Thema: Zu Hülf! Zu Hülf! R/C-Maps, Flags -> Fragen!

[Warlock]

So ich steh vor einem Problem was mir mittelschwer weiche Knie verursacht ... ich muss nach 6+ Jahren das erste mal wieder den SL markieren. Damit das ganze nicht der Totalverhau wird, hab ich jetzt fleissig viele der SL-Tipps gelesen. So nun stellen sich mir da ein paar Fragen.

Was C-Maps sind weiss ich dank Haukrinns hervorragender Erklärung, aber was sind R-Maps (Suchfunktion wurde eingesetzt) und wie erstell ich die? Ja, das es dabei um Relationships geht hab ich schon verstanden aber welche Relations, die der SCS untereinander? Wann erstell ich so eine R-Map - vor dem Spiel, bei der Charaktererschaffung? Wie setz ich die ein? Sollen die Spieler untereinander eine R-Map machen, als Handlungserinnerung wie sich ihre Scs zueinander verhalten? 

Was ist dieses Flag Framing von dem Haukrinn spricht, und wie setz ich es bei den C-Maps/Webs ein? Die Links zu diesem Blog sind leider hinüber.

Dieses ganze Kicker- Bang-Gedöns, lässt sich das auch bei "Mainstream"-RPGs einsetzen oder ist das eher für diesen ganzen Forgekram gedacht?

[Vanis]

Dieses ganze Kicker- Bang-Gedöns, lässt sich das auch bei "Mainstream"-RPGs einsetzen oder ist das eher für diesen ganzen Forgekram gedacht?

Mal eine ganz blöde Frage: Wieso willst du das alles beim ersten Mal Leiten nach 6 Jahren gleich auf einmal einsetzen? Ich würd es eher als Anregungung nehmen und ein paar Sachen austesten, die zu deiner Gruppe passen und nicht als "so muss es gemacht werden."

[Warlock]

Ich war so naiv und hab gedacht das es sich dabei um Hilfestellungen für den SL handelt, die mir das ganze Unterfangen erleichtern. Wieso sollte ich Dinge die bei Tipps aufgeführt sind nicht versuchen zu benutzen wenn sie mir hilfreich sein könnten?

Im übrigen hatte ich auch nicht vor alles einzusetzen, und ich habe auch nicht gesagt das ich alles unbedingt einsetzen muss/will/soll. Aber um zu entscheiden ob ich es einsetze, muss ich wissen was es ist und wie es funktioniert. Dazu sollte mir dieser Thread dienen.

[Jestocost]

Experte in der Vorbereitungstheorie bin ich auch nicht, aber meinen Senf kann ich gerne dazu geben:

Viele Spieler schreiben ja ellenlange Hintergründe - ein Beziehungsgeflecht kann das aber viel besser verdeutlichen. Wenn deine Spieler sich also Gedanken zum Hintergrund gemacht haben, dann erstellt zusammen das Beziehungsgeflecht: Wie verstehen sich die Charaktere untereinander und wie stehen Sie zu bestimmten NSCs aus ihrem Hintergrund... Wenn du jetzt noch wichtige Key NSCs aus deiner Kampagne dazu nimmst und die so verortest, ist der Hintergrund schon mal gebongt: Du weißt, wo deine Spieler mit ihren Charaktere stehen und die wissen, welche Meinung sie zum Rest haben...

Kickers muss man nicht in ihrer Gänze übernehmen - in Sorcerer sind ja Kicker praktisch das persönliche Abenteuer eines Charakters - aber man kann. Anstatt einem statischen Hintergrund (vor Jahren hat man mich vertrieben..) ein "aber jetzt!" nehmen (.. und heute habe ich das Angebot zurückzukehren, wenn ich dafür meinen Vater umbringe), bringt schon sehr viel...

Lass deine Spieler einfach sagen, wie sie sich mit ihrem Hintergrund ins Spiel hineinkatapultieren...

Zu den Bangs: Ist auch nix esoterisches: Achte einfach darauf, dass Entscheidungen im Spiel wirklich Entscheidungen sind, einen Wert haben (weil sie etwas aus der Sicht des Spielers bewerten - was ist dem Spieler wichtiger und zu welchen Konsequenzen führt diese Entscheung) und sich Folgen daraus ergeben - nicht nur für die Spielwelt sondern für den Charakter: Verführe ich jetzt die Tochter des Bösewichts und benutze sie, um an den ran zu kommen, obwohl sie mich aufrichtig liebt...

So schwierig ist das alles nämlich gar nicht...

[Dash Bannon]

die R-Map erstellst du am besten mit den Spielern gemeinsam

in dieser stehen die Charaktere und die wichtigen NPCs und wie die nun alle zueinander stehen
(z.B. SC1 hasst NSC1, SC2 ist der Sohn von NPC1, etc..). So wie ich die R-Map verstanden habe und im Spiel erlebt habe ist sie tatsächlich eine 'Hilfe' wie den nun wer zu wem steht.

[Warlock]

Danke soweit schonmal. Jetz versteh ich das schon mal mit dem R-Maps. Ist also sowas wie eine Visualisierungshilfe der Charakterbeziehungen. Anstatt (oder ergänzend zu) von einem Seitenlangen Charakterhintergrund macht man eine R-Map und erweitert die dann im Laufe des Spiels um wichtige hinzugekommene NPCs. Gerade weil meine Spieler auch ein wenig eingerostet sind scheint mir das eine tolle Methode zu sein.

Wo liegt aber jetzt dazu der Unterschied zu den C-Webs/Maps? Ist ein C-Web die SL-Version des R-Maps?

[[tob]ias]

Ich habe bisher R-maps nur für mich als SL benutzt. Die R-map ist dann sozusagen für mich das Abenteuer, denn alles wichtige steht drauf, nämlich die Beziehungen und Motivationen der Leute. Gleichzeitig kann man hier auch noch Orte oder Objekte (das Artefakt, was alle haben wollen o.Ä.) einbauen. Details schreibe ich mir dazu gesondert auf, aber so eine r-map ist schon sehr fein . Am tollsten ist es, wenn du zwischen den Sessions kurz die r-map nach den neusten Ereignissen anpassen kannst. Sollte ein NSC "verbraucht" sein, wirf ihn raus und füge einen neuen ein.

[Haukrinn]

Wo liegt aber jetzt dazu der Unterschied zu den C-Webs/Maps?

In den persönlichen Vorlieben des Anwenders. Beide Dinge sind Werkzeuge, um letztendlich ein und dasselbe darzustellen. Nur die Darreichungsform ist leicht unterschiedlich.

Danke soweit schonmal. Jetz versteh ich das schon mal mit dem R-Maps. Ist also sowas wie eine Visualisierungshilfe der Charakterbeziehungen.

Nja, ganz so einfach ist das nicht. So eine Map visualisiert ja nicht nur die Beziehungen, sondern bildet die Grundlage für das gesamte Abenteuer. Deshalb macht der Einsatz auch nur Sinn, wenn ihr ein Konfliktorientiertes Abenteuer spielen wollt. Dungeon Crawl und R-Map sind keine guten Gefährten.

Gerade weil meine Spieler auch ein wenig eingerostet sind scheint mir das eine tolle Methode zu sein.

Gerade wenn die Spieler eingerostet sind, würde ich so etwas nicht benutzen. Warum spielt ihr nicht einfach zum Wiedereinstieg einen ganz primitiven Dungeon Crawl ohne Beziehungskrempel?

[[tob]ias]

Gerade wenn die Spieler eingerostet sind, würde ich so etwas nicht benutzen. Warum spielt ihr nicht einfach zum Wiedereinstieg einen ganz primitiven Dungeon Crawl ohne Beziehungskrempel?

Ist die Frage, ob man vorhat, wieder länger mit den Leuten zu spielen oder nicht .

[Tele-Chinese]

Also ich kann mal kurz davon erzählen wie wir das mit den R-Maps in Fredis Gruppe machen. Denn ich denke, das untershceidet sich von dem was hier bisher erzählt wurde.
Wir fangen ohne Charaktere an! Das ist ganz wichtig, denn alles andere wär nur drumherum gebaut. Wir fangen mit ganz Elementaren Sachen an (Mann, Frau, Bruder, irgendwas). Dann setzen wir diese Leute untereinander in Beziehung (Frau hat mit Bruder geheime Affäre/uneheliches Kind(weiß der Teufel was). Dabei achten wir darauf, dass schon ein gewisses Konfliktpotential in den Beziehungen untereinander steckt. Danach werden weitere Personen in das Geflecht eingefügt bis sich das ganze "richtig" und fertig anfühlt. Im Idealfall sollte jeder Spieler am Tisch eine Idee oder Vorstellung in der Map untergebracht haben. Das kann von Verbindungen über Charaktereigenschaften bis hin zu einer Berufsbezeichnung alles mögliche sein. Erst danach werden die Personen verteilt. Im Idealfall sollte es nun den Spielern nun möglich sein einen der entstandenen Personen ohne große Probleme auszuwählen. Man bekommt ne gute Vorstellug davon wer sie sind und wie sie zu den Leuten stehen. Erst danach würde ich dann die D&D Charaktere erschaffen. Dann kennt man schonmal ein paar Eckdaten und kann versuchen diese auch als Charakter umzusetzen (z. B. großer Krieger, der eigentlich ein riesen Arsch ist -> wird zum RN Krieger.). Damit hat man Konfliktpotential (evtl. auch innerhalb der Gruppe) und die Charaktere haben schon eine grobe Vorstellung davon was passiert.

Jetzt bringen wir noch Kicker ins Spiel. Was wollen denn die Charaktere kurzfristig erreichen? Was katapultiert sie mitten ins Abenteuer? Wenn ihr das reinbringen könnt, dann musst du gar nicht soviel für den ersten Abend planen. Das ergibt sich wie von selbst. Bangs sind dann nur "Stationen" bei denen du eine wichtige Entscheidung von den Charakteren forderst (z.b. ich darf nur zurückkehren, wenn ich meinen Vater umbringe-> Dann gestalte eine Situation wo es genau auf diese Entscheidung ankommt. Mach sie schwer. Moral ist immer toll). Dann wird zwar der Schwerpunkt von D&D ein wenig verschoben, aber wer sagt, denn das mannicht Monster schnetzeln muss um zum Ziel zu gelangen.

Viellicht ist es auch eine gute Idee die Char-Erschaffung von Pool zu nutzen (alles wesentliche in 50 Wörtern verpackt) mit der Flag Framing Methode von N. Matausch. Dom hat die glaub ich im Char-Hintergrund Thread hierim Forum gepostet. Klang ganz brauchbar.

Toast

[Etelka]

Hallo Warlock,

also, ich würde Haukrinn recht geben, dass das am Anfang vielleicht schon zuviel Wünsche auf einmal sind. Für einen lockeren netten Start für all, kann ein kleiner Dungeon Crawl doch weitaus netter sein, als wenn es zu sehr in die Tiefe und Breite geht.

Womit ich allerdings bei langfristigen Kampagnen beste Erfahrungen als Spielerin gemacht habe, war das Konzept von Toastbrot, nämlich erst mal auszusuchen, in welcher Relation man zueinander stehen wird. Das hat den Vorteil, dass es gar kein so grosses Problem sein wird, zumindest einen Teil der Charakter zusammen zu bekommen. Und die Charakter werden viel plastischer, und auf eine Art markanter aber auch stimmiger. So war es jedenfalls bei uns.

Letztendlich kann man das ja auch bestens miteinander mischen, finde ich.

[Warlock]

[...]
Womit ich allerdings bei langfristigen Kampagnen beste Erfahrungen als Spielerin gemacht habe, war das Konzept von Toastbrot, nämlich erst mal auszusuchen, in welcher Relation man zueinander stehen wird. Das hat den Vorteil, dass es gar kein so grosses Problem sein wird, zumindest einen Teil der Charakter zusammen zu bekommen. Und die Charakter werden viel plastischer, und auf eine Art markanter aber auch stimmiger. So war es jedenfalls bei uns.

Letztendlich kann man das ja auch bestens miteinander mischen, finde ich.

Ja, genau so meinte ich das. Ich dachte daran R-Maps zu Anfang nicht für das Abenteuer einzusetzen sondern, ähnlich wie es Toastbrot und du vorschlägst, bei der Charaktererschaffung um eine stimmige SC-Gruppe zu schaffen ... also damit die Spieler  eine klare Vorstellung von den Verflechtungen innerhalb der Gruppe entwickeln (Warum bin ich mit den anderen unterwegs? Was will ich? Was wollen die anderen? Welche Konflikte in der Gruppe gibt es). Ich dachte gerade für den Wiedereinstieg bietet sich das gut an um zu verhindern das zu eindimensionale Charaktere entstehen und man nicht aneinander vorbeispielt. Erst danach wollte ich die R-Maps für Abenteuer einzusetzen. Das erste Abenteuer kann ja trotzdem ein Dungeoncrawl sein

Wo finde ich denn Infos zu dieser Flag-Framing-Geschichte? Bis jetzt weiss ich noch immer nicht was das ist.

[Falcon]

Haukrinn schrieb:

Nja, ganz so einfach ist das nicht. So eine Map visualisiert ja nicht nur die Beziehungen, sondern bildet die Grundlage für das gesamte Abenteuer. Deshalb macht der Einsatz auch nur Sinn, wenn ihr ein Konfliktorientiertes Abenteuer spielen wollt. Dungeon Crawl und R-Map sind keine guten Gefährten.

Genaugenommen hat er aber Recht. Eine R-Map macht ja für mich genauso wenig das Abenteuer wie ein Stapel DinA4 Seiten zu jedem NSC und SC, denn das ist ja auch eine Grundlage. Die R-Map ist einfach nur übersichtlicher. Was daraus spinnen muss man immer noch selber.

Es hilft beim Leiten ungemein (bis auf diverse Abenteuerformen) aber beim Ausdenken der Grundlagen (wer mit wem und warum) für mich z.b. überhaupt nicht.
@Warlock: Ich weiss nicht wieviel nach 6Jahren verloren geht, aber die R-Maps helfen dir sicher nicht Charaktere und Beziehungen zu entwerfen, wenn du da eingerostet bist, falls es das ist, was du sucht. Dafür liefern sie eben schneller Plots auf den Grundlagen, die man sich ausdenkt.

Dann hilft vielleicht eher so eine Plotmaschine.

[Tele-Chinese]

Hier mal ein paar Linsk die dir vielleicht weiterhelfen.

Enmal die von Dom beschriebene Methode. Dann ein paar Iden und Methoden von Norbert Matausch. Du musst da etwas weiter runterscrollen. Oder einfach hier klicken. Da werden die Techniken von Indies nochmal durchgekaut (was sind Kickers, Bangs etc.) und dann solltest du nach Flag Framing schauen. Leider funzt der letzte Link nicht richtig, deswegen musst du per Hand danach suchen. Der Beitrag heißt "Flags und Flag Framing" und ist vom 11. Juni (wenn ich mich nicht verschaut habe). Da wird nochmal erklärt wie das gehen soll und was es bringt. Ich hoffe mit den Ideen kannst du was anfangen bzw. brinen dich weiter.

Toast

[Warlock]

Ah danke soweit schon mal.
Das mit dem Flag Framing is ja eine tolle Idee. Finde leider den Urpsrungsartikel nicht mehr aber dank N. Matauschs Blog weiss ich nun zumindest Ansatzweise worums geht.

[[tob]ias]

und dann solltest du nach Flag Framing schauen. Leider funzt der letzte Link nicht richtig, deswegen musst du per Hand danach suchen.

Der Link ist auch, wenn man www.archive.org damit füttert, noch erreichbar .