Aaaalso,
Yehodan hat das mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, schon sehr gut ausgedrückt.
@Skiron, Bad horse
Ich spiele keinen flirtigen Charaktere in Runden, in denen ich glaube, dass es anderen dadurch unangenehm werden könnte. Wenn ich (persönlich) einen Char spiele und mit diesem irgedwas im Spiel anflirte, dann genieße ich als Spieler dahinter den Flirt. Da ist es absolut egal, ob die andere Figur von einem Spieler oder einer Spielerin gespielt wird.
Ich weiß so zum Beispiel, dass einer meiner Kumpel nicht flirten kann und ein anderer ziemlich gut darin ist/als Frau wäre. Das ist Wissen über die Spieler! Wir haben da kein Problem mit, weil es die Rollen sind, die miteinander wehcselgewirkt haben, aber die wurden von uns gelenkt. Wenn Du am Spieltisch flirtest, dann gibst Du etwas von dir Preis... gefärbt und etwas distanzierter, als auf einer WG-Party etc. aber die Selbstoffenbahrung ist da, eben so das Vertrauenschmieden etc.
Das heißt nicht, dass das Mädel jetzt leicht zu haben ist, nur weil sie einen solchen Charakter spielt. Das heißt aber, dass sie diese Rolle spielen könnte. Wenn er charmant spielt und im richtigen Maß fordert, dann weiß sie, dass er das könnte...
Das heißt auch nicht, dass man sich in den Spieler verknallt, nur weil man das für den Charakter als passend empfindet, aber es ist trotzdem ein was-wäre-wenn-Spiel.
Das ist Wissen über den Spieler und wie immer, wenn man sich besser kennenlernt, kann das dazu führen, dass man in eine neue Schublade einsortiert wird. (z.B. Charmant aber trotzdem häßlich.
)
Dass so zwei zueinander finden können halte ich nicht für ein Versagen einer Trennung oder für einen ausgemachten faux pas. Ich halte Vereinbarungen, in denen Leute erklären, es dürfe sich nicht verknallt werden, für Humbug. Dieser Augenöffner könnte genauso beim Singstarspielen oder beim Tanzen auf irgendwelchen Tischen passieren. Innerhalb der gleichen Clique.
Die gleichen Tätigkeiten und Mechanismen heißen einmal flirten und einmal "fe/male bonding". Es geht dabei ja noch nichteinmal um Sexualität. Der Flirt soll doch erst auf einer nicht öffentlichen Ebene Vertrauen aufbauen und einen Umgang miteinander etablieren. Man verhandelt Interesse, gibt dem anderen Macht, fordert und offenbart nach und nach.
Erst wenn es dann zielgerichteter und manipulativer wird unterscheiden sich die beiden Formen, also wenn die Verführung anfängt.
Ich halte es für sehr schwer, sich dem Verbundenheitsaspekt zu entziehen, der zwangsweise auftritt, wenn man mit dem "Bonding" anfängt. Sei es auf einer Party, bei Sport, oder aber bei ingameflirt. Mit Spielern (w/m) mit deren Charakteren meine CHaraktere schon geflirtet haben verbindet mich auch ein etwas gelasseneres und entspannteres Vertrauensverhältnis, eben weil wir uns dadurch ein größeres Vertrauen erarbeitet haben.
Verallgemeinere ich hier unzulässig?
Wenn man natürlich sehr brechtsch spielt, hat man eine stärkere Trennung und statt des Mitfühlens und Emotionen-Schmarotzen, was oft als "gutes Rollenspiel" und "Immersion" bezeichnet wird (um mal ein paar Problemwörter zu nennen, dass alle nicken und keiner weiß was er meint.) tritt nun ein Einfühlen und Beobachten in den Vordergrund.
In meiner damaligen Sabbatrunde war die Nähe zum Charakter auch nicht so gegeben, dass es da eine sonderliche Überschneidung der GEfühlswelten gegeben hat.
Man ist halt so nah am Char, wie man sich traut.
@Wortwahl
Mit "Funken" meine ich, dass beide Spieler plötzlich so in ihren Chars stecken, dass diese keine Figuren auf einer inneren Bühne mehr sind, sondern Brillen und man damit den anderen sieht und so Emotionen übergreifen.