Autor Thema: [My life with master] Das Konzerthaus von Niederbürgen - WT10  (Gelesen 1829 mal)

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Offline Niniane

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Für Infos rund um die Regeln empfehle ich das Diary zur Runde vom WT09, zu finden hier: http://tanelorn.net/index.php/topic,46391.0.html
Mitspieler
Die armen Schergen des Meisters, die doch einfach nur geliebt werden wollen, waren an diesem Wintertreffen Boni, Jens, cassiopeia, Horatio sowie meine Wenigkeit als Meister. Gespielt wurde am Samstagabend von 19.30 bis ca. 0.00 Uhr)

Wie auch beim letzten Treffen habe ich erst eine Einführung gemacht, dann wurden die Charaktere und der Meister gemeinsam erarbeitet.

Der Meister und sein Plan
Herzog Boris von Hammersmark
Aspekt: Brain
Typ: Sammler (Collector)
Fear: 2
Reason: 3
Wants: Herzog Boris möchte eine ganz besondere Symphonie komponieren, quasi das „Konzert seines Lebens“, damit er in eine Gilde von Musikern aufgenommen werden kann, die Musik weitab vom gängigen Kunst – und Musikgeschmack machen, beispielsweise aus menschlichen (Todes-)Schreien
Needs: Die Schreie der verschiedenen Mitglieder der Dorfgemeinschaft.

Herzog Boris haust in einem halbverfallenen Konzerthaus etwas außerhalb des Dorfes und komponiert dort auf seiner riesigen Orgel eine Symphonie aus Todesschreien. Doch nicht immer entsprechen diese Schreie seinem Geschmack, denn sie passen nicht so zu den anderen Schreien. Daher muss er immer wieder seine Minions losschicken, damit sie ihm Menschen bringen, deren unter Todesqualen ausgestossene Schreie er zu „Musik“ verarbeiten kann.

Die Schergen
Mischka (Boni): ein junger Mann, der immer noch den (inzwischen abgetragenen) Anzug trägt, in dem sein Vater ihn einst in die Lehre schicken wollte
MtH (More than human): kann jeden Raum betreten, ausser er wird eingeladen
LtH (less than human): kann nicht um Hilfe bitten, ausser er bringt den Helfenden in Gefahr
Connections:
Jelena Antonova, die Schullehrerin
Karel, der Glockenstimmer in der Kirche, zu dem er einst in die Lehre gehen sollte

Igor (cassiopeia): ebenfalls ein ehemaliger Lehrjunge, der viel zu viel raucht aufgrund seiner Lebensumstände
MtH: Erkennt die Gefühle einer Person, wenn sie spricht, ausser die Person liebt
LtH: kann nicht lügen, ausser er dreht der Person den Rücken zu
Connections:
Iris, seine erste grosse Liebe
Jurin, ein Pfuscherarzt, der Menschenhaare gegen Tabak tauscht, und niemals Fragen stellt, woher Igor diese Haare bekommt

Lukas (Jens): ein entstellter junger Mann
MtH: hat psychokinetische Kräfte, außer in Kirchen
LtH: ist entstellt, außer bei Vollmond
Connections:
Alexander, ein blinder kriegsversehrter Mann
Martha, eine resolute Hausfrau

„Schabe“ (Horatio): ein kleiner, dicklicher junger Mann, der stets gut angezogen und mit Zylinder vorstellig wird
MtH: ist stark wie drei Ochsen, ausser er wird nass.
LtH: lässt Tiere scheuen, ausser er fasst sie an.
Connections:
Katharina, die kleine Tochter des Bürgermeisters
der etwas dümmliche Schweinehirte Lamme




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Offline Niniane

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Szenen
Befehlsszene

Der Meister ruft seine Schergen zu sich und stellt sie paarweise zusammen. Mischka und Schabe sollen ihm Iris bringen, die ehemalige große Liebe von Igor, während Igor und Lukas die Lehrerin Jelena holen sollen.
Igor und Mischka ist klar, was diese Befehle bedeuten, und Igor bittet Mischka, Iris zu verschonen und eine andere Frau zu bringen.

1. Konfliktszene: Mischka und Schabe
Schabe und Mischka nähern sich Iris. Die wohnt inzwischen mit ihrem Mann und ihren beiden kleinen Kindern (eine Tochter und ein Sohn) in einem hübschen Häuschen in der Stadt und fegt gerade ihre Treppen, als die beiden Männer ankommen.
Sie lehnt natürlich ab, mit den beiden mitzugehen, denn sie hat wie alle Bewohner Gerüchte über den Herzog und sein Konzerthaus gehört. Schabe versucht es mit einer subtilen Erpressung, indem er Iris droht, dass ihren Kindern etwas passieren könnte, wenn sie nicht mitkommt. Verängstigt zieht sich Iris mit den Kindern ins Haus zurück und schliesst hinter sich ab.

2. Konfliktszene: Igor und Lukas
Igor und Lukas beobachten die Schule, sie beschliessen, erst dann ihren Auftrag auszuführen, wenn alle Kinder nach Hause gegangen sind.
Als die Lehrerin schließlich am späten Nachmittag die Schule verlässt, versuchen die beiden, sie zu überrumpeln. Aufgrund seines LtH kann Igor sie auch nicht anlügen, denn er kann ihr auf offener Strasse nicht den Rücken zudrehn. Die Entführung misslingt ihnen, und die schreiende Lehrerin kann entkommen.

3. Konfliktszene
Mischka und Schabe haben beschlossen, bis zum Abend zu warten, und dann Iris zu entführen. Da Mischka durch sein MtH auch in das geschlossene Haus eindringen kann, tut er dieses. Langsam geht er durch das Haus nach oben in das Schlafzimmer von Iris und ihrem Mann. Er erschlägt ihren Mann und entführt Iris und bringt sie gemeinsam mit Schabe, der vor dem Haus gewartet hat, zum Meister.
(Dadurch, dass ich vergessen hatte, meinen Minions gleich zu Beginn zwei Love-Points zu geben, war Mischka in der Situation, dass er bereits soviel Self-Loathing hatte, dass er eine Szene „The horror revealed“ hatte).

Zwischenszene: The horror revealed
Wann immer Self-Loathing grösser als Love und Reason zusammen ist, muss der betreffende Scherge eine Geschichte erzählen, wie sich die Schlechtigkeit des Meisters und seiner Minions auf die Dorfgemeinschaft auswirkt. Bedingung ist, dass weder er, der Meister noch ein anderer Scherge darin vorkommen dürfen und das kein NPC, für den einer der Minions Liebe empfindet, dabei sterben darf.
Mischka erzählt: „Am nächsten Morgen erwacht ein kleines Mädchen in einem geblümten Nachthemd in einem Haus in der Stadt. Sie reibt sich verschlafen die Augen, dann steigt sie aus ihrem Bett und läuft ins Schlafzimmer ihrer Eltern. Ihre Mutter scheint schon aufgestanden zu sein, ihr Vater noch zu schlafen. Doch sie bemerkt, dass sich um den Kopf ihres Vaters Blut ausgebreitet hat, das Kopfkissen ist voll davon. Sie will ihre Mutter suchen, doch auch im Erdgeschoss kann sie sie nicht finden..“

Annäherungsszene
Nachdem Lukas und Igor versagt haben und dafür vom Meister beschimpft worden sind, beschliessen beide, auf ihre Weise mit ihrem Kummer fertig zu werden.
Lukas setzt sich auf eine Mauer am Fluss, und trifft dort wenig später einen Jungen in seinem Alter aus dem Dorf, dem Lukas' schreckliches Aussehen nichts auszumachen scheint. Beide kommen ins Gespräch und beschliessen, etwas trinken zu gehen.
Lukas hat sich erfolgreich an den Jungen angenähert und erhält eine neue Connection.

Annäherungsszene
Währenddessen versucht Igor, seinen Misserfolg in Alkohol zu ertränken. Er ist irgendwann der letzte Gast in der Dorfschenke und beschliesst, dem Wirt sein Herz auszuschütten. Der Wirt ist zunächst geneigt, dem jungen Mann zuzuhören und hat beinahe Mitleid mit ihm (nachdem er zuvor schon seinen Knüppel unter der Theke hervorgeholt hatte), doch dann besinnt er sich und vertreibt Igor, dessen Annäherung damit fehlgeschlagen ist.

Befehlsszene
Der Meister lobt Mischka und Schabe, dann jedoch ändert sich seine Stimmung, und er schreit Mischka vor allen anderen Schergen an, was dieser sich dabei gedacht habe, den Mann von Iris umzubringen und damit für soviel Angst und Besorgnis unter der Dorfbevölkerung zu sorgen.
Mischka ist sichtlich erschrocken, erhält aber dennoch einen neuen Auftrag gemeinsam mit Schabe, der sich ein Beispiel an dem erfolgreichen „Kollegen“ nehmen soll. Beide sollen sie ein kleines Kind zum Meister bringen.
Lukas und Igor will er alleine losschicken, da er sie für nicht fähig hält, gemeinsam einen Auftrag durchzuführen.
Igor soll einen jungen Mann mit einer schönen Tenorstimme zum Meister bringen, während Lukas den Frack vom Schneider holen soll, denn er erwartet Besuch von der Musikergilde, da sein Werk kurz vor der Vollendung steht.

Annäherungsszene
Schabe versucht, mit Lamme in Kontakt zu treten. Als dieser jedoch merkt, dass seine Tier ungehalten auf den jungen Mann reagieren, wirft er ihn erbost vom Hof.

4. Konfliktszene
Mischka und Schabe begeben sich zum christlichen Waisenhaus vor Ort, wo sie bei den Nonnen vorsprechen. Schabe versucht, eine der Schwestern zu überreden, dass der Herzog einem Kind doch ein gutes Zuhause geben könnte, aber die Schwester bleibt hart. Auch sie hat schon einiges über den Herzog gehört, und hält das alte Konzerthaus nicht für den geeigneten Ort, ein Kind großzuziehen.
Auf dem Hof vor dem Waisenhaus sehen Mischka und Schabe übrigens auch einen kleinen Jungen und ein kleines Mädchen, die noch nicht lange hier zu sein scheinen – die Kinder von Iris.
Mischka würde gerne sein MtH anwenden, doch er kann das Waisenhaus nicht betreten: Über dem Eingang hängt eine Steintafel mit der Aufschrift „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“.
Es gelingt ihnen jedoch, einen kleinen Jungen vom Hof zu locken, doch das Kind wird schon bald quengelig und hat keine Lust, mit Mischka mitzugehen, der es daraufhin ungehalten schlägt. Schabe lässt ihn gewähren.
Mischkas Self-Loathing steigt erneut, er erhält eine neue „The horror revealed“ - Szene.

5. Konfliktszene
Igor begibt sich zu den Erntehelfern vor der Stadt und hört dort tatsächlich einen jungen Mann, den er für geeignet hält, um ihn dem Meister zu bringen.
Beide verwickeln sich in ein Gespräch, in dessen Verlauf Igor dem Erntehelfer jedoch immer den Rücken zudreht, weil er sonst nicht lügen könnte.
Er erzählt, dass es ihm gelungen sei, sich aus den Fängen des Meisters zu befreien und er jetzt für den Küster der Kirche im Nachbarort arbeitet. Dort werde zum Sonntagsgottesdienst der Bischof erwartet, und der Tenor des Kirchenchores sei ausgefallen, man brauche Ersatz. Er bittet den jungen Mann zu einem Vorsingen und verabredet sich, als dieser einwilligt, mit ihm, ihn später abzuholen und mit ihm gemeinsam zum Vorsingen zu gehen.
Als er den Tenor am Abend abholen soll, erklärt er ihm, dass sie zum Vorsingen ins Konzerthaus gehen müssten. Dieser erkennt wütend, dass er getäuscht wurde und lässt Igor einfach stehen.

6. Konfliktszene / Annäherung
Lukas geht derweil in die Stadt, um den Frack zu holen. Im Geschäft des Schneiders muss er warten, da der Schneider noch mit einem offensichtlich wohlhabenden Geschäftsmann und dessen hübscher Tochter beschäftigt ist. Lukas möchte sich dem Mädchen nähern, indem er ihr ein silbernes Kreuz schenken will und ihr zuraunt, dass sie, wenn sie ihn wiedersehen wolle, um Mitternacht treffen sollte. Der Vater vereitelt diese Annäherung (es war ein unentschieden beim Würfelwurf) und Lukas bekommt von Eugen, dem Sohn des Schneiders, in diesem Moment auch den Frack ausgehändigt.
An der Tür lässt er das Kreuz fallen, in der Hoffnung, dass das Mädchen ihn gehört hat und es findet.

Zwischenszene: The horror revealed
Nach dem Verschwinden des kleinen Jungen werden am Waisenhaus Gitter an allen Fenstern angebracht. Die Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr auf der Strasse spielen, und bald verschwindet das Kinderlachen aus den Strassen des Dorfes.

Befehlsszene / Konfliktszene
Der Meister lobt Mischka erneut und stellt seinen übrigen Schergen, besonders Igor und Lukas, in Aussicht, dass er ausprobieren würde, wie sich ihre Schreie in seine Symphonie einfügen werden, wenn sie es nicht endlich schaffen, einmal seine Befehle auszuführen.
Als er den Frack anprobieren will, stellt er fest, dass der Schneider eine Nadel darin vergessen hat. Wutentbrannt befiehlt er Igor und Lukas, den Sohn des Schneiders zu bringen, um den Mann für diese Unverfrorenheit zu bestrafen.
Die übrigen Schergen werden aufgrund der fortlaufenden Erniedrigungen und Beschimpfungen durch den Meister wütend auf Mischka, der ihnen stets als leuchtendes Vorbild vorgeführt wird. Gemeinsam lauern sie ihm auf und verprügeln ihn.

Annäherungsszene
Mischka verlässt einsam und unter Schmerzen das Konzerthaus. In einem Park trifft er auf den jungen Mann, den Igor noch ein paar Stunden zuvor ins Konzerthaus mitnehmen wollte. Der Tenor ist schon reichlich betrunken, aber es gelingt ihm, Mischka ein wenig aufzuheitern und mit ihm etwas zu trinken.

Annäherungsszene
Lukas wartet derweil am vereinbarten Treffpunkt auf das Mädchen, Franziska. Zu seinem Glück ist es eine sternenklare Nacht, und der Vollmond scheint, so dass er nicht mehr entstellt ist, sondern als gutaussehender junger Mann dasteht.
Das Mädchen kommt tatsächlich, und Lukas fragt sie, ob denn ihr Vater, der ein angesehener Geschäftsmann im Dorf ist, und seine Freunde nicht etwas gegen den Meister unternehmen wollen. Sie sagt, dass sie das schon planten, doch alle haben Angst vor dem Herzog und dem, was er in seinem Konzerthaus plant.
Lukas versucht ihr, diese Angst zu nehmen und erklärt ihr, dass er ihrem Vater Bescheid geben wird, sobald es sich ergibt, den Meister zu stürzen.
Beide verabschieden sich, und zu Lukas' Glück dreht sich Franziska nicht noch einmal um, denn eine Wolke hat sich vor den Mond geschoben, und er ist wieder entstellt.
Sie haben sich jedoch versprochen, dass sie einander wiedersehen wollen und es ist klar, dass Franziska in Lukas verliebt ist.

Befehlsszene/Einleiten des Endspiels/Tot des Meisters
Lukas hat beschlossen, sich dem Befehl des Meisters zu widersetzen und mit Hilfe von Franziskas Vater den Herzog zu stürzen.
Als alle vier Schergen am nächsten Morgen beim Meister auftauchen, widersetzt sich Lukas dem Befehl. Der Meister will sich das natürlich nicht gefallen lassen und die anderen Schergen auf Lukas hetzen. Doch als Igor feststellt, dass Iris noch lebt, kümmert er sich erstmal um sie.
Den Schergen gelingt es schliesslich doch mit vereinten Kräften, den Meister umzubringen und die Orgel zu zerstören, dabei setzen sie auch gleich das ganze Konzerthaus mit in Brand.
Igor versucht, mit Iris zu fliehen, die ihn trotz grosser Schmerzen als ihre Jugendliebe erkennt und ihm daher vertraut.

Epiloge
Lukas gelingt es, dem brennenden Konzerthaus zu entkommen. Er gelangt zu Franziska, mit der er ein neues Leben beginnen will.

Mischka und Schabe fallen den Flammen des Konzerthauses zum Opfer, und auch Igor, nachdem er Iris gerettet hat, kommt im Feuer um.

Fazit
Leider hatte ich das mit den Love-Points falsch im Hinterkopf, jedenfalls sind meine Minions erstmal bei 0 gestartet, was schnell zu den entsprechenden Szenen wie bei Mischka geführt hat.
Im Verlauf des Spieles hat dann jeder noch die zwei Punkte bekommen, die bei Lukas dann zusammen mit den zwei erspielten (der Junge und Franziska) ausgereicht haben, um den Endkampf einzuleiten.

Gut haben mir die von Jens selbst geframten Szenen gefallen, und cassiopeia, der schon fast ein My life with master – LARP aus seinen Szenen gemacht hat, besonders als er kettenrauchend mit dem Rücken zu dem Erntehelfer stand.

Wenig zum Einsatz kamen oft die MtHs und LtHs, besonders bei Schabe. Der war aber wirklich so kriecherisch schmierig bei seinem Einsatz am Waisenhaus, dass es mir fast kalt den Rücken heruntergelaufen ist. Besonders oft kamen Mischkas MtH (kann jeden Raum betreten, ausser er wird eingeladen) und Igors LtH (kann nicht lügen, ausser er dreht der Person den Rücken zu) zum Tragen. Insgesamt wurde das aber alles sehr gut ausgespielt, ich war echt schon beeindruckt.

Auch die beiden „The horror revealed“-Szenen fand ich gelungen, weil sie sehr subtil waren. Ich persönlich mag ja Horror, der sich im Kopf abspielt, sowieso lieber als Splatter.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich mich trotz Vorbereitung irgendwie nicht mehr richtig vorbereitet gefühlt habe (ich glaube, das hat man manchmal auch leider gemerkt, hier noch mal ein sorry an meine Spieler für die Pausen, die manchmal entstanden sind), aber ich wollte diese Runde auch unbedingt spielen und hoffe, sie hat meinen Spielern trotzdem Spass gemacht.
Das Regelwerk könnte übrigens auch als Negativ-Beispiel für den Aufbau-WS durchgehen, eine Tabelle mit allen Auswirkungen der Würfelwürfe wäre nicht schlecht, nicht einfach nur die Formeln.
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Offline Tourist

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Grüß dich,

du darf ich ein paar Fragen stellen die auch schwer mit dem System zu tun haben ?
Sind die Konfliktszenen mechanisch unterfüttert, also gab es Beispielsweise einen Wurf als die Nonnen beschlossen haben das Kind nicht herauszurücken ?

Die Gruppe ist in dem Spiel massiv zersplittert, empfiehlt das Regelwerk dass ? Warum ? Um das Spotlight auf den einzelnen Charakter zu legen ?
Wie groß waren bei euch dadurch die Zeiten in denen die anderen Spieler nur zuhören konnten ?

Wie hat deine Vorbereitung auf das AB ausgesehen ?

Ansonsten, hat sich gut gelesen  :d

Markus
« Letzte Änderung: 10.03.2010 | 08:15 von Tourist »

Offline Gaukelmeister

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Vielen Dank für das schöne Diary! Für mich klingt das nach jeder Menge guter Szenen. Und vor allen Dingen Schabe hätte ich gerne mal in Action gesehen.

Ein paar Fragen:

Wie war das in den ersten Konfliktszenen, in denen zwei Charaktere aufgeführt sind: Hatten beide denselben Auftrag? Haben beide gewürfelt und entsprechende Veränderungen der Werte gehabt?

Habt ihr irgendwann einen Schnitt gemacht, um die Sache zum Ende zu bringen? Oder habt ihr bspw. den Kampf gegen den Meister komplett ausgewürfelt?

Habe ich das richtig verstanden: du hast den Spielern auch erlaubt, Szenen zu framen? (Finde ich gut und richtig, wird aber im Regelwerk explizit als Aufgabe der SL angeführt. Deswegen noch mal meine Nachfrage.)

Wurden Intimacy/Desperation/Sinceritiy eingebaut?


Ich bin mal so frei und sag ein paar Sachen zum Touristen - du kannst das dann ja weiter ausführen.

Sind die Konfliktszenen mechanisch unterfüttert

Bei MLwM musst du in den Konfliktszenen immer genau einen Wurf machen. (Unten habe ich die meisten Arten von Würfelwürfen und anderen Mechaniken angeführt.) Wenn du als Scherge gegen die Dorfbevölkerung vorgehst, ist das, je nachdem was du genau machst, entweder Gewalt gegen einen NPC oder eine Gemeinheit gegen einen NPC. Ob du Erfolg hast, wird durch den Würfelwurf festgelegt. - Hierbei geht es insbesondere um die Konflikte, die man gewinnen muss, um den Befehl des Meisters auszuführen. Wenn man unterwegs ist, um einen Auftrag im Waisenhaus zu erledigen, und zwischendurch eine blinde Frau in den Dreck stößt, muss man dafür nicht Würfeln, weil es nichts mit dem Auftrag zu tun hat.

Die Gruppe ist in dem Spiel massiv zersplittert, empfiehlt das Regelwerk dass ? Warum ? Um das Spotlight auf den einzelnen Charakter zu legen ?

Das Regelwerk gibt vor, dass jeder Charakter reihum eine Szene bekommt. Da ist die Gefahr des Nebeneinanderherspielens in der Tat recht groß. Es gibt leider im Regelwerk auch keine Hinweise, wie man das abfangen kann. Ich selbst habe beim Leiten versucht, gemeinsame Szenen zu framen (was aber gewisse mechanische Schwierigkeiten mit sich bringt).

Mich würde auch interessieren, wie das in der Runde gelöst worden ist.

Wie hat deine Vorbereitung auf das AB ausgesehen ?

Vermutlich hat Niniane einfach das Regelwerk studiert und sich ins Spiel eingefühlt. Durch die gemeinsame Charakter- und Meistererschaffung kann man ansonsten nicht viel vorbereiten. Jedenfalls wäre ich sehr überrascht, wenn Niniane noch andere Sachen vorbereitet hat.

Befehl des Meisters: Meister (Fear + Self-Loathing) vs. Minion (Love - Weariness)
Annäherung an NPC: Minion (Reason - Self-Loathing) vs. Connection (Fear – Reason)
Gewalt gegen NPC: Minion (Fear + Self-Loathing) vs. Gegner (Reason + Weariness)
Gemeinheit/Schurkerei gegen NPC: Minion (Fear + Self-Loathing) vs. Gegner (Reason)
Gewalt/Gemeinheit gegen Minion: (Fear + Self-Loathing) vs. (Fear + Self-Loathing)
Anderen Minion unterstützen: Zähle (Love – Weariness)-Würfel hinzu
In Gefangenschaft geraten: Weariness > Reason
Den Horror offenbaren: Self-Loathing > (Love + Reason)
Endspiel auslösen: Minion widersetzt sich einem Befehl und Love > (Fear + Weariness)
Den Meister umbringen: Minion (Love – Weariness) vs. Meister (Fear + Self-Loathing)
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Offline Tourist

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Vielen Dank

Oh, der Meister wird am Tisch erst entwickelt, das wusste ich nicht.
Interessant, lustig, fast das gleiche gibt es bei meinem Challenge-Beitrag dieses Jahr.
Dann ist das ganze noch ein Stück beeindruckender, klar man bekommt jede Menge Haken, aber trotzdem, ich hätte gedacht der SL hätte die NSCs vorm Spiel schon parat, wenn schon nicht die Szenen.

Offline Gaukelmeister

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Man könnte natürlich überlegen, für einen OneShot schon etwas vorzubereiten. Aber ich würde dringend davon abraten, da es wichtig ist, dass alle etwas mit dem Meister und seinem Plan anfangen können. Für mich gehört das Ausarbeiten bereits zum Spiel.

(Natürlich könnte man sich als SL vorher ein paar generische NPCs ausdenken, die man dann in angepasster Form ins Spiel intergriert.)
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Offline Niniane

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Sind die Konfliktszenen mechanisch unterfüttert, also gab es Beispielsweise einen Wurf als die Nonnen beschlossen haben das Kind nicht herauszurücken ?
Ich denke, dass hat Gaukelmeister schon gut erklärt. Jede Szene soll - laut Regelwerk - mit einem Wurf abgeschlossen werden. Da es einen Konflikt gibt (die Nonnen wollen das Kind nicht rausrücken, Schabe und Mischka sollen es aber dem Meister bringen), gab es auch einen Wurf.

Zitat
Die Gruppe ist in dem Spiel massiv zersplittert, empfiehlt das Regelwerk dass ? Warum ? Um das Spotlight auf den einzelnen Charakter zu legen ?
Wie groß waren bei euch dadurch die Zeiten in denen die anderen Spieler nur zuhören konnten ?
Auch hierzu wurde schon etwas gesagt. Das Regelwerk sieht vor, dass der Meister reihum eine Szene für den jeweiligen Minion framt. Deswegen sollte man Mlwm in meinen AUgen auch nur mit maximal 4 Spielern spielen, weil es sonst zu lange dauert. Aber ich habe eben aus dem Wartegrund meine Minions paarweise losgeschickt, damit sie auch zusammenspielen und nicht nur nebeneinander her.
Wie lange die Wartezeiten waren, kann ich nicht beurteilen, da ich persönlich immer etwas zu tun hatte, entweder als Meister oder als NSC. Das müsste dann wirklich mal konkret einer der Spieler beantworten.

Zitat
Wie hat deine Vorbereitung auf das AB ausgesehen ?
Ich glaube, man muss sich bei diesem Spiel von der Vorstellung eines konkreten Abenteuers lösen, weil es das bei Mlwm nicht gibt. Im Regelwerk wird auch nur von "Szenen" gesprochen, wenn ich mich richtig erinnere. Da der Meister und die Minions ja zu Beginn noch nicht festliegen, kann ich mir auch nichts überlegen. Ich hab das Regelwerk gelesen und das wars.
Direkt vor Spielbeginn hab ich mir dann natürlich Notizen gemacht zu den MtH und den LtH sowie den Connections, das bietet dann schon einige Aufhänger, wie man ja in der ersten Szene gesehen hat.

Zitat
Ansonsten, hat sich gut gelesen  :d
Danke :)
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Offline Niniane

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Wie war das in den ersten Konfliktszenen, in denen zwei Charaktere aufgeführt sind: Hatten beide denselben Auftrag? Haben beide gewürfelt und entsprechende Veränderungen der Werte gehabt?
Beide hatten denselben Auftrag. Ich weiss gar nicht mehr, ob sie beide gewürfelt haben oder ob sie einfach gesagt haben, "wir haben keine Wahl, wir führen den Auftrag aus". Das müsste ich nochmal einen der Spieler nachfragen, das ist mir ehrlich gesagt, nicht mehr ganz präsent.

Zitat
Habt ihr irgendwann einen Schnitt gemacht, um die Sache zum Ende zu bringen? Oder habt ihr bspw. den Kampf gegen den Meister komplett ausgewürfelt?
Ich hab irgendwann geguckt, wer genug Love hatte, um den Endkampf einzuleiten. Lukas hat dann mit der Unterstützung seiner Mit-Minions gegen den Meister gekämpft (also Unterstützung im Sinne von Würfeln und im Sinne von Ausspielen) und den Meister dann gestürzt.

Zitat
Habe ich das richtig verstanden: du hast den Spielern auch erlaubt, Szenen zu framen? (Finde ich gut und richtig, wird aber im Regelwerk explizit als Aufgabe der SL angeführt. Deswegen noch mal meine Nachfrage.)
Naja, explizit "erlaubt" hab ichs nicht :D Das hat sich vielmehr so ergeben, und da ich a) es einfach zu schön fand, wie beispielsweise Jens erzählt hat und b) ich auch irgendwann heiser geworden bin (man sollte seine Minions nicht anschreien mit einer beginnenden Erkältung..  ::)), hab ich das gelassen. Ich war froh, dass ich so aktive und kreative Spieler hatte :)

Zitat
Wurden Intimacy/Desperation/Sinceritiy eingebaut?
Ja! Nachdem ich sie allerdings den Abend über fast vergessen hatte, wurde der Desperation - Würfel zum Schluss noch eingesetzt.

Oh, der Meister wird am Tisch erst entwickelt, das wusste ich nicht. [..]
Dann ist das ganze noch ein Stück beeindruckender, klar man bekommt jede Menge Haken, aber trotzdem, ich hätte gedacht der SL hätte die NSCs vorm Spiel schon parat, wenn schon nicht die Szenen.
Das kann ja gar nicht gehen, wenn alles "on the fly" erstellt wird. Die NSC sind ja meistens die Connections, die sich die Spieler ausdenken.
Mlwm ist ein Spiel, was imho sehr auf Improvisation setzt und auf Konzentration. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass sowohl meine Kreativität als auch meine Konzentration nachliessen, und da wurde ich etwas nervös. Aber ich will es definitiv nochmal spielen (egal ob auf dem Grossen oder in privater Runde), denn es macht trotz allem auch Spass und ich hab noch ein paar Dinge, die ich besser machen kann / muss.
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Offline Gaukelmeister

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Dank dir für die Antworten. Eine Rückfrage habe ich noch, weil ich mich beim ersten Mal unklar ausgedrückt habe. Du schreibst:

Beide hatten denselben Auftrag. Ich weiss gar nicht mehr, ob sie beide gewürfelt haben oder ob sie einfach gesagt haben, "wir haben keine Wahl, wir führen den Auftrag aus". Das müsste ich nochmal einen der Spieler nachfragen, das ist mir ehrlich gesagt, nicht mehr ganz präsent.

Damit beziehst du dich dann auf die Befehlsszene. Mir ging es aber bei meiner Nachfrage vielmehr um die Konfliktszene. Das Problem, was ich dabei sehe, wenn zwei Charaktere den gleichen Auftrag haben, besteht darin, dass der erste Charakter, sofern er erfolgreich im Konflikt ist, für den anderen Charakter nichts mehr übrig lässt. In diesem Fall würden sich entsprechend nur die Werte des ersten Charakters verändern. Scheitert der erste Charakter, könnte man natürlich den zweiten Charakter als Backup nutzen, der es dann einfach noch einmal versucht. Allerdings ergibt sich dann für mich die seltsame Situation, dass ein Charakter, der gescheitert ist, irgendwie dennoch erfolgreich zum Meister zurückkehrt, weil der Befehl ja ausgeführt worden ist (natürlich könnte man das auffangen, indem man den Meister diesen Charakter dennoch fertig machen lässt - ist ja immer ein probates Mittel bei MLwM).

Worauf ich hinauswill: die Konflikte sind laut Regelwerk jeweils charakterspezifisch (ein Charakter muss gehorchen und wird, egal wie es ausgeht, eine Veränderung erfahren). Wenn zwei Charaktere denselben Konflikt austragen, wird das ein bisschen messy. Denn dann kann es sein, dass nur der eine, nicht aber der andere Charakter etwas zu tun hat - was wiederum eine ungleichmäßige Anzahl von Wertveränderungen mit sich brächte (und dies wiederum wäre ein Eingriff in die mechanische Balance). - Muss man ja alles nicht so wild finden. Aber mich interessiert halt, ob du dir da explizite Gedanken zu gemacht hast oder einfach mal so hast laufen lassen.
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Offline Niniane

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Ah, jetzt hab ich das verstanden.

Nein, explizit Gedanken gemacht hab ich mir ehrlich gesagt nicht  ::)
Aber in der Szene mit Mischka und Schabe war es dann auch so, dass Mischka den Auftrag schlussendlich alleine durchgeführt hat durch sein MtH und entsprechend auch vom Meister gelobt wurde im Gegensatz zu Schabe.

Ich weiss gar nicht mehr, wie es bei dem anderen Gruppenauftrag war, ich glaube, da haben beide gewürfelt und beide es nicht geschafft, weswegen die Lehrerin entkommen ist.
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