Auf was ich allergisch reagiere ist, wenn man dann zu hören bekommt daß der momentane Stil (mit alle seinen Problemen) "optimal" oder "am Besten" läuft und irgendwelche Techniken "eh nicht funktionieren".
[...]
Man kann auch sagen "scheisse, interessiert mich nicht", siehe vorherige Threadseite. Das tue ich auch bei manchen RPG "Erkenntnissen". Dann sollte man sich aber klar sein, daß man nicht den vollen Überblick hat und nicht weiss, was sein könnte. Das ist nunmal ein Fakt.
Ich bin ja oft genug anderer Meinung als Du, aber hier: Full Ack!
Noch ein paar Nachträge:
1.) Wieso setzen so viele Leute "Weiterentwicklung" immer gleich mit "Artsy-Fartsy-Forgekram"? Das ist doch Käse. Weiterentwickeln kann man sich auch ganz anders. Vash zum Beispiel beschäftigt sich intensiv mit Derhbuchschreiben und Plottheorie und setzt die dadurch gewonnen Erkenntnisse in seinen Abenteuern um. Hat mit Forge oder Rollenspieltheorie grad mal gar nix zu tun - ist aber ein Paradebeispiel für Weiterentwicklung.
2.) Wieso glauben so viele, daß das Ausprobieren neuer Techniken gleich bedeutet "ab jetzt machen wir das immer so und ändern nie wieder was daran"? Man kann doch durchaus feststellen, daß es nicht funktioniert - und dann übernimmt man die Technik eben nicht. Wenn ich feststelle, daß in meiner Gruppe das aufteilen von Erzählrechten nicht klappt, dann lass ich es eben wieder. Wenn ich feststelle, daß das weglassen von Hack&Slay-Elementen die Runden langweiliger werden lässt, dann bring ich wieder Hack&Slay. Das sind doch alles keine Dogmen
3.) Das wird jetzt etwas länger:
Wieso glauben immer alle, daß "Weiterentwicklung" oder "neue Techniken" gleich komplett radikal sein müssen? "Weiterentwicklung" heißt nicht "ab sofort kein Spielleiter mehr" oder "nie wieder Skillproben" oder "tanz deinen Charakter" (das war übrigens der größte Hirnfick, den ich seit langer Zeit gelesen habe).
Weiterentwicklung kann auch mit sehr viel kleineren Schritten realisiert werden.
Beispiel:
Ich kenne viele SLs, die sich durch 30 Seiten Hintergrund pro Charakter wühlen, daraus mit viel Zeit und Mühe rausfiltrieren, was den jeweiligen Spieler interessieren könnte um dann Abenteuer zu entwerfen, die an die SC und die Spieler angepasst sind und somit mehr Spaß machen. Mühselig und nicht sehr erfolgversprechend. Aber wenn man sagt "Bitte doch jeden deiner Spieler, 3-5 Punkte zu nennen, die er für seinen Charakter gerne in der Kampagne hätte" wird man angeguckt wie ein Auto - obwohl es VIEL einfacher und wegen der direkten Kommunikation viel effektiver ist. Weniger Arbeit, besserer Effekt beim gleichen Ziel. Das nennt sich übrigens Flag Framing und ist eine dieser ketzerischen neuen Techniken, die man ja nicht anwenden will, weil es so viel Aufwand ist, sie sich anzueignen.
Anderes Beispiel:
Ich kannte einen SL, der einen ganzen Ordner voll NSCs hatte. Alle in Form eines Fließtextes. Und bei jedem Einzelnen stand in Listenfom dabei, wie er zu welchem (N)SC steht. Elend viel Text, Riesenaufwand bei Pflege und Aktualisierung, total unübersichtlich.
Warum macht man nicht ein Schaubild draus, schreibt die Namen in lustige Kringel, zieht zwischen diesen Kringeln beschriftete Pfeile und hat so alle Beziehungen auf einen Blick? Weil man das R-Map nennen müsste und es dann ja forgig wäre? Na hoffentlich nicht.
Das waren 2 Techniken, die am eigentlichen Spielgefühl nix, aber auch gar nix ändern. Der SL darf immer noch das letzte Wort haben und die Regeln ändern, die Spieler dürfen immer noch In Charakter reden, man muss keinen Ausdruckstanz lernen. Aber sie machen es einfacher, die Ziele zu erreichen.
Die Links, die Du angibst sind ein Schritt in die Richtung, aber auch wird erst das Mittel beschrieben und dann der Zweck.
Wenn ich aber nach neuen Methoden suche (um mich zu informieren), dann suche ich doch eine Liste mit "Auswirkungen".
Und diese Liste von Effekten schematisch sortiert, damit ich schnell eine Übersicht bekomme.
Ansonsten dauert die Recherche zu lange und damit sinkt Nutzen/Kosten Index.
Sowas fänd ich auch gut, aber das gibt's nirgends im RSP-Bereich. zumindest wüsste ich jetzt nichts. Weiterentwicklung, oder nennen wir es mal "Fortbildung" wird einem in dem Bereich nicht leicht gemacht. Aber wenn Du mal so ein "Lexikon der Techniken" bzw. ein "4 verschiedene Wege, erfolgreich zu meistern" oder sowas schreibst (oder findest), dann wäre ich dir echt dankbar. Hätte ich auch gerne. Ein Guter Ansatz war da
www.rpg-info.de - aber irgendwie passiert da nix mehr, wenn man die Seite aufruft.
Aber wie gesagt: Das ist eben nicht nur der Fall bei den New School Sachen - die sind da sogar noch besser strukturiert und auffindbar würd ich sagen.