Thema: Rollenspiele & Subkulturen

[First Orko]

meta OT

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Hui, eine Metadiskussion. Moment... wie wäre es mit einer Meta-Meta-Diskussion?

"Was haltet ihr von der Metadiskussion zum Threadthema?" 

Ich finde, der Subtext deines Metapostings kommt jetzt aber ein bißchen aggresiv-ironisch rüber. So rein kontextmäßig.

[Arbo]

Die LA-Szene, die die Ursuppe all dessen war, was man heute unter dem Begriff Hair/Sleaze-Metal kennt, war definitiv dem Heavy Metal zuzuordnen.

*Räusper* Stimmt ... das war zu Zeiten, als bei Headbangers Ball noch Bon Jovi und Extreme lief. Man(n) was waren wir harte Jungs damals.  

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Und bevor jetzt nen dummer Spruch kommt: Metal ist auch "nur" Rock.

@ Topic:

In meinen Runden war der Musikgeschmack durchwachsen. Metaller, ja, die gab's. Aber die hörten auch anderes Zeug. Und in einzelnen Runden war mehr alternativer Punkrock angesagt.

Beim Rollenspiel selbst haben wir das aber nicht gespielt. Da gab's gesittete Filmmusik.

Arbo

[Rabenmund]

@Dolge
*lacht* Nö, muss nicht sein.

Im Endeffekt sind es alte Fragen:
* Ist Höflichkeit eine Form der Verlogenheit?
* Wie viel Respekt ist für den zwischenmenschlichen Umgang nötig?
* Wo hören die Grenzen des Humors auf, wo fangen sie an?
* Ist es ehrlicher, dem Anderen zu sagen was man über ihn denkt?
* Wenn man dem anderen "die Meinung sagt", wie respektvoll sollte es sein?


* Und brauche ich das Machtgefühl, durch Unnhöflichkeit und Respektlosigkeit Tabus zu brechen und Menschen zu verletzen?

[Dark_Tigger]

Jop Ein hat schon recht.

Metlar waschen sich nie, tragen alle lange Haare, ihre Musik ist krach, und sind unglaublich dünnhäutig
was ihren Musikgeschmack angeht.

Ach ja so Worte wie Alter, du Opfer und die Aufforderung zum klauen sagt mir welchem Musikgeschmack Ein fröhnt.
Weil die sind ja alle so. 

Und was wir hassen sind Vorurteile und nackte Neger am Strand... 

Sorry aber ich konnte gerade nicht bei mir halten.


Ich denke ein wichtiger Grund warum soviele Metal-Hörer auch Rollenspieler sind (zmd in der Jüngeren Generation)
ist die tatsache das es einfach wesentlich weniger Abendveranstalltungen für sie gibt.
Zmd hier wo ich wohne ist das Angebot selbst dann ziemlich eingeschränkt wenn man seinen Geschmack noch
auf andere Arten Gitarrenmusik ausdehnt.
/Die Analyse basiert nur auf meinem Bekanntenkreis und kann völlig falsch sein.

[Ghostrider]

"Hi. I'm Bear Grylls and today i'm at the "Talenorn" to show you how to survive a fullblown nerdrage shitstorm! I hope you brought the raw fish, some socks and a dead seal as well as your empty canteen and your full bladder..."

 

[Rabenmund]

"Hi. I'm Bear Grylls and today i'm at the "Talenorn" to show you how to survive a fullblown nerdrage shitstorm! I hope you brought the raw fish, some socks and a dead seal as well as your empty canteen and your full bladder..."

 

[Ahlaunalana]

 

lol

Das Diskutieren macht hier echt spaß! In anderen Foren wird so was immer gleich bierernst genommen.

[Schlangengott]

@Schlangengott
Wenn es Humor sein sollte ging er imho ziemlich in die Hose

Manche haben halt Musik in den Knochen, andere Humor in der Hose...

[Rabenmund]

Ach weißt du, im Grunde haben wir uns doch alle lieb.. sogar Hopper wie Ein denen die Hosen bis zur Kniekehle hängen  

[Rabenmund]

Dann ist es ja gut, das ich Musik in den Knochen hab *g*

[Funktionalist]

Ich ziehe es nur vor ab und zu mal Klartext zu schreiben, anstatt ewig meine Schleifen durch den Subkontext zu ziehen, wie das hier so gerne im praktiziert wird.

Was heißt "Schleifen durch den Subkontext ziehen"?
Was heißt "contraculture"?

Hier hast Du Aufmerksamkeit. Mach was damit!

[Schlangengott]

Ach weißt du, im Grunde haben wir uns doch alle lieb

Gleich diese Verbrüderungen immer, das ist ja ekelhaft...


@Topic

Was war noch gleich das Thema? Subkulturen? Bei dem Wort hauchen einen aber die ganzen Jahrzehnte dunkle Geschichte an. Ich lass das erst mal von meinem Nazo - Meter prüfen, bevor ich hier weiterdiskutiere...

[Rabenmund]

*schmunzel* Wie war die alte Regel... in jeder Internetdiskussion kommt irgendwann mal die Nazikeule. Juchhu, jetzt hatten wir den ersten Schwung

[Oberkampf]

*schmunzel* Wie war die alte Regel... in jeder Internetdiskussion kommt irgendwann mal die Nazikeule. Juchhu, jetzt hatten wir den ersten Schwung

Und dann kommt die "Nicht-schon-wieder-die-Nazi-Keule-Keule" dazu, wahlweise auch die "Gutmenschen-Keule", damit die Diskussion endgültig im Internetniveau versandet.

 

[Space Pirate Hondo]

wenn ich mal meine zwei runden zusammengefasse, habe ich:

berufsgruppen: verwaltungsangestellter, verkäufer für sanitäreinrichtung, arbeitslose, studenten....

musik: metal, altanative, videospiel-themen, techno...

ethnien: standardmäßige mittel-/osteuropärer(hat sich ja vor etwa 60 jahren massiv verschoben), bei mir käme noch zum erstgenannten ein davidsstern dazu und ein Asiat (zwar hier geboren, aber die eltern stammen aus Vietnam)

[Ahlaunalana]

Tja, da kann ich nicht mithalten...meine Gruppe ist ziemlich nerdig... 

Eine Tierpflegerin, ein Kunstgeschichte Diplomant, eine Kunst Studentin und ein Softwareentwickler....bis vor kurzem gab es noch eine ewige Studentin und einen arbeitslosen Arbeitslosen 

[AcevanAcer]

Also, in meiner Runde sind zu finden

Informatiker (Bachlor)
Junior PR Beraterin
Kauffrau für Marketing
Krankenpfleger, Psychatrie
Auszubildener Krankenpfleger
Auszubildene Kauffrau für Marketing
Student BWL
Chemikantin

Auf eine Person trifft die metallbeschreibung gut zu (2.05 m groß, lange Haare, Bart und oft ein Bandshirt an)

Der Rest hört wenig bis gar kein metal, sondern Japanischen Pop, Rock, und Trance.

[Funktionalist]

Kann es sein, dass selten verschiedene erkennbare Subkulturen innerhalb einer Runde aufeinandertreffen?
Also der Hopper, der sich selbst in den Schritt tritt und Metalrapunzel oder Gothiclolita und Investmentbanker...

Könnte auch daran liegen, dass es die erkennbaren Vertreter generell selten genug gibt und sich Gruppen eh im Freundeskreis bilden, sodass es eine gewisse Vorauswahl gibt. Abgesehen davon, dass unabhängig von den Charaktereigenschaften (manche mögen es kaum glauben, dass das geht.) ein Hopper ohne Referenzen es schwerer hat in eine Metallertruppe aufgenommen zu werden als ein anderer Metaller. (Ich vermute andersherum ist es noch extremer.). Ich meine Freundeskreise briten sich langsamer über Subkulturgrenzen hinweg aus als inerhalb derselben.

[Rabenmund]

@Destruktive Kritik
Natürlich, aber imho liegt das noch an etwas anderem. Wenn ich nach neuen Rollenspielern/Spielern suche werde ich eher in meinem Freundes- und Bekanntenkreis suchen, als das ich in einer fremden Subkultur suche... da ich:
* die Leute im ersten Fall kenne - und zwar nicht weil sie Goten, Metaller, Alternative, Kampfkünstler sind, um eine kleine Auswahl des Pools zu nennen - sondern weil man einfach schon lange miteinander bekannt ist.
* es schwierig ist, als Fremder unter Fremden neue Leute für etwas zu überzeugen.

Das ist meiner Meinung nach dafür der Hauptgrund, und selten etwas Anderes. Gut, es gibt Leute mit einem extrem weiten Bekanntenkreis, aber selbst bei mir (und ich "klappere" durch meine Hobbies einige Szenen ab) ist dann irgendwann eine Grenze erreicht, außerhalb derer ich keinen Kontakt zu Szene X habe.

Kurz, nichts anderes als du gesagt hast

[Oberkampf]

Zum Glück gibt es ja auch die Möglichkeit, Subkulturen zu spielen, wenn man sie nicht in RL am Tisch hat.

[Oberkampf]

Mod-Ansage: Aus "Das Model und der Freak" verschoben.

OT:

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Nur ein Gedanke dazu:
Was sagt denn der Soziologe (ist nicht spöttisch gemeint, ich interessier mich wirklich dafür) zu "Genrekonventionen" in der Subkultur? Dass diese im Wandel sind, ist glaube ich relativ offensichtlich (Veränderung der Kleidungsstile, Aufsprengung musikalischer Konventionen (Glatze im Metalbereich (ohne Nazibezug), Autonom-Look unter den Nazis als Beispiele). Dennoch gibt es doch aber gewisse geistige und möglicherweise äußerliche Kodizes (ich glaube Letzteres nicht unbedingt bei "Subkulturen" aus der intellektuellen Ecke, falls man die Bewegungen dort Subkulturen nennen kann / sollte) die vorherrschen, oder? Ich wüsste sonst nicht, wie man Subkulturen von "Haupt"-Kulturen oder untereinander unterscheiden könnte, wenn das alles völlig beliebig ist und jeder für sich selbst entscheidet. Würde dann nicht im Grunde, der Logik folgend, jeder eine eigene Subkultur bilden, die nur in Teilen denen der anderen entspricht oder Ähnlichkeiten aufweist?

Und außerdem (nicht nur an dich gerichtet): warum sich zu einer Subkultur "bekennen", wenn man nicht gewillt ist, gewisse Konventionen zu teilen? Warum dann nicht gleich "autonom" bleiben (soweit das eben geht)? Ich finde es schwer vereinbar, sich auf der einen Seite zugehörig fühlen zu wollen und auf der anderen aber abzulehnen, sich dem auch offensichtlich anzupassen.

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Soweit ich weiß werden gruppeninterne Differenzierungsprozesse von Soziologen nicht ausgeschlossen. Der Labeling Approach, den Sutur genannt hat, geht auf eine fast schon klassische Untersuchung wärend der Hochzeit der Soziologie (Anfang bis Mitte 20. Jahrhundert) zurück, die verschiedene Erscheinungsformen abweichlerischen Verhaltens untersuchte (wenn ich mich richtig erinnere), und beinhaltete nicht nur die Selbst-, sondern auch die Fremdzuschreibung. In den späten 70ern bis frühen 80ern würde jemand mit buten Haaren von anderen Leuten wahrscheinlich als Punk etikettiert werden, unabhängig davon, was die Person von sich selbst denkt (heutzutage könnte das aber auch eine Techno-Etikettierung auslösen). Diese etikettierung geht mit anderen Zuschreibungen einher und kann bewirken, dass bestimmte abweichlerische Verhaltensmuster bei der Person, an der das Label hängt, eher beobachtet/erwartet werden als bei jemandem ohne Label.

Um so ein Labeling abzuschütteln ist es dann oft ganz sinnvoll, interne Gruppenkodes zu verwenden, die noch nicht mit einem Label in Verbindung gebracht werden, und diese in der Szene zu kommunizieren (Fanzines, Konzerte, heute Web-Pages). Dadurch entwickelt sich die Mode der Szene weiter. Der Zahlencode in der rechtsradikalen Szene (18, 88) wäre da ein gutes Beispiel. Das andere sind diese inneren Anerkennungskämpfe, wodurch Zugehörigkeit zur Szene mit Modeerscheinungen demonstriert werden bzw. andere Szeneteilnehmer ausgegrenzt werden sollen. Da eignet der dämliche Mohawk sich als Beispiel.

Der letzte Punkt ist schließlich das Kopieren anderer Szenen. Das kann unterschiedliche Ursprünge haben, dass die rechtsradikale Jugendszene irgendwann Anfang bis Mitte der 90er begonnen hat, die Kleidungs- und Zeichenkodes der Autonomenszene leicht verfremdet zu kopieren, kann daran liegen, dass man von Außenstehenden das gleiche Label erhalten wollte (Staatsfeind, Rebell usw.) wie die Szene, die solche Symbole ursprünglich verwendete. Eine andere Sache ist es, dass gerade extrem politische Szenen (wie die Rechtsradikalen) auch versuchten, über die Kopie verbreiteter Mainstreamunterhaltungsformen ein außenstehendes Publikum zu erreichen - aber gerade da nicht mit dem Wunsch, als (coole) Abweichler gesehen zu werden, sondern eben als der "nette Nazi von nebenan" (es gab & gibt vielleicht noch z.B. Neonazi-Folk bzw. -Schlagersänger). Aber sowas - Kampf um die kulturelle hegemonie - ist eigentlich nur bei Gruppen mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein der Fall.