Auch ich kann dir in dem Punkt, dass Immersion für interessante Charaktere unumgänglich ist, nicht wirklich zustimmen. Interessante Charaktere kann man auch schaffen, indem man praktisch nur auf der Metaebene spielt - bestes Beispiel hier ist finde ich PtA, das zwar natürlich auch keine interessanten Charaktere garantiert, bei dem aber in vielen Fällen welche herauskommen (Ich rede hier übrigens vom Elch-Drift PtA, damit man mich richtig versteht).
Allerdings stimmt es, das auch beim - ich nenne, das was du beschrieben hast, einfach mal so, "Stimmungsrollenspiel" interessante Charaktere herauskommen können, da eben bei intensiverer Beschäftigung mit den Charakteren - so von dir vermutlich beschrieben mit den Dialogen und ähnlichem - natürlich mehr über ihn ausgesagt werden kann, als wenn man sich im taktischen Geballere befindet.
Leider kann man auch mit langweiligen 0815-Charakteren über die Trockengfleischproduktvorräte am Lagerfeuer diskutieren, oder belanglose Gespräche mit dem Wäscheweib des Elfenkönigs führen, ohne dabei etwas interessantes auszusagen.
Daher denke ich, dass es nicht möglich ist, eine bestimmte Technik hier als Grundvorraussetzung anzugeben.
Ich denke, für interessante Charaktere braucht man vorallem Einfallsreichtum, etwas Geschick, und ein gutes Zusammenspiel mit der Gruppe.
Wenn man denkt, dass einem so etwas nicht gegeben ist, sollte man vielleicht mal schaun, wie Autoren von Literatur und auch Film und Fernsehen versuchen, interessante Charaktere zu schaffen - habe ich selbst nicht gemacht, und weiß auch nicht viel darüber, aber ich denke dass diese öfters vor ähnlichen Problemen stehen. Im besten Fall braucht man das aber nicht so sehr, weil man im Rollenspiel glücklichwerweise nicht allein am Charakter arbeitet, sondern Mitspieler hat, die einem dabei helfen können.