Autor Thema: [My Life With Master] Regelfragen  (Gelesen 3111 mal)

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Offline fuenkchen

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[My Life With Master] Regelfragen
« am: 18.07.2007 | 18:51 »
Hallo,

irgendwie blieben noch ein paar Fragen nach Lesen des Regelwerkes offen. Vielleicht kann sie mir jemand beantworten. :)

The Horror Revealed
Kann das nur einmal pro Charakter geschehen oder auch mehrmals im selben Spiel? Nehmen wir mal an, der SC bekommt nach solch einer Szene erneut einen Punkt auf Self-Loathing, rastet er dann wieder aus?

Captured
Sollte aufgrund der Werte ein SC nun gefangen genommen werden, wie sieht seine Zukunft aus? Er kann ja ausbrechen, aber da Weariness nie sinkt, käme er danach regeltechnisch wieder in die Situation oder kann ihm das nur einmal passieren oder erst wieder, wenn sein Weariness ansteigt?

Charakterbogen
Was trägt man im Charakterbogen in den Kästchen neben den Formeln für Captured, The Horror Revealed und Endgame is possible ein?

Fear und Reason
Welche Werte für Fear und Reason wären am brauchbarsten vor dem Hintergrund eines sehr kurzen Abenteuers auf eine Convention.
« Letzte Änderung: 18.07.2007 | 18:54 von fuenkchen »
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Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #1 am: 18.07.2007 | 20:54 »
Antwort morgen, bin gerade zu müde. Auf dem NordCon habe ich MLWM gespielleitet, die Regeln sollten noch einigermassen gut sitzen.

Offline Dom

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #2 am: 18.07.2007 | 20:56 »
Ich persönlich hatte das mit dem Charakterbogen so gesehen, dass man die entsprechenden Punkte abhakt. Das ergibt dann automatisch, dass man nur einmal horror revealen kann und einmal gecaptured werden kann. Aber wahrscheinlich isses irgendwie anders ;)

Zu Fear und Reason hab ich mal mit Purzel ne Simulation programmiert und dann irgendwas ausgetüftelt. Purzel sollte dazu was schreiben können.

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #3 am: 19.07.2007 | 09:37 »
The Horror Revealed
Kann das nur einmal pro Charakter geschehen oder auch mehrmals im selben Spiel? Nehmen wir mal an, der SC bekommt nach solch einer Szene erneut einen Punkt auf Self-Loathing, rastet er dann wieder aus?

a) es wird nicht explizit ausgeschlossen, dass das nur einmal pro Charakter ginge, also passiert es immer, wenn der Selbstekel zu gross wird.

b) der Spieler verliert seine nächste Szene und muss stattdessen eine "Horror Revealed"-Szene machen. Der Spieler muss von irgendwelchen NSCs erzählen.

Captured
Sollte aufgrund der Werte ein SC nun gefangen genommen werden, wie sieht seine Zukunft aus? Er kann ja ausbrechen, aber da Weariness nie sinkt, käme er danach regeltechnisch wieder in die Situation oder kann ihm das nur einmal passieren oder erst wieder, wenn sein Weariness ansteigt?

Der SC kann immer wieder "captured" werden, das kann aber jedesmal anders aussehen. Mal landet er im Gefängnis, mal sperrt ihn ein NSC irgendwo ein. Wie man herauskommt kann auch variieren: mal kauft der Master ihn frei, mal befreit der SC sich selbst, oder eine Connection hilft ihm. Auf jeden Fall ist diese Situation immer nur temporär.

Verhindern, dass man immer wieder und wieder eingesperrt wird, kann man, indem man um die Spezialwürfel buhlt, also "Intimität, Verzweiflung oder Ehrlichkeit". Diese sorgen recht gut dafür, dass man trotz hoher Weariness häufig bei seinen Aufträgen Erfolg hat. Oder man steigert Selfloathing, um wieder genug Power für Gewalttätigkeiten zu haben.

Charakterbogen
Was trägt man im Charakterbogen in den Kästchen neben den Formeln für Captured, The Horror Revealed und Endgame is possible ein?

Habe ich nie gebraucht. Geht auch ohne. Wahrscheinlich macht man dort eine Markierung, wenn die Randbedingungen erfüllt sind. Es ist eine Gedächnisstütze, dass zukünftig andere Dinge passieren könnten.

Fear und Reason
Welche Werte für Fear und Reason wären am brauchbarsten vor dem Hintergrund eines sehr kurzen Abenteuers auf eine Convention.

Letztes Jahr habe ich mit meiner Testspielrunde MLWM ausprobiert:

Als Werte für die Umgebung haben wir eine Fear von 3 gewählt, eine Reason von 2.
Damit das Spiel kurz bleibt hatte Dom mit einer Computer-Simulation von etwa 900 Jahren
MLWM-Spielerei  einen Wert für Liebe bestimmt, mit dem wir etwa gut 2 Sitzungen haben
sollten. Jeder Charakter bekam 3 Punkte Love.

Auf dem NordCon diesen Jahres verwendete ich diese Einstellungen. Mit den 3 Punkten Love schuf ich für 4 Spieler schonmal Connections.
   Ich zeichnete eine R-Map, gab jedem SC Beziehungen zu zwei NSCs (insgesamt legte ich 6 NSCs im Vorraus an), ich achtete darauf, dass viele der NSCs zu jeweils zwei der Spieler Beziehungen hatten, damit es Überschneidungen und häufiger Interessenskonflikte gab. Diese R-Map zeigte ich den Spielern zum Anfang des Spiels und legte diese auch aus, damit die Spieler immer wissen, wer mit wem Connections hat und welche NSCs es im Setting schon gibt.
   Im Spiel liess ich die SCs den Connections der anderen SCs Schaden zufügen ("entführe dieses Kind", "schlag diese Frau nieder", "bestehle die Nonne").

Mit dieser Ausgangsituation ging es dann schnell los. Die Spieler benutzten die Spezialwürfel häufig. So gelang es ihnen nach 2-3 Stunden die Situation soweit zum Kollaps zu bringen, dass es ins Endspiel ging. Da ich die SCs massiv gegeneinander gestellt hatte, und diese Con-Gruppe Spass an "Player versus Player"-Spiel hatte, gab es oft Szenen mit Prügeleien zwischen den Protagonisten, die zu Recht wütend aufeinander waren.

Tipp: am besten 3 Spieler Maximum. Bei 4 Spielern sollte man darauf achten, dass öfters Szenen verwendet werden in denen zwei SCs (und ein NSC) gleichzeitig dabei sind, sonst gibt es allzu häufig 2-Personen-Dialoge nur zwischen SL und einem Spieler, während der Rest der Spieler nur zuguckt und lauscht.
   Wenn ein zweiter SC in einer Situation dabei ist, dann kann dieser notfalls immer noch "aid providen"; aber letztendlich geht es um den Spieler, der gerade dran ist, und dieser Spieler macht auch den entscheidenen Wurf, ob seine Szene gut oder schlecht ausgeht.
« Letzte Änderung: 19.07.2007 | 09:45 von Purzel »

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #4 am: 19.07.2007 | 09:55 »
Ergänzung zu "Captured":

Captured kann man immer nur werden, wenn Weariness ansteigt. Und das passiert bei MLWM nur, wenn man Gewalttätigkeiten (violence) ausführt und dabei versagt. Genauer: man ist für den Master unterwegs um einen Befehl auszuführen, oder man kämpft mit einem anderen SC.

d.h. um ein erneutes captured zu vermeiden kann man:

  • Spezialwürfel buhlen, um so die Chance zu erhöhen, nicht zu versagen
  • Selfloathing steigern, um die Chance zu erhöhen, nicht zu versagen
  • Villiany statt Violence zu begehen, um des Masters Aufträge zu erledigen, also gewaltätige Lösungen umgehen.
  • Kämpfen mit anderen Minions aus dem Weg gehen.

EDIT: Bei Konflikten Minion vs. Minion kann ich mir vorstellen, dass dort das "captured" auch bedeuten kann, dass der unterlegende Minion im Krankenbett landet, weil er total grün und blau geschlagen wurde.
« Letzte Änderung: 19.07.2007 | 09:59 von Purzel »

Offline fuenkchen

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #5 am: 19.07.2007 | 12:20 »
Herzlichen Dank für die ausführliche Hilfe.

@Purzel:
Wie handhabst du "Horror revealed"?
Ich dachte mir, dass der SC, statt den eigentlichen Plan mit dem NSC zu verfolgen, etwas total Abscheuliches tut. Der Spieler muss dies dann beschreiben. Hab ich das falsch verstanden?

Zitat von: Purzel
Wahrscheinlich macht man dort eine Markierung, wenn die Randbedingungen erfüllt sind. Es ist eine Gedächnisstütze, dass zukünftig andere Dinge passieren könnten.
Was meinst du damit? Passieren diese Dinge (Captured, Horror, Endgame) nicht unmittelbar, wenn die Bedingungen erfüllt sind?

Zitat von: Purzel
Auf dem NordCon diesen Jahres verwendete ich diese Einstellungen. Mit den 3 Punkten Love schuf ich für 4 Spieler schonmal Connections.
D.h. du hast im Gegensatz zum Buch, das von 0 Punkten Love am Anfang des Spiels ausgeht, schon vorgearbeitet, damit der Einstieg leichter fällt?
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Offline Barbara [n/a]

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #6 am: 19.07.2007 | 12:57 »
@Purzel:
Wie handhabst du "Horror revealed"?
Ich dachte mir, dass der SC, statt den eigentlichen Plan mit dem NSC zu verfolgen, etwas total Abscheuliches tut. Der Spieler muss dies dann beschreiben. Hab ich das falsch verstanden?
Ich bin zwar nicht Purzel, aber ich habe hier 2 Beispiele aus einer Runde, in der ich mitgespielt habe, die belegen, das der Horror nichts mit dem eigenen Char zu tun haben muss:
1. Blut im Brunnen
2. Gefühllos
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Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #7 am: 19.07.2007 | 13:13 »
Wie handhabst du "Horror revealed"?
Ich dachte mir, dass der SC, statt den eigentlichen Plan mit dem NSC zu verfolgen, etwas total Abscheuliches tut. Der Spieler muss dies dann beschreiben. Hab ich das falsch verstanden?

Zitat, Seite 36-37:
Instead [...] the player of the minion narrates a scene of horror among NPCs [...] neither the Master, nor other PC minions can be part of the scene

Erklärt wird es damit, daß die furchtbarsten psychologischen Kräfte des Minion, seine Wut, seine Alpträume auf diese Weise Gestalt annehmen und im Dorf schlimme Dinge anrichten.

Was meinst du damit? Passieren diese Dinge (Captured, Horror, Endgame) nicht unmittelbar, wenn die Bedingungen erfüllt sind?

Die Randbedingungen, die erfüllt sein müssen, sind die Werte für Selfloathing und Weariness. Wenn diese im richtigen Verhältnis zu Love und Reason stehen, dann sind "captured" und "horror" möglich. Stattfinden werden diese aber nur durch ein auslösendes Ereignis:

  • Horror findet (bei erfüllten Randbedingungen) statt, wenn ein Minion eine Overture verliert oder eine Violence oder Villiany Szene gewinnt. Das Erfüllen der Randbedingungen selbst ist nicht der Auslöser.
  • Captured geschieht (bei erfüllten Randbedingungen), wenn ein Minion bei einer Violence-Szene verliert.

Nur weil die Spielwerte im richtigen Verhältnis stehen findet das Ereignis noch längst nicht statt, sondern erst wenn ein vorgesehenes Ereignis, ein Konflikt stattfand.

D.h. du hast im Gegensatz zum Buch, das von 0 Punkten Love am Anfang des Spiels ausgeht, schon vorgearbeitet, damit der Einstieg leichter fällt?

Der Start mit 0 Punkten ist ganz okay für eine kleine Kampagne zuhause, wenn man viel Zeit hat und die Spieler sich die NSCs selbst ausdenken wollen. Auf einem Con hat man diese Zeit nicht.

MLWM empfiehlt selbst in diesem Falle die SCs mit ein paar Punkten Love starten zu lassen. Durch eigene Computer-Simulation fanden wir heraus, dass ein Wert von 3 bei Liebe zu einem schnellen Spiel führt, das recht wahrscheinlich an einem Spielabend vorbei ist. Zwei reale Spiele haben Spielzeiten von 2 und 5 Stunden ergeben.

Und statt nur Love-Punkte so zu verteilen, habe ich diese einfach schon fertigen NSCs zugeordnet, mit denen ich als SL und die Spieler sofort arbeiten können.

Ergänzung:

Ich habe in meinen MLWM-Runden bisher noch nie "Horror Revealed" gehabt. Entweder habe ich es übersehen, oder aber  die Leute haben immer genug Liebe gehabt, um die Manifestation des Bösen zu verhindern.
« Letzte Änderung: 19.07.2007 | 13:19 von Purzel »

Offline fuenkchen

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #8 am: 19.07.2007 | 17:00 »
Also ich bin heute so richtig begriffstutzig. :(

Zitat von: Purzel
Erklärt wird es damit, daß die furchtbarsten psychologischen Kräfte des Minion, seine Wut, seine Alpträume auf diese Weise Gestalt annehmen und im Dorf schlimme Dinge anrichten.
Das heißt, dass er gar nicht direkt beteiligt sein muss? Durch eine mystische Macht manifestiert sich das Unbehagen des Minion in etwas, was dann im Dorf passiert, ohne dass ein Minion direkt beteiligt sein muss? Kann er u.U. trotzdem beteiligt sein (ist ja nur von other PC minion die Rede)? Findet der Horror unmittelbar als direkte Konsequenz seines angestiegenen Selbsthasses statt?
Nach dem Motto: Auf einer Seite des Dorfes wird ein Mädchen getötet und auf der anderen Seiten des Dorfes wird das Brunnenwasser rot (um mal das genannte Beispiel aufzugreifen).
Ginge auch, dass das Mädchen getötet wird und sich der Horror (eine gesteigerte groteske Szene) direkt zwischen Minion und Mädchen abspielt?

Zitat von: Purzel
Die Randbedingungen, die erfüllt sein müssen, sind die Werte für Selfloathing und Weariness. Wenn diese im richtigen Verhältnis zu Love und Reason stehen, dann sind "captured" und "horror" möglich. Stattfinden werden diese aber nur durch ein auslösendes Ereignis:

  • Horror findet (bei erfüllten Randbedingungen) statt, wenn ein Minion eine Overture verliert oder eine Violence oder Villiany Szene gewinnt. Das Erfüllen der Randbedingungen selbst ist nicht der Auslöser.
  • Captured geschieht (bei erfüllten Randbedingungen), wenn ein Minion bei einer Violence-Szene verliert.


Nur weil die Spielwerte im richtigen Verhältnis stehen findet das Ereignis noch längst nicht statt, sondern erst wenn ein vorgesehenes Ereignis, ein Konflikt stattfand.
Aber das auslösende Ereignis trägt doch zur Erfüllung der Randbedingungen bei. Wenn der Annäherungsversuch eines Minion scheitert, dann bekommt er einen Punkt auf Selbsthass und gleichzeitig ist das Scheitern der Auslöser oder?
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Pyromancer

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #9 am: 19.07.2007 | 17:48 »
Also ich bin heute so richtig begriffstutzig. :(
Das heißt, dass er gar nicht direkt beteiligt sein muss? Durch eine mystische Macht manifestiert sich das Unbehagen des Minion in etwas, was dann im Dorf passiert, ohne dass ein Minion direkt beteiligt sein muss?

Ja, genau so ist das. Es passiert einfach irgend etwas Schreckliches. Siehe Beispiel im Buch, wo der Mann die Frau seines Bruders vergewaltigt. Da war kein Minion weit und breit.

Zitat
Kann er u.U. trotzdem beteiligt sein (ist ja nur von other PC minion die Rede)?

Das ist glaube ich nicht Sinn und Zweck der Übung.

Zitat
Wenn der Annäherungsversuch eines Minion scheitert, dann bekommt er einen Punkt auf Selbsthass und gleichzeitig ist das Scheitern der Auslöser oder?

Ich glaube, man muss das eher metaphysisch sehen.

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #10 am: 19.07.2007 | 17:54 »
Das heißt, dass er gar nicht direkt beteiligt sein muss?

Würde ich so interpretieren.

Durch eine mystische Macht manifestiert sich das Unbehagen des Minion in etwas, was dann im Dorf passiert, ohne dass ein Minion direkt beteiligt sein muss?
[...]
Nach dem Motto: Auf einer Seite des Dorfes wird ein Mädchen getötet und auf der anderen Seiten des Dorfes wird das Brunnenwasser rot (um mal das genannte Beispiel aufzugreifen).

Eine coole Idee, das könnte passen.

Kann er u.U. trotzdem beteiligt sein (ist ja nur von other PC minion die Rede)?
[...]
Ginge auch, dass das Mädchen getötet wird und sich der Horror (eine gesteigerte groteske Szene) direkt zwischen Minion und Mädchen abspielt?

Mein Englisch ist jetzt nicht sooo gut, um zu sagen, dass diese Formulierung auch immer den Minion selbst ausschliesst, so daß die Horror Revealed Szenen nie einen SC oder den Meister enthalten.

Ich denke, ich würde es etwas freier interpretieren. Mal kann der Spieler erzählen, dass auf magische Weise die schrecklichen Gefühle des Minion sich zeitlich und örtlich unabhängig von ihm manifestieren (z.B. Blutbrunnen). Und mal könnte der Minion persönlich seinen schrecklichen, aufgestauten Gefühlen freien Lauf lassen (z.B. dass er sich an dem Kind, das er getötet hat, auch noch sexuell vergeht).

Findet der Horror unmittelbar als direkte Konsequenz seines angestiegenen Selbsthasses statt?

Ich denke ja. Dabei solltest du bedenken, dass Selbsthass (selfloathing) nicht beliebig hoch steigen kann, er ist bei Liebe + Verstand gedeckelt: statt dass der Selbstekel um 1 steigt wird stattdessen "Horror Revealed" erzwungen.

@ "unmittelbar":
Nicht ganz. Er spielt die Szene mit dem auslösenden Konflikt zuende, dann geht es der Reihe nach durch alle Spieler, bis er wieder an der Reihe ist. Dann hat er sein "Horror Revealed".

Aber das auslösende Ereignis trägt doch zur Erfüllung der Randbedingungen bei.

Beispiel:

Love 3, Reason 2, Selfloathing 5

In einem Violence Konflikt gelingt dem Minion der Wurf, was normalerweise zu Selfloathing +1 führen sollte. Da aber dann

  Selfloathing 6 > Love 3 + Reason 2

eintreten würde, wird stattdessen beim nächsten Zug des Minions "Horror Revealed" ausgelöst, Selfloathing bleibt bei 5.

Wenn der Annäherungsversuch eines Minion scheitert, dann bekommt er einen Punkt auf Selbsthass und gleichzeitig ist das Scheitern der Auslöser oder?

Hmmm, ich denke, du suchst zu viel nach In-Time-Erklärungen, nach Ursache und Wirkung. Das ist aber nicht interessant.
   Wichtig ist einfach nur, dass die Abfolge von Szenen-Typen von den Regeln bestimmt wird, wenn bestimmte Ereignisse eintreten. Dadurch entsteht fast ganz von selbst die typische Stimmung von MLWM.
   Spiel es einfach, erklär den Spielern nicht, warum und wieso das nun nach Spielwelt-Physik sein muss.

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #11 am: 19.07.2007 | 17:59 »
Das ist glaube ich nicht Sinn und Zweck der Übung.

Mein Englisch ist jetzt nicht sooo gut, um zu sagen, dass diese Formulierung auch immer den Minion selbst ausschliesst, so daß die Horror Revealed Szenen nie einen SC oder den Meister enthalten.

*abwieg*jonglier*denk*  :-[

@ Tobias:

Hätte es denn einen Vorteil, wenn die Horror Revealed Szenen sich nur ausschliesslich unter NSCs ohne Beteildigung irgendeines Minions (auch des eigenen) abspielen würden?

Was würde sich im Spiel verändern, wenn in den Horror Revealed Szenen der eigene Minion handeln könnte? Und wäre das von Nachteil?

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #12 am: 19.07.2007 | 18:07 »
@ fuenkchen:

Vielleicht hiermit: löse dich komplett von der Vorstellung, dass die Regeln von MLWM eine Spielwelt-Physik simulieren (das ist bei Spielen wie DSA der Fall). Die Regeln organisieren stattdessen nur die Reihenfolge, Aufbau und Inhalt der Szenen.

Offline fuenkchen

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #13 am: 19.07.2007 | 18:20 »
Zitat
Ich glaube, man muss das eher metaphysisch sehen.
Ich glaube, das ist eher wenig hilfreich. ;)

Edit:
Zitat
Ich denke ja. Dabei solltest du bedenken, dass Selbsthass (selfloathing) nicht beliebig hoch steigen kann, er ist bei Liebe + Verstand gedeckelt: statt dass der Selbstekel um 1 steigt wird stattdessen "Horror Revealed" erzwungen.
Dann ersetzt der Horror quasi den Selbsthassanstieg?! OK.

Und von Magie beim Horror würde ich noch gar nicht ausgehen. Hier sehe ich eher eine Art Karma. Passiert etwas Schreckliches im Dorf, wird es um sich greifen. Naja aber das ist variable und kann wohl jede/r Meister/in für sich selbst erklären. :)

Zitat
Hmmm, ich denke, du suchst zu viel nach In-Time-Erklärungen, nach Ursache und Wirkung. Das ist aber nicht interessant.
   Wichtig ist einfach nur, dass die Abfolge von Szenen-Typen von den Regeln bestimmt wird, wenn bestimmte Ereignisse eintreten. Dadurch entsteht fast ganz von selbst die typische Stimmung von MLWM.
   Spiel es einfach, erklär den Spielern nicht, warum und wieso das nun nach Spielwelt-Physik sein muss.
Wir spielen es bereits, sind jedoch noch nicht beim Endspiel. Ich habe begriffen und vermittelt, dass gewisse Dinge einfach so passieren, aber mir fehlte bis jetzt der Druchblick bei den anfangs aufgeführten Punkten.

Zitat
Vielleicht hiermit: löse dich komplett von der Vorstellung, dass die Regeln von MLWM eine Spielwelt-Physik simulieren (das ist bei Spielen wie DSA der Fall). Die Regeln organisieren stattdessen nur die Reihenfolge, Aufbau und Inhalt der Szenen.
Das ist nicht das Problem. Ich verstehe MLWM als vielschichtiges Erzählspiel. Nicht umsonst würfelt man darin wenig. Es gibt nur wenige feste Strukturen. Soweit ist mir das klar. Aber mein Englisch ist einfach zu schlecht, um den doch sehr umgangssprachlichen Ton im Regelwerk zu verstehen.

Edit2: Meine Fragen sind soweit geklärt. Danke an alle, besonders an Purzel! :D
« Letzte Änderung: 19.07.2007 | 18:34 von fuenkchen »
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Pyromancer

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #14 am: 19.07.2007 | 21:29 »
Hätte es denn einen Vorteil, wenn die Horror Revealed Szenen sich nur ausschliesslich unter NSCs ohne Beteildigung irgendeines Minions (auch des eigenen) abspielen würden?

Was würde sich im Spiel verändern, wenn in den Horror Revealed Szenen der eigene Minion handeln könnte? Und wäre das von Nachteil?

Ich hab MLwM noch nie gespielt, deshalb kann ich dazu auch keinen qualifizierten Kommentar abgeben. Ich kann mich aber daran erinnern, dass Paul vor einigen Wochen in einer Diskussion auf die Ursprungsdiskussion verlinkt hat, in der der Regelmechanismus von "The Horror Revealed" in dieser Form entstanden ist.
Ich habe diese Diskussion nur überflogen, aber es schien mir, als wäre diese Auslagerung des Schreckens die Quintessenz des Ganzen.

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #15 am: 19.07.2007 | 22:00 »
@ Tobias:

Link? Will's selbst lesen, schliesslich ist MLWM eins meiner Lieblingsspiele.

Pyromancer

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #16 am: 19.07.2007 | 23:23 »
@ Tobias:

Link? Will's selbst lesen, schliesslich ist MLWM eins meiner Lieblingsspiele.

Aber gerne:

In dieser Diskussion über "The Horror Revealed" verweist Paul auf den Ursprung des Mechanismus, der sich hier befindet.

Offline Purzel

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Re: [My Life With Master] Regelfragen
« Antwort #17 am: 20.07.2007 | 12:18 »
Zitat von: Paul Czege
Pauls Intention, als er Horror Revealed erfand:
[...] But at the same time, the notion of putting the player in a different situation relative to gameplay is a pretty good one [...]

Er wollte die Spieler in eine andere Situation setzen, die sich vom Rest des Spiels unterscheidet. D.h. in "Horror Revealed" geht es nur um NSCs: Townspeople und Outsider. Kein Master, kein Minion.