Gutes theoretisches Wissen ist ein hervorragendes Grundgerüst. Es macht aber für sich allein noch keinen guten SL. Das ist wie mit den Dozenten. Nehmen wir an, beide haben sich gleichermaßen intensiv mit ihrem Fachgebiet beschäftigt, und beide tragen den Stoff in etwa der gleichen Struktur ihren Kursteilnehmer vor.
Nun hat der eine aber Esprit, würzt seine Vorträge mit kleinen Anekdoten, wirkt selbstsicher und bringt einfach den Funken rüber. Die Zuhörer hängen quasi an seinen Lippen. Der andere gibt auch sein bestes, aber er gerät oft ins Stocken, redet trocken und langweilig und schickt so manchen Zuhörer ins Reich der Träume. Er kann sogar ein besserer Theoretiker sein als sein Kollege, aber wenn man die Zuhörer fragt, welcher der bessere Dozent ist, verliert er das Rennen.
Genauso ist es meiner Meinung nach mit den SLs. Ein guter SL, einer mit Esprit, Charisma und einem gewissen Talent zum Entertainer wird defintiv von einer Beschäftigung mit den theoretischen Aspekten des Rollenspiels profitieren und seine Mitspieler auch. ER war vielleicht vorher schon toll, aber man kann sich immer noch steigern. Ein geborener Langweiler bleibt es allerdings, auch wenn er sich die Rollenspielbibel unter das Kopfkissen legt und noch so viele Workshops über besseres Spielleiten besucht. Er wird vielleicht kleine Verbesserungen an den Tag legen, bleibt aber dennoch insgesamt langweilig.