Umfrage

Ist es für euch spannender, wenn ihr wisst, daß eure Chars bei einem Kampf einfach so draufgehen können?

Ja!
59 (55.1%)
Nein!
17 (15.9%)
Nur wenn...
31 (29%)

Stimmen insgesamt: 83

Autor Thema: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?  (Gelesen 13971 mal)

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Offline Richtenstahl

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #50 am: 10.08.2006 | 14:52 »
Also ich hab für "Ja" gestimmt.
Ich bin der Meinung, dass Charaktere viel zu oft in wilde Kämpfe reinrennen, weil sie eh wissen, dass sie nicht sterben werden.
Wenn ich leite ist das anders: wer sich in eine Gefahrensituation begibt hat eine Chance, darin umzukommen.
Dass die Spieler die Optionen "Ergeben" oder "Flucht" nie nutzen ist ja nicht meine Schuld.
Ich bringe allerdings auch normalerweise keine SCs einfach so willkürlich um. Ich hab zB mal eine Szene gehabt, wo die Charas auf einer morschen Brücke rumgeklettert sind, unter sich den dunklen Abgrund. Der eine hat seinen Klettern-Wurf nicht geschafft, also stürzt er ab. Dann kommt erstmal eine Probe, ob er es schafft, sich doch noch festzuhalten. Dann versuchen die anderen, ihn hochzuziehen. Man nheme noch den einen oder anderen Notfallzauber. Letztendlich ist er abgestürzt, aber alle waren sich einig, dass er und die Gruppe genug Chancen hatten, ihn zu retten.
Es ist dann keiner runtergeklettert um anchzusehen, sonst hätten sie ihren Kameraden unten schwerverletzt im Wasser gefunden und doch noch retten können...

Klar muss und will ich hier Systeme rausnehmen, bei denen das regeltechnisch anders ist, wie zB 7th Sea.
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Offline Sparky

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #51 am: 10.08.2006 | 15:02 »
Ich bin der Meinung, dass Charaktere viel zu oft in wilde Kämpfe reinrennen, weil sie eh wissen, dass sie nicht sterben werden.
:d

Genau. Dieses tödliche Feeling finde ich als Spieler als auch als Leiter spannend. Und selbst wenn einer meiner Charaktere stirbt- es ist nur ein Spiel!
Das heißt nicht, das ich darauf stehe, meine Spieler nach Möglichkeit umzubringen. Aber so Aktionen wie "wir (4 Spieler) sind umzingelt (von 20 schwerbewaffneten NSCs). Laßt uns fliehen!"- "Feige fliehen? Niemals! Angriff!..." einfach von Tisch wischen? Nö!
Ich befürworte sterbliche Charaktere. Es sei denn, ich spiele irgendwann in irgendeinem System einen Gott. Dann bestehe ich auf Unsterblichkeit!


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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #52 am: 10.08.2006 | 15:12 »
@ Crazee
damit haben wir einen weiteren Unterschied, der Sinn macht.
persönliche Vorlieben!
oder: Was am zocken macht den jetzt den meisten Spaß?

bei mir: spielen und im char aufgehen. (leiten geht so, bin faul ;))
Meine Runde: eher zocken

Das sehe ich daran, dass sie mittlerweile richtig kreativ werden, wenn es zu Kämpfen kommt. Sie haben Angst, dass ihren Chars etwas passiert, aber sie können trotzdem noch etwas riskieren.
Gerade die Kampfchars gehen mittlerweile sehr SpecOps mäßig vor.
Der Chartod will hier mit fast jedem Mittel verhindert werden, das der SPIELER zur Verfügung hat(Gummibärchen,...).

Nebenbei: einer meiner Chars ist mir auch etwas langweilig geworden. Ich suche jetzt einen passenden Knall für sein Abtreten...
"wir (4 Spieler) sind umzingelt (von 20 schwerbewaffneten NSCs). Laßt uns fliehen!"- "Feige fliehen? Niemals! Angriff!..." einfach von Tisch wischen? Nö!
Ich lasse dann die Würfel entscheiden.
Einmal hatten die Chars Glück, das zweite mal nicht so, jetzt sind sie vorsichtig...nachdem sie zwei Abenteuer nur bedingt einsatzfähig waren.


sers,
Alex

Offline Stahlviper

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #53 am: 10.08.2006 | 15:20 »
Ja.

Es muß etwas auf dem Spiel stehen (das muß nicht zwangsläufig des Leben meines Charakters sein, aber in einem Kampf ist das meistens der Fall).

Die Möglichkeit des Spielercharaktertods ist, wenn ich leite, immer gegeben, wenn auch vielleicht unwahrscheinlich. Grundsätzlich gilt aber die Regel: Es wird offen gewürfelt, und die Würfel fallen, wie sie fallen.

Als Spieler habe ich noch keinen Charakter verloren, als Spielleiter sah ich eine Menge SC fallen... aber meistens war es kein Würfelpech, was den Ausschlag gegeben hat. Fast immer starben Charaktere, weil sie sich einfach dumm verhalten haben.

Was, Riesen? Sturmangriff!
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Offline Boba Fett

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #54 am: 10.08.2006 | 15:22 »
Also ich hab für "Ja" gestimmt.
Ich bin der Meinung, dass Charaktere viel zu oft in wilde Kämpfe reinrennen, weil sie eh wissen, dass sie nicht sterben werden.
...
Was ist denn daran so schlimm, wenn die Spieler daran Spaß haben?
(darum geht es im rollenSPIEL doch - ums Spaß haben)
Du schreibst ja selbst, dass bei 7te See beispielsweise Ausnahmen gemacht werden.
Warum denn? Doch wohl, weil die Genre-Konventionen dieses Spiels (Mantel und Degen) beinhalten,
dass sich die Protagonisten eben wild fechtend ins Getümmel stürmen.
Und warum tun sie das? Weil es unterhaltsam ist.
Es macht einfach Spaß man fünfe grade sein zu lassen und einen drauf zu machen,
ohne sich um die Konsequenzen kümmern zu müssen. Warum muss das immer nur bei
den Spielen sein, wo die Genrekonventionen sowas 'vorschreiben'?
Warum nicht mal bei den anderen Spielen?

Nicht falsch verstehen:
Mir geht es nicht darum, dass jetzt nicht mehr gestorben werden kann.
Ich finde Grim&Gritty Rollenspiele sehr (!!!) reizvoll.
Aber warum muss es immer das selbe sein?
Warum nicht mal ein Cyberpunk Spiel, wo die Protagonisten abgehen,
wie Mel Gibson in 'Lethal Weapon'?
Und andersherum: Warum nicht mal Grim & Gritty Mantel Degen?
Warum legt das Genre immer die Sterblichkeitsrate fest?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Harry

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #55 am: 10.08.2006 | 15:28 »
Nennt mich Weichspüler, Brötchen-überm-Waschbecken-Aufschneider oder sogar Erzählonkel, aber:

Ganz klar NEIN!

Im normalen Rollenspiel kann ich das Geschehen nur durch meinen Charakter beeinflussen. Und wenn der mir auch genommen wird, fall ich aus dem Spiel erstmal raus. Und das finde ich keinesfalls spannungserhöhend.

In einer Geschichte oder einem Film (ich weiss, der Vergleich hinkt) sterben die Akteure doch auch nur dann, wenn der Erzähler es für dramaturgisch notwendig hält, oder? Und genau so hätte ich es auch gerne in meinem Rollenspiel, bitteschön. Charaktertod nur nach Absprache. Andere Einschränkungen - Gerne, sie tragen zur Ausgestaltung bei, bereichern das Spiel. Aber nicht Ausschluss aus der Spielgestaltung, nein Danke.

Lieben Gruss,

Z.
"Komm auf die weiche Seite der Wurst!"

Fatman

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #56 am: 10.08.2006 | 17:00 »
Ich geb ja zu, ich bin da etwas unflexibel, aber ich glaube fest daran, dass Charaktere nie, nie nimmer eine Unsterblichkeitsgarantie haben sollten. Das ist dann wie Fahrradfahren mit Stützrädern oder Schwimmen mit Schwimmflügeln: Ganz nett zu Anfang der Beschäftigung aber längerfristig eher unbefriedigend.
Charaktere sollten jederzeit sterben können, wenn sie etwas tun, dass sie umbringen kann. Alles andere finde ich extrem reizlos, sowohl als Spieler als auch als Spielleiter (zur Zeit bin ich zu meinem Leidwesen mit einer Spielerin gesegnet, die dazu neigt Dinge à la "entweder so wie ich will oder ich spiel nicht mehr mit" zu sehen, was mich dazu provoziert, ihren Charakter irgendwann derbst gegen die Wand rennen zu lassen. Ja, ich bin so kindisch.)




 

Offline גליטצער

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #57 am: 10.08.2006 | 18:18 »

Warum nicht mal ein Cyberpunk Spiel, wo die Protagonisten abgehen,
wie Mel Gibson in 'Lethal Weapon'?
Gibt es, heisst Shadowrun ;)
Zitat
Warum legt das Genre immer die Sterblichkeitsrate fest?
Weil die Spieler es so wollen, es liegt einfach an den Vorlieben der marktbildenden Spieler
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Chiungalla

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #58 am: 10.08.2006 | 19:02 »
Ich find ein Nein auf die Frage, schon alleine deshalb schlecht, weil es ein Extrem ist. Ein "Nein" zu der Frage ob Charaktertode möglich sein sollen, lässt absolut keinen Spielraum mehr zu. Es sterben keine Charaktere. Punkt.

Ein "Ja" hingegen lässt einem alle Freiheiten.
Sowohl ein toter Charakter in 25 Jahren Rollenspiel, als auch eine tote Gruppe pro Spielabend, entsprechen einem Ja auf die gestellte Frage.

Denn das "Ja, es können bei mir Charaktere sterben" alleine sagt noch rein garnichts darüber aus, wie häufig oder unter welchen Umständen das ganze passiert.

Das "Nein" hingegen ist höchst inflexibel, und sehr dogmatisch.

Und "Ja", bei mir können immer Charaktere sterben.
Wie wahrscheinlich das ganze ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.
Was wollen die Spieler? Was möchte ich? Was entspricht dem Setting? Beugen wir uns überhaupt den Settingkonventionen? Wie geschickt stellen sich die Spieler an? Wie gut oder schlecht würfel ich? Wie gut oder schlecht würfeln die Spieler? u.s.w.

Und bei mir als Spieler variiert die Bedeutung des "Ja" auf diese Frage je nach Setting und Mitspielern von "Ja, ein Charakter pro Spielabend beißt durchschnittlich ins Gras" und "Ja, in fünf Jahren ist zwar nie ein Charakter gestorben, aber es wäre durchaus jederzeit möglich gewesen".

Und als guter Spielleiter mit einem guten System ist es relativ problemlos möglich die Tödlichkeit auf jedes gewünschte Niveau zu leveln.
Und bei jedem Tödlichkeitsniveau oberhalb von 0,000.... muss man eigentlich die Frage des Threads mit Ja beantworten.

Eulenspiegel

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #59 am: 10.08.2006 | 20:34 »
@ Chiungalla
In diesem Fall wäre die Antwort "Ja!" aber fast gleichbedeutend mit "Kein Kommentar!"

Ich würde die Frage daher so interpretieren: "Sterben bei euch SCs einfach so?"
Und hier lautet dann meine Antwort: "Nein, unsere SCs sterben nicht einfach so. - Bei uns gibt es nur SC-Tote, wenn es mit den Spielern abgesprochen ist oder am Ende einer Kampagne."

Zu der Spannung:
Ja, bei uns gibt es auch Spannung. Die Spannung bei uns entsteht aber nicht aus der Frage, ob der SC überlebt oder nicht.
Wir erhalten dadurch Spannung, dass wir uns fragen: "Schafft der SC seine Ziele?", "Schaffen wir das Abenteuer?", "Können wir den liebgewonnenen NSC befreien?", "Was hat der Bösewicht eigentlich vor?", "Können wir seine Pläne vereiteln?" etc.

Offline גליטצער

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #60 am: 10.08.2006 | 20:46 »
Zwischen einfach so, und als Folge einer gefaehrlichen Situation gibt es einen Unterschied. Wenn letztere nicht zutrifft verlaesst das Spiel sehr bald seine Grenzen und mutiert zum Ueberepischen Hollywood Bastard. Jeder versucht dann alles, weil er sich ja hoechstens das Bein brechen kann. Die Moeglichkeit bei einem ausgewogenen Kampf zu Sterben muss 50% betragen. Ob die Spieler sich auf einen solchen Kampf einlassen, sollte allerdings ihnen ueberlassen bleiben.

Ist natuerlich nur meine eigene Meinung, aber damit steh' ich sicher nicht allein.
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Offline Roland

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Ich find ein Nein auf die Frage, schon alleine deshalb schlecht, weil es ein Extrem ist. Ein "Nein" zu der Frage ob Charaktertode möglich sein sollen, lässt absolut keinen Spielraum mehr zu.

Ob ein Charaktertod möglich sein soll ist doch nicht die Fragestellung der Umfrage, sondern nur der unglückliche Threadtitel.  ;)
Es geht doch darum, ob der mögliche Tod meines Charakters meine Spannung im Spiel steigert. Bei mir ist das nicht der Fall.
Denn im Abenteeuerrollenspiel ist letztlich ist die Entscheidung, ob ein Charakter stirbt oder nicht entweder eine willkürliche des SLs (z.B. aus der Kausalität seiner Wahrnehmung der Spielwelt heraus oder, wie hier im Thread schon mehrfach angesprochen als Strafe weil ein "Charakter etwas Dummes tut") oder eine Folge der Anwendung der Spielregeln.

In meiner Erfahrung liegt im ersten Fall (Notlage oder Tod nach willkürlicher SL Entscheidung) sehr oft einfach eine Wahrnehmungsdiskrepanz zwischen SL und Spieler vor.
Im zweiten Fall (Anwendung der Spielregeln) gäbe es einen einfachen Ausweg um die Wahrscheinlichkeit des Charaktertodes möglichst klein zu halten: optimieren, minmaxen, regelfuchsen. Die Regeln mit ihrem eigenen Mitteln schlagen. Dazu habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Im Rollenspiel will ich nicht dauernd meine Entscheidungen nach taktischen, strategischen oder regeltechnischen Gesichtspunkten fällen. Wenn ich mich in Sachen Cleverness mit meinen Mitspielern messen will, spiele ich Brettspiele. 
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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #62 am: 11.08.2006 | 12:02 »
Die Moeglichkeit bei einem ausgewogenen Kampf zu Sterben muss 50% betragen.

diese Meinung teile ich zum Beispiel nicht.
Bei mir ist das eher:
Die Möglichkeit einen ausgewogenen Kampf zu verlieren muss 50% betragen.

deshalb liebe ich hohe Wundmali.
Die chars liegen dann manchmal blutend und schreiend in der Ecke. Das heißt, sie sind aus dem Kampf raus, aber sie sterben nicht sofort.
im Moment im Fadingsuns universum gibt es ast immer eine große Organisation im Rücken der Chars, die Lösegeld zahlen würde, weshalb eine Gefangennahme eher mit starkem Prestigeverlust und Scham einhergeht denn endgültigem Tod.

Btw. ich glaube wir reden hier etwas aneinander vorbei.
"Ja" heißt doch, dass Proben unabhängig von der Bedeutung tödlich ausfallen können. (Klettern/reiten/autofahren...)

"Nein" heißt doch chars sterben nicht (Absprache ausgenommen, es geht hier ja um eine zwangssituation)

"nur wenn" heißt doch, dass es im Spiel tödliche Momente gibt und eben nicht tödliche, bzw. dass der Tod so unwahrscheinlich ist, dass die chars eine eigene Schuld tragen, wenn es passiert.
sprich Würfelpech allein ist kein Todesgrund.

sers,
Alex

Chiungalla

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #63 am: 11.08.2006 | 12:54 »
@ Roland:
Zitat
Im zweiten Fall (Anwendung der Spielregeln) gäbe es einen einfachen Ausweg um die Wahrscheinlichkeit des Charaktertodes möglichst klein zu halten: optimieren, minmaxen, regelfuchsen. Die Regeln mit ihrem eigenen Mitteln schlagen. Dazu habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Im Rollenspiel will ich nicht dauernd meine Entscheidungen nach taktischen, strategischen oder regeltechnischen Gesichtspunkten fällen. Wenn ich mich in Sachen Cleverness mit meinen Mitspielern messen will, spiele ich Brettspiele. 

Nope, das bringt alles garnichts.
Denn ein guter Spielleiter beachtet den Fähigkeitslevel der Spieler und die Mächtigkeit der Charaktere, wenn er das Abenteuer schreibt.

Aus fähigen Spielern die taktisch spielen oder powergaming in irgendeiner Form betreiben, folgt daher fast immer eine verschärfung des Schwierigkeitsgrades der Herausforderungen.

Daher erzielt man durch solche Maßnahmen i.d.R. höchstens die Illusion einer geringeren Sterblichkeit, oder das der SL halt epischere Abenteuer auffährt bzw. auffahren muss.

@ Demanufaktur:
Zitat
Btw. ich glaube wir reden hier etwas aneinander vorbei.

Jetzt wo ich Deine Definitionen lese, glaube ich das auch.

Zitat
"Ja" heißt doch, dass Proben unabhängig von der Bedeutung tödlich ausfallen können. (Klettern/reiten/autofahren...)

Das kann "Ja" bedeuten, muss es allerdings nicht.
"Ja" ist ein unendlich weites Feld, wie ich vor einigen Posts schon mal darlegte.

Und ich glaube die wenigsten die "Ja" gewählt haben, haben dabei an die Möglichkeit gedacht, dass ihr Charakter sich beim Fall vom Pferd das Genick bricht.

Zitat
"Nein" heißt doch chars sterben nicht (Absprache ausgenommen, es geht hier ja um eine zwangssituation)

Das sehe ich allerdings sehr ähnlich.

Zitat
"nur wenn" heißt doch, dass es im Spiel tödliche Momente gibt und eben nicht tödliche, bzw. dass der Tod so unwahrscheinlich ist, dass die chars eine eigene Schuld tragen, wenn es passiert.
sprich Würfelpech allein ist kein Todesgrund.

"nur wenn" ist ganz klar eine Teilmenge von "Ja".
Und "nur wenn" kann eigentlich ziemlich viele Möglichkeiten beinhalten, ist also für sich genommen schon einmal ein weites Feld.

Offline Roland

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #64 am: 11.08.2006 | 13:04 »
@ Roland:
Nope, das bringt alles garnichts.
Denn ein guter Spielleiter beachtet den Fähigkeitslevel der Spieler und die Mächtigkeit der Charaktere, wenn er das Abenteuer schreibt.

Aus fähigen Spielern die taktisch spielen oder powergaming in irgendeiner Form betreiben, folgt daher fast immer eine verschärfung des Schwierigkeitsgrades der Herausforderungen.

Sprich in Deinen Abenteuern ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben voll und ganz von der Willkür des SL abhängig? Hat der Spieler überhaupt eine Möglichkeit die Todesgefahr zu beeinflussen?
Liegt die Spannungsteigerung denn nur darin begründet, dass der Spieler nicht weiß, wie tödlich der SL die jeweilige Herausforderung angelegt hat?
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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #65 am: 11.08.2006 | 13:39 »
@chingualla
Du führst aber mit einem so weiten "Ja"-Begriff die Umfrage ad adsurdum.
da wird dann fast nur ja angekreuzt.

"ja, aber" steht doch für Bedingungen, die auch Du angegeben hast. Bei Umfragen sollte man die Antwortmöglichkeiten schon so interpretieren, dass nur eine zutreffen kann, ansonsten geht sie schief.
(ich weiß, man muss sie auch unmissverständlich stellen... ;))

sers,
Alex

P.S. ich finde, dass Chartod die ungeschickteste Bestrafungsmöglichkeit ist, die es gibt und wiederbelebung a la DnD finde ich sowas von albern...aber das ist mein eigener, persönlicher, schrecklich subjektiver, nicht übertragbarer, meiner eigenen Willkür unterworfener, emotionaler und zeitlich inkonsistenter Standpunkt.  ~;D

Offline Trurl

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #66 am: 11.08.2006 | 13:50 »
Ich glaube, was Chiungalla oben meinte ist das Prinzip, angemessene Herausforderungen aufzustellen.
Wenn du Schach spielst, dann hängt deine Chance zu verlieren von deinen Fähigkeiten und denen deines Gegenübers ab. Ein besserer Schachspieler sucht sich fähigere Gegner aus und verliert darum vielleicht genau so oft wie ein Neuling. Aber es käme doch niemand darum auf die Idee zu behaupten, das Können des Spielers habe nichts mit seiner Chance, zu verlieren, zu tun.
Bei dieser Art RPG ist das genauso: Die Spieler haben in einer Situation durch ihre taktischen Entscheidungen sehr wohl einen Einfluss darauf, ob ihre Charaktere sterben. Da der SL aber die Herausforderung anpasst, ist die Todesrate genauso gross wie in einer anderen Gruppe mit taktisch weniger versierten Spielern.

Ob Charaktere sterben, wie oft sie sterben und aus welchen Gründen ist an sich eine Frage der Regeln und damit des Ziels, das ich mit dem Spielen eines speziellen RSPs erreichen will. Sterben Charaktere nach Regeln und lässt sich dies mit taktischen Entscheidungen vermeiden, dann wird von den Spielern mehr taktiert, wie Roland schon ausgeführt hat. Durch die Frage: "Bin ich erfolgreich oder nicht?" entsteht dann Spannung. Dabei lässt sich der Charaktertod natürlich auch durch beliebige andere von den Spielern unerwünschte Konsequenzen ersetzen, aber er ist eine der einfachsten Methoden und bietet sich für die klassischen Abenteuerspiele an.
Da ich persönlich ein taktiklastiges Spiel mag finde ich diese Art RPGs interessant, aber ich verstehe schon, dass der Charaktertod bei anderen Spielzielen unerwünscht ist. Leider ziehen viele SLs mit anderem Spielstil nicht die richtigen Konsequenzen und benutzen ein für sie unpraktisches, taktisches Spielsystem, das dann mit viel Schummelei geradegebogen werden muss.

Chiungalla

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #67 am: 11.08.2006 | 13:55 »
@ Roland:
Zitat
Sprich in Deinen Abenteuern ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben voll und ganz von der Willkür des SL abhängig? Hat der Spieler überhaupt eine Möglichkeit die Todesgefahr zu beeinflussen?

Klar können die Spieler das immer durch ihre Tagesform beeinflussen.
Wenn ich als Spielleiter nicht mit einer Möglichkeit gerechnet habe, welche die Spieler plötzlich aus dem Hut zaubern, dann ist es eben so.

Wie ich oben geschrieben habe, bedenke ich halt Faktoren wie Powerlevel, taktische Fähigkeiten der Spieler u.s.w., beim schreiben des Abenteuers.
Beim schreiben des Abenteuers ist aber nicht das selbe wie beim leiten des Abenteuers.

Ich bedenke eben nur bei der Kreation des Abenteuers (bzw. dem Anpassen auf die Gruppe) die Grundsätzliche Einstellung des Spielers zum Spiel.

Sind es alles regelfetischistische Powergamer mit hang zu sehr taktischem und ergebnissorientiertem Spiel, dann wird die Herausforderung beim Bau des Abenteuers sehr viel stärker ausfallen, als bei einer Gruppe aus regelunkundigen Charakterspielern mit einem Hang zu unnötigen waghalsigen Aktionen.

Was die Spieler und ihre Charaktere während der Spielsitzung tuen, beeinflusst die Todeswahrscheinlichkeit jedoch immens.

@Demanufaktur:
Zitat
Du führst aber mit einem so weiten "Ja"-Begriff die Umfrage ad adsurdum.

Dann hätte man die Umfrage eben viel weiter fächern müssen.

Zitat
da wird dann fast nur ja angekreuzt.

Weil ja auch fast alle Spieler und Spielleiter dementsprechend leiten.

@ Trurl:
Genau so meinte ich das.

Und mit der Wahl des richtigen Systems für die gewollte Spielart hast Du auch recht.
Viele SLs würden sich stundenlange Schummelorgien und viele Rettungsaktionen für ihre Spielercharaktere ersparen, wenn sie einfach zum richtigen System greifen würden.

Offline Vanis

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #68 am: 11.08.2006 | 14:14 »
Ich sehe die Systemwahl auch sehr entscheident. Wenn ich FÜR eine harte Spielweise bin, bei der Chars auch in normalen Kämpfen sterben könnten, würde ich mir z.B. Cthulhu oder Gurps schnappen. Daneben beeinflussen die Spieler aber sehr stark, wie gefährlich es für sie wird. Ich belohne es z.B., wenn sie Kämpfen aus dem Weg gehen. Oder wenn in Kämpfen dann taktisch vorgegangen wird. Dadurch entstehen dann meist genügend Variablen, die ich heranziehen könnte, wenn ein Char an einer absolut unpassenden Stelle tödlich getroffen wird. Was hab ich als SL davon, wenn ich grad die Gruppe zusammengebracht hab und beim ersten Kampf einer der Chars draufgeht? Deshalb bleib ich auf jeden Fall bei der Variante "nur wenn".
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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #69 am: 11.08.2006 | 15:35 »
@chiungalla
damit haben wir die Sache geklärt!  :d
(obwohl ich an deiner Stelle "nur wenn" angeklickt hätte, dafür waren wir beide hier jetzt so präsent, dass niemand um unsere Standpunkte rumkommt  >;D )

sers,
Alex

Chiungalla

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #70 am: 11.08.2006 | 15:40 »
Die Frage lautete ja nicht, ob wir Charaktere sterben lassen, sondern ob das bei uns für Spannung sorgt. Und dazu halt von mir ein klares Ja.

Das Charaktere sterben können, dazu auch ein Ja, aber da macht das "Ja, wenn" keinen Sinn, weil das wohl immer und bei jedem an Bedingungen geknüpft sein wird.

Offline Vanis

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #71 am: 11.08.2006 | 16:09 »
Die Frage lautete ja nicht, ob wir Charaktere sterben lassen, sondern ob das bei uns für Spannung sorgt. Und dazu halt von mir ein klares Ja.

Stimmt, mein Beitrag war wohl nur eine Randbemerkung.

Was man aber schon mit der Systemwahl klären kann: Wenn ich Spannung erzeugen will durch die Möglichkeit des Charaktertods, dann sollte ich mir auch das passende System aussuchen.
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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #72 am: 11.08.2006 | 17:00 »
@Demanufaktur, OK hast recht, ich bin vom Standard-"Wir nehmen keine Gefangenen"-Fantasy-Setting ausgegangen. Da ist es egal wieso man den Kampf aufgibt, dort gilt verloren=tod.
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Offline Antsan

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #73 am: 21.08.2006 | 21:50 »
Eigentlich sollte man in einem normalen Kampf nicht sterben, es seidenn, das Setting ist darauf ausgelegt.
Der Ernst des Lebens ist auch nur eine kindische Wahnvorstellung.
џ

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Re: Charaktersterblichkeit - ja oder nein?
« Antwort #74 am: 21.08.2006 | 21:55 »
warum nicht?
wo liegen die Gründe?