Autor Thema: [Space Adventures] Aufstand bei den Rüdelfällen  (Gelesen 1304 mal)

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Offline Bad Horse

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Diary für Space Adventures

So, am Mittwoch haben wir Vermis neues System „Space Adventures“ getestet. Dabei waren ich als SL und zwei Spieler (unser dritter musste ein Wasserbett aufblasen oder so): B (Bluerps aus dem :T:) und M.
Ich erzählte also erstmal enthusiastisch vom Setting (Space Opera), und es wurde etwas debattiert, warum die Bürokraten mal wieder die Bösen waren (Tkaer konnte sich wohl außer mir keiner merken, die wurden also im weiteren Abenteuer immer als „die Bürokraten“ bezeichnet).
Erstmal erklärte ich, dass ich gern ein Abenteuer spielen wollte, bei dem die beiden Schmuggler mit Diplomatenausweis spielen sollten. Warum die Schmuggler in diplomatischer Mission unterwegs waren, war mir auch noch nicht ganz klar, aber das sollte sich später noch klären.
Dann kamen wir zu den Charakteren. M wollte eine Glückspielerin und Pilotin spielen, B einen Mystiker. Ich erläuterte die Kompetenzen und die beiden machten sich ans Verteilen der Punkte. Ich hatte Karteikarten mitgebracht, auf die die beiden ihre Charaktere geschrieben haben (passten auch gut drauf).
Dann kamen wir zur Bestimmung, die M sehr schnell hatte, bei B dauerte es etwas länger, war aber auch kein Problem. Wir kamen allerdings überein, dass sich keiner von uns etwas unter einer Überzeugungs-Bestimmung vorstellen konnte.  (Dazu später noch ein paar Gedanken)
Die Karteikarten verteilte ich dann auch, als es an die Vorgeschichte ging: M war ohnehin schon fleißig am Erzählen, also war das mit dem Aufschreiben auch kein Problem. Während die beiden schrieben, malte ich die Werte für einen Leichten Frachter ab, damit sie auch ein Schiff hatten. Auf das Aufzeichnen der Bodenpläne haben wir allerdings verzichtet, weil wir ja spielen wollten; außerdem hatten B und M mit ihren Charakteren schon genug zu tun.

Letzlich waren die Charaktere fertig:
Nesseretin Woolfe: Fitness 3 (Schnelligkeit), Kampf 2 (Schusswaffen), Technologie 3 (Pilot), Scharfsinn 3 (Unterweltwissen), Psyche 2 (Empathie) [Du siehst, ich habe Spiritus gleich ersetzt, sonst hätten sich beide wohl nur darüber lustig gemacht, wie der Mystiker seinen Spiritus einsetzt], Umgang 2 (Bequatschen), Status 1; Bestimmung: Das Land meiner Familie zurückerobern

Vorgeschichte: Aufgewachsen im Exil, als jüngste Tochter der Familie war die Heimat mir nie bekannt. Nesseretin [neben Char-Namen auch der Name der Heimat]: unendliche Wiesen, fruchtbares Land, Bodenschätze. Bis die Familie der Undani unter ihrem Führer Omos alles im Handstreich nahm. Die Familie eines sehr ergebenen Dieners, Robero, rettete die Familie + verschaffte Obdach.
Dienst bei Diplomat: Friedrich Hanselmann; dieser wünscht weitere (exklusive) Informationen zu den Bürokraten [Tkaer].
[Durch einen Lesefehler von B entstand dann auch noch die menschliche Subspezies der „fruchtbaren Liesen“ auf Nesseretin] Fruchtbare Liesen: sehr dem Land verwurzelt, sehen immer gleich aus (egal, wer der Vater ist), immer Mädchen – blond, stramm, rosiger Teint.
[Die Liesen gefielen uns allen sehr gut, warum auch immer]

Relan: Fitness 2 (Ausdauer), Kampf 2 (Fechten), Technologie 1, Scharfsinn 3 (Aufmerksamkeit), Psyche 4 (Mystik: Heilen, Telekinese, Erspüren, Kraftentladung), Umgang  1, Status 1; Bestimmung: Die Rettung meines Dorfes vor einer mystischen Seuche

Vorgeschichte: Geboren in einem Dorf von Siedlern auf einem abgelegenen Planeten entdeckte ich als Teenager ein Talent für für das Mystische. Ein weiser Einsiedler namens Tanis unterwies mich und einen anderen Schüler, Sotu. Als einer der Siedler ein seltsames Artefakt entdeckte und aktivierte, fror das ganze Dorf in der Zeit ein. Das Artefakt hatte die Siedler unter seine Macht gebracht. Tanis schickte mich und Sotu aus, nach einer Heilung zu suchen, während er sich um die Menschen kümmerte.
Ich arbeite für Hanselmann, um eine Reisemöglichkeit zu haben.

Soweit, so gut. Ich übergab die Karteikarte mit den Werten des Frachters, der „Senigallia“ getaucht wurde. Dabei gab es einen weiteren Lesefehler: Statt „leichter Frachter“ las M (oder war es B?) „Leichenfrachter“. Das klang aber noch einer guten Idee, erklärte den Diplomatenstatus der Gruppe und auch, wieder Schmuggel so lief.

Als letztes kam noch der Erzfeind: Quintus Obstacles, ein etwas leichtgläubiger Weltraumcop aus einer altehrwürdigen Polizistenfamilie.

Dann konnten wir anfangen. Ich verkündete der Gruppe, ihr Auftrag sei es, die Leichen von Eradi und Pascal Hasbronn vom Planeten Erandar zu holen und zu ihrer Familie zu bringen; außerdem sollten sie herausfinden, wie die beiden wirklich gestorben waren. Von der Familie erfuhren sie, dass die beiden wahrscheinlich nach Erandar geflogen waren, um dort auf den berühmten Rüdelfällen zu surfen.

Im Anflug konnten die die Rüdelfälle auch schon sehen: Ein Kaskade von Wasserfällen, an der höchsten Stelle ungefähr 3km hoch, in denen man auch ein paar schwarze Punkte sehen konnte – möglicherweise Rüdelsurfer.
Bei ihrer Ankunft am Raumhafen wurden sie von einem unsympathischen Menschen begrüßt, der von zwei verhüllten Tkaer-Soldaten begleitet wurden, die auch als angemessen fies rüberkamen. Der Hafenmensch machte etwas Druck, aber Nessertin schmeichelte ihm und konnte einer Konfrontation entgehen.
Während die Dokumente geprüft wurden, beguckten Nesseretin und Relan den Raumhafen, trafen etliche putzwütige Droiden und fanden eine Computerstation. Dort erfuhren sie zunächst, dass es verboten war, a) auf den Rüdelfällen zu surfen (weil zu gefährlich), b) in den Ruinen bei den Rüdelfällen zu graben und c) die Droiden umzuprogrammieren.  Nesseretin wollte mehr wissen, durfte auf Technologie würfeln und schaffte gleich einen Kracher: Sie bekam nicht nur heraus, das die Hasbronn-Brüder im Hotel „Zu den Fällen“ übernachtet hatten, sondern auch, dass die beiden zwar an schweren Wunden gestorben waren, aber es keine Untersuchung gegeben hatte. Außerdem war in diesem Zusammenhang ein Mann namens Nimrod Boyle verhaftet worden, ein ehemaliger Surflehrer.

Nach etwas Hin und Her machten sich die beiden dann auf zum Hotel „Zu den Fällen“, offenbar ein Sporthotel, wo früher (vor dem Verbot) wohl viele Rüdelsurfer und Rüdelfelltouristen untergekommen waren. Auch jetzt noch waren etliche junge Draufgänger anwesend, darunter viele Kalaiden. Während die Charaktere noch zurückhaltend herumstanden, tauchten ein paar Tkaer-Soldaten auf, die den Befehl hatten, alle zu verhaften. Es gab etwas Chaos, die Charaktere versteckten sich lieber, als einzugreifen, und ich würfelte mal einen Tendenzwurf für die Tkaer: Drei Fünfer!
Also gut, es tauchte ein junger Mann auf, der etliche Tkaer umschoss und die Hotelgäste animierte, die Soldaten aus dem Gebäude zu vertreiben, wo allerdings schon Verstärkung eintraf.
Nessie und Relan beschlossen, nicht zu fliehen, sondern sich lieber im Verwaltungsraum des Hotels umzuschauen. Dort fand Nessie heraus (Technologie-Wurf, schon wieder ein Kracher), dass die beiden Jungs sich  am Tag ihres Todes fürs „Sumpftanzen“ eingetragen hatten, zusammen mit Nimrod Boyle als Führer und einer Frau namens Kalketta diSaverio.
Währenddessen beschoss Relan den Hotelsafe mit Kraftstrahlen (bzzzzzll), würfelte ganz okay und überlud die elektronische Sicherung, sodaß die Tür aufschwang. Sie fanden – außer Schmuck – eine Karte mit Plänen der Rüdelfälle und Umgebung, die ziemlich alt wirkte, einen Stein, der mystische Energie ausstrahlte, und außerdem noch einen Anhänger mit einer Sanduhr, der Nessie von der Machart her an ihre Heimat erinnerte. Relan hingegen erkannte Ähnlichkeiten mit dem Artefakt, das sein Dorf eingefroren hat.

Das Hotel wurde derweil von den Tkaer belagert und beschossen, aber das störte Nessie und Relan nicht weiter – sie besuchten jetzt Kalketta auf ihrem Zimmer. Die war auch da und schaute sicht gerade eine Vollsurround-Installation an; von dem Kampf hatte sie nichts mitbekommen. Sie hatte allerdings keine Lust, im Hotel zu bleiben und verhaftet oder erschossen zu werden, packte eine fette Wumme aus und schlug vor, vom Dach des Hotels aus den Übungswasserfall, der sich dahinter befand, hinaufzusurfen und erstmal abzuhauen.
[Die Idee, einen Wasserfall hinaufzusurfen, kam nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei Ms Freund und ihrer Tochter gut an! ]

Also, rauf aufs Dach, wo die den jungen Draufgänger, der den Kampf gestartet hat, wiedertrafen – das war übrigens Nimrod Boyle. Gemeinsam mit ihm, Kalketta und den Hotelgästen schwingen sich Nessie und Relan auf einen Wetski (mit dem man zu zweit fahren kann) und brausten den Wasserfall hinauf. Ein Kracher beim Pilotenwurf sorgte dafür, dass die beiden sogar als erste oben waren.

Während die Tkaer unten das Hotel vollends zerstörten, verkündete Nimrod wagemutig den Aufstand und erklärte, er wüsste, wo in den Ruinen ein Artefakt von großer Macht versteckt sei, dass sein Freund, der Mystiker hier – er klopfte Relan auf die Schulter – für sei benutzen würde.  Dafür würde er sich mit Kalketta, Relan und Nessie auf zu den Ruinen machen, während der Rest den Aufstand vorbereiten sollte.

Die Suche nach einem Amphibienfahrzeug und den Diebstahl desselben übersprangen wir kurzerhand, weil das keiner spannend fand, und schnitten direkt in den sumpfigen Dschungel. Dort wurden die vier von zwei Tkaer-Hoverschraubern angegriffen, weil ich das Kampfsystem testen wollte. Es lief auch ganz gut, die Charaktere wurden leicht verletzt, konnten die Tkaer aber mittels cleverer Blasterschüsse, Telekinese und Kraftentladungen besiegen. (Den Kampf der NSCs gegen den zweiten Hoverschrauber habe ich gehandwedelt, weil wir ja ohnehin nur mal sehen wollten, wie der Kampf funktioniert).

Weiter im Dschungel erfuhren Nessie und Relan von Nimrod noch, dass die Hasbronn-Brüder zusammen mit Nimrod und Kalketta die Ruinen ansehen waren (ist ja mittlerweile auch illegal). Dort gibt es ein Labyrinth, und man muss auf dem Weg bleiben, sonst wird man von dem Wächter angegriffen – genau das ist den Brüdern passiert, weil sie sich dämlich angestellt und nicht auf Nimrods Anweisungen gehört haben.
Um ins Innere des Labyrinths zu kommen, benötigt man allerdings eine Karte, die Relan und Nessie aber glücklicherweise dabei haben.

Als sie die Ruinen erreichen, haben wir Schluss gemacht, weil es schon relativ spät war. Beide Chars haben einen Entwicklungspunkt für die Entdeckung der Kette in dem Safe bekommen.

Fazit: M hat es viel Spaß gemacht, auch weil das System so schön leicht ist. B fand es auch gut, aber für längere Kampagnen zieht er Systeme mit mehr Crunch vor; für einen One-Shot oder eine Kurzkampagne hat´s ihm aber auch gefallen. Ich fand´s auch gut, aber ich mag einfache, schnelle Systeme auch gern. Für eine längere Manöverkritik siehe hier.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: [Space Adventures] Aufstand bei den Rüdelfällen
« Antwort #1 am: 15.08.2010 | 22:19 »
Wie cool, wie cool! :D Wasserfälle hochsurfen ist genau die richtige Geisteshaltung. :d Vielen Dank für das Testspiel und die vielen guten Anregungen im Nebenthread, die mein Hirn ganz schön zum Rauchen bringen! :) Später mehr.

Edit: Ist Tkaer ein zu unaussprechlicher Name, sollte ich den ändern?
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Re: [Space Adventures] Aufstand bei den Rüdelfällen
« Antwort #2 am: 15.08.2010 | 22:21 »
Edit: Ist Tkaer ein zu unaussprechlicher Name, sollte ich den ändern?

Frag mich nicht, ich kann auch Eyjafjallajökull aussprechen!  ;)
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Re: [Space Adventures] Aufstand bei den Rüdelfällen
« Antwort #3 am: 15.08.2010 | 22:23 »
Durchaus witziges Spiel bis jetzt. :)

Man hat schon gemerkt, das das die erste Fassung ist, aber es funktionierte trotzdem schon recht gut.

Nur die Regel das der Mystiker schwächer wird, wenn er seine Kräfte benutzt, fand ich nicht so toll (wobei wir allerdings eh vergessen haben, die zu benutzen ;)). Selbst mit meiner maximalen Psyche bin ich da ziemlich schnell fertig mit meinen Kräften und kann dann nicht mehr allzuviel machen.

Bad Horse hat "Tkaer" immer "T-Kär" ausgesprochen, das geht eigentlich, find ich. ;)


Bluerps
"When life gives you lemons, don't make lemonade. Make life take the lemons back! Get mad! I don't want your damn lemons, what am I supposed to do with these? Demand to see life's manager! Make life rue the day it thought it could give Cave Johnson lemons! Do you know who I am? I'm the man who's gonna burn your house down! With the lemons! I'm gonna get my engineers to invent a combustible lemon that burns your house down!"
   --- Cave Johnson, CEO Aperture Science