nach im Spiel rauskommt. Gut, Hot War sieht für mich bisher auch eher nach Storytelling aus, aber ich finde diese Einteilung irgendwie ziemlich gut.

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #12 am: 29.07.2011 | 07:45 »
Ich habe da eigentlich ähnliche Erfahrungen gemacht wie Scimi. Interessant wurden Geheimnisse erst dadurch, dass die anderen Spieler sie kannten und damit während der Sessions damit spielten.

Zum Thema Maulwurf:
Bisher habe ich bei jeder Runde die Erfahrung gemacht, dass ein Maulwurf nur dann aufgedeckt wird, wenn der SL und der Maulwurfspieler sich richtig ins Zeug legen. Die anderen Spieler gehen eigentlich immer davon aus, dass die Gruppecharaktere zusammen gehören. Von daher ist es mal ganz witzig. Aber die anderen Spieler werden nicht drauf kommen. (Ausser in der Runde grassiert eine ungesunde Paranoia)
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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #13 am: 29.07.2011 | 08:05 »
Ich find das schwierig meine Gruppe ist einfach immer zu nett und immer auf dem Standpunkt: "Das ist ein SC, also mögen wir ihn, egal was er ist und ungeachtet gesellschaftlicher, kultureller Grenzen etc.", klar natürlich ist das eigentlich gut... aber wenn man eine Rasse (Gestaltwandler) dabei hat vor dem sich eigentlich alle fürchten müssten (weil die in der Gesellschaft eher das "verbrennt ihn!" und "unterwandern uns alle"-Stigma haben) und die Gruppe dann nur mit den Achseln zuckt... da wäre es besser gewesen es hätte keiner gewusst, auch die Spieler nicht, denn da hatte das Geheimnis (Rasse) den Reiz verloren (der ist ein SC wir mögen ihn also sowieso, ist egal).

Ich hab schon mal überlegt, ob ich einfach mal einen Spieler für ein paar Sitzungen anheurere der nur die Aufgabe hat einen richtigen arschigen Char zu spielen, nur um zu sehen ob die das auch einfach ignorieren, weil er ja ein SC ist... obwohl die sich auch gerne mal selbst schlagen...


Offline Teylen

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #14 am: 29.07.2011 | 09:11 »
Ich hab schon mal überlegt, ob ich einfach mal einen Spieler für ein paar Sitzungen anheurere der nur die Aufgabe hat einen richtigen arschigen Char zu spielen, nur um zu sehen ob die das auch einfach ignorieren, weil er ja ein SC ist... obwohl die sich auch gerne mal selbst schlagen...
Ich denke das könnte von den anderen Spielern unter Umständen doch negativ, so als Bruch des bisherigen "Lasst unsere SCs Freunde sein"-Konsens aufgefasst werden.
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Offline Reed

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #15 am: 29.07.2011 | 10:23 »
Ich hab schon mal überlegt, ob ich einfach mal einen Spieler für ein paar Sitzungen anheurere der nur die Aufgabe hat einen richtigen arschigen Char zu spielen, nur um zu sehen ob die das auch einfach ignorieren, weil er ja ein SC ist... obwohl die sich auch gerne mal selbst schlagen...
Finde ich auch keine gute Idee. Was soll das denn bezwecken? Ich sehe gute Chancen, dass deine Spieler es dem Gastspieler übel nehmen (vor allem, wenn sie ihn nicht gut kennen), weil er gegen den impliziten Gruppenkonsens, eine harmonische und funktionierende Gruppe zu haben, verstößt, und eine Lösung OT suchen.

Aber ist es denn überhaupt wünschenswert, dass ein Spieler bewusst einen Arschloch-Charakter spielt, nur um die anderen zu provozieren?  Meiner Meinung nach sind Reibereien zwischen Charakteren interessant, dabei sollte aber immer im Hintergrund stehen, dass die Differenzen überwunden werden können und die Gruppe am Ende idealerweise sogar enger zusammenschweißen. (Außer man will echtes PvP, aber das wäre nicht meins.)  Die Reibungspunkte sind also Spielangebote, an denen alle Spaß haben sollen.

Wenn es dich stört, dass die Spieler bei SCs solche Differenzen sofort und unreflektiert plattbügeln, dann würde ich ihnen das lieber offen sagen. Mach ihnen schmackhaft, dass es auch Spaß machen kann, mit Vorurteilen und deren allmählicher Überwindung zu spielen und dass dadurch sowohl der Gestaltwandler als auch die Tatsache, dass sie sich mit einem Gestaltwandler anfreunden, viel interessanter werden.
 
Zu der Frage mit den offenen Geheimnissen noch: Ich war lange Zeit sehr für Geheimniskrämerei. Bei uns ist die "SL-geht-mit-SC-vor-die-Tür"-Technik ziemlich verbreitet und es gab immer ein Gefühl der 'Realismus' - du weißt genauso wenig wie dein Char. Ich hab auch mal erfolgreich einen SC gespielt, der die anderen ausspioniert hat und war schon ziemlich stolz, auch vor den Spielern nicht aufgeflogen zu sein.
Aber gerade in letzter Zeit bin ich sehr im Zweifel, ob der Weg nicht falsch ist. Er ist nämlich nicht besonders gut für das Zusammenspiel der Gruppe. Dadurch, dass der Informationsstand der Spieler teilweise deutlich unterschiedlich ist, werden mögliche Spielangebote übersehen oder völlig falsch interpretiert. Es entwickeln sich eher einzelne parallele Charaktergeschichten, anstatt dass im Mittelpunkt steht, miteinander zu spielen. Und ich zweifle langsam wirklich, ob der - in der Tat manchmal nette - Überraschungseffekt das aufwiegt.
« Letzte Änderung: 29.07.2011 | 10:26 von Reed »

Offline Grey

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #16 am: 29.07.2011 | 10:46 »
Aber gerade in letzter Zeit bin ich sehr im Zweifel, ob der Weg nicht falsch ist. Er ist nämlich nicht besonders gut für das Zusammenspiel der Gruppe. Dadurch, dass der Informationsstand der Spieler teilweise deutlich unterschiedlich ist, werden mögliche Spielangebote übersehen oder völlig falsch interpretiert. Es entwickeln sich eher einzelne parallele Charaktergeschichten, anstatt dass im Mittelpunkt steht, miteinander zu spielen. Und ich zweifle langsam wirklich, ob der - in der Tat manchmal nette - Überraschungseffekt das aufwiegt.
Probier's aus. In einer separaten Probekampagne, so daß die Geheimnis-Atmosphäre in der Hauptkampagne nicht darunter leidet.

Für mich persönlich kann ich nur sagen: ich hab' beide Arten schon gespielt, und ich möchte die Geheimnisse und Überraschungseffekte nicht missen. Das Vor-die-Tür-Gehen wird bei mir als SL fester Bestandteil jeder Runde bleiben. Aber jeder Spieler ist da anders.
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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #17 am: 31.07.2011 | 14:46 »
Ich habe auch schon beides gemacht, und ich ziehe offene Runden bei weitem vor.

Wenn nur Spieler und SL von dem Geheimnis wissen, dann können auch nur diese beiden damit spielen.
Wenn alle davon wissen, können auch alle damit spielen. Dazu muss man aber die Meta- von der Ingame-Ebene trennen (können), sonst funktioniert das nicht.

Die Idee mit den eingestreuten Szenen finde ich aber auch cool.  :d
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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #18 am: 31.07.2011 | 15:21 »
Das sind alles Stilmittel.
Das Ausspielen vor der Tür ermöglicht die schönen kleinen geheimen Spielchen, die man sich allerdings dadurch erkauft, dass der Rest dumm rumsitzt oder zumindest anders beschäftigt werden will.

Das nach und nach Preisgeben eines Geheimnisses im Spiel kann auch Spaß machen. Wichitg ist, dass das Geheimnis in den Bahnen bleibt, die der SPieler bestimmen darf. Das kann einerseits durch die Absprache mit dem SL geschehen oder auch dadurch, dass man sich per Fatepunkt Fakten kaufen kann und so spontan ein Geheimnis einführen kann, wenn man meint, dass es in den nächsten Stunden spannend sein könnte.

Die offene Runde hat den Vorteil, dass man sehr schön das Spiel des WIssens und nicht-Wissens genießen kann, wenn alle halbwegs wach dabei sind.

Ich bin ein Fan der spontan eingeführten Geheimnisse mit doppeltem Boden. Also dass SPieler wenn es passt locker flockig ein "ich war daran schuld und das weiß nur eine andere Person" in den Raum werfen können und der Sl darf da einen Twist reinbringen, wenn er mag.

Das Wichtigste, damit so ein Geheimnis funktioniert ist, dass es mindestens einen anderen der GRuppe betreffen muss, der dann auch aktiv genug reagiert.
Einfach ein uneheliches Kind zu haben taugt als Plothook, wenn man plötzlich neben dem Sohn des Grafen steht und die Ähnlichkeit einfach verblüffend ist, ist der Hexe von nebenan ziemlich wurscht.

Das Geheimnis sollte ein unter der Oberfläche schlummernder lösbarer Konflikt sein, der wenn er ausbricht nicht die Gruppe sprengt.

Vom Judas würde ich als SL die Finger lassen. Einmal muss das jeder mal gemacht haben, aber dieser Twist läuft sich so schnell aus und ist nur noch nervig.

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #19 am: 31.07.2011 | 15:27 »
Ich habe als Spieler und SL nie Spaß an "echten/geschlossenen" Geheimnissen gehabt - einmal aus organisatorischen Gründen und einmal daran bemessen, was man im Spiel letztendlich davon hat bzw. wie die Gruppe damit umgeht, ohne eine Auflösung zu forcieren.


SC-Geheimnisse sind in meinen Runden also

a) den Spielern zwingend bekannt,
oder
b) für den Spielverlauf irrelevant.

Alles andere hat bei uns bislang nie zufriedenstellend funktioniert.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline BobMorane

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #20 am: 8.08.2011 | 09:37 »
Ich habe auch beide Varianten gespielt. Es hängt immer von der Gruppe ab. Die offene variante gefällt mir besser, aber wenn es die Spieler nicht handhaben können ist es besser geschlossen zu spielen.

In einer Runde hat ein weiblicher Char die Rolle ihrer Ehemannes angenommen um das Erbe für ihre Kinder zu sichern. In der Ursprünglichen Konstellation wussten alle Spieler Bescheid. Als SL konnte ich da sehr gut Vor und Nachteile beobachten. Mache Spieler haben in Char gut damit gespielt und z.B. den betreffenden Char ins Badehaus eingeladen, worauf dieser sich dann was einfallen lassen musste. Andere haben OOC ihre Witzchen drüber gemacht, was den entsprechenden Spieler dann genervt hat.

Wenn man die Spieler dan nicht entsprechend einschätzen kann würde ich das mal Thematisieren. An sich find ich es schöner Geheimnisse an Tisch auszuspielen. Dann haben alle Spieler was da von und die Mitspieler können das Geheimniss auch gezielt anspielen.

Offline Grey

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #21 am: 8.08.2011 | 11:36 »
Das Ausspielen vor der Tür ermöglicht die schönen kleinen geheimen Spielchen, die man sich allerdings dadurch erkauft, dass der Rest dumm rumsitzt oder zumindest anders beschäftigt werden will.
"Dumm rumsitzende" Spieler kenne ich eigentlich kaum. Typischerweise suche ich mir fürs vor-die-Tür-Gehen 1. entweder einen Moment, in dem die anderen Spieler sich sowieso gerade gegenseitig bespaßen, oder 2. ich gebe ihnen vorher ein Thema, mit dem sie sich eine Weile gegenseitig bespaßen können. Im Idealfall merken die Spieler nicht mal, daß der SL und ein Mitspieler gerade für ein paar Minuten nicht im Raum waren. ;D
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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #22 am: 8.08.2011 | 14:15 »
@Grey
Japp, es ist Aufwand für den Spaß eines einzelnen Spielers. Da sollte auf der Gewinnseite schon etwas stehen, dass sich der Aufwand lohnt.

Ich sage ja nicht, dass es nicht geht, nur dass es genug aufwendig ist, dass sich für das Schreiben einer Kampagne durchaus die eine oder andere Kosten-Nutzen-Überlegung gerechtfertigt ist.

Wenn ich die Truppe mit vier persönlichen Geheimnissen mit je einer Viertelstunde bespaßen möchte, dann muss ich mir die vier viertelstunden überlegen und dann noch vier leiterlose Beschäftigungsgelegenheiten für vier versch. Spielerkonstellationen.
Das ist nicht unmöglich, aber definitv schwerer als die halbe Zeit für eine homegene Truppe zu füllen.
Dass das ein Mehr an Spaß bringen sollte, halte ich dann für plausibel.

Welche Motivation, wenn nicht "eine bessere Runde" hat man denn für mehr Vorbereitungsarbeit?
Eigener Spaß wäre auch einer, aber der sollte nicht wesentlich mehr wiegen als der Aufwandsunterschied zwischen Spielern und SL rechtfertigt. ;)


Ein Highlight der Kampagne zu setzen wäre ein starkes Argument.
Wenn man seine Zeit für knapp hält und trotzdem viel Effekt haben möchte, sollte mMn dieses Instrument nicht pauschal erste Wahl sein und einen guten Grund haben, da man viel Zeit von den anderen Teilen abzieht.
Alles nur Optimierung knapper Ressourcen. ;)


Offline hexe

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Re: Charaktergeheimnisse als Spielelement
« Antwort #23 am: 8.08.2011 | 15:02 »
Ich habe auch schon beides gemacht, und ich ziehe verdeckte Karten vor.

Bei mir als Spieler gilt, was mein Charakter nicht weiß, macht mich als Spieler nicht heiß. Wenn mein Charakter nichts von den seltsamen Unternehmungen des anderen Charakters mitbekommt, dann ist das Wissen um den anderen Charakter für mich nur unnötiger Ballast, denn ich eh aus meinem Hirn werfen muss.

Hat mein Charakter selbst irgendein Geheimnis und möchte ich es irgendwie auch selbst in der Hand nehmen, dass die anderen Charaktere davon mit bekommen, dann bin ich mit Narrenspiels zweiten Vorschlag meist recht gut zu recht gekommen. Irgendeine Schwäche hat ein Charakter immer, so dass sich eben sehr ungeschickt herausgeredet wird, irgendwo sich verplappert wird, die Emotionen zu hoch kochen, um sich weiter sinnvoll verstecken zu können oder der Charakter gar im Schlaf redet.

Als SL habe ich kein Problem mit Charaktergeheimnissen, aber in meiner Art zu spielleitern stehen sowieso an aller erster Stelle die Charaktere. Wenn es zu einer neuen Runde kommt, dann lasse ich mir erst die Charakter zu kommen und überlege mir dann was diese Gruppe zusammen erleben könnte. Mit den modernen Kommunikationsmedien ist es auch nicht schwierig sich mit jedem einzelnen Spieler seinen Charakter abzusprechen und gemeinsam zu modellieren. Meist braucht es dann auch keinen anderen Plot mehr. Wozu auch? Die Charaktere haben wichtigeres zu tun.