"Kämpfe sind öde" -- anscheinend noch eine Instanz des "Was man nicht kennt" Syndroms. Die meisten hier kennen sehr viele Systeme, und sind somit von diesem "Anfängerproblem" entrückt. So ging es mir damals auch: als ich nur DSA kannte, konnte ich mir beim besten Willen nichts wesentlich Anderes vorstellen. Zum Beispiel eben, dass es eine Attacke und eine Parade geben muss, klang für mich zwingend logisch. Das ging soweit, dass ich mich dann bei ersten Kontakten mit anderen Systemen (z.B. AD&D) beschwert habe, dass man nicht parieren könne. Obwohl gerade die Parade die allergrößte Spaßbremse im ganzen DSA-System ist.
Naja, mit der Zeit (und weiteren Systemen) hat sich das relativiert.
@Steppenork, was die Spielsuche angeht:
TRoS würde ich, so wie es sich mir darstellt, gleich mal wieder streichen aus der Liste. Das ist zwar sicherlich für One-Shots ganz witzig, aber eine Kampagne würde damit nicht aufziehen wollen, alleine schon wegen der hohen Letalität des Systems. Zweitens ist es relativ tabellenlastig (Trefferbestimmung). Drittens und wichtigstens aber teilt es sich ein Manko mit DSA, nämlich die starke Fokussierung auf Duelle. Mit TRoS kann man quasi nur Duelle simulieren; sobald es z.B. 2 gegen 1 oder 8 gegen 5 geht, bricht das System zusammen.
PîssHarnmaster wurde mir mal kurz gezeigt, bzw. ich unter Vorlage der Bücher damit zugetextet, aber überzeugt hat mich das nicht. Aber gut, ich sag mal so: wenn du auf Simulation stehst, und von DSA nur weg willst, weil dir die Sim nicht akkurat genug ist, dann bist du bei HM vielleicht am Besten aufgehoben.
Jedenfalls, da HM "realistisch" sein will, sind da halt auch dem Heldenspiel recht enge Grenzen gesetzt. Ich persönlich halte inzwischen nichts mehr von Möchtegern-Realismus; wenn ich Realismus haben will, geh ich raus auf die Straße.
D20 ist ein weites Feld.
Die Hauptinstanz D&D unterscheidet sich von DSA wie Tropentag und Polarnacht, aufgrund des irrwitzigen Magieniveaus. Auf den unteren Leveln fällt das noch nicht so auf, aber dann so auf höheren Stufen wird es extrem. Vor allem werden die Helden extrem abhängig von magischen Gegenständen. Wie ich immer zu sagen pflege, sind hochstufige D&D-Chars keine Helden, sondern mobile Tragevorrichtungen für magischen Krimskrams. Ich persönlich finde das frustrierend, aber es ist sicher das ideale System für "Schatzsucher". Außerdem ist auch die Spruchmagie ungleich mächtiger als in DSA; Fliegen, Teleportation, Zeit anhalten und Tote erwecken gehört da zum täglichen Handwerk. Der Spielleiter muss sich halt immer dieser Sprüche bewusst sein, und die Abenteuer so aufbauen, dass nicht ein einziger Zauber den ganzen Abend über den Haufen wirft.
Es gibt auch stark magiereduzierte D20-Varianten, z.B. Iron Heroes (afaik magiefrei), Wheel of Time (nur Spruchmagie, keine Items), und mein persönlicher Favorit, Conan. Über letzteres habe ich ein ausführliches Review geschrieben, das kannst ja mal lesen:
http://tanelorn.net/index.php/topic,35249.0.html