Hi,
also, ich war gestern mit drei Bekannten im Kino, nur einer von uns kannte das Buch.
Fazit: Die anderen waren alle enttäuscht - hatten es sich
düstererTM vorgestellt/gewünscht.
Da ich das Buch nicht kannte und keine besonderen Erwartungen hatte, war ich davon allerdings nicht so betroffen (wobei mir das ASP-Album "Zaubererbruder" mit dem Krabat-Zyklus drauf gut gefällt).
Zum Film:
Schauspieler: Naja, das war wohl mit ein, zwei Ausnahmen eher wenig. Tonda / D. Brühl war noch gut (aber imho unter seinen Möglichkeiten), die Raben haben ihre Sache auch fein gemacht.
Ton / Musik: Während des Films angenehm und atmosphärisch, Abspann dann die Überraschung (ich hatte anfangs vermutet, dass da versehentlich der Abspann eines Fußballfilms drangeschnitten worden wäre - leider ein Irrtum).
Wow! Das war schlecht.
Bilder / Effekte: Der Film sah gar nicht mal sooo schlecht aus. Eher mittelalterlich dreckig als wirklich düster. Die Effekte waren dezent und zu 2/3 schön platziert. Das Leuchten der Kampfstöcke? Bedauerlich uninspiriert.
Figuren:
Der Meister: Da dachte ich. Na Mensch, was für ein sympathischer weichgespülter Bösewicht. Der war ja nett! Okay, abgesehen von dem Opfer eines Gesellen jedes Jahr.
Tonda: Erinnerte mich zeitweise echt an einen Padawan. Die Geschichte an sich hätte fast 1:1 ins Star Wars-Universum versetzt werden können.
Krabat: Selten hab ich eine so konfuse und inkonsistente Hauptfigur erlebt. Beispiele wurden ja schon weiter oben genannt.
Kantorka: Nett.
Müllergesellen: Es gab den Schleimer/Verräter, den Trottel, der keiner ist, den Benjamin (ein wenig ... tuntig), den mentorhaften Altgesellen und auch sonst viele klassische Figuren. Merten und Michal sind mir noch eher positiv in Erinnerung geblieben.
Der Gevatter: War nichts weiter als ein hässlicher Kutscher, der böse gucken kann und seltsames Zeuch lieferte
.
Die Story: Man merkt dem Film an, dass da einige zeitliche Zwischenräume fehlen. Spannung entsteht auch nicht wirklich, man ahnt häufig, wo es langgehen soll. Trotzdem hats ein paar schöne Szenen, vielleicht vor allem, wenn man das Buch (noch) nicht kennt.
Und so eine Hommage an den Herrn Gandalf finde ich eher amüsant als ernsthaft filmgefährdend.
Fazit: Als Schulnote ne 3. War besser als "The Covenant" und eine Verfilmung eines phantastischen Materials, muss sich als solche natürlich mit der / den Vorlage(n) vergleichen lassen, auch wenn es ein anderes Medium gibt. Auch hier gelten ein paar Kriterien mit, die wohl im Buch / im Zeichentrickfilm besser herausgearbeitet waren. Ohne Vergleich zum Buch, würde ich sagen: Eine übliche Märchengeschichte, mit wenig eigenständigen herausragenden Merkmalen und einem besonderen Bezug zu Müllerei, Kameradschaft, schwarzer Kunst und Raben.
@ Film besser als Buch: Mir hat "Das Parfum" als Film weit besser gefallen als das Buch.
Gruß, p^^