Autor Thema: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?  (Gelesen 87416 mal)

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Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #350 am: 3.01.2007 | 10:25 »
Mag sein, genaue Erhebungen gibts leider nicht. Aber im Bereich Musik und TV sind gratis Dateien oft auch verkaufsfördernd. Die meisten Raubkopierer würden ihr Raubgut ohnehin nicht kaufen. Und 1000 Seiten Regeln sind als PDF sehr unhandlich.
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #351 am: 3.01.2007 | 10:27 »
Ich glaube das einzige Problem ist wirklich die Möglichkeit an Rollenspiele ranzukommen. Wenn mein hiesiger Spielwarenladen früher nicht die DSA Boxen geführt hätte, ich glaube ich wäre heute kein Rollenspieler. Wenn man kein Internet hat (auch das gibt es heute noch - und das öfter als man glaubt) und nicht in einer Stadt wohnt, in der es einen RPG Shop gibt (und die werden ja bekanntlich auch immer seltener) - wie soll man dann an Rollenspiele rankommen? Oder überhaupt erst von ihnen erfahren? Ich habe damals von einem Bekannten aus meiner Klasse darüber erfahren und der hatte es wiederum von einem Bekannten, welcher in einer Stadt wohnte. So ist die Info, dass es sowas gibt erst über die 2. Ecke zu mir gelangt. Und wie gesagt: Wäre es mir nicht möglich gewesen die DSA Boxen über den hiesigen Spielwarenladen zu beziehen (sprich: Er hatte die zum Verkauf AUSLIEGEN - als Kind war es mir irgendwie immer wichtig, dass was ich haben wollte im Regal stehen zu sehen - bestellen war für mich immer zu aufwändig...kann man sich heute im Zeitalter der Onlineshops kaum noch vorstellen, was? ;)), dann wäre ich wohl heute kein Rollenspieler...ODER wäre es erst viel später geworden...

Und wie oft bin ich als Kind durch Spielwarenläden gelaufen? Nichtmal um was zu kaufen...einfach nur um mir die Dinge anzusehen und darüber nachzudenken, was denn für mich in Frage käme. Was ich damit sagen will ist: Es muss nichtmal aktiv Werbung gemacht werden für Rollenspiele. Sie müssen einfach nur VERFÜGBAR sein. Sie müssten im Regal liegen - nichtmal unbedingt ganz vorne damit sie jeder sofort sehen kann. Es reicht wenn sie da sind. Die Leute finden die Dinge schon. Ich kenne das von mir - ich bin früher fast schon mit einem System durch die Spielwarenläden gegangen *gg* und ich glaube nicht das meinen Augen damals viel entgangen ist. Ich glaube auch nicht, dass die Kinder/Jugendliche heute in der Beziehung viel anders wären als ich es früher war...

Die Verfügbarkeit der Spiele müsste verbessert werden...dann würde sich das ganze "Problem" relativieren. Das Rollenspiel ein "Nischenhobby" ist, muss auch nicht sein. Ich glaube die Menschen haben noch genug Fantasie und würden sich dafür auch begeistern...sie müssten nur wissen was es ist. Und wer würde bitte in seiner Jugend, Sätze wie "Sei DU der Held dieser Geschichte! DU entscheidest was du tust! Du rettest den armen Drachen vor der Bösen Prinzessin!" nicht interessant finden? Ich glaube die meisten (älteren) Kinder und Jugendliche wären vom Hobby Rollenspiel begeistert.

Denn selbst wenn die Jugend heutzutage von Kindesbeinen an Zugang zum Internet hat, heisst das nicht zwangsläufig, das sie wissen was Rollenspiel ist...sie müssen nichtmal unbedingt jemals etwas davon gehört/gelesen haben. Wenn du nicht direkt danach suchst...wie willst du dann davon erfahren?

Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #352 am: 3.01.2007 | 11:57 »
Die Verkaufszahlen sprechen da leider, zumindest in den letzten 2-3 Jahren, eine andere Sprache.
Das bleibt nicht aus, wenn eine relativ gleichbleibende Anzahl an Spielern sich auf immer mehr Rollenspiele verteilt.
Aus diesem Gesichtspunkt muss ich sogar sagen: Indies machen es dem RPG-Markt schwerer, da die immer weiter zunehmende Zahl an Rollenspielen die Käuferschaft für den Mainstream abgräbt.
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Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #353 am: 3.01.2007 | 12:03 »
Das bleibt nicht aus, wenn eine relativ gleichbleibende Anzahl an Spielern sich auf immer mehr Rollenspiele verteilt.

Dann sinken die Gesamtverkaufszahlen?
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #354 am: 3.01.2007 | 12:13 »
Dann sinken die Gesamtverkaufszahlen?
Da ein sehr großer Teil davon ausländische oder freie RPGs sind, sinken dadurch die Gesamtverkaufszahlen auf dem Deutschen Markt. - Ja
Und ich sehe eigentlich kein Dramatisches absinken der Verkaufszahlen. Viele Verlage sind nur auf den Trichter gekommen, das herkömmliche Spiele sich besser rechnen, und deshalb behandeln sie ihre RPGs, die sonst ihre einziges Kind war heute eher Stiefmütterlich.
« Letzte Änderung: 3.01.2007 | 12:14 von Thalamus Grondak »
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Offline Roland

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #355 am: 3.01.2007 | 12:16 »
Ich spreche vor allem vom US Markt (über den gibts Zahlen) in Deutschland ist die Tendenz gleich, da kann ich aber nur auf die Aussagen und Beobachtungen einiger Händler und Verlage zurückgreifen.
« Letzte Änderung: 9.01.2007 | 00:54 von Roland »
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #356 am: 3.01.2007 | 12:25 »
Ich spreche vor allem vom US Markt (über den gibts Zahlen) in Deutschland ist die Tendenz gleich, da kann ich aber nur auf die Aussagen und Bebachtungen einiger Händler und Verlage zurückgreifen.
Der US-Binnenmarkt ist doch sowieso am schwächeln, da verwundert es nicht, das es die Nischenprodukte zuerst trifft, wenn den Bürgern das Geld fehlt. Also wenn ich jetzt mal rein subjektiv den Weltweiten RPG-Markt der Anfang 90er mit jetzt vergleiche, sehe ich (rein Marktwirtschaftlich) eine Positive Bilanz.
Das Verlage wie Feder und Schwert aus dem Stadium rausgewachsen sind, in dem sie ihre Arbeit mehr als Hobby statt als Geldverdienen betrachten, und sich deshalb lieber auf Gewinnbringende Produkte wie D&D beschränken ist aus dieser Sicht nur normal und verständlich. Verlage wie SighPress und Vortex übernehmen die Lücken, die Verlage wie Feder und Schwert und Pegasus hinterlassen.
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Offline Arbo

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #357 am: 3.01.2007 | 16:15 »
Ich glaube, wenn man hier mit "dem Markt" argumentieren möchte, kann man gleich in die Kristallkugel sehen ... da ist man wahrscheinlicher näher dran ;) Ich denke, dass der Hase wo ganz anders im Pfeffer liegt. So bitter es vielleicht sein mag: Aber, wenn das Rollenspiel wenig verbreitet ist und es nicht vermag, wirklich mehr neue Kunden zu begeistern, wird es wohl an der Rollenspielszene selbst - und den schlechten Spielleitern im Speziellen - liegen.

Wenn die Rollenspielszene möchte, dass hier mehr geschieht, muss sie selbst mal den Arsch hoch bekommen (ohne gleich "den Konzernen" dabei kostenlos Marketing und PR zu verschaffen!).

Systeme, Verkaufsmöglichkeiten usw. sind da m.E. eher zweitrangig, wenn die "informelle Infrastruktur" (Netzwerke) nicht vorhanden ist. Das, was da ist, beschränkt sich nach meinen Beobachtungen auf "eigentümliche" Rumdümpelei im Kleinen, mit dem damit verbundenen Schmoren im eigenen Saft. Und das ist einfach zu wenig.

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« Letzte Änderung: 3.01.2007 | 16:20 von Cpt. Arbo Spauldings »
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Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #358 am: 3.01.2007 | 16:29 »
Ich kann immerhin behaupten über meinen kl. Bruder 4 jüngere Leute (15-16), der Abschätzung nach dauerhaft, fürs Rollenspiel gewonnen zu haben (mit GURPS und DSA und D&D). Und das hat keine 3 Monate gedauert und die Leute kaufen schon fleissig Quellenbücher. Macht 4:1 und ich kann mir denken, daß der Schnitt nicht so hoch ist wie bei anderen. Damit ist meine Schuldigkeit getan, denn wirbt jeder von uns 4 Leute an könnte man die Spielerschaft innerhalb kurzer Zeit verfünffachen!
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anstassja

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #359 am: 3.01.2007 | 18:46 »
Aber wirbt denn nicht jeder automatisch an. Dadurch, dass man selbst spielt, spricht man doch Freunde und Bekannte an und sagt ihnen, wenn sie verwundert sagen "Rollenspiel" (so mit Handschellen und so), was Rollenspiel hier meint!? Dadurch haben sich viele
Freunde und Bekannte von mir dem Rollenspiel zugewandt.
Klar, es gibt nicht wirklich viel deutschsprachiges und die Läden in meiner Stadt haben sich auf zwei reduziert. (Von ehemals 8- sofern ich richtig informiert bin)
Nichtsdestotrotz: Hat jemand Interesse an Rollenspiel findet er auch Material en masse (nur nicht immer genau das was er sucht).

Offline Dash Bannon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #360 am: 5.01.2007 | 11:38 »
hallo, habe auf Wunsch den Teil zu Fate in den entsprechenden Channel verschoben. Den Fate-Channel findet ihr hier

tanelorn.net/index.php/board,235.0.html
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Arkam

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #361 am: 7.01.2007 | 20:49 »
Hallo zusammen,

ich halte Deutschland nicht für das Neanderthal des Rollenspiels.

Es gibt aber eine ganze Reihe von Faktoren die es einem Rollenspiel in Deutschland nicht leicht machen.

Da sind erst Mal mit DSA, Midgard, wohl auch nach einem amerikanischen System, Shadowrun, ich weiß kein deutsches System, und Cthulhu die großen Platzhirsche. Zudem decken diese Systeme auch mit Fantasy, SF und Horror die drei großen Teilbereiche ab.
Sie halten ihre Position meiner Ansicht nach durch 3 Punkte:
  • 1. Die Regelwerke werden immer wieder dem Zeitgeist angepaßt. Das betrifft sowohl die Regeln als auch das Layout.
  • 2. Es gibt für diese Systeme, Vampire und die WoD ausgenommen fertige Abenteuer. Denn diese vereinfachen gerade für den Spielleiter das Spielen. Zudem wird durch sie der Zeitaufwand reduziert den man für die Vorbereitung braucht. So kommen auch Leute ans Rollenspiel die nur wenig Zeit haben.
  • 3. Quellenmaterial kommt regelmäßig heraus.

Das in Deutschland sehr häufig auch auf originalsprachliches also meistens englisch / amerikanisches Material zurückgegriffen wird hat nicht nur den Grund das man besonders aktuell sein möchte. Hier haben die Spieler einfach aus bitteren Erfahrungen gelernt.
Es kommt immer wieder vor das die deutschen Übersetzungen Teile des zu übersetzenden Werkes weglassen.
Bei der deutschen Übersetzung des Warhammer RPGs etwa hat man auf einen Teil der nützlichen Anhänge verzichtet.
Bei der der ersten deutschen Mechwarrior Übersetzungen hat man auf die Fortsetzung der Timeline nach 3025 verzichtet obwohl damals die Storylinie um die Clans schon über die Romane bekannt war.
Auch bei den ersten Cthulhu Übersetzungen hat man andere Storylines als die in den 20er Jahren vollkommen außer Acht gelassen.
Das so manche Übersetzung etwas abenteuerlich ist, etwa bei der ersten AD&D Übersetzung torche nicht als Fackel sondern als Taschenlampe, kommt noch erschwerend hinzu. Wäre das Material ansonsten Ok könnte man das aber sicherlich noch verkraften.
Die meisten Systeme sind ja nun nicht bekannt weil sie extrem interessante Regeln haben sondern wegen ihres Hintergrunds oder einer Kampagne. Also sollte man diese Dinge mit übersetzen und zeitnah auf den Markt bringen.
Beim Warhammer RPG etwa war es die Kampagne um den Inneren Feind die eigentlich alle Leute kannten, selbst einige die das Warhammer RPG nicht kannten.
Bei Cthulhu waren das etwa die Hintergrundbände oder die Kampagnenboxen etwa um den Orient-Express.
Denn erst solche Sachen machen ein System zu einem spielbaren System.
Also gehören solche Sachen dann auch zeitnah übersetzt und auf den Mark gebracht. Wobei ich das Zeitfenster hier in der Spanne zwischen 0 Tagen bis zu 3 Wochen sehe.
Ja mir ist bewußt das das finanzielle Risiko einer Übersetzung so ansteigt aber ansonsten hat man einen ziemlich sicheren Mißerfolg.

Wenn das Rollenspiel eine Timeline besitzt sollte man nach seiner Einführung möglichst schnell auf den aktuellen Stand des Systems aufschließen. Nichts ist ärgerlicher wenn man der offiziellen Timeline hinterher hinkt. Gerade wenn man Leute in der Gruppe hat die englisches Material nutzen steigt man schnell aus Gründen der Aktualität wieder auf originalsprachliches Material um.

Zudem habe ich immer wieder das Gefühl das die Rollenspielszene sich selbst ein Bein stellt.
Da wäre zunächst Mal die gewollte Abgrenzung vom Mainstream. Ok Rollenspiel ist in Deutschland wohl eine Nische aber es macht einen Unterschied ob man sich in der Nische vergräbt oder Neugierigen auch Mal eine hilfreiche Hand heraus streckt.
Aber auch die Abgrenzungen der Rollenspieler untereinander gibt mir kein gutes Gefühl. Da hacken dann die Dungeonkrabbler auf den Erzählspielern herum und die Theoretiker können sich so ausdrücken das noch nicht Mal andere Rollenspieler geschweige den Neueinsteiger sie verstehen.Manchmal würde man sich dann ein :-) mehr wünschen oder aber einen Umgang mit Neueinsteigern der diese weniger vor den Kopf stößt. Wie gesagt ist ein Gefühl von mir.

Gruß Jochen

PS: Ich hatte keine Lust auf 15 Seiten zum Thema. Von da aus verzeihe man mir bitte Wiederholungen und Überschneidungen.
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Offline Cagliostro

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #362 am: 9.01.2007 | 00:17 »
Hi.

Ihr wart ja ganz schön fleissig. Sorry, ich musste andere Dinge erledigen. Hab eben die neuen Postings nur ganz grob überflogen, sorry, war einfach zu viel. Bei viel Zeit lese ich ein paar interessanter aussehende Postings noch mal in Ruhe nach.

Ein herzliches Hallo erstmal an Rána

Norbert Matausch hat sich durch seine plumpe Polemik gegen mich als Diskussionspartner eigentlich disqualifiziert. Dazu kommt, dass er Worte wie "Werbung" nur so verstehen will, wie er sie definiert.
Lustig ist sein Vorwurf, wenn ich hier mitdiskutieren möchte, sollte ich vom Diskussionsthema Ahnung haben. Im Thread sehe ich nichts davon, dass hier über Indies geredet wird.

Der Schwachsinn geht weiter:
Zitat
Was hier einige male gesagt wurde, ist lediglich, dass man sich doch erst mal ein paar Indies ansehen (und spielen!) sollte, bevor man sich darüber ergießt, wie unnötig sie alle sind. Ist das zu viel verlangt?

Letztlich schafft er sich meiner Meinung seine eigene Diskussion(swelt), in der möchte ich ihn nicht weiter stören.

Ich lese auch nicht das Buch von Bohlen. Oder Tolstoi. Oder all die anderen Sachen, von denen mich Erleuchtete überzeugen wollten. Ich lese auch keine stalinistische Propaganda, nur um zu wissen, was die schreiben. Oder die Financial Times. Oder die überwiegend englischsprachigen Textwüsten der Indies.

Abgesehen davon pisst mich so ein arrogantes Verhalten von Norbert eh an. Ich habe immer die Augen offen gehalten, war froh, auch mal woanders Anregungen geholt zu haben. Weil das aber nicht seine geliebten Indies waren, ist das nichts wert für ihn.

Ehrlich, das Vorgehen der Hardcore-Indies-Fans schreckt mich eher ab. Diesen einen Erfahrungsbericht habe ich gelesen, schön, und? Schön, dass es bei Euch geklappt hat. Mich interessieren aber Settings mehr als Regeln, ätsch.

Und an den Einen (sorry): Natürlich spielt Zeit eine Rolle. Und ich stehe auch auf Charakterentwicklung. Warum sollte ich dann jedesmal ein neues System und einen neuen Char ausprobieren?

Es grüßt
Nanoc der Wanderer
bei gewissen Indie-Anhängern bekennender Mainstreamer

Extra-Grüße an den Einen (sorry), der meinte, gewisse Indies verdienten mehr Geld durch ihre Fanboys als so manche "Profi" (welcher Autor kann von RPG schon leben). Coole Attacke, weiter so!

Offline Droderont

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #363 am: 9.01.2007 | 09:30 »
@Nanoc: Ich weiss nicht, was du mit deinem Beitrag erreichen möchtest. Tun wir mal so als wären alle deine Vorwürfe, die du vorgebracht hast, 100% richtig: Dann wird dein Artikel als Maximalergebnis fünf Folgeseiten An- und Vorwürfe heraufbeschwören, mit der guten Extraportion gegenseitigem Unverständnis. Tun wir mal so als würden deine Punkte gar nicht zutreffen: Gibt vermutlich auch nur gegenseitiges Geholze. Da frage ich mich: Was bringt das?

Unterstellen wir zu guter Letzt beiden Seiten nur die besten Absichten. Dann kann ich mir mit etwas Mühe zwei Grundhaltungen herausklauben, die sich prima gegenseitig in der Leerlaufdiskussion halten, wenn auch nur ein Verfechter einer Seite stur darauf pocht, dass es genau so ist, wie er/sie das annimmt:

a) "Ich spiele seit vielen Jahren X, Y und Z und habe viel Spass damit. Was grossartig neues, anderes will ich eigentlich gar nicht ausprobieren - wozu sich den Aufwand machen? Da muss man mich erstmal überzeugen, dass das neue Zeug wirklich so grossartig besser ist als das alte. Was mich nervt sind diese arroganten, überheblichen Typen mit ihren obercoolen neuneuneu-Systemen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit über Leute wie mich herziehen, weil ich nicht ihrem elitärem Club beitreten will. Das Allerbeste: Will man mit ihnen diskutieren, gibts erstmal nur heisse Luft und dann statt Argumenten der platte Hinweis, man solle sich doch einfach ihr Zeug erstmal reinziehen. Was ist denn das für eine Diskussionskultur? Wer was meint, der soll es auch belegen - und wer hier in der Belegpflicht steht, ist ja wohl klar. Da geht es wohl wirklich nur ums Rumposen auf Kosten anderer. Witzlos."

b) "Ich spiele seit vielen Jahren diverse Rollenspiele und bin neuem gegenüber stets aufgeschlossen - da findet man oft genug Sachen, die den Spielspass steigern und ganz neue Perspektiven aufzeigen. Schade nur, dass es nur wenige Leute mit dieser Haltung gibt - viele Rollenspieler sind halt konservativ und bleiben bei ihrem Standard, auch wenn ich schon einige Fälle gesehen habe, wo einer Runde was anderes definitiv gut getan hätte. Was mich nervt ist dieser verknöcherte Typ, der bei allen möglichen Kommentaren und harmlosen Witzen gleich einen Angriff auf seine Heilige Rollenspielbastion und ihre wackeren Streiter sieht, und mich dann auffordert, mich vor ihm zu rechtfertigen ob meiner Niedertracht. Früher habe ich mir bei solchen Leuten oft noch die Finger wund geschrieben, heute weiss ich aus Erfahrung: Wenn jemand noch nicht mal bereit ist, sich ein wenig zu informieren, worüber ich eigentlich rede, dann kann man es gleich vergessen - da kannst du schreiben, was du willst, diese Typen wollen eh nur alles abbügeln und dich zum Sack erklären."

Offline Cagliostro

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #364 am: 9.01.2007 | 11:15 »
Sehr gute Zusammenfassung  :d

Es grüßt
Nanoc der Wanderer

Offline Wodisch

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #365 am: 9.01.2007 | 16:14 »
@Droderont: Du nimmst dieser Diskussion ja den ganzen Spaß...
;D

Offline Cagliostro

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #366 am: 9.01.2007 | 21:03 »
@Nanoc: Ich weiss nicht, was du mit deinem Beitrag erreichen möchtest.

Ich hab mich nur wie Andere auch geäußert und mich gegen verbales anpissen gewehrt.
Für "Stress" habe ich im Moment weder Zeit noch Lust.

Es grüßt
Nanoc der Wanderer

Mann ohne Zähne

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #367 am: 11.01.2007 | 19:09 »
Norbert Matausch hat sich durch seine plumpe Polemik gegen mich als Diskussionspartner eigentlich disqualifiziert. Dazu kommt, dass er Worte wie "Werbung" nur so verstehen will, wie er sie definiert.

Mein lieber Mann, ich habe in keinem Wort plump gegen dich polemisiert. Diese Behauptung ist absoluter Schwachsinn. Ich habe lediglich verlangt, dass du zumindest etwas Ahnung von einem Thema haben solltest, bevor du dich dazu äußerst. Das ist definitiv nicht zu viel verlangt.

Zitat
Lustig ist sein Vorwurf, wenn ich hier mitdiskutieren möchte, sollte ich vom Diskussionsthema Ahnung haben. Im Thread sehe ich nichts davon, dass hier über Indies geredet wird.

Also, erstens: Es ist ein Gebot der Höflichkeit, dass man Diskussionsteilnehmer direkt anspricht, auch wenn man ihre Meinung nicht akzeptiert. Dann bitte sprich mich auch direkt an, nicht über den Umweg der dritten Person. Und was die Indies angeht: Jetzt mach aber mal nen Punkt. Blendest du die Meldungen einfach aus?

Zitat
Der Schwachsinn geht weiter:
Letztlich schafft er sich meiner Meinung seine eigene Diskussion(swelt), in der möchte ich ihn nicht weiter stören.

Das ist keine Diskussion, was du hier veranstaltest. Das ist Schwanzeinziehen, wenn Widerworte kommen. Warum gibst du deinen Senf zu einem Thema ab, von dem du ganz offensichtlich keinen blassen Schimmer hast? Was willst du erreichen? Was willst du überhaupt?

Zitat
Ich lese auch nicht das Buch von Bohlen. Oder Tolstoi. Oder all die anderen Sachen, von denen mich Erleuchtete überzeugen wollten. Ich lese auch keine stalinistische Propaganda, nur um zu wissen, was die schreiben. Oder die Financial Times. Oder die überwiegend englischsprachigen Textwüsten der Indies.

Schwacher Versuch. Wenn du das Bohlenbuch nicht gelesen hast, dann solltest du auch nicht über seinen Inhalt diskutieren, ditto für Tolstois Oevre. Mit dieser Bemerkung stellst du dich schön selbst ins Abseits. "Ich habe die englischsprachigen Textwüsten (buhahaha, was für eine Aussage, inhaltstechnisch gesehen) der Indies nicht gelesen", schreibe aber Vergleiche über Mainstream und Indies. Hä??

Zitat
Abgesehen davon pisst mich so ein arrogantes Verhalten von Norbert eh an. Ich habe immer die Augen offen gehalten, war froh, auch mal woanders Anregungen geholt zu haben. Weil das aber nicht seine geliebten Indies waren, ist das nichts wert für ihn.

Ja ver*** nochmal, liest du eigentlich überhaupt, was andere Leute schreiben? Ich habe gesagt, welche Erfahrungen ich mitbringe, und was mir die Indies bringen. Ich liebe Indies nicht, habe ich nie geschrieben. Ich ziehe aus Indies wertvolle Anregungen für mein Rollenspiel, das habe ich geschrieben! Lies! Lies! Lies!

Zitat
Ehrlich, das Vorgehen der Hardcore-Indies-Fans schreckt mich eher ab. Diesen einen Erfahrungsbericht habe ich gelesen, schön, und? Schön, dass es bei Euch geklappt hat. Mich interessieren aber Settings mehr als Regeln, ätsch.

(gibt ihm ein schönes neues Splatbook und schöne neue Miniaturen)
Ja, dann, schau, hier hast du was Schönes. Aber nicht mehr über Sachen reden, die du nicht kennst, gell?

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #368 am: 11.01.2007 | 21:27 »
(gibt ihm ein schönes neues Splatbook und schöne neue Miniaturen)
Ja, dann, schau, hier hast du was Schönes. Aber nicht mehr über Sachen reden, die du nicht kennst, gell?
Führen wir diese Diskussion jetzt an zwei Stellen? Ich hoffe doch nicht - so gern ich auf dem Thema auch rumreite isses doch nun auch wieder mal gut für ein paar Monate, oder? ;)

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #369 am: 11.01.2007 | 23:52 »
Hendrik, ich habe den Thread von Fredi nicht gelesen. Ich nahm jedoch Stellung zu den, meiner Meinung nach komplett falschen, Behauptungen, die Nanoc hier über mich in die Runde wirft, obendrein in einem Tonfall, der der Sache keineswegs angemessen ist.

Ich weiß nicht, ob das meine universitär-verblendete Meinung ist oder ob ich das voraussetzen kann in einer Diskussion, die über verbalen Schwanzvergleich und anderes Kindergartengehabe hinausgehen soll: Wer weiß, wovon er redet, der rede, ansonsten halte er den Mund. Wie schon einige viele Male anemerkt, fordere ich (und nicht nur ich alleine) einfach einen Bodensatz von Informiertheit, wenn ich über ein Thema *mit*reden will.

Ich bin beileibe kein Rollenspielfascho und ich verurteile Mainstream-Spiele nicht im Geringsten (ich selbst spiele Everway, Theatrix und Amber, und das sind für mich ganz herkömmliche Spiele), aber ich verurteile die Einmischung anderer, die über Indie/Forge-Spiele urteilen, ohne sie überhaupt gelesen, geschweige denn gespielt zu haben. Das war mein Thema hier im Thread.

Was die Stichelei mit den Splatbooks angeht: Das war meine Reaktion auf Nanocs unverschämten Beitrag. Irgendwann muss ich auch austeilen.

Offline Falcon

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #370 am: 12.01.2007 | 00:10 »
hat er denn "mit"geredet? Ja klar, der Tonfall ist unter aller Sau aber ich lese eher daraus, daß ihn die Systeme nur nicht interessieren und deswegen nichts davon hören will (spontan finde ich keine Stelle wo er indie Spiele bewertet), Nanoc ist aber hier um sich andere Anregungen zu holen.

und verfolg mal den verlinkten Thread, auf einen nicht Geringen Teil der Meinungen hin ändert sich vielleicht bald die Forenordnung, dann darfst du unwissenden gegenüber neue Systeme nicht einmal erWÄHNEN! ;)

Ich frage mich aber gerade ob genug Unwissenheit gegenüber neuen Systemen in Deutschland den Thread wieder auf die Schienen bringen kann....
« Letzte Änderung: 12.01.2007 | 01:11 von Falcon »
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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #371 am: 12.01.2007 | 00:49 »
Norbert, wäre der Thread-Titel "Vorteile von Indies" oder "Können Indies die RPG-Szene retten/revolutionieren etc." oder ähnlich, dann wäre ich nicht hier in die Diskussion eingestiegen, weil ich von Indies keine Ahnung habe. Obwohl, evtl. hätte ich reingelesen und evtl. mal nachgefragt, prinzipiell bin ich ja offen für Vieles.

Wenn Du aus dem Thread-Thema Dein eigenes Thema machst und Deine eigene Diskussion führst, dann ist das Dein Problem, nicht meinst.

Für ist das Thema hier größer als Indies:
* Sind deutsche RPG wirklich schlechter als ausländische? Wenn ja, in welchen Bereichen? Warum ist das so?
* Warum spielen immer weniger Leute Pen&Paper? Warum wächst kaum Nachwuchs nach? Ist das überhaupt wirklich so? Wenn ja, was kann man dagegen tun
* (Nur eine von vielen möglichen Fragen:) Können Indies die RPG-Szene für die WoW-Kiddies interessant machen. Mögliche Vorteile gegenüber Mainstream-RPG müsste immer noch nicht heißen, dass ein MMO"RPG"-Spieler zu P&P wechseln
* Man möge noch mehr einfügen, wenn man mag.

Ich kann lesen, lese auch was Andere schreiben und gehe auch darauf ein. Ich bin offen für neue Ideen, will da aber nicht zu viel Zeit rein investieren. Wenn Du die Diskussion eigenmächtig auf einen kleinen Teil reduzierst, dann ist das Dein Problem. Und schau Dir Deinen damaligen Thread mal an. Wunderst Du Dich immer noch über meine Antwort?

Abgesehen davon, wo habe ich behauptet, von Indies Ahnung zu haben? Das Gegenteil ist doch der Fall, ich fragte ja mehrfach nach den Vorteilen von denen. Wie gesagt, Du reduzierst ein großes Thema auf einen kleinen Teil, Dein Problem, nicht meins.

Das man Ahnung von einem Thema haben sollte, wenn man da mitreden will, ist selbstverständlich. Aber auch hier geht es darum, dass Du in Deiner eigenen Diskussion lebst und nicht verstehst, dass es da noch mehr gibt. Lebe ruhig Deine Wirklichkeit, aber versuch nicht, sie mir aufzuzwingen. Und stell mich nicht als Doofie dar, der über Sachen redet, von denen er keine Ahnung hat. Dann bin ich auch lammfromm ...

Gruß
Bernd
« Letzte Änderung: 12.01.2007 | 00:57 von Nanoc der Wanderer »

Offline Opthalamia

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #372 am: 12.01.2007 | 03:03 »
Norbert hat ja das Thema nicht auf Indies gelenkt, das waren andere vor ihm. Der Schwenk ist auch nachvollziehbar. Irgendwie verbinde ich Neanderthaler mit Entwicklungsstand, und ich pers. kenne keine praktische Anwendung, die durch Theorie verschlechtert wurde. Evtl. stimmt aber Forge --> Indies nicht.

Das die Forge zu neuen Methoden führte, steht hoffentlich außer Frage. Das neue Methoden bei gefallen zu einer größeren Palette führen, auch nicht. Ob neue Methoden zu einer Weiterentwicklung führen können, hängt zwar vom Anwender ab, kann aber Grundsätzlich mit ja beantwortet werden.

Da der ganze Streit Mainstream vs. Indies sich ja nur um die Frage dreht, ob dabei auch mehr Spielspaß entsteht, gehört er nicht hierher. Denn die Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten und betrifft nicht die Entwicklung/den Entwicklungsstand des RPG direkt.

Preacher

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #373 am: 12.01.2007 | 06:31 »
Hendrik, ich habe den Thread von Fredi nicht gelesen. Ich nahm jedoch Stellung zu den, meiner Meinung nach komplett falschen, Behauptungen, die Nanoc hier über mich in die Runde wirft, obendrein in einem Tonfall, der der Sache keineswegs angemessen ist.

Ich weiß nicht, ob das meine universitär-verblendete Meinung ist oder ob ich das voraussetzen kann in einer Diskussion, die über verbalen Schwanzvergleich und anderes Kindergartengehabe hinausgehen soll: Wer weiß, wovon er redet, der rede, ansonsten halte er den Mund. Wie schon einige viele Male anemerkt, fordere ich (und nicht nur ich alleine) einfach einen Bodensatz von Informiertheit, wenn ich über ein Thema *mit*reden will.

Ich bin beileibe kein Rollenspielfascho und ich verurteile Mainstream-Spiele nicht im Geringsten (ich selbst spiele Everway, Theatrix und Amber, und das sind für mich ganz herkömmliche Spiele), aber ich verurteile die Einmischung anderer, die über Indie/Forge-Spiele urteilen, ohne sie überhaupt gelesen, geschweige denn gespielt zu haben. Das war mein Thema hier im Thread.

Was die Stichelei mit den Splatbooks angeht: Das war meine Reaktion auf Nanocs unverschämten Beitrag. Irgendwann muss ich auch austeilen.

Ok, der Versuch, die Ernsthaftigeit hier ein wenig rauszuholen und das Thema somit zu entschärfen ist gescheitert. ::)
Besonders ergiebig ist das hier aber trotzdem noch nicht...
« Letzte Änderung: 12.01.2007 | 06:42 von Hendrik »

Offline Droderont

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Re: Ist Deutschland das Neanderthal des Rollenspiels?
« Antwort #374 am: 12.01.2007 | 09:21 »
Naja, solange Leute meilenweit aneinander vorbeireden ist das zwangsläufig so.

@Nanoc: Es ist schon richtig, dass die von Dir genannten Punkte in diesem Thread diskutiert wurden. Wenn ich mir den Ausgangsartikel von Sven durchlese, dann lautete das Ursprungsthema wohl: "Mangelnde Innovationskraft der deutschsprachigen RPG-Szene - woran liegts?" Sehr aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang die drei von ihm bemängelten Punkte:

  • Unsere Rollenspiele sind verstaubte Schinken im Vergleich zu den Amerikanischen.
  • Unsere Artworks haben Kindergartenniveau im Vergleich zu den Französischen.
  • Und im Theoriebereich wärmen wir auch nur auf, während Skandinaven und Amis konzeptionieren.

Das gibt im Grunde die Stossrichtung für die Diskussion vor. Für jeden, der sich - wie Sven - mit dem Thema Indy/Forge auseinandergesetzt hat, ist nahezu automatisch klar, dass unter "Theoriebereich" unausweichlich auf die Forge und ihr Umfeld als (einer?) der Innovationskessel der letzten halben Dutzend Jahre verweist. Und dass das Gegenstück zu den (zeitlich, aber v.a. auch vom Spieldesign) "verstaubten Schinken" eben garantiert auch die daraus entstandenen Indies umfasst.

Von daher liegt Norbert absolut nicht verkehrt, wenn er gewisse Grundkenntnisse zum Thema Forge/Indies als zwingende Vorraussetzung ansieht, um bei dem Thema "Innovation im Rollenspielbereich" mitreden zu können: Im Forgeumfeld hat man sich im Laufe der Jahre eine wahre Fundgrube zu den Themen Spielspass und -design erarbeitet. Und jede Menge Dinge hinterfragt, die früher als "irgendwie selbstverständlich" angesehen wurden.

Da du dieses Hintergrundwissen nun mal nicht hast, ist es für mich nachvollziehbar, dass bei dir der Eindruck entstanden, dieses "Indy & Co." wäre eigentlich nicht notwendig bei der Thematik, aber wenn es jemand unbedingt einbringen will ... bittesehr. Aber erst mal erklären bitte. Aus der von mir geschilderten obigen Perspektive sieht das natürlich ganz aus: Da ist nun mal "Forge ignorieren" gleich "Eine - wenn nicht die - innovativste Ecken der RPG-Szene mit jeder Menge relevanter Konzepte ignorieren". Und das ist natürlich Nonsens.

Zum Thema "Erklären": Man kann diese ganzen schönen Sachen leider nicht in drei, vier Zeilen erklären. Es ist für einen Aussenstehenden viel, neu und ungewohnt. So etwas zu erklären kostet Zeit und Aufwand. Jetzt gibt es immer wieder Leute, die solche Erklärungen nur als Mittel zum Zweck sehen, Munition zum sofortigen Gegenargumentieren zu ziehen, oft genug ohne die Bruchstücke richtig verdaut zu haben oder einfach mal davon auszugehen, dass der Erklärende das vielleicht schlecht rüberbringt. Da schwingt oft dann auch der Unterton von: "Rechtfertige dich, was dieses Zeug so wertvoll macht, dass ich mich damit auseinandersetzen soll! Ist doch alles Mist, elender Missionar."

Was dann auf Dauer passiert, ist klar: "Wenn es dich interessiert, informier dich selbst. Sind genug Quellen da. Wenn es dich nicht interessiert - ich will nicht rummissionieren und auch nicht den Clown für Leute abgeben, die eh nur alles demontieren wollen, damit sie bei ihrer jetzigen Sicht bleiben können."

Jede Wette: Dein z.T. aggressiv-polemischer Ton war 1a geeignet, um sich bei diversen Leuten die "Will wohl nur bei seiner Sicht bleiben; Zeitverschwendung, ihm ellenlange Erklärungen zu liefern - er wird sie wahrscheinlich eh gleich in die Tonne treten."-Reaktion zu triggern. Da nutzen denn auch keine Aussagen über die eigene Offenheit mehr, das wird in diesem Stadium aus z.T. sattsamer Erfahrung nur als Feigenblättchen gewertet.


Gruß
Uwe