Autor Thema: Rollenspiel - Oder doch nicht?  (Gelesen 12544 mal)

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Offline Ludovico

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #125 am: 28.11.2011 | 16:33 »
Also nicht, dass man mich falsch versteht: Wenn jemand kurzfristig absagt, dann bin ich grundsätzlich nicht happy (außer, ich hatte auch keine Lust), aber Unlust ist für mich genauso ein guter Grund wie Krankheit.

Ok, ich hatte allerdings auch schon Kontakt mit Spielern, die bei mieser Laune wirklich so richtig mies drauf waren. Der Spieler selber ist ein toller Typ und ich bin gerne mit ihm befreundet, wenn er aber nicht in der Stimmung ist zu spielen, dann ist es für die gesamte Runde besser, dass auch zu akzeptieren. Der Kerl kann seine Gefühle nicht zurückhalten und für ein paar Stunden gute Miene machen. Gut, er sagt, dann dass er miese Laune hat und nicht in der Stimmung sei.

So eine Absage finde ich jedenfalls gut und sogar besser als Krankheit vorgaukeln (etwas, was ich bei anderen Gelegenheiten auch gemacht habe), denn wenn die Runde aufgrund von Spielermangel ausfällt, kann ich ihn anhauen und mit ihm einen trinken.

Offline OldSam

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #126 am: 28.11.2011 | 16:34 »
Aber auch ganz wichtig ist IMHO, dass der Begriff "Wahrheit" hier nur teilweise zutrifft! Denn es handelt sich ja um ein sehr subjektives Phänomen. Den Satz "Ich habe keine Lust", kann man ja wirklich oft umändern in "Ich fühle mich heute nicht besonders gut" ohne das sich etwas am Wahrheitsgehalt ändert, man muss einfach präziser schauen wo die Ursache der Unlust liegt - Begriffe wie "Lust" oder "kein Bock" sind in diesem Fall einfach eine leicht provozierende Wortwahl.

Offline Teylen

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #127 am: 28.11.2011 | 16:38 »
Wobei fuer mich sogar noch ein Unterschied ist zwischen:
Ich bin gerade total im Stress / belastet
sehe zu:
Ich habe gerade 0-Bock
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Offline Ludovico

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #128 am: 28.11.2011 | 16:38 »
Aber auch ganz wichtig ist IMHO, dass der Begriff "Wahrheit" hier nur teilweise zutrifft! Denn es handelt sich ja um ein sehr subjektives Phänomen. Den Satz "Ich habe keine Lust", kann man ja wirklich oft umändern in "Ich fühle mich heute nicht besonders gut" ohne das sich etwas am Wahrheitsgehalt ändert, man muss einfach präziser schauen wo die Ursache der Unlust liegt - Begriffe wie "Lust" oder "kein Bock" sind in diesem Fall einfach eine leicht provozierende Wortwahl.


Zustimmung! Ich glaube nicht, dass viele Leute es so formulieren a la "Kein Bock", sondern eher "Hab schlechte Laune", "Bin nicht in Stimmung",...

Offline Hector

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #129 am: 28.11.2011 | 16:43 »
Wobei ich mich frage, ob "Hatte echt keine Lust" nicht immer noch besser ist als "Was, wir haben gespielt? Oh, das habe ich total vergessen." habe ich auch schon erlebt. Und das ist dann der Tiefpunkt. Wenn man sich selbst total auf was freut, und der andere vergisst es einfach. Dann lieber "Kein Bock."
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Offline Teylen

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #130 am: 28.11.2011 | 16:46 »
Wobei ich mich frage, ob "Hatte echt keine Lust" nicht immer noch besser ist als "Was, wir haben gespielt? Oh, das habe ich total vergessen." habe ich auch schon erlebt. Und das ist dann der Tiefpunkt. Wenn man sich selbst total auf was freut, und der andere vergisst es einfach. Dann lieber "Kein Bock."
Vermutlich koennte ich das vergessen eher nachvollziehen.
Schliesslich vergisst man schonmal tatsaechlich was.
Wobei sich da Telefone etc. als Teufelszeug / Verraeter erweisen koennen. Denk ich mal. ^^;
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Offline Blizzard

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #131 am: 28.11.2011 | 17:22 »
Zweitens habe ich damit nicht angefangen.
Wo sind wir hier? Im Kindergarten?

Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass ich mit den Aussagen von Ludovico&Old Sam weitestgehend konform gehe.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Teylen

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #132 am: 28.11.2011 | 17:24 »
Wo sind wir hier? Im Kindergarten?
Frag ich mich auch grad  ::)
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Eulenspiegel

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #133 am: 28.11.2011 | 17:57 »
@ OldSam
Ja, Mathematik ;)

@ Teylen
Ich habe keinerlei Aussage darüber getroffen, wer oder wer nicht mit der Zitiererei angefangen hat.

Zwang:
Wenn ich jemanden anrufe und ihn frage, ob ich mitspielen soll, dann kann der SL immernoch sagen: "Das musst du selber entscheiden. Ich werde das nicht für dich tun."
Es besteht hier also keinerlei Zwang, dass der SL sich entscheiden muss.

Ich habe eher den Eindruck, in deinen Runden besteht ein Zwang, dass man zu verabredeten Terminen erscheinen muss (wenn nicht gerade ein Notfall ansteht). Somit ist es deine Runde, die den Spieler unter Zwang setzt.

Und nein, ein Zwang ist noch lange keine Gewalttat. Es gibt eine große Schnittmenge, aber das eine ist nicht Teilmenge des anderen.

(Un-)Lust und Würdigung:
Und dass die Person, die aus Unlust absagt, sich nicht für den Spielabend interessiert, ist eine Unterstellung. Natürlich kann sie sich für den Spielabend interessieren, schließlich hat sie an der Terminabsprache teilgenommen. Von fehlender Lust auf fehlendes Interesse zu schließen, halte ich für sehr gewagt.
Von fehlendem Interesse würde ich bei Leuten sprechen, die sich nicht melden und sich in Terminlisten grundsätzlich nicht eintragen. (Weder mit "hab Zeit" noch mit "habe keine Zeit" noch mit "weiß noch nicht") Solchen Leuten würde ich fehlendes Interesse unterstellen.
Aber jemand, der sich mit "hab Zeit" einträgt und dann kurzfristig keine Lust hat, hat wahrscheinlich dennoch Interesse. (Oder wieso würde er sich sonst in die Terminliste eintragen?)

Und verwechsel bitte nicht "Würdigung" mit "Wahrnehmung der Würdigung". Es ist in der Psychologie ja keine Neuheit, dass es eine riesige Diskrepanz zwischen "Emotion" und "Wahrnehmung einer Emotion" gibt. Und das viele soziale Probleme aus der Diskrepanz derselben erwachsen.

Ursachen:
Nichts ist vollkommen grundlos. Egal, welche Situation man betrachtet, es gibt immer einen Grund dafür. Deswegen ist auch "Unlust" niemals grundlos. Es wird immer einen Grund für die Unlust geben. Vielleicht wird dir die Person diesen nicht verraten, weil es zu persönlich ist. Aber es gibt immer einen.

BTW:
Sogar Krankheiten sind nicht grundlos.

Prinzipiell hat man einen infiniten Regress.

Herleitung von Argumenten:
Ein Argument wird nicht durch die Veranschaulichung hergeleitet.
Ein Argument wird durch andere Argumente hergeleitet, aber nicht durch Beispiele.

Eine Veranschaulichung eines Argumentes ist etwas vollkommen anderes als die Herleitung eines Argumentes.

Und natürlich sollen Veranschaulichungen auch nicht argumentieren. Veranschaulichungen sollen nur veranschaulichen. Und Argumente sollen argumentieren.

Zitat
Das heisst, um ein ordentliches Beispiel zu konstruieren.
Wir haben zunaechst eine Gruppensituation.
Der Spieler ist Teil der Gruppe.
Er ist kein Aussenstehender.

Das heisst wenn man als Beispiel einen Einsatz eines Feuerwehrmanns heranzieht, waere anzunehmen das die fikitive Person ebenso Feuerwehrmann ist. Das heisst Teil der Gruppe.
Hierbei wird dann offensichtlich das die Arbeit der Feuerwehrmann-Kollegen von ihm nicht gewuerdigt wird, wenn er entgegen einer Absprache, dem Einsatz, ohne die Nennung eines anderen Grund als Unlust, kurzfristig fern bleibt.
OK, das ist ein Beispiel. Und wie lautet jetzt das Argument dazu?
Es ist sinnlos, eine Sache zu veranschaulichen, wenn man nicht angibt, was veranschaulicht werden soll.

Nochmal meine Argumentation. (Und um sicherzugehen, dass hier nicht Argumente und Veranschaulichungen verwechselt werden, erstmal komplett ohne Beispiele. Die gibt es erst auf Nachfrage.)

Würdigung ist eine innere Einstellung, die angibt, dass man den Wert einer Sache/einer Handlung erkennt und zu schätzen weiß.
Ob ich den Wert einer Sache erkenne und zu schätzen weiß, hat nicht direkt etwas damit zu tun, was ich tue, denn das eine ist eine Handlung und das andere ist eine Einstellung.
Und es lässt sich nicht eindeutig von einer konkreten Handlung auf eine konkrete innere Einstellung schließen. (Disclaimer: Sicherlich sind einige Handlungen Indizien für innere Einstellungen. Aber selbst hier fällt der Zusammenhang geringer aus, je weiter die beiden Sachen voneinander entfernt sind.)
Wir haben das allgemeine Argument, dass man von einer konkreten Handlung nicht auf die konkrete innere Einstellung schließen kann. Das bedeutet insbesondere, dass man nicht von "RPG fernbleiben" auf "weiß die Terminabsprache nicht zu würdigen" schließen kann.

Hinzu kommt noch, dass diese beiden Sachen keinen Widerspruch darstellen:
Eine Person kann den Wert der Terminabsprache durchaus erkennen und auch schätzen. Trotzdem kann die Person auch keine Lust fürs RPG haben. Aber das schätzen des Wertes der Terminabsprache hat keinen Einfluss darauf, ob die Person dann auch zum Termin kommt oder kurzfristig absagt. Sie erkennt ja durchaus den Wert der Terminabsprache an. Aber sie erkennt zusätzlich auch noch an, dass sie keine Lust hat.

Komplexität des Themas:
Schau dir mal an, wie viele Seiten das Thema füllt. Natürlich kann man die Komplexität eines Themas nie im Vorfeld wissen. Es ist häufig so, dass man die Komplexität eines Themas zu hoch oder zu niedrig einschätzt.
Aber wenn ein Thema über zwei Seiten geht, ist das ein Indiz dafür, dass das Thema komplex ist.
Und wenn ein Thema über 5 Seiten geht und noch immer kein Ergebnis in Sicht ist, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Thema hochkomplex ist.

Disclaimer:
Indizien bzw. Zeichen sind keine Beweise.

Und wenn du Argumente der Gegenseite pauschal als Nebelkerzen bezeichnest, sagt das mehr über dich als über die Argumente aus.

Beginn des Konsequenz-Themenstranges:
Dieser Themenstrang begann in #68 mit: "In meinen Augen ist das von dem betreffenden Spieler einfach nur inkonsequent und für mich unglaubwürdig."

Ignoranz:
Zitat
Ich behaupte:
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.
Nein, das ist Spontanität oder Unüberlegtheit.

Aber auch, wenn man einem Termin wegen Unlust absagt, kann man sich vorher die Konsequenzen sehr wohl überlegen: Die werden dann heute ohne mich spielen und ich bekomme keine XP.
« Letzte Änderung: 28.11.2011 | 18:06 von Eulenspiegel »

Offline Teylen

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #134 am: 28.11.2011 | 19:01 »
Das mag sich anders gelesen haben.

Hinsichtlich des Zwangs wuerde ich es als unhoeflich waehnen, respektive gesellschaftlich nicht unbedingt akzeptiert, die Entscheidung zurueck zugeben. Weil man damit wiederum den anderen zwingt.
Ein Zwang bedingt die Anwendung von Gewalt. Das heisst Personen unter Zwang muessen diesem erst entgegen arbeiten.

Hinsichtlich der Lust & Wuerdigung.
Ich habe bewusst von Ignoranz und ausbleibender Wuerdigung gesprochen. Den Begriff des Interesse bringst du ein. Ich erwaehnte ihn lediglich im Kontext einer moeglichen ignoranten Haltung.
Fuer mich ist kein Unterschied hinsichtlich des Interesse zu erkennen wenn nun jemand die Abmachung vergisst oder durch Unlust absagt. Jemand der einen Termin vergisst ist vergesslich, nicht uninteressiert. Wohingegen jemand der bewusst aufgrund mangelnder Lust nicht erscheint eventuell kein Interesse hat.
Haette er Interesse, waere dies doch auch an ein lustempfinden gekoppelt.

Wenn ich von einer Wuerdigung spreche, spreche ich natuerlich von einer kommunizierten Wuerdigung.
Wobei ich, wie anhand des Beispiel des Weins veranschaulicht, auch nicht von einer nicht kommunizierten Wuerdigung ausgehe.

Hinsichtlich der Ursache.
Wird die Unlust in diesem Fall tatsaechlich rein ursaechlich.
Wie in Beitraegen zuvor erwaehnt gibt es Gruende fuer Unlust die ich nachvollziehen kann (Stress), in diesem Fall wird aber die Unlust in keinsterweise Begruendet sondern zum Selbstzweck erhoben.

In Bezug auf die Argumente.
Ein Argument basiert unter anderem auf der Veranschaulichung.
Wenn die Veranschaulichung falsch ist beziehungsweise nicht fehlerhaft gibt es keine Moeglichkeit das urspruenglich gemeinte Argument nach zuvollziehen.

Zitat
OK, das ist ein Beispiel. Und wie lautet jetzt das Argument dazu?
Das Argument meinerseits ist das die Wuerdigung in dem Schaubeispiel, welche als Analogie dient, aus bleibt.
Das ich desweiteren keine Moeglichkeit sehe wie man innerhalb des Schausbeispiel eine Wuerdigung konstruieren kann.
Was wiederum auf die konkrete Situation uebertragbar ist.

Kurz: Ein Feuerwehrmann der aus Unlust seine Kollegen alleine loeschen laesst, wuerdigt seine Kollegen / den Aufwand / das Risiko ebensowenig wie der Rollenspieler der aus Unlust seine Mitspieler alleine spielen laesst seine Mitspieler / den Aufwand / die Vorbereitung wuerdigt.

Ich bin davon ausgegeben das die Veranschaulichung bildhaft genug war, und entsprechend hergeleitet, das sich eine weitere Erlaeuterung eruebrigt.


Ich spreche nach wie vor primaer von der kommunizierten Wuerdigung.
Wie Beispielsweise die Wuerdigung von Freiwilligen.

Ich hinsichtlich der nicht kommunizierten Wuerdigung muss man die Sache goustieren um sie zu wuerdigen.
Man kann ein Aroma, das man nicht gekostet hat, imho nicht innerlich wuerdigen.

Zitat
Eine Person kann den Wert der Terminabsprache durchaus erkennen und auch schätzen. Trotzdem kann die Person auch keine Lust fürs RPG haben. Aber das schätzen des Wertes der Terminabsprache hat keinen Einfluss darauf, ob die Person dann auch zum Termin kommt oder kurzfristig absagt. Sie erkennt ja durchaus den Wert der Terminabsprache an. Aber sie erkennt zusätzlich auch noch an, dass sie keine Lust hat.
Der Wert einer  Terminabsprache - das heisst der Kommunikation der Gruppe zur Findung eines gemeinsamen Zeitpunkt - haengt durchaus davon ab ob sie eingehalten wird. Eine Terminabsprache die nicht eingehalten wird, wird durch die Handlung entwertet, ist wertlos und als Konsequenz daraus wuerde sie nicht gewuerdigt.


Hinsichtlich der Komplexitaet.
Viele Seiten sagen nichts ueber die Komplexitaet aus.
Nur darueber das eine Personen gerne viel schreiben sowie das sie ggf. emotional involviert sind.
Meine Einschaetzung der Komplexitaet des Themas basierte durchaus auf mehr als 2 Seiten.

Ich bezeichne den Konstrukt einer vermeintlichen Komplexitaet als Nebelkerze.
Respektive wenn m.E. vom eigentlichen Thema weg gefuehrt wird.
Das ist meines Erachtens der Fall wenn sich z.B. an die "innere Wuerdigung" geklammert wird, und weitreichend dazu elaboriert, jedoch der tatsaechlich gemeinte Aspekt der Wuerdigung - selbst nach mehreren Hinweisen - ausser Acht gelassen wird.

Zitat
Zitat
Ignoranz ist es wenn jemand sich mit den Auswirkungen seines Handelns nicht hinreichend beschaeftigt.
Ignoranz:Nein, das ist Spontanität oder Unüberlegtheit.
Wikipedia gibt mir mit meiner Auslegung von Ignoranz recht:
Ignoranz (Unwissenheit, Beschränktheit) zeichnet sich dadurch aus, dass eine Person etwas – möglicherweise absichtlich – nicht kennt, nicht wissen will oder nicht beachtet.

Ich habe bereits mehrfach geschrieben das ich die Ignoranz fuer optional halte, jedoch fuer durchaus moeglich.
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Just_Flo

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #135 am: 28.11.2011 | 20:22 »
Ich finde es sehr interessant, wie vom Threadstarter jedesmal wenn der Wind doch gegen seine Richtung geht "neue" Fakten reingebracht werden, die halt so wesentlich sind, dass bei ihrem Vorhandensein die Diskussion komplett in eine andere Richtung gegangen wäre.
Auch verstehen wohl viele unter keine Lust haben sehr verschiedene Dinge.

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #136 am: 28.11.2011 | 20:28 »
Teylen, Eulenspiegel: Ihr dreht euch im Kreis. Bitte verlagert euer Gestreite auf PMs - ihr habt beide eure Meinung zu dem Thema lang und oft genug gesagt. Wenn euch etwas neues einfällt, bitte schön, aber verzichtet bitte darauf, den Thread mit ewig langen Posts, in denen ihr nur eure Standpunkte wiederholt, vollzuschreiben. Bitte versteht das hier als Moderationsanweisung.

Danke.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Callisto

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #137 am: 28.11.2011 | 21:33 »
Eine Frage blieb mir eher noch, nach dem ganzen imKreisgedrehe. Narsiph hat später ausgeführt, dass er von Anfang sagte, er könnte eventuell nicht. Also aus meiner Sicht, eine Zusage unter Vorbehalt. Wenn ich unter Vorbehalt zusage, dann behalte ich mir auch das Recht vor, kurzfristig abzusagen. Dann erwarte ich, dass ohne mich geplant wird und wenn das für den SL nicht ok ist, dann sag ich gleich ab. Mir hat die Gruppe in dem Fall später auch keinen Einlauf zu verpassen. Schliesslich habe ich eben nicht zugesagt. Wenn man mich gleich, als ich nur unter Vorbehalt zusagte, auslädt, weil man ein Problem mit der Unsicherheit der Zusage hat, dann ist das auch ok und ich bin nicht sauer. Aber erst sagen, es ist ok, und nachher trotzdem sauer sein, passt für mich nicht zusammen.

Aber noch was an Narsiph: Wenn dir was privates dazwischenkommt, von dem du nicht erzählen möchtest, dann sag lieber das dir was dazwischengekommen ist (in dem Fall vielleicht noch: Der Grund warum ich unter Vorbehalt zusagte, ist eingetroffen, weswegen ich nicht kommen kann). Dann wirkt das als halbwegs wichtiger Grund und da regen sich die meisten auch nicht auf. Wenn du sagst, du hast einfach keine Lust, dann wirkt das genauso, dass du einfach keine Lust hast. Damit sagst du nämlich dem SL und der Gruppe, dass du keine Lust auf sie hast. (Ey Alder, isch hab kein Bock auf eusch!) Wenn aber was dazwischenkommt, von dem du vorher gesagt hast, dass es passieren könnte, dann sehen die das auch als Grund ein. Selbst wenn du den Grund nicht näher ausführst. Aber keine Lust bedeutet nur keine Lust.

@Blizzard: Wenn der SPieler anruft und sagt, er hat eigentlich keine Lust, würde aber zur Not kommen, dann hat er/sie im Normalfall seine Prioritäten noch nicht ganz sortiert. Erst durch die Reaktion der Gruppe entscheidet er sich, ob er seinen Inneren Schweinehund zu überwinden sucht, oder eben nicht. Es kommt da eben drauf an wie groß die Unlust wirklich ist und natürlich auch, wie wichtig es für die Gruppe ist, dass man kommt. Ich empfinde das als vollkommen normale Vorgehensweise.

Offline Blutschrei

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #138 am: 28.11.2011 | 21:53 »
So, ich husch mal etwas verspätet hier rein und erzähl ganz banal wie ich das handhabe :P

Ich hatte - wie in einigen älteren Threads auch zu lesen - oft Probleme mit Gruppen, bei denen kurzfristig 3 von 5 Spielern abgesagt haben oder ähnliche Späße am Tag der Spielrunde angesetzt wurden. Beispielsweise "wir können heut nur 2 Stunden spielen, dann wolln wir noch was trinken gehn, sorry, der Rest der Runde kann nicht mit".

Seit einigen Monaten handhabe ich das wie folgt:
-Unsichere Zusagen werden nicht berücksichtigt, entweder man nimmt sich Zeit, oder eben nicht. Wenn noch Plätze frei sind, sobald sich jemand zu einer sicheren Zusage entscheidet ist das natürlich kein Problem.
-Absagen werden bis 24 Stunden vor der Spielrunde - je nach Begründung mit einem Augenzwinkern oder Zähneknirschen hingenommen. Weiterhin kein Problem, Spieler ist gern eingeladen wieder zu kommen.
-Bei Absagen innerhalb von 24 Stunden vor der Spielrunde gibts ein weniger freundliches Gespräch und je nach Grund/Häufigkeit des ganzen eben keine Einladung mehr zum nächsten Spielabend. Und das handhabe ich nicht nur beim Rollenspielen so, sondern bei sämtlichen Freizeitaktivitäten.

Und siehe da, in letzter Zeit kommen alle Spieler wie vereinbart mit Lust zu den Spielrunden oder sagen frühzeitig ab. Auch wenn wir dazu den ein oder anderen Spieler aus unserer Runde verabschieden mussten.
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Offline Blizzard

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #139 am: 28.11.2011 | 22:52 »
Es kommt da eben drauf an wie groß die Unlust wirklich ist und natürlich auch, wie wichtig es für die Gruppe ist, dass man kommt.
Wenn der Spieler kurz vor der Sitzung anruft, und wegen Unlust absagt, dann überwiegt doch die Unlust auf die Runde die Lust, an der Runde teil zu nehmen. Daher stellt sich imho die Frage nach der Grösse der Unlust gar nicht, zumal mir neu wäre, dass man so etwas messen kann.
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Eulenspiegel

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #140 am: 28.11.2011 | 22:56 »
Daher stellt sich imho die Frage nach der Grösse der Unlust gar nicht, zumal mir neu wäre, dass man so etwas messen kann.
100% exakt messen kann man das natürlich nicht. Aber man kann ja schon sehen, ob man viel Überzeugungsarbeit benötigt, um ihn zum kommen zu bewegen, oder wenig.

Offline Bad Horse

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #141 am: 28.11.2011 | 23:23 »
Das kann von "Mäh, hab eigentlich keine Antrieb, mich aufzuraffen, und brauch eigentlich nur einen Tritt in den Arsch" bis zu "Oh Gott, heute bloß kein Rollenspiel, sondern krieg ich einen Nervenzusammenbruch" reichen.

In letzterem Fall liegt irgendwas ganz schief - da ist die Gesamtsituation vermutlich verkorkst.
In ersterem Fall braucht es bloß ein bißchen Motivation. Da ist ein "Junge, komm schon, wir brauchen dich doch, wer soll denn sonst die Chips runterwerfen" wahrscheinlich vollkommen ausreichend.
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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #142 am: 28.11.2011 | 23:41 »
Blizzard, es kommt halt drauf an, ob er sagt "ich hab kein Bock zu kommen, tschüß" *legt auf* oder ob er wie ich es formuliert habe, ankommt. Ich glaube der zweite Fall kommt häufiger vor. Deswegen verstehe ich nicht, wie du diesem "eigentlich nicht, aber wenns sein muss" vollkommen die Existenz absprichst. Für DIch scheint nur ein "Kein Bock, tschüß" zu existieren, bei Unlust. Ich seh da viele Zwischenstufen. Vielleicht ist er frühs nur unausgeschlafen und überlegt deswegen, abzusagen. VIelleicht möchte er nur hören, dass er gebraucht wird. Vielleicht muss man ihm nur sagen, dass RPG ihn von seinen Problemen ablenken könnte. Man muss niemanden überreden, sollte mMn auch gar nicht. Brauchts aber mMn auch nicht, weil ein "aber die gehen auf ein Schiff, da kannst dann später nicht mehr hinzukommen" bspw. vielleicht vollkommen reicht, dass der andere eben doch kommt. Ich find nich, dass man da lang rummachen sollte, als SL. Aber lang anmotzen (noch dazu wenns eh nur eine Zusage unter Vorbehalt war) muss auch nich sein.

Vielleicht mißverstehe ich Dich auch.

Offline Jed Clayton

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Re: Rollenspiel - Oder doch nicht?
« Antwort #143 am: 11.12.2011 | 17:51 »
Zur Ausgangsfrage von Narsiph: Alles in allem ist es meiner Meinung nach nicht gut, abzusagen. Und ganz kurzfristige Absagen (am Tag der Spielrunde, wenige Stunden vorher?) sind natürlich viel schlimmer als Absagen im Allgemeinen, die vielleicht ein, zwei Wochen im Voraus erfolgen.

Aber ich selbst gelte ja als ultra-liberaler und äußerst verständnisvoller Spielleiter und ich richte mich schon seit Jahren nach allen möglichen Geburtstagen, Jahrestagen, Prüfungsterminen, Schichtdiensten, Ferien, Leuten mit kleinen Kindern, krankheitsbedingten Ausfällen und so weiter. Deshalb spiele ich bei weitem nicht so oft wie ich könnte und auch nicht so oft, wie viele vielleicht von mir denken. Wenn dann auch noch Leute kurzfristig absagen oder unentschuldigt fehlen (das ist ja auch noch so ein Thema für sich!), kann das schon sehr deprimieren.

Neulich ist meine große Einmal-im-Monat-Gruppe komplett ausgefallen, weil drei von sieben Spielern lieber ein Eisenbahn-Brettspiel mit einem anderen Bekannten spielen wollten und ein weiterer Spieler an dem Abend einfach nicht da war. Das ist natürlich grenzwertig: Der Termin stand schon lange im Voraus fest, war im Internet vermerkt, die Gruppe war mitten im Abenteuer, ich habe all die Bücher und Unterlagen mitgeschleppt - aber dann fehlt über 50% der Gruppe und die restlichen Spieler können nicht ohne sie weiterspielen. Dazu kommt quasi erschwerend dazu, dass die Leute nicht im Urlaub, auf einer Beerdigung oder sonst irgendwo waren, sondern genau im selben Ort, und dass sie ja eigentlich zur gleichen Zeit auch Zeit zum Spielen hatten und sogar gespielt haben, nur eben etwas anderes, mit einer anderen Gruppe. Da muss ich schon viel Geduld haben, und ich kenne auch Leute, die dann ausflippen, weil sie das als "Fremdgehen" empfinden. ("Aha, du magst mich also nicht so sehr wie den anderen SL. Letzten Monat war ich dir noch gut genug..." etc.)

Ich finde es andererseits auch einen sehr unsympathischen Zug an Rollenspielern, wenn sie aus den Spielterminen eine "Pflichtveranstaltung" machen. Ich fühle mich dann auch nicht wohl. Da herrscht meiner Meinung nach eine ganz eigenartige gezwungene Atmosphäre vor. Kommt da mal einer 5 Minuten später oder sieht müde, erkältet oder unrasiert aus, reagiert da mancher gleich so, als wäre das in einer Mega-Firma bei einem Geschäftsmeeting in der Chefetage passiert. Ist es aber nun mein Job oder ist es mein Freizeitspaß?

Ich sage dann stets mein Mantra, "Ich bin hier nicht in der Schule, ich bin hier nicht auf der Arbeit, es geht hier nicht um meinen Job und es geht hier auch nicht um mein Leben..."

Kurz gesagt, ich habe da keine feste Regel, aber einfach nur zu sagen "Keine Lust", wenn man zunächst schon fest zugesagt hatte, ist nicht gerade hilfreich. Ich frage mich dann bloß wochenlang, was mit dem jeweiligen Spieler los ist oder was ich schon wieder falsch gemacht haben könnte.

Grundregeln sind für mich nur:
- Termine notieren
- Vorher überlegen, ob man wirklich "Kampagne" spielen möchte und regelmäßig da sein kann
- Vorher nachsehen, ob sich die Termine mit einer anderen Gruppe überschneiden

Noch etwas anderes, das ich aus eigener Erfahrung sagen kann:
Das Absagen ist auch dann schwerwiegender, wenn die Gruppe gerade mitten im Abenteuer war. Zwischen zwei Abenteuern oder Story-Arcs mag es besser gehen ("Hassan der Händler ist gerade mal wieder in einem anderen Landesteil unterwegs. Fritz arbeitet in der Schmiede seines Onkels.")
Ebenfalls wiegt es schwerer, wenn ich den SC des abwesenden Spielers gerade als wichtigen Bestandteil der Handlung gebraucht hätte (manchmal sind ja Abenteuer geradezu um eine bestimmte Figur herum aufgebaut) oder wenn sich alle anderen Spieler total darauf gefreut hatten, wieder mit diesem Spieler zusammenzuspielen, weil sie ihn z.B. lustig fanden.

Wie gesagt... aus eigener Erfahrung. ;)
« Letzte Änderung: 11.12.2011 | 17:58 von Jed Clayton »
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)