Autor Thema: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?  (Gelesen 5933 mal)

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Offline nebelland

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #50 am: 28.02.2011 | 16:31 »
Ist es euch schon mal passiert, das Emotionen die zwischen Chars im Rollenspiel aufkommen, sich auf das Verhältnis der jeweiligen Spieler übertragen haben? Was genau ist bei euch wie passiert?

In der internationalen Diskussion bezeichnet man dergleichen als "Bleed":

Zitat
A classic example of bleed is when a player's affection for another player carries over into the game or influences her character's perception of the other's character.

Das war ein ziemlich heißes Thema auf dem Knutpunkt 2010. Je weniger taktisch und je dramatischer das Spiel ist, um so mehr Bleed hat man auch darin, würde ich jetzt mal dreist als These aufstellen. Larps dürften noch viel empfänglicher dafür sein, insbesondere wenn man skandinavisch "close to home", also normale Menschen des 21. Jahrhunderts spielt.

Zum Glück nicht. Da würde ich mir auch ernsthaft Gedanken machen.

Also ich würde mir ja eher Gedanken machen, wenn ein intensives Spielerlebnis die Beziehung zu den Mitspielern nicht beeinflusst.

Aber nachempfundene Gefühle sozusagen aus zweiter Hand schlagen nicht in die Realität über.

Dann frage ich doch mal umgekehrt: Hattest du schon mal ein großartiges, dramatisches Spielerlebnis mit jemandem, mit dem du in der Realität gerade Streit hast oder überhaupt nicht klarkommst?

Doch, da geht es um das selbe.

Grüße,
Florian
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #51 am: 28.02.2011 | 16:34 »
Aaaalso,
Yehodan hat das mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, schon sehr gut ausgedrückt.

@Skiron, Bad horse
Ich spiele keinen flirtigen Charaktere in Runden, in denen ich glaube, dass es anderen dadurch unangenehm werden könnte. Wenn ich (persönlich) einen Char spiele und mit diesem irgedwas im Spiel anflirte, dann genieße ich als Spieler dahinter den Flirt. Da ist es absolut egal, ob die andere Figur von einem Spieler oder einer Spielerin gespielt wird.
Ich weiß so zum Beispiel, dass einer meiner Kumpel nicht flirten kann und ein anderer ziemlich gut darin ist/als Frau wäre. Das ist Wissen über die Spieler! Wir haben da kein Problem mit, weil es die Rollen sind, die miteinander wehcselgewirkt haben, aber die wurden von uns gelenkt. Wenn Du am Spieltisch flirtest, dann gibst Du etwas von dir Preis... gefärbt und etwas distanzierter, als auf einer WG-Party etc. aber die Selbstoffenbahrung ist da, eben so das Vertrauenschmieden etc.

Das heißt nicht, dass das Mädel jetzt leicht zu haben ist, nur weil sie einen solchen Charakter spielt. Das heißt aber, dass sie diese Rolle spielen könnte. Wenn er charmant spielt und im richtigen Maß fordert, dann weiß sie, dass er das könnte...
Das heißt auch nicht, dass man sich in den Spieler verknallt, nur weil man das für den Charakter als passend empfindet, aber es ist trotzdem ein was-wäre-wenn-Spiel.
Das ist Wissen über den Spieler und wie immer, wenn man sich besser kennenlernt, kann das dazu führen, dass man in eine neue Schublade einsortiert wird. (z.B. Charmant aber trotzdem häßlich. ;D )

Dass so zwei zueinander finden können halte ich nicht für ein Versagen einer Trennung oder für einen ausgemachten faux pas. Ich halte Vereinbarungen, in denen Leute erklären, es dürfe sich nicht verknallt werden, für Humbug. Dieser Augenöffner könnte genauso beim Singstarspielen oder beim Tanzen auf irgendwelchen Tischen passieren. Innerhalb der gleichen Clique.

Die gleichen Tätigkeiten und Mechanismen heißen einmal flirten und einmal "fe/male bonding". Es geht dabei ja noch nichteinmal um Sexualität. Der Flirt soll doch erst auf einer nicht öffentlichen Ebene Vertrauen aufbauen und einen Umgang miteinander etablieren. Man verhandelt Interesse, gibt dem anderen Macht, fordert und offenbart nach und nach.
Erst wenn es dann zielgerichteter und manipulativer wird unterscheiden sich die beiden Formen, also wenn die Verführung anfängt.

Ich halte es für sehr schwer, sich dem Verbundenheitsaspekt zu entziehen, der zwangsweise auftritt, wenn man mit dem "Bonding" anfängt. Sei es auf einer Party, bei Sport, oder aber bei ingameflirt. Mit Spielern (w/m) mit deren Charakteren meine CHaraktere schon geflirtet haben verbindet mich auch ein etwas gelasseneres und entspannteres Vertrauensverhältnis, eben weil wir uns dadurch ein größeres Vertrauen erarbeitet haben.
Verallgemeinere ich hier unzulässig?

Wenn man natürlich sehr brechtsch spielt, hat man eine stärkere Trennung und statt des Mitfühlens und Emotionen-Schmarotzen, was oft als "gutes Rollenspiel" und "Immersion" bezeichnet wird (um mal ein paar Problemwörter zu nennen, dass alle nicken und keiner weiß was er meint.) tritt nun ein Einfühlen und Beobachten in den Vordergrund.

In meiner damaligen Sabbatrunde war die Nähe zum Charakter auch nicht so gegeben, dass es da eine sonderliche Überschneidung der GEfühlswelten gegeben hat.

Man ist halt so nah am Char, wie man sich traut. ;)


@Wortwahl
Mit "Funken" meine ich, dass beide Spieler plötzlich so in ihren Chars stecken, dass diese keine Figuren auf einer inneren Bühne mehr sind, sondern Brillen und man damit den anderen sieht und so Emotionen übergreifen.


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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #52 am: 28.02.2011 | 16:39 »
@nebelland
Ich kann mir vorstellen, dass der(?) "Bleed" bei Spielern, die sehr nah am SC spielen eine größere BEdeutung hat, als bei einem SL, der ständig springen muss.

Zu der inversen Frage:
Ich glaube, dass der Einfluss der echten Stimmung auf das Spiel fast nicht auszuschalten ist. Immerhin handelt es sich hier nicht nur um Gedanken, sondern auch um Herzrasen und Wutpochen auf der Stirn.

Im Endeffekt hat man Kinkski vs. Brecht.
Die einen wollen die Rollen werden und die Kraft der Körperchemie mit ins SPiel bringen und die anderen sie beobachten und intellektuell ergründen, es sind aber beide sehr dramatische Spielarten.


Offline nebelland

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #53 am: 28.02.2011 | 16:55 »
Es sind immer die Spieler die sprechen, die IDeen der Handlungen stammen immer vom Spieler und der SC reagiert immer so, wie es der Spieler will.
Wenn nun zwei SCs miteinander flirten, dann flirten die Spieler durch die SC-Maske miteinander.

...

Ich glaube das liegt daran, dass man einen SC nie komplett von seiner Person abkoppeln kann. Das eigene Verständnis und die Interpretation der Figur spiegeln sich immer in deren Verhalten wieder.
Selbst wenn man einen leichenfressenden Vergewaltiger mit Folterkammer im Keller mimt, so zeigt die Darstellung desselben eine MEnge vom eigenen Umgang mit diesen Themen und so auch sehr viel über den Spieler selbst aus.

Dem ist nichts hinzuzufügen. :d

Nein.
Diese Vorstellung ist ein Alptraum für mich und würde für mich zu völlig asexuellem Verhalten im Rollenspiel führen.

In freier Anlehnung an Adam in Tykwers "3" sage ich mal: "Es ist ganz einfach. Du musst nur Abschied nehmen von deinem deterministischen Spielverständnis." ;)

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #54 am: 28.02.2011 | 17:23 »
Die gleichen Tätigkeiten und Mechanismen heißen einmal flirten und einmal "fe/male bonding". Es geht dabei ja noch nichteinmal um Sexualität. Der Flirt soll doch erst auf einer nicht öffentlichen Ebene Vertrauen aufbauen und einen Umgang miteinander etablieren. Man verhandelt Interesse, gibt dem anderen Macht, fordert und offenbart nach und nach.

Ok, ich schätze ich habe die unzulässiger Weise gedacht Du meinst mit "flirten" baggern.
Bzw. ich hatte schon in Dein Post hineininterpretiert, wenn eine Frau einen Flirt spielt, dass sie dann baggert.
Oder beim Eingehen auf einen Flirt real Interesse am Spieler als Mann hat. Und da würde ich sagen definitiv nein.

Bei der Erklärung gehe ich mit Dir konform.

Erst wenn es dann zielgerichteter und manipulativer wird unterscheiden sich die beiden Formen, also wenn die Verführung anfängt.

Die Einschränkung würde ich dann nicht mehr machen.
Würde für mich einfach auf Vertrauen und Sympathie hindeuten zwischen den Spielern und Interesse am anderen
als Mensch. Dann wäre Deine Aussage auch gleich in Bezug auf Männer und Frauen.

Ich halte es für sehr schwer, sich dem Verbundenheitsaspekt zu entziehen, der zwangsweise auftritt, wenn man mit dem "Bonding" anfängt. Sei es auf einer Party, bei Sport, oder aber bei ingameflirt. Mit Spielern (w/m) mit deren Charakteren meine CHaraktere schon geflirtet haben verbindet mich auch ein etwas gelasseneres und entspannteres Vertrauensverhältnis, eben weil wir uns dadurch ein größeres Vertrauen erarbeitet haben.

Da kann ich auch uneingeschränkt zustimmen. Und ich finde auch nicht, dass man sich diesem Verbundenheitsaspekt entziehen muss. Der entsteht für mich aber auch, wenn jemand gekonnt provoziert und Freude an folgender Schlagfertigkeit hat.

Man ist halt so nah am Char, wie man sich traut. ;)

Ja. Und meine These wäre, je näher am Charakter, desto mehr Emotionen.
Und Emotionen ist nicht unbedingt mit Logik beizukommen. ;-)


Offline Skiron

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #55 am: 28.02.2011 | 18:26 »
In freier Anlehnung an Adam in Tykwers "3" sage ich mal: "Es ist ganz einfach. Du musst nur Abschied nehmen von deinem deterministischen Spielverständnis." ;)

Was genau willst Du mir damit sagen? ;-)

Liebe und Sexualität gehören sicherlich zu den elementarsten Bedürfnissen eines Menschen.
Für mich bedeutet es einen kreativen Freiraum, wenn ich mir keine Sorgen machen muss,
dass Flirts oder Liebeleien oder Sex im Spiel mit meinem Charakter mit mir als Person verwechselt werden.

Mir kommt es deterministisch vor, wenn man eine direkte Folge von In-Game auf das Out-Game annimmt/erwartet.

Es ist für mich vorstellbar, dass das Spiel dazu führen kann.
Wobei unerheblich ist, ob die Gefühle schon vorher da waren oder später durch das Spiel hinzugekommen sind.

Eine direkte Ableitung/Erwartung in der Hinsicht halte ich für unzulässig und falsch.
Einfach weil es unendlich viele Motivationen und Möglichkeiten gibt.

Offline ArneBab

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #56 am: 1.03.2011 | 21:56 »
Als Antwort auf die Eingangsfrage: Ich kenne es eher umgekehrt (zwei Spieler, deren Charaktere fast immer aneinandergeraten). Es ist auch einfach ein Treffen, und wenn wir Masken tragen sind wir manchmal echter als im täglicen Leben.
« Letzte Änderung: 1.03.2011 | 21:57 von ArneBab »
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #57 am: 2.03.2011 | 09:08 »
Zitat
Die Konsequenzen dafür waren IG recht fordernd und sie mussten mittels einer teuren Teleporterschriftrolle fliehen.
Das hat sie wertvolle Ressoercen und natürlich den Stolz gekostet.

das nennst du fordernd ? Na gut, dann sei verziehen.

Aber so ein Blümchen-Spiel wäre nichts für mich ^^
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #58 am: 2.03.2011 | 12:06 »
das nennst du fordernd ? Na gut, dann sei verziehen.

Aber so ein Blümchen-Spiel wäre nichts für mich ^^

Sich lebendig und gemeinsam-gleichzeitig aus dem Nahkampf zu entziehen und mit den letzten paar TP noch die Schriftrolle lesen ohne eine Gelegenheitsattacke zu kassieren, nenne ich taktisch fordernd. Zumal die Gegner etwas über dem Niveau lagen, was die beiden SC hätten schaffen können.

Schätzungsweise ist es auch vielmehr der verletzte Stolz der Spieler (und Charaktere), welcher zu dem latenten Unfrieden geführt hat.

Aber klar muss das nicht Deine Art von (Blümchen???)-Spiel sein. Erwarte ich ja auch nicht ;)

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #59 am: 2.03.2011 | 20:25 »
Zitat
Schätzungsweise ist es auch vielmehr der verletzte Stolz der Spieler (und Charaktere), welcher zu dem latenten Unfrieden geführt hat.

Oh je... wie sehr der Stolz dann erst bei einem TPK verletzt sein mag.
Dann kullern wohl dicke Krokodiltränen  ::)
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #60 am: 2.03.2011 | 20:45 »
Ist es euch schon mal passiert, das Emotionen die zwischen Chars im Rollenspiel aufkommen, sich auf das Verhältnis der jeweiligen Spieler übertragen haben? Was genau ist bei euch wie passiert?

Die Umstände sind schwer und würden dauern zu erklären, jedoch sei soviel gesagt. Aus einer Stammrunde, wurden zwei Spielrunden. Bis schließlich eine der beiden Spielrunden aufgegeben wurde und in der anderen Runde nun ein paar Spieler der ersten Stunde fast wieder die Stammrunde bilden.

Bei der Auflösung der zweiten Runde kam also ein langjähriger Mitspieler, den es nach der Trennung in diese Runde verschlagen hatte, zurück in die nun 'fast-wieder-Stammrunde'.

Wir hatten seit einiger Zeit gespielt und unsere Pläne der Charaktere waren verstrickt mit dem Lauf der Geschichte, insbesondere der NSCs. Insbesondere mein Magier hatte stets dem Hofmagier treu gedient und war bereits in ein paar Geheimnisse eingeweiht.

Als unser 'Neuling' (obwohl er ein langjähriger Freund ist) seinen Einstieg hatte, wurde schnell klar, dass er dafür sorgen wird, dass der Hofmagier abgesägt wird. Das noch nichtmal aus eigenem Antrieb, sondern weil es der GM sowieso geplant hatte und der Charakter des neuen Mitspielers gerade gut hineinpasste.

Diese ganze Situation hat mich schon ein wenig angepisst, weil von jetzt auf nachher die Pläne meines Magiers zerschossen wurden. Weiterhin der Mitspieler als langjähriger Freund es toll fand, dass wir wieder zusammenspielen und sein Einstieg so cool und geheimnisvoll sei (denn die Aktion den Hofmagier abzusängen fand im Stile von 'Gm-und-Spieler-gehen-vor-die-Tür' statt), während mein Magier fuchsteufelswild war. Und mein Magier zusammen mit dem neuen Charakter sogar noch dem Hofmagier aus dem Gefängnis zur Flucht verholfen hatte, obwohl ich als Spieler wußte, dass der Kerl ihn da reingebracht hatte.
Ich sagte schließlich, dass mein Magier alles daran setzen wird den Schuldigen zu finden. Da fiel meinem Freund langsam auf, dass es zwar von Spieler zu Spieler toll ist wieder an einem Tisch zu sitzen, doch er etwas in Bewegung gesetzt hat, wo die Charaktere gegeneinander agieren müssen.

Und er es noch nichtmal selbst verursacht hat, da es der GM eh geplant hatte und er somit nur Mittel zum Zweck war.

Na ja, der GM sah seinen Plot damit erstmal abgehakt und ich übernahm das Leiten. Habe das ganze auch ruhen lassen, da ich nicht irgendwelche Dinge in Bewegung setzen wollte, die dem anderne GM zuwidergelaufen würden ... und ich noch emotional übersteuert Gefahr gelaufen wäre die Charaktere ein paar Spieler zu killen. ;)

In diesem Sinne, das hatte mich damals echt wütend gemacht. Gerade auch weil ich meinen Zorn nicht so recht gegen jemanden lenken konnte und wir ja auch eigentlich alle Freunde sind...

Viele Grüße,
Klaus.
GURPS Deathwatch
[FFG] Star Wars Jedi Ritter, Rebellen
Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Offline ArneBab

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #61 am: 2.03.2011 | 20:46 »
Oh je... wie sehr der Stolz dann erst bei einem TPK verletzt sein mag.
Dann kullern wohl dicke Krokodiltränen  ::)

Ich würde (wenn vorher nicht klar gesagt wurde, dass das zum Spiel der SL gehört (und ich entsprechend wenig Langzeitmotivation für den Chr entworfen habe)) dann vermutlich nicht mehr unter der SL spielen… In Paranoia gerne, in Cthulhu noch irgendwie, ansonsten bleib mir fern mit TPK, dafür sind mir meine Charaktere zu nah (womit wir irgendwie wieder On-Topic sind :) ).
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #62 am: 2.03.2011 | 21:27 »
Bitte bleibt beim Thema - wie sich Emotionen vom Spieltisch ins RL übertragen und umgekehrt - und verzichtet darauf, irgendwessen Spielstil zu bashen. Danke.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #63 am: 2.03.2011 | 21:44 »
Bitte bleibt beim Thema - wie sich Emotionen vom Spieltisch ins RL übertragen und umgekehrt - und verzichtet darauf, irgendwessen Spielstil zu bashen. Danke.

Autsch, die Farbe tut weh… alledrings ist das on-topic: Wenn mein Char stirbt, berührt mich das? Leide ich mit?

Bei Charakteren, mit denen ich auch sonst mitfühle: Ja. Und das bleibt nach dem Spiel teilweise erhalten.

Bei Paranoia: Nein.

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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #64 am: 2.03.2011 | 22:07 »
War jetzt auch weniger an dich gerichtet. Allerdings sollte das hier nicht unbedingt die 348. Diskussion übers pro und contra der Charaktertode werden - dafür gibt´s andere Threads, und das Thema ist ja nicht darauf begrenzt.

Ansonsten schließe ich mich deiner Aussage an: Wenn ein lang gespielter Charakter, an dem ich hänge, stirbt, dann reagiere ich emotionaler darauf, als wenn eine lustige Dungeon-Crawl-Figur ins Gras beißt.
Insofern gibt es natürlich Spielstile, die es eher darauf anlegen, eine emotionale Reaktion beim Spieler - nicht nur beim Charakter - zu erzeugen, als andere. Da geht es aber eher ums Mitleiden mit dem Charakter, um die empathische Verbindung des Spielers zu einer fiktiven Figur.

Aber es ist nur sehr selten der Fall, dass ein Stil es darauf anlegt, die Sympathien zwischen den Spielern ins Spiel oder aus dem Spiel heraus zu übertragen - sei es, dass sich zwei Charaktere nicht leiden können, oder dass zwei Spieler sich langsam näher kommen. Solche Emotionen zwischen realen Personen, die sich auf fiktive Figuren übertragen - oder andersherum -, hängen vermutlich auch weniger vom Spielstil ab.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Emotionen aus dem Abenteuer in die Realität?
« Antwort #65 am: 2.03.2011 | 22:15 »
Ich finde im übrigen, dass auch das Gruppenumfeld eine Rolle spielt. Ich habe gemerkt, dass man sich bei entsprechender Zusammensetzung der Runde gegenseitig hochzieht und andererseits auch nur ein einzelner Spieler am Tisch, der emotional nicht bei seinem Charakter ist, die tiefgehendere emotionale Verbindung zur eigenen Spielfigur hemmen kann. Jetzt mal wertfrei vorgetragen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini