Autor Thema: Wie sieht "euer" Vampire aus?  (Gelesen 2373 mal)

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Offline Azzu

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Wie sieht "euer" Vampire aus?
« am: 2.03.2006 | 20:38 »
So. Jetzt will ich's wissen.

Neulich meinte Ron Edwards, Vampire und die anderen Storyteller-Spiele hätten ihn ins Hirn gefickt und bleibende Schäden hinterlassen. Vielen anderen WoD-Spielern würde das genauso gehen. Weil man nämlich mit den Storyteller-Spielen keine Geschichten erzählen könne. Erstaunlicherweise fanden das eine ganze Menge Leute diskussionswürdig. Ich habe mit einer Menge Leuten Vampire gespielt. Die waren danach, soweit ich das beurteilen kann, auch nicht gestörter, als vorher.

Und gestern greift Crischie in seinem Rant die Weltschmerz- und Rüschenfraktion unter den Vampirespielern an. Die habe ich bisher für eine eher kleine Randgruppe gehalten. Okay - das mag auch daran liegen, dass ich mit Gruftis nicht spiele, weil ich deren Patchouli-Gestank nicht ertrage. Noch nicht mal die Vampire-Liver - auf denen hacken im Rant hacken ja alle rum - in meinem Bekanntenkreis neigen zum Jammern und Verzweifeln. Mal im Ernst: Bin ich unter privilegierten Rollenspielverhältnissen aufgewachsen? Spielen außerhalb meines Wahrnehmungsbereichs nur kranke Existenzen Vampire?

Darum die Frage: Wie sieht "euer" Vampire denn aus?


Verzweifelt ihr täglich am untauglichen Storyteller-System und erleidet Hirnschaden? Habt ihr Vampire zum Anlass genommen, übelstes Railroading zu betreiben und eure Spieler zugunsten der "Story" zu unterdrücken? Oder hattet ihr als Spieler soviel ungenutzte Freiheit, dass überhaupt keine echte Handlung mehr zustandekam? Jammert ihr im 10-Minuten-Takt in character über den Verlust eurer Menschlichkeit und über abgebrochene Fingernägel? War oder ist Vampire für euch ein Lebensstil, oder nur ein Spiel unter vielen? Hat Vampire die Art und Weise beeinflusst, wie ihr rollenspielt? Hat sich das auch auf Nicht-Storytellersysteme ausgewirkt? Ich bin gespannt...

EDIT: Tippfehler
« Letzte Änderung: 3.03.2006 | 14:02 von Saint of Killers »

Mc666Beth

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #1 am: 2.03.2006 | 23:01 »
So schwierige Frage, obwohl sie es eigentlich nicht sein dürfte.

Ich bin der SL oder wie es bei Vampire heißt der Storyteller. Wie sehen unser Vampire in meiner Gruppe aus?
Gemischt wäre wohl die einfachste Antwort aber ich sage lieber erstmal, wie ich leite und beschriebe dann mal die Charaktere wie ich sie als SL sehe.

Für mich hat Vampire den wirklichen Vorteil, dass meistens sich alles in einer Stadt mit festen NSCs abspielt, an denen sich man jeden Spielabend reibt. Das schafft schon mal eine recht einzigartige Situation für Abenteuer. Sicherlich kann man das auch mit anderen Systemen machen aber Vampire begünstigt diese Art von Spiel. So kommt es auch, dass ich bei Vampire weniger plane sondern meistens einen groben Plot habe. Bei meiner aktuellen Chronik in V:tR ist es der Sturz des Prinzen/Fürsten. Ich habe eine ungefähre Vorstellung, was die einzelnen Fraktionen am Spielabend vorhaben und lasse darin die SCs interagieren. Das bedeute für meine Spieler eine sehr große Entscheidungsfreiheit, da ich ihnen nicht vorschreibe welcher Fraktion sie sich anzuschließen habe oder was sie an diesem Abend tun "müssen". Meine Spieler genießen diese Freiheit und spinnen ihre eigenen Intrigen und so kommt es, dass ich den Handlungsverlauf immer wieder modifizieren muss, mal stärker mal weniger stark. Die Spieler haben eigene Handlungsstränge entwickelt, wie zum Beispiel ihr Nachtclub an dem sie arbeiten, sowie ihre eigenen Intrigen. Mir macht dass sehr viel Spaß und meinen Spielern wohl auch. Ich habe den Konflikt zwischen Tier und Seele nicht sonderlich in den Mittelpunkt gestellt aber achte darauf, dass er in all den Machtspielchen nicht völlig untergeht. Allerdings möchte ich ihn nicht zu sehr betonen, da ich dann ein abgeleiten ins "Waschlappenspiel" befürchte und das geht mir danke vieler Cons mittlerweile sehr auf die Nerven. Für meine Spieler scheint das die richtige Portion zu sein, zumindest hat sich trotz nachfragen keiner beschwert.

Die SCs meiner Spieler sind recht unterschiedlich. Eine meiner Spielerin hat einen Charakter der ein wenig in die in meinen Rant genannte Heulsusenrichtung geht aber nicht wirklich weit. Sie hat eher Skrupel gewisse Dinge zu tun und der Charakter zeigt noch Gefühle. Als Gegensatz dazu ist einer der SCs doch schon sehr "Arsch" und es geht ihm um sein Geschäft und seine Macht. Die anderen drei bewegen sich so dazwischen.

Die meisten schlechten Erfahrungen habe ich auf Cons gemacht, wo dann wirklich der Herzschmerz bis zum geht nicht mehr ausgelebt wurde und teilweise wohl auch von verschiedenen Personen gelebt wurde, welches ich schon fast als krankhaft bezeichnen möchte.
« Letzte Änderung: 2.03.2006 | 23:07 von Chrischie »

Pixie

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #2 am: 3.03.2006 | 10:14 »
Tja, interessante Frage.
Ich habe vor ein paar Jahren Vampire gespielt, kurz geleitet, Live gespielt und war auch mal ein Goth. *lol*
Alle Mutationsstadien die ihr erwähnt, habe ich erfolgreich bekämpft. Ich habe als Goth auch nie Patchouli benutzt, man muss nich wie ne Leiche stinken.. *zwinker* Aber das is ein anderes Thema..

Für mich war Vampire immer nur ein Spiel. Ich habe es nie in mein Privatleben mitgenommen, außer die Spieler, die zu Freunden wurden.
Herzschmerz. Ja kann eine schöne Sache in dem Spiel sein, nur nich zuviel oder jeder.
Düster sollte es sein, steht ja im Buch. Aber halles hat seine Grenzen.

Ich habe aufgehört zu spielen, weil es irgendwie, egal bei welchem Master, egal P&P oder Live: man wurde in eine Rolle gedrängt, auch wenn man die sich anders vorgestellt hat. Man mußte mit der Welle schwimmen. Rebell? Tot. Char getreu? Tot. Klischee Char? Toll, willkommen in der Riege der Ich-küss-dem-Prinzen-den-Hintern.
Mir ging das alles irgendwann auf die Nerven. Man hatte überhaupt keine möglichkeit weiter zu kommen. Da die NSCs ja immerhin schon 100 Jahre auf dem Buckel, alles besser wußten etc...
Das nervt irgendwann.. Kleinste Highlights werden nieder gemacht, weil die alten Säcke dann sagen "Hast du Fein gemacht, aber das ist nichts im Vergleich zu... und ausserdem ist das ja auch deine Pflicht"
Malks wurden von vielen nur als Kuschel Vampire bezeichnet. Brujahs waren immer die Leder Fraktion. Und der Rest.. na ja.. KLischee halt..
Das alles nervte mich!
Ausserdem hatte alles irgendwann nur das Gefühl von Detektiv Arbeit. Es passiert was, man überprüft es, jagt den Verantwortlichen und fertig. Echt so war das. *gähn*

Und ein paar von den Spielern haben es wirklich übertrieben.
"Du kannst nicht kommen? Warum?"
"Heut ist SR."
"Aber heute haben wir doch die Werwolf Krise!"
"? Ja und?"
etc...

Tja, Vampire war ne schöne Idee, aber irgendwie konnte ich mich nicht damit anfreunden. Vielleicht ist Requiem ja ein wenig anders. Wir wagen den Neubeginn im April. *daumen drück*
Ich hab unmengen von Vampir Büchern und Storys gelesen. Sie alle waren toll, aber VtM hat mcih echt enttäuscht.

Mc666Beth

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #3 am: 3.03.2006 | 11:31 »
Requiem ist anders ja.
Aber wenn die Gruppe immer noch so daruf ist wird daraus ein Maskerade 2.0.

Requiem hat Elemente die anders sind als bei V:tM, wie zum Beispiel die Blood Potency die steigt und fällt und somit auch den mächtigsten Ahnen zwingt sich in Starre zu begeben. V:tR ist dynamischer wegen der vielen Coveants, die ihre eigenen Spiele spielen und das nicht auf einer so globalen Ebene wie V:tM und auch nicht so bis in die letzte Konsequenz, das eine Koexistenz nicht möglich ist.

Es liegt viel an der Gruppe.

Offline Haukrinn

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #4 am: 3.03.2006 | 11:41 »
Gut, da habe ich die verschiedensten Erfahrungen gemacht.

1.) Als Spieler bei VtM: Klassisches Setting by-the-book. Leider artete das relativ schnell zu einem SR mit Prinz anstatt Johnson aus (Also Auftrags-Abenteuer, nicht SR im Sinne von IchSchießAlleTot). Es war zwar lustig, so zu spielen, aber echtes Vampirfeeling kam hier nicht auf.
2.) Nochmal als Spieler bei VtM, diesmal Sabbat: Hier konnte man mal richtig schön das Monster sein. Das hatte Flair, aber so wirklich Vampirfeeling kam hier auch nicht auf. Das vampirische an der Runde beschränkte sich auf fantasievolle und grausame Arten und Weisen an Blut zu kommen und halt nur nachts zu agieren.
3.) Als SL bei V:DA: Auch hier keine Vampire in Sicht. Im Gegensatz zu 1. und 2. war das aber auch garnicht nötig. Wir wollten einfach ein lustiges Mittelalter-RPG mit übernatürlichem Einschlag spielen. Und dafür war DA prima geeignet.
4.) Als SL beim nWoD-Crossover: Dank Requiem kann ich mich hier endlich mal austoben. Meine Vampire entsprechen vom Flair her am ehesten denen der guten alten "Nick Knight"-Fernsehserie, und Humanity lasse ich erstmal außen vor (Die Nicht-Ordo-Dracul-Vampire sind ja eh im neuen System die totalen Looser im Vergleich zu Magiern und Werwölfen. Da kann man sich sowas auch erstmal sparen). Ich bin mal gespannt, wie weit sich der Flair hält, wenn die Ghoul-Spielerin ihren Charakter zum Vampir werden läßt.
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Online Selganor [n/a]

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #5 am: 3.03.2006 | 11:50 »
Für mich hat Vampire den wirklichen Vorteil, dass meistens sich alles in einer Stadt mit festen NSCs abspielt, an denen sich man jeden Spielabend reibt. Das schafft schon mal eine recht einzigartige Situation für Abenteuer.
Deshalb hat es ja auch 3-4 Sitzungen gebraucht bis unsere D&D-Runde die den Shackled City Adventure Path macht ueberhaupt ins erste Abenteuer gekommen ist.

Dass es so laeuft liegt nicht am System oder Setting (die Moeglichkeiten dazu bietet nahezu jedes System) sondern einfach am Stil wie geleitet wird.
Zitat
Sicherlich kann man das auch mit anderen Systemen machen aber Vampire begünstigt diese Art von Spiel.
Wenn man bedenkt dass das erste VtR-Supplement "Nomads" war, also ein Sourcebook ueber Kampagnen die "unterwegs" stattfinden dann ist das schon recht seltsam ;)
Zitat
So kommt es auch, dass ich bei Vampire weniger plane sondern meistens einen groben Plot habe. [...]
Mit anderen Worten: Bei Vampire leitest du mit einem anderen Stil als du es in anderen Systemen machst.


Aber um noch eine Antwort zum Thema zu geben:

In meinen Vampire-Runden haben die Leute eher Einzelgaenger oder "Randgruppen" gespielt die sich nicht in die Politik einbinden WOLLTEN. Daher habe ich vom Intrigenspiel her nicht allzuviel zu tun gehabt.
Klar gab es immer mal wieder Leute die die Charaktere fuer den einen oder anderen Plan eingespannt haben, aber ich musste mir keinen Kopf machen wie sich da Ganze genau auf die allgemeine Politik/Machtstruktur ausgewirkt hat da sich keiner der SCs naeher damit beschaeftigt hat.

Zumal meine Vampire-Runden oft genug "Crossover" waren und somit "Politik" (egal von welcher Gruppierung) mit der ganzen Gruppe eh' nicht machbar war.
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Offline Raphael

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #6 am: 3.03.2006 | 11:58 »
Bei uns ist das Hauptthema "überleben, so angenehm wie möglich". Meine Spieler kümmern sich darum, dass sie immer genug Kohle in der Tasche haben und dass sie in relativer Sicherheit leben können. Das Gejammer beschränkt sich bei den Charakteren um ein gelegentlich trocken-niedergeschlagenes "Sonne und Strand wären mal wieder was ..." Was den Status, Erfolg oder die Sicherheit des Klüngels gefährdet, führt dazu, dass sie sich kurz mal wieder zusammen schliessen und das Problem erledigen - danach kümmert sich jeder um sein Ding.

Klingt oberflächlich? Ich halte es sogar für realistisch. Und ab und zu gibt's schon "unbequeme" Momente, wenn z.B. einer der Vampire mitten in der Konferenz das Telefon abnimmt und aus dem Gespräch klar wird, dass er grad Heroin verschiebt ... und damit mitverantwortlich für die Gestalten am Bahnhof ist, die zuvor eine düstere Stimmung evozierten ...

Keine Ahnung ob diese Art zu spielen vom Designer beabsichtigt war ...  ::)
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Offline Friedensbringer

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #7 am: 3.03.2006 | 12:35 »
ich habe nie ausreichend selbst VtM gespielt um was zu "meinem" charakter sagen zu können, ich kann nur von meinen spielern erzählen:

ich lasse soviel freiraum wie nur irgendwie möglich, und alles was sie damit anfangen ist, dazusitzen und auf den nächsten, gut sichtbaren, vorzugsweise mit schildern beschrifteten plothook zu warten...
da hätt ich lieber waschlappenvamps, die auch mal was von alleine zu tun haben...
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

Mc666Beth

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Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #8 am: 3.03.2006 | 12:47 »
Deshalb hat es ja auch 3-4 Sitzungen gebraucht bis unsere D&D-Runde die den Shackled City Adventure Path macht ueberhaupt ins erste Abenteuer gekommen ist.

Dass es so laeuft liegt nicht am System oder Setting (die Moeglichkeiten dazu bietet nahezu jedes System) sondern einfach am Stil wie geleitet wird.Wenn man bedenkt dass das erste VtR-Supplement "Nomads" war, also ein Sourcebook ueber Kampagnen die "unterwegs" stattfinden dann ist das schon recht seltsam ;)Mit anderen Worten: Bei Vampire leitest du mit einem anderen Stil als du es in anderen Systemen machst.

Nur das V:tR schon im Grundbuch macht wie Werewolf und Mage auch, bei anderne Systemen wird dies meistens nicht so in den Vordergrung gestellt.
Ja ich leite bei Vampire ein Tick anders, ich plan noch grober und auch nicht wirklich weit voraus, maximal 2 Spielabende, da mir meine Spieler eh alles mit ihren kleinen Aktionen alles durcheinanderwirbeln. Auf der anderen Seite haben wir aktuell aber auch ein Problemfall in der Gruppe. Wir haben einen neuen, der eher "old school RPG" betreibt, also dem SL nachhecheln und der langweilt sich. Man sieht das wir haben es angesprochen, aber er wollte nicht darauf eingehen und bei der letzten Sitzung zog er World of Warcraft vor.  :(

@Raphael

So in etwa sieht es bei uns auch aus nur das meine Spieler politischen Ehrgeiz haben.
Meine Carthian-Spielerin will dass ein gewählter Rat den Prinzen beerbet.
Der Rest der Gruppe hat entweder eine Invictus als Nachfolgerin ausgewählt oder einen von der Lancea Sanctum und somit sind mache Spielabende recht aufregend und für mich sehr stressig noch alles im Auge zu behalten. Wer sich auch immer durchsetzt, dannach macht sich VII über die Stadt her und die Spieler müssen verteidigen was sie haben, neben ihren Intriegen.  ;D


« Letzte Änderung: 3.03.2006 | 12:56 von Chrischie »

Faksi Mile

  • Gast
Re: Wie sieht "euer" Vampire aus?
« Antwort #9 am: 26.06.2006 | 00:53 »
Mit meiner bisherigen V:tM-Gruppe habe ich (als SC) ~1,5 Jahre zumeist sehr intensiv gespielt.
Hirnschäden kann ich aber bei niemandem erkennen (ich war schon vorher so).  ;D
Es gab Situationen, in denen mein Char durchaus so gehandelt hat, wie es für seine Wesensart nötig war, selbst, wenn es gefährlich war.
Deshalb hat mein Erzähler meinen Char aber nicht gleich umgebracht.

Es kann in jedem System vorkommen, dass sich Spieler etwas zu sehr zu Herzen nehmen.
Solche Phänomene halte ich durch meine Erfahrung für spieler-, gruppen- und nicht systemabhängig.
Mit Gruftis habe ich schon gespielt und es handelte sich um sehr gutes Rollenspiel und einen Haufen Spaß, mit Nicht-Gruftis habe ich auch schon erlebt, dass es trouble geben kann.
(Ich kenne Gruftis, die fröhlicher sind, als die meisten `Normalos´...)

Was mir aber tatsächlich aufgefallen ist, was sicher ebenfalls spielerabhängig ist, dass in Situationen, in denen Anspannung da war, übermäßig gehäuft von (bestimmten) Spielern die Stimmung zerbrettert wurde, obwohl wir (man schaue sich unsere Zitate an... => Schwarzes Brett)
wirklich locker gespielt haben, unverkrampft, Lachen war definitiv immer erwünscht. 
 

Für meine Chronik habe ich mehrere nicht unbedingt ersichtliche Plots, komplizierte Beziehungen unter SC-Sc, NSC-NSC und SC-NSC eingeplant, ich habe einen gaaaanz grobes Gerüst im Hintergrund für den `Hauptplot´...
Die Geschichte entwickelt sich, von meiner Warte aus, immer mit den Spielern, so dass zu detailliertes Planen unnütz wird.
In meinen ersten Präludien (, die in dieser Testphase noch wesentlich länger dauerten, als die weiteren dauern werden...) habe ich schon einiges ausprobieren können, habe viel mit Visionen, Dialogen, Szenen, Improvisation und dem Tier gearbeitet...
Und ich hatte wirklich unglaubliche Reaktionen... ich war wirklich platt...  :o
Ich fördere Spieler, die untypische Chars spielen möchten, ich freue mich besonders, wenn Spieler sich erst menschliche Einzelwesen basteln, die sie dann erst für einen bestimmten Clan vorsehen...
Von meinen Spielern (, die mir bisher Vorhgeschichten abgeliefert haben) habe ich schöne, dichte Chargeschichten in die Hände bekommen.  :D
Von Beginn an habe ich gesagt, dass ich die Erzeuger basteln werde.
Das läuft angenehm gut.

Regeln stelle ich mir um, wie es mir besser in den Kram passt, Regelwerke (Versionen) mische ich auch.

Lachen ist definitiv erwünscht (mehr hirnrissige Zitate! Juchu!  ~;D).

Für einige spiele ich sicher (zumindest stellenweise) zu plüschig, aber das ist nunmal Erzählersache.