Oder die Regeln haben versagt.
Ich würde schätzen, in den meisten Fällen, in denen die Störung der Gruppe auf einen zu starken Char zurückgeht, liegt das Problem nicht am SL, sondern am Regelwerk.
Hm, ich denke das der SL sich ein System suchen sollte, wo die Regeln nicht versagen, wenn es an den Regeln liegt. Oder das er das bestehende System mit Hausregeln so pimpen sollte, das diese Probleme nicht mehr vorkommen. Der klassiche SL (also nicht unbedingt ich) hat eine recht starke Position und damit die Verantwortung und Macht für Gerechtigkeit im Spiel zu sorgen.
Sein wir mal ehrlich, wenn der SL es nicht bringt, dann soll er es lassen.
Arkam sprach die Probleme bei der 7ten See an, einem System, das ich echt prima fand und das auf niedrigen Powerleveln hervorragend funktioniert. Leider versagen ab ca. 200 Erfahrungspunkten die Regeln und der Hintergrund, weil die Spieler einfach zu mächtig werden. Da hat Ludovico als SL massiv mit Hausregeln gegen gearbeitet und den Schwerpunkt des Spieles auf Sachen verschoben, die nicht so optimiert waren. Irgendwann hat er es aufgegeben und einfach ab einem bestimmten Punkt eine neue Kampagne angeschoben.
Zum Problem wird das, wenn einige in der Gruppe davon ausgehen, dass die Einigung auf Regeln nicht als Dogma angesehen wird, sondern bei unerwünschten Effekten modifiziert werden kann.
Möglicherweise hat der SL dazu keine Lust, keine Zeit oder kein Geschick. Aber wenn ich wissentlich mit solch einem SL spiele, dann weiß ich vorher, dass mein Charakter zu Problemen führen wird. Wieso spiele ich dann trotzdem mit - außer vielleicht, um mich selbst darzustellen?
Und noch mal zum Neid-Vorurteil: Dass ich als SL keine Lust darauf habe, eine unausgeglichene Runde irgendwie reibungslos ans Spielen zu bringen, heißt nicht, dass ich neidisch auf den Powergamer bin.
@ Gaukelmeister
Warum sollten sich die Gruppen nicht auf Regeländerungen einigen können? Das ist mir schleierhaft. Da das Spiel lebendig ist, sollte die Gruppe immer mutig genug sein, das Regelwerk an ihr gewünschtes Spiel anzupassen.
Häufig ist mir oft genug! Man darf nicht immer alles auf den SL abschieben, denn die Spieler tragen genau so eine Verantwortung wie der SL, zum guten Spiel beizutragen. Aber je weniger Verantwortung und Mitbestimmung der SL seinen Spielern genehmigt, desto mehr steht er in der Pflicht, den Gruppenkasper zu machen und für Ruhe, Ordnung und Gerechtigkeit zu sorgen.
Mal ganz deutlich, wenn der SL es nicht drauf hat, eine Gruppe zu leiten, keine Ahnung von System haben will, oder nicht bereit ist auf seine Spieler einzugehen, warum spielt man dann bei ihm? Wenn ihn das überfordert, dann sollte er lieber spielen als leiten.
Bist du wirklich der Meinung, das man sich als Spieler einem schlechten SL zuliebe anpassen sollte? Nur um zu verhindern, das er und andere inkompetente Spieler böse werden? Das ist zwar lobenswert sozial, wird aber über kurz oder lang dazu führen, das man als Spieler keinen Spaß mehr hat, weil man unterfordert ist und sich dem Gruppenzwang beugen muss.
Die Aufgabe einer Gruppe ist es allen Spielern möglichst gleichmäßig gerecht zu werden. Dafür gibt es die Regelwerke, welche für alle die gleichen Rahmenbedingungen schaffen. Wenn ein Mitglied der Gruppe stirbt und neu anfangen muss gibt es auch erhebliche Unterschiede in der Macht der Charaktere, dürfen deshalb keine Charaktere mehr sterben? Weil ein anderer sonst zu mächtig wird? Effektive Charaktere rufen leider oft Neid hervor. Der Neid äußert sich dann oft im Gejammer , dass der andere Spieler untrue ist oder gegen den Geist des Systemes verstößt. Letzten Endes sollten die Spieler sich freuen, das einer der Ihren was kann und ihn nicht auffordern sich auf ihr Niveau zu begeben.
Ein klassiches gutes Beispiel hierfür ist eigentlich immer der Lord verminard. In unserer Artesia Runde hat er eine coolen Kämpfer gespielt, reich und mit Adelstitel. Ne echte Sau.
Ich hatte mir die Regeln aber gut durchgelesen und auch ein bisschen was gutes gebaut, was beim Life Path System von Artesia nicht wirklich leicht ist. Aber ich war erheblich reicher als der Lord, weil ich halt den speziellen Skill hoch hatte um das Vermögen zu vermehren. Habe ich nicht weiter ausgespielt.
Im Laufe der Geschichte hat der Lord immer schön Schild und Schwert gesteigert und sich eine Menge nützlicher/ Color-Gimiks geholt. Ich habe ganz zielgerichtet eine Art der Magie gesteigert, und nur zwei Gaben gepusht die mir im Kampf echte Vorteile brachten.
Irgendwann sah der Lord wie ich gerockt habe und das man mit dem Schert fast genau so gut parieren kann wie mit dem Schild. Wenn man die Punkte die ins Schild gegangen sind dazu adierte, soger erheblich besser.
Hat er geweint? NEIN! Er hat sich das angeguckt mit sich selber geschimpft, das er die Regeln nicht gut genug gelesen hat und es mir gegönnt. So sollte es ablaufen, nicht mit Gemecker und Eifersüchtelein.
Das selbe ist wieder passiert, als er irgendwann mal mitbekommen hat, wieviel Geld mein Char hat. Auch da nur ein Boa Ey, wie hast du das gemacht und ein wissendes Nicken, als ich es erklärt habe.
Wenn jemand die Regeln besser gelesen oder verstanden hat als man selber sollte man sich etwas bei ihm abgucken und nicht maulen. Erst recht nicht, wenn man andere Sachen gesteigert hat und damit in anderen Situationen seine Vorteile hatte. Fast alle Systeme haben heute Kaufpunkte zur Char Erschaffung, da hat jeder Spieler das gleiche Potential mächtig zu werden. Also ist heulen unfair.