Hallihallo!
Ach, Nanoc, halte durch, ich versteh dich! In bisher jedem Punkt (auch wenn ich erst heute diesen Thread angefangen habe zu lesen, Seiten 8-10). :)
Ich spiele/leite auch gerne mein Midgard. Da weiß ich genau, wie ich rasch eben fix einen Kampf oder anderen Konflikt lösen kann, um eine nette, gute und unterhaltsame Geschichte mit meinen Spielerinnen und Spielern zu bauen.
Ja, ich weiß, da draußen gibt es Myriaden von neuen Systemen und Hintergründen, aber ich habe einfach gar keine Lust, mir jede Menge schlecht geschriebener, furchtbar langweiliger und trockener Regeln durchzulesen, nur um einmal auf eine Perle zu stoßen. Die Zeit, die ich dafür brauche, diese Perle zu finden, die verbringe ich lieber mit der Vorbereitung meiner Kampagne und dem Spielen an sich. (Und, bitte, ich habe nicht geschrieben, dass *alle* Indie-Regeln schlecht geschrieben, furchtbar langweilig und trocken sind. Es gibt bestimmt auch richtig toll geschriebene Indie-Regeln.)
Ich bin "Storyteller" (um mal einen "Fachbegriff" zu gebrauchen), daher will ich nicht das xte Regelsystem, sondern lieber einen tollen Hintergrund und gute Abenteuer. Und bei allem, was ich bisher gelesen habe (und mir ist sehr wohl bewußt, dass es da draußen noch viiiel mehr gibt), konnte ich nur sagen: gnarf, zu öde, oder ich musste es in stundenlanger Feinarbeit umarbeiten, damit es zu meiner Gruppe und unserem Stil passt. Da bastel ich doch lieber selber.
Auch meiner Meinung nach kann es nicht so falsch sein, was ich mache, wenn alle Beteiligten a) Spaß haben und b) wiederkommen und mehr wollen.
Im übrigen ist "mehr Spaß" nicht gleich "besser". Jungs, Ihr solltet es doch wissen: auf die Größe kommt's nicht an, sondern auf die Qualität. ;)
Und jetzt kommt mir nicht mit "Du musst es nur ausprobieren." Ich *habe* ausprobiert. Gut, vielleicht nicht die neuesten Abkürzungsspiele, aber genug um zu wissen, dass ich nix mehr ausprobieren will. Oder zumindest lesen will. Wenn es mehr als vier Seiten hat. Oder zehn. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Weil, s.o., ich lieber spiele oder vorbereite und leite. (Mein Hobby ist spielen und leiten und nicht: Regeln lesen.)
Und was das eigentliche Thema des Threads angeht: ich weiß nicht, ob irgendwo auf den ersten sieben Seiten das Subject mal definiert wurde. Aber wenn ich davon ausgehe, dass mit "Neanderthal" ein Ort gemeint ist, von dem eine Art stammt deren Cousins und Cousinen sie verdrängen und auslöschen, dann würde das Thema ja darum gehen, dass das deutsche RSP über kurz oder lang verschwindet. Ausgelöscht vom RSP anderer Länder. Das halte ich doch für sehr fragwürdig in einer Welt, in der sich für jedes Verhalten eine kleine Nische finden lässt. Nein, ich denke nicht, dass Rollen*spiel* in Deutschland verschwinden wird (ich spreche hier mal nicht in geologischen Zeitaltern). Bei deutschen RSP-Produkten bin ich mir da nicht so sicher.
Wenn in Deutschland die Verlage tatsächlich weniger innovativ und mutig sind als in anderen Ländern, dann, so meine ich, dürfen wir auf keinen Fall außer acht lassen, dass diese Verlage Geld machen wollen/müssen. Und das in einer Zeit, die wirtschaftlich nicht die rosigste ist. Wenn ich die Wahl hätte zwischen tollen, neuen Dingen publizieren und damit bankrott gehen, oder den Kopf einziehen und auf einen wirtschaftlichen Aufschwung hoffen, in dessen Zuge auch meine Firma wieder gut vorankommt, also, die Wahl wäre einfach. Vor allem, wenn mein Zielpublikum eher die in Dauergeldnöten lebenden Schüler und Studenten wären.
Was deutsche nicht-kommerzielle Produkte angeht, kann ich nix zu sagen, weil ich davon kaum was kenne und nix gelesen habe.
So, dann hoff ich mal, das ich jetzt hier niemanden auf die Füße getreten bin.
Liebe Grüße
Rána ;->