Als Fingerübung bastele ich im Moment ein simples Rollenspiel, daß sicher niemals gespielt wird. Konzept ist es, die Spieler mehr in die Tätigkeiten ihrer Charaktere zu involvieren. So etwas fehlt mir allerorts in Rollenspielsystemen.
Als Magier (und Spieler) z.b. zeichnet und entwickelt man Symbole, aus denen sich die Modifikationen der Zauber schnell ablesen lassen. Es sollen ein wenig planerische Überlegungen und Kompromisse dabei sein, wie eine Art Solo-Minispiel im Rollenspiel. Man kann dadurch Zauber vereinfachen oder verstärken, teilweise umwandeln, aber es soll keine universal "optimale" Lösung geben (für eine bestimmte Situation kann es natürlich optimale Lösugen geben).
Ziel ist es hierbei, daß sich der Spieler mit seinen Zaubern aussereinander setzen kann und die Outgame/Ingame Schwelle nur sehr dünn ist. Im Spiel kann der SL z.b. neue Varianten für den Spieler einbringen, die er noch nicht kannte und sich dann in sein "Zauberbuch" schreiben kann.
Natürlich kann man abseits der Abende an seinen Zaubern basteln. Und die Symbole sollen schneller erfassbar sein, als wenn man die Modifikationen einfach aufschreibt (logisch).
Da das System selbst kaum steht und an D&D angelehnt ist, nutze ich als Grundriss Zaubereigenschaften wie
- Dauer
- Sprechdauer und Komponenten (Gesten, Sprache usw.)
- Sprechschwierigkeit (eine Probe um den Zauber zu wirken z.b.)
- Schaden (wenn zutreffend)
- Reichweite
- Ziele
- Resistenz (kann man sich dagegen wehren?)
- Diverse Elemente als Fluff (Eis, Luft,Eisen, whatever usw.)
die Komponenten der Symbole variieren diese Eigenschaften und man kann sich überlegen auf welche Art man das Symbol unter Einhalten der Zeichenregeln variiert oder erstellt. Die Zaubereigenschaften dienen aber, wie gesagt, nur für grundsätzliche Überlegungen und es müssen nicht alle oder überhaupt welche davon auftauchen.
Mögliche Ausbauten fürs RPG wären gar:
- unterschiedliche Möglichkeiten (Zeichenregeln?), je nach Mächtigkeit oder Magierklasse
- Auf Risiko spielene, brechen der Regeln oder absichtliches Überfordern des Charakters für besonders starke Effekte.
Als Orientierung dient mir neben der Optik "realer" magischer Symbole und Geometrie, ein bisschen Symmetriekunde und einige mathematische Spiele aus der Graphen- und Knotentheorie (z.b. Haus vom Nikolaus, Käsekästchen, Sprouts usw..). Die Spiele kommen alle mit sehr wenigen einfachen Regeln aus und bieten relativ viel Variation.
Das Problem ist, daß dabei selten "ästhetische" Schönheiten herauskommen. Und die fertigen Symbole haben dagegen den Nachteil, daß sie individuell und kaum reproduzierbar sind.
Lange Rede, kurzer Sinn,
da hänge ich dann auch alsbald fest. Kennt jemand denn zufällig ein Zeichenspiel, daß Überlegung vorraussetzt und ansehnliche (z.b. symmetrische) Symbole (oder Ornamente oder Muster oder gar Piktogramme..) in zahlreicher Variation nach einfachen Regeln (so daß es wirklich jeder künstlerisch unbegabte Spieler schafft) hervorbringt?
Ein wenig neue Impulse und Anregungen würden mich wahrscheinlich schon weit bringen. Vielleicht gibt es so ein RPG ja schon und ich leb hinterm Mond.
p.s.:
Ich kenne genau ein Rollenspiel, daß so etwas ähnliches schon versucht hat, und zwar
KEAS, das hier im Forum überall aneckte. Genaugenommen ist es die einzige Idee aus dem RPG, die mir gefällt, allerdings ist mir das Symbolsystem nicht herausfordernd genug und es dreht sich nur um 2 Symbole (Pentagramme).