OK, wenn Ein dann so gut in die Trickkiste der Rhethorik greift um von mir mal einen konstruktiven Kommentar zur Sache zu bekommen, dann soll er seinen Wunsch erfüllt haben.
Rollenspiel ist ein sozialer Prozess und der Spielleiter übernimmt im Allgemeinen die Rolle des Choaches oder Teamleiters um mal die vom Beatboy so gerne hinzugezogenen Quervergleiche zur Arbeitswelt zu schaffen. Da meine Ausbildung in diesem Sektor sich halt auf Teammanagement und Konfliktdeeskalation bezieht, habe ich selbstverstänlich meine auf der Arbeit gemachten Erfahrungen ins Rollenspiel mitgenommen.
Ein grundlegendes Problem, welches ich hier und bei der Problematik mit den soganannten Powergamern sehe ist die mangelnde Bereitschaft sich mit dem Begriff ansich um den die Diskussion tobt auseinander zu setzen. Viele Leute interpretieren in diesen Begriff ihre eigenen Vorstellungen und negativen Bilder bestimmter Spielweisen rein. Dabei ist die Beschreibung des Powergamers von Laws nicht wertend sondern eine reine Sach-Beschreibung wie er ist. Persönliche Animositäten die aus einer subjetiven Auslegung des Begriffes her reflektiert werden sind also einer der Hauptpunkte, warum das ganze Geschriebene keine relevanten Ergebnisse erzeugt.
Wenn man diese Lawsche Definition jetzt als Grundlage für eine sachliche Diskussion benutzt, dann ergeben sich weniger Probleme, mit dem Verständnis und die Diskussion würde auf eine sachliche Art geführt werden. Die Bereitschaft sich auf eine gemeinsame und für eine sachlich Diskussion zwingend notwendige Grundlage zu einigen ist aber bei fast niemanden vorhanden. Soviel zum Thema:"über was diskutieren wir hier eigendlich?"
Nun möchte ich aber noch einmal ein bisschen weiter ausführen, warum mich so viele andere Sichtweisen hier aus meiner Position herraus stören. Wenn ich als Teamleiter unterschiedliche Mitarbeiter habe und unter ihnen Unstimmigkeiten entstehen, dann ist die Motivation für die Unstimmigkeieten zuerst einmal total unwichtig. Für mich ist ein konstruktiver Umgang mit den Problemen eine Grundvorraussetzung um mich überhaupt erst mit dem Mitarbeiter auseinader zu setzen. Ich will also einen Diskurs auf der Sach und nicht auf der persönlichen Ebene. Das könnte ich natürlich auch über eine rethorische Manipulation des Mitabeiters erreichen, aber davon habe ich keinen bleibenden Lern-Erfolg.
Das ist der Punkt den ich am: "das ist Untrue" und ich will das nicht, kritisiere. Hier liegt eine Wertung und keine konstruktive Aussage vor. Emotionale Äußerungen als Argumentation gegen jemand anders zu benutzen ist aber für mich schlechter Stil. Wenn jemand hingegen sagt, ich finde die Optimierung des Charakters für den Rest der Gruppe unbefriedigend, ,weil (setze beliebige Gründe ein), dann kann ich mit der Situation schon besser arbeiten.
Des weitern ist es für mich bei Probleme die nach einer Moderation schreien immer wichtig, die persönliche Einbringung der jeweiligen Partein zu berücksichtigen. Der Powergamer nach Laws setzt sich für gewöhnlich ein. Er liest die Regeln und bereitet sich gründlich vor um seinen Char ideal aus zu statten. Er zeigt also Einsatzbereitschaft und Interesse an dem von mir geleiteten Stoff und System. Wenn der andere Spieler jetzt ein Stimmungsspieler ist, deer mir 4 Seiten Hintergrund geschickt oder siuch anderweitig eingebracht hat, dann zeigt auch er das nötige Investment ins Spiel um von meiner Seite aus die Suche nach einen Kompromis zu initieren. Zeigt der ander Spieler hingegen keinen Einsatz bezüglich des Spieles werde ich nicht den fléißigen Spieler für seinen Einsatz bestrafen.
Nun werden einige sagen, das ich hier zu sehr die Arbeitswelt auf das Rollenspiel herunterbreche. Das mag schon angehen, aber die sozialen Prozesse auf der Arbeit und beim Rollenspiel gleichen sich nun einmal sehr. Für mich zählt als allererstes einmal das Individuum, die Person mit ihren Wünschen und Hoffnungen. Mit ihren Perspektiven und Möglichkeiten. Also ist für mich jeder Spieler mit seinen Wünschen zu spielen erst einmal wichtig und wird bei der Planung der Runde berücksichtigt. Wenn ich die verschiedenen Spieler und iher Vorlieben erfasst habe versuche ich ihnen ein Regelwerk und eine Kampagne zu bieten, die den verschiedenen Geschäckern gereht wird und klare Rahmenbedingungen für die does und donts zu schaffen. Es ist für mich kein Weg, einen Spieler der sich ins Spiel einbringt und Interesse zeigt auf zu fordern, weniger zu machen, oder sich auf das Niveau der nicht so fleißigen Spieler zu begeben.
Das wäre die Aufforderung zur Mittelmäßigkeit um den Gruppenfrieden zu wahren.
Der Spielleiter hat nach meiner Ansicht also schon im Vorfeld dafür zu sorgen, das allen Spieler klar ist, welche Bedingungen herschen und was er zulässt oder nicht. Die Spieler die an dieser Runde teilnehmen können die Regeln akzeptieren, diskuitieren und für Änderungen sorgen. Sie können der Runde auch einfach fernbleiben (im Unterschied zum Arbeitsleben). Wenn die Bedingungen jedoch erst einmal gesetzt sind, dann sind und für alle gleichermaßen gültig.
Klare Richtlinien sorgen für den nötigen Durchblick bei den verschiedenen Spielern. Falls es zu Problemen kommt wird er aber eine Entscheidung treffen müssen. Diese Entscheidung wird bei mir immer das persönliche Investment der Spieler berücksichtigen.
Viele der hier unter dem nach Laws unzutreffenden Begriff Powergaming genannten Beispiele für schlechtes Benehmen in Runden sind nicht auf die Perfektionierung eines Charakters zurück zu führen. Sie sind einfach Beispiele für mangelhaftes Sozialverhalten, das unabhängig von Charateren oder Systemen ist. Einmal Arschloch immer Arschloch.
So, ihr mögt es anders sehen, aber das fasst meine Meinung über das Thema recht gut zusammen.
Jörg