(toller Post, hätte ich nicht so gut formulieren können)
Aber bitte, ich werd noch rot.
@Jestocost, Fredi: Gute Punkte. Hab ich auch nicht drangedacht.
@Wjassula: Zumindest meiner Erfahrung nach (Ich kenne ein paar) sind ehemalige Mißbrauchsopfer in den meisten Fällen durchaus fähig solche Unterscheidungen zu treffen. Mißbrauchsopfer denen geholfen wurde mit dem Geschehenen fertig zu werden (Und sei es nur im Freundeskreis.) können ohne weiteres auch zu reifen, verantwortungsbewußten Erwachsenen heranwachsen. Klar kann der "Konsum" von einem Buch über Mißbrauch Erinnerungen wachrufen, aber das kann auch ein Film, ein Comic oder auch nur ein Bild, ein Geruch oder Geräusch.
(...), sondern dass es durch unsensiblen Umgang unnoetig verletzt. Ich bin mir immer noch nicht sicher, dass das nicht so ist. Die reale Anzahl der Missbrauchsopfer unter den paar tausend Kaeufern von K.Ae. duerfte ziemlich klein sein. Aber das weiss ich nich 100%...und ausserdem ist das auch eine prinzipielle Frage, oder?
Naja, ist es eine prinzipelle Frage? Wenn ja, dann darf, wie bereits an anderer Stelle prinzipell nichts angesprochen werden, das irgendjemanden verletzten könnte, was IMO unangebrachte "political corectness" ist. Auch ist die Frage was heißt für dich "unsensibler Umgang", denn darauf kommt es an. Wird deiner Meinung nach in LF unsensibel damit umgegangen? Wer kann sagen was "unsensibler Umgang" bedeutet? Wer darf das sagen? Soll es eine Kommission geben, zusammengesetzt aus Eltern, Literaturprofessoren und ehem. Mißbrauchsopfer, die jedes Buch, jeden Film und jedes Spiel zu dem Thema auf ihren Umgang mit dem Thema heraus prüfen und bestimmen, ob sowas jetzt gesagt werden darf oder nicht? Denn darauf würde es womöglich hinauslaufen.
Und das sollte meiner Meinung nach nicht sein, sorry.
... ähm, ich möchte noch auf einen kleinen, aber sehr feinen Unterschied bzgl. der Vergleiche von Rollenspiel mit Büchern/Filmen/Musik hinweisen ... Rollenspielbücher sind streng genommen "Anleitungen". Es geht in erster Linie darum, Leuten ein "Instrumentarium" zu bieten. Und das ist m.E. etwas ganz anderes, als z.B. einen Roman zu schreiben. Dies hat, und darauf möchte ich auch ausdrücklich hinweisen, auch nichts damit zu tun, wie Rollenspiel in der Praxis tatsächlich umgesetzt wird ... wohl aber, welchen Einfluss die Regelwerke/~systeme auf die Praxis haben können (siehe diesen Beitragsstrang zum Hauch des Offiziellen ...).
Ein Instrumentarium, ok, da stimme ich dir zu, Rollenspielbücher sind Werkzeuge. Aber worin der Unterschied liegt, der es Rollenspielen nicht erlauben sollte sich mit Mißbrauch zu beschäftigen ist mir nicht klar. Auch ist mir nicht klar welchen schlechten Einfluß ein Rollenspielbuch auf die Praxis haben könnte? Willst du dagen das das Instumentarium Rollenspiel auf perfide Art und Weise Enfluß darauf nimt wie sich die Leute die es spielen verhalten?
Wenn es das ist was du sagen willst (ich bin mir da nämlich nicht sicher, was du genau aussagen willst), dann sind wir wieder bei dem "CS macht aus unserer Jugend Killer"-Argument, was, da sind wir uns wahrscheinlich einig, Blödsinn ist.
Falls du etwas ganz anderes sagen wolltest korrigier mich bitte.
Insofern stehen Verlage/Autoren von Rollenspielen doch irgendwie in einer Art Verantwortung. Insgesamt besteht für mich diesbezüglich aber vor allem ein Glaubwürdigkeitsproblem ...
1. Verantwortung: Natürlich haben sie eine Verantwortung, aber keine andere als ein normaler Autor, der ein Buch über ein kontroversielles Thema schreibt. Er muß dazu stehen, er muß begründen, weshalb er die Entscheidungen getroffen hat die ergetroffen hat, aber thats it.
2. Glaubwürdigkeitsproblem: Hä, das musst du mir erklären, denn ich sehe es nicht. Meinst du damit, das du nicht glaubst, das ein Rollenspiel bzw sein Autor sich reif und überlegt mit schwierigen Themen auseinandersetzen kann?
@Gaukler: Wenn du mich fragst ist eine Altersfreigaben auf bestimmte Rollenspiele, die sich mit heiklen Themen auseinander setzen, in keinster Weise notwendig. Denn das würde zu der Doppelmoral führen Rollenspiele, die sich mit Gewalt auseinandersetzen und das Teilweise recht infantil (was IMO schlimmer ist und unter Wjassulas "unsensibler Umgang" fallen könnte) weiterhin frei zugänglich zu lassen und IMO intelligentere Rollenspiele wegzusperren. Und nein, ich bin auch nicht der Meinung das es eine allgemeine Altersfreigabe für Rollenspiele geben sollte.
Gerade im Rollenspiel ist zwischen veröffentlichtem Inhalt und dem was die Runde draus macht so eine Kluft, das das nicht notwendig ist und keinen Sinn macht. Man verbietet ja auch nicht alle Hämmer, nur weil man damit AUCh jemandem den Schädel einschlagen kann.
M