Danke Vermi, damit kann man arbeiten.
Zu 1.) Hiemit hätte ich generell Problem. Nicht wegen der Falle, nicht wegen der Unfairness. Sondern schlicht und einfach, weil ich es nicht gut finde, wenn ein NSC einem SC die Schau stiehlt. So etwas ist IMHO schon im normalen Spiel nicht vertretbar. Bei etwas cinematischen stehen die SC aber noch mehr im Mittelpunkt der Geschichte und da ist es noch schlimmer, wenn dann ein Statist daher gelaufen kommt und zeigt, wie toll er doch ist.
Jetzt nochmal zu den einzelnen Situationen, aber bitte nicht das oben Gesagte aus den Augen verlieren:
a)
Neutral. Wenn es ins Gesamtkonzept passt, habe ich kein Problem damit, in eine Falle zu tappen. Das passiert den Helden im großen Kino schließlich auch, weil ihnen schlicht und einfach die Infos fehlen, um so etwas zu verhindern. Aber dann ist es erst recht wichtig, dem Spieler selbst die Möglichkeit zu geben, sich da wieder herauszuwinden.
b)
Schon besser. Das würde die negative Gesamtsituation immer noch nicht herausreißen, ist aber aus meiner Sicht positiver als a). Denn hier hat mein Charakter einen Fehler gemacht, mit dem er umzugehen hat, aus dem sich etwas entwickeln könnte. Er lernt daraus. Der Fehler kann weitere Komplikationen nach sich ziehen. Dank der dummen Grundsituation aber immer noch nicht so toll.
Ergo: b) + SC schafft es von selbst zu entkommen wäre meine Ideallösung in dieser Situation.
Zu 2.)Grundsituation ist hier okay, da gibt es nichts daran auszusetzen. Es hat sich niemand in den Charakter des Spielers eingemischt, aber etwas aus dem direkten Umfeld des SC ist dramatisch verändert worden -> Weiterentwocklung des Charakters wird motiviert.
a)
Neutral. Das kann ich durchaus noch als gutes Charakterspiel durchgehen lassen. Ich selbst hätte die Ausgangssituation aber genutzt, um den Charakter extremere Dinge erfahren und tun zu lassen.
b)
Bäh . Sowas kotzt mich echt an. Der SL haut einem ein dickes
Bang! um die Ohren, aus dem man super etwas machen könnte und dann sowas. Ich würd's als Spieler/SL in einer Gruppe sogar tolerieren (das tue ich sogar real auch), mögen muß ich's dafür ja noch lange nicht. Vor allem für mich als SL ist sowas ausgesprochen demotivierend.
c)
Schon besser. Der Spieler drängt sich nicht in die Passivität wie bei a), aber er bleibt im Unterschied zu b) auch der Situation treu. Ein guter Kompromiss, vor allem wenn man Angst hat, dem die Story zu zerschießen. Mir selbst wäre es angesichts der extremen seelischen Belastung, der der SC ausgesetzt wäre, zu schwach, aber summasumarum ist diese Lösung durchaus in Ordnung.
Zu 3.Zur Grundsituation: Ein schönes Dilemma, was sich da auftut. Mag einigen Leuten vielleicht zu dramatisch und gekünstelt sein, mir erscheints im Kontext jedoch äußerst passend. Aus SL-Sicht ist hier wohl eine Situation geschaffen worden, die extreme Auswüchse von (2.) wieder etwas zurückfahren läßt.
a)
. Vom Standpunkt der Gruppendynamik vielleicht keine sehr tolle Entwicklung, aber aus Sicht des Charakterspielers eine perfekte Lösung für die Situation (sowohl bzgl. der Entscheidungen von B, viel mehr aber noch von A). Große Dramatik, extreme Gefühle. Das fatale Ende möchte ich aber nicht jedem Spieler (B) zumuten...
b)
Okayl.. Wenn B meint, rechtreu zu sein, dann ist das völlig in Ordnung. Für A's Handlung gilt das ebenfalls.
c)
Ist auch okay. Inwieweit man jetzt den Zusammenbruch so in die Länge ziehen muß, weiß ich nicht. Ich persönlich hätte mich als A eher dazu entscheiden, das Ganze häppchenweise auf die nächsten Szenen zu verteilen, anstatt die Gruppe gleich mit der geballten Ladung zu bombardieren.
d)
solala. Die Situation an sich ist vernünftig aufgelöst, wenn auch eher archetypisch und vorhersehbar, worunter zumindest der Unterhaltungswert für mich etwas gedämpft würde. Die Frage wäre jetzt, wie sich A in der Zukunft verhält. Wenn das Ganze von A als abgeschlossen betrachtet wird, dann fände ich das nicht so toll. Wenn A aber später erst bewußt wird, was er da getan hat, wenn ihm dies zu schaffen macht, wenn ihn dies vielleicht sogar für immer zeichnet, dann ist diese Situation als Startpunkt durchaus voll nach meinem Geschmack.
e)
Neutral.. Aus SL-Sicht eine schöne Entscheidung des Mitspielers, bietet sich hier der nächste Plothook doch quasi an. Aus Spielersicht käme es mir jetzt schon darauf an, wie man als Gruppe etwas aus dieser Situation machen könnte. Fehlt da das Verständnis der anderen Charaktere für A, dann können daraus mit Sicherheit interessante Spannungen innerhalb der Gruppe entstehen. Passiert das nicht, dann war diese Szene eher umsonst ... noch'n doofer NSC, der der Gruppe hinterherdackelt ... na toll.
ZU 4.a)
Ja! Nee! Das der SL so schön beschreibt finde ich toll. Was mir jedoch an dieser Situation so überhaupt nicht gefällt ist die Inkonsistenz, die die Spieler durch Einbringen von Settingswissen verursachen. Die Stadt ist neu für alle. Dann sollten sich auch alle SC entsprechend verhalten. Erkunden sie stundenlang die Stadt ohne das etwas wesentliches passiert, dann ist das durchaus okay für mich. Aber einfach zu sagen "Da gibt's diesen tollen Rüstungsmacher in der Eichengasse, das steht im Quellenbuch" macht mir die Atmosphäre, den Spaß am Erkunden einer neuen Örtlichkeit, kaputt.
b)
Machbar. Schöner Bang, gut für's Pacing. Sofern die SC später die Möglichkeit haben, das Wie und Warum herauszufinden, ist alles in Ordnung. Besteht diese Möglichkeit nicht, so führt so eine Szene mit dem Geschmack "Ich habe hier für Dungeon Level 3 mal eine Zufallsbegegnung ausgewürfelt" zu einem Gefühl von Inkonsistenz (obwohl's ja eigentlich geplant war!) und das mag ich nicht.
c)
Okay. Der springende Punkt ist hier für mich: Ist es denkbar, daß dem betreffenden SC dieser Fehler passiert? Wenn ja, dann Danke im Namen des SL für den schönen Ansatzpunkt. Wenn so etwas aber dem welterfahrenen Agenten des Königs passiert, dann ist das nicht mehr okay, weil inkonsistent und unlogisch.
d)
Neutral. Was soll ich sagen? Hier passiert ja einfach nichts.
An sich ist das ziemlich langweilig. Da kommt es drauf an, was die Spieler daraus machen, damit die Langeweile nicht zu groß wird? Unternehmen sie trotzdem etwas interessantes? Macht der SL hier einen Schnitt, wenn er merkt, daß die Spieler von sich aus hier nichts tun wollen?
e)
Gut. Ähnlich a), aber hier bleibt auf jeden Fall die Konsistenz der Spielwelt gewahrt. Insofern also eine gute Lösung für mich, denn ich habe nichts gegen Illusionismus...