Autor Thema: [SF: Redshift] Setting-Hintergrund  (Gelesen 61152 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #225 am: 5.01.2011 | 15:01 »
Die Piraten können mit ihrer Drohkulisse ja auch das Ziel dazu bringen, den Antrieb zu deaktivieren und sich entern zu lassen.

Da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Die Piraten müssten z.B. damit rechnen, dass der Frachter in letzter Sekunde nochmal den Antrieb anwirft und das sich annähernde Piratenschiff in einem 100GW-Antriebsstrahl röstet. Zum Vergleich, die Bordwaffen dürften sich maximal im Bereich von 100MW aufhalten. Wenn die Piraten aber dem Frachter den Antrieb zerschießen, hat dessen Crew aber überhaupt keinen Anreiz mehr, sich zu ergeben, und kann genausogut bis zum Tod kämpfen, was wieder für den Piraten riskant ist. Ist also alles recht komplex.

Zitat
Umgekehrt dürfte es auch nicht viel Bewaffnung brauchen, um einen Frachter ernsthaft zu bedrohen; sie haben ja wohl reichlich Bauteile, denen ein zusätzliches Loch oder auch mehrere sicher nicht gut täte.

Klar, zumal die Schiffe aus Geschwindigkeitsgründen kaum gepanzert sein werden. Ich will aber freilich auch nicht, dass der erste Treffer das Schiff vernichtet; so wäre das ja unspielbar.
Aber es schaut eigentlich gar nicht so schlecht aus: Bei meinen momentanen Berechnungen gehe ich von einer Hüllenstärke von größenordnungsmäßig 18kg pro Quadratmeter aus (Kohlenstoff), doppelwandig aufgeteilt nach dem Whipple-Prinzip. In erster Linie ausgelegt als Schutz vor Mikrometeoriten, aber auch leidlich effektiv gegen Coilguns.
Wenn sich erstmal rumgesprochen hat, dass man mit Laserbeschuss rechnen muss, kann man einen Großteil der Außenhaut verspiegeln. Das kann aber wieder nur funktionieren, weil die Waffengröße begrenzt ist: gegen Röntgenlaser würden Spiegel nichts nützen, aber die hätten eine viel zu große Baugröße, und werden außerdem gar nicht für den zivilen Markt hergestellt.
Kurzum: die Zeichen stehen nicht so ungünstig, dass auch relativ leichte Schiffe einiges aushalten können, und somit interessante Raumkämpfe ermöglicht werden.
 
Zitat
Natürlich gilt dasselbe für die Piraten auch. Anschleichen ist auch nicht. Angeblich harmlos Schiffe, die grundlos ein Fracht- oder Passagierschiff ansteuern, dürften auch mächtig verdächtig sein. Schwierig...

Wenn, dann müsste der Pirat es so timen, dass er von einem anderen Ausgangpunkt mit dem Orbit des Frachters konvergiert. Denn wie gesagt, einfach am Sprungknoten warten, bis was reinkommt, das man dann gleich überfallen kann, wird nur in den anarchischsten Systemen funktionieren können.
Möglich wäre aber, wenn es am Sprungknoten eine Tankstation gibt, das auszunutzen: der Pirat (der äußerlich aussieht wie ein Frachter) trödelt noch eine Weile nach dem Tanken herum, faselt was von kleineren Reparaturen... die zufällig genau dann beendet sind, wenn sich ein anderer Frachter auf dem Weg zu einem Planeten macht.

Achja, da fällt mir auf: es ergibt sich aus Storygründen quasi zwingend, dass die Sprung-Anomalie nicht um den Stern kreisen darf. Sonst könnte man da ja einfach eine komplette Weltraumstadt hinbauen, mit Containerhäfen und allem pipapo, wo die interstellare Fracht zwischen Sprungschiffen und interplanetaren Frachtern umgeschlagen wird. Das wäre zwar settingintern logisch und praktisch, aber demoliert uns unsere gewünschte Core Story, weil interstellare Trampfrachter dann völlig unrentabel wären. Es darf sich also an den Knoten maximal eine Tankstation befinden, die sich unter ständigem Schub auf Position halten muss.

Zitat
Könnten Piraten sich als Patrouillenschiffe ausgeben, die andocken wollen, um einen Frachter nach Schmuggelware etc zu durchsuchen?

Da wüsste ich nicht, warum die Systempatrouille das machen sollte. Derartige Kontrollen kann man viel bequemer am Ankunftsort durchführen. Wenn die Behörden das nicht machen, können auch die Piraten nicht so tun als ob.

Zitat
Alternativ könnten Piraten sich irgendeine abgelegene Kolonie suchen, dort mit mehr mobiler Feuerkraft anrücken, als die Verteidiger haben (also ein ganzes Rudel von Piratenschiffen), und alles an Außenposten, Bergbaustationen und dergleichen plündern, was außerhalb der Reichweite des planetaren Verteidigungssystems liegt.

Das erinnert mich an eine Storyline in einem SF-Comic, den ich neulich gelesen habe, Escape from Terra. (Der Comic ist an sich ziemlich gut gemacht, aber leider stark politisch motiviert.) Da wollte die autoritäre Erdregierung sich am Reichtum der libertären Cereaner bedienen und rückte mit einer mords Invasionsflotte an. Die anarchischen Cereaner hatten zwar keinerlei Militär, aber haben es mittels eines Tricks geschafft, ihre Bergbauschiffe mit den fetten Mining Lasern auf Kernschussweite an die Kriegsschiffe heranzubringen. Das war's dann mit der Invasion.

--

Namen:
Delta-V wäre super, nur leider gibt es da schon ein Brettspiel und ein Videospiel gleichen Namens.
An Redshift erinnere ich mich grad nicht, hmja, impliziert halt die Entfernung von etwas.
Event Horizon erinnere ich mich dunkel, hat aber eigentlich keinen Bezug zum Setting.
Der Name dürfte auch gerne Deutsch sein. Idea wäre freilich ein Name, der bereits auf die Hard-SF Natur des Settings hinweist. Da wäre Redshift vielleicht nicht die schlechteste Wahl.

Spiel:
Klar, jeder der sich hier in den Entwicklungsthreads beteiligt, wäre mir zum Testlauf willkommen. Und freilich auch, wer hier nicht aktiv mitschreibt, aber eine Vorstellung von Hard SF hat und sich die Hintergründe hier aus den Threads aneignet.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #226 am: 5.01.2011 | 15:21 »
Was die möglichen Orte für Sprungpunkte angeht: wie wäre es mit Lagrange Punkten. Dabei könnte man definieren, daß die L1 und L2 Punkte auf die interstellare Distanz zu klein sind um exakt genug getroffen zu werden, womit L4 und L5 die relevanten Punkte wären.
Spionen und aufklärenden Piraten könnten dann die Punkte der äußeren Planeten als bequemes, weil weit außer der direkten Zugriffsweite der Abwehr liegendes, Anflugziel dienen.

Interessante Ziele für Piraten dürften auch Dinge sein, die in den Kolonien mehr oder minder Alltagsbedarf sind, aber High-Tech Produktion benötigen. Ich denke da in allererster Linie an hochwertige medizinische Produkte. Die Kolonien dürften ja, wenn man als Analogie die übersee Kolonien aus der vorindustriellen Zeit annimmt, der Erde technologisch ein gutes Stück hinterherhinken.

Edit: hab gerade das aus dem letzten Post gelesen, daß die Sprungpunkte den Stern nicht umkreisen dürfen. Damit fällt das mit den Lagrange Punkten aus.
« Letzte Änderung: 5.01.2011 | 15:26 von Captain »
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #227 am: 5.01.2011 | 16:36 »
Klar, zumal die Schiffe aus Geschwindigkeitsgründen kaum gepanzert sein werden. Ich will aber freilich auch nicht, dass der erste Treffer das Schiff vernichtet; so wäre das ja unspielbar.
Aber es schaut eigentlich gar nicht so schlecht aus: Bei meinen momentanen Berechnungen gehe ich von einer Hüllenstärke von größenordnungsmäßig 18kg pro Quadratmeter aus (Kohlenstoff), doppelwandig aufgeteilt nach dem Whipple-Prinzip. In erster Linie ausgelegt als Schutz vor Mikrometeoriten, aber auch leidlich effektiv gegen Coilguns.
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Es gibt sicher auch verschiedene Schäden, die zwar kurzfristig die Kampfkraft eines Schiffs nicht beeinträchtigen, nachher aber teure Reparaturen notwendig machen - das werden die Leute, die ja mit so einem Frachter irgendwie Geld verdienen wollen, sicher vermeiden, und vielleicht Anweisungen geben, sich unter bestimmten Umständen gleich zu ergeben.
Ein Lock im Frachtraum lässt das Schiff munter weiterkämpfen, ruiniert aber unter Umständen die Fracht. Das Sprungtriebwerk könnte beschädigt werden. Der Treibstofftank (voll oder leer) leckt. Die Schubtriebwerke geben nur noch verminderte Leistung. Also relativ wenig gefechtskritische Systeme, und relativ viele Dinge, die mehr oder weniger Kopfschmerzen bereiten. Da stellt sich halt für Frachterbesatzungen die Frage, kommen sie billiger weg, wenn sie Schäden durch den Piraten einstecken und entkommen, oder wenn sie sich ergeben und ihre Fracht verlieren?

Zitat
Wenn, dann müsste der Pirat es so timen, dass er von einem anderen Ausgangpunkt mit dem Orbit des Frachters konvergiert. Denn wie gesagt, einfach am Sprungknoten warten, bis was reinkommt, das man dann gleich überfallen kann, wird nur in den anarchischsten Systemen funktionieren können.
Möglich wäre aber, wenn es am Sprungknoten eine Tankstation gibt, das auszunutzen: der Pirat (der äußerlich aussieht wie ein Frachter) trödelt noch eine Weile nach dem Tanken herum, faselt was von kleineren Reparaturen... die zufällig genau dann beendet sind, wenn sich ein anderer Frachter auf dem Weg zu einem Planeten macht.

Achja, da fällt mir auf: es ergibt sich aus Storygründen quasi zwingend, dass die Sprung-Anomalie nicht um den Stern kreisen darf. Sonst könnte man da ja einfach eine komplette Weltraumstadt hinbauen, mit Containerhäfen und allem pipapo, wo die interstellare Fracht zwischen Sprungschiffen und interplanetaren Frachtern umgeschlagen wird. Das wäre zwar settingintern logisch und praktisch, aber demoliert uns unsere gewünschte Core Story, weil interstellare Trampfrachter dann völlig unrentabel wären. Es darf sich also an den Knoten maximal eine Tankstation befinden, die sich unter ständigem Schub auf Position halten muss.

Vielleicht ist ja so ein Containerhafen bei dem Frachtaufkommen in den meisten Kolonien gar nicht rentabel? Sprich, es gibt in den paar ältesten und größten Kolonien solche Raumstationen an der Anomalie, und überall sonst ist nur ein Tankstelle.

Trampfrachter sind generell vor allem da rentabel, wo für größere Frachter nicht der notwendige Bedarf an Frachtkapazität da ist. Wenn eine Kolonie im Jahr ein paar Tausend Tonnen Fracht ein- oder ausführt, lohnt es nicht, dort mit dem Superfrachter vorbeizuschauen, sondern es kommt alle paar Tage oder Wochen mal ein Tramp.

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Stimmt auch wieder.

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Redshift impliziert halt, dass die Kolonien sich (politisch und kulturell zumindest) stetig von der Erde entfernen und die Regierungen der Erde ihnen, bildlich gesprochen, irgendwann nur noch zum Abschied hinterherwinken können werden - so wie es eben mit den Kolonien in Amerika letztlich auch gekommen ist.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #228 am: 5.01.2011 | 16:58 »
Zu den Sprungpunkten: Bei diaspora sind die entsprechenden Punkte, die Slipknots, jeweils 5 AU oberhalb und unterhalb des Systemschwerpunkts, und zwar auf einer Gerade senkrecht zur Ekliptik. Dadurch sind sie (relativ) statisch. Vielleicht würde etwas derart ähnliches passen?

Es wäre dann notwendig, die Ebene der Ekliptik zu verlassen. Das kann spielerisch von Vorteil oder Nachteil sein.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #229 am: 5.01.2011 | 18:07 »
Bei Battletech ists das gleiche. Ich glaube allerdings daß man eh von der Ekliptik weg muß, wenn man will daß sich der relevante Struktur, wie gewünscht, nicht mit kreisen soll.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #230 am: 5.01.2011 | 19:43 »
Je näher an der SOnne, desto einfacher zu bewerkstelligen und je weiter weg, desto verschleißärmer?
Immerhin scheludert oder sammelt das Magnetfeld einer Sonne entlang der Achse allen möglichen Mist heraus oder ein.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #231 am: 5.01.2011 | 20:09 »
Ja, schaut wohl so aus. Ich bin bei meinen Überlegungen auch schon auf diese Lösung gekommen - also die Anomalie auf der Rotationsachse des Sterns zu plazieren - aber hab mich bislang noch gescheut, das zu implementieren, weil das die Navigation von dort aus zum Rest des Sonnensystems deutlich hässlicher macht.. Aber es ist wohl einfach das logischste.
Ungefähr 5AU klingt okay, wiewohl man das wohl auch von der Masse des Sterns abhängig machen könnte.
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Eulenspiegel

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #232 am: 6.01.2011 | 12:28 »
Theoretisch kann man auch innerhalb der Ekliptik eine nichtrotierende Anomalie hinsetzen.

Zur Navigation:
Eigentlich vereinfacht es doch die Navigation enorm, wenn man zentral oberhalb der Ekliptik herauskommt:
- Man muss nicht umständlich um die Sonne herumfliegen, falls der Zielplanet gerade hinter der Sonne ist.
- Entfernung zwischen Anomalie und Zielplanet sind unabhängig von der Zeit immer (annähernd) konstant. Nämlich: Wurzel(25AU² + Abstand(Sonne,Zielplanet)²)
Bei einer Anomalie innerhalb der Ekliptik würde sich die Entfernung immer ändern. (Man schaue sich nur Erde-Mars hier im Sol-System an: Da ändert sich der Abstand auch andauernd.)
« Letzte Änderung: 6.01.2011 | 12:37 von Eulenspiegel »

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #233 am: 6.01.2011 | 15:09 »
dafür entfallen aber auch alle hübschen Sachen wie hinter irgendwelchen Monden in Deckung gehen und ganz klassische Swing-By-Manöver.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #234 am: 6.01.2011 | 17:02 »
Naja, man kann das Swing-by-Manöver ja auch nutzen, um die Ekliptik zu verlassen, wie z.B. Pioneer 11. Und die Rolle der Monde könnten Kometen übernehmen, die ja auch auf die Ekliptik pfeifen.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #235 am: 6.01.2011 | 18:29 »
Man kann sich im Alle eh nicht verstecken...
(Außer man biegt ne Menge und dann ist es auch nur temporär möglich.)

Schiffe könnten dann mit Sonnensegeln ihre "Höhe" halten, während sie abkühlen oder gar so schon Geschwindigkeit produzieren. 
« Letzte Änderung: 6.01.2011 | 18:34 von Dritte Kurve Ski kit »

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #236 am: 7.01.2011 | 07:32 »
So ne generalisierte Aussage ist meistens Quatsch. Klar, wenn man mit vollschub in offenen Raum rumdüst und mit Bordradar die Gegend absucht, dann leuchtet man wie ein Christbaum. Aber wenn man totet Mann spielt im Kernschattene eines Gasriesendann fällts schon schwer, einen auszumachen. Insbsondere, wen man Grund zu der Annahme hat, daß die anderen einen nicht direkt suchen weil sie dich dort in keiner Weise erwarten.

Zum Thema Piraten (vor allem Entführungen) hatte ich aber letzte Nacht noch ne Idee. Einer der taktisch neuralgischen Punkte bei dieser Raumfahrt ist ja das mit dem Auftanken nach dem Sprung. Es wäre also möglich als Angreifer an die Tankstelle normal anzudocken, dann diese zu Entern und zu übernehmen und nur mit einer Rumpfbesatzung weiterzufliegen (um Verdachtsmomente zu vermeiden). Dann braucht man nur noch auf das willige Opfer warten, daß es von selber zum Auftanken kommt und kann das Ganze noch ein zweites Mal in andere Richtung ausführen. Wenn man die Entführung vorsichtig als Kommandomission ausführt kann man unter Umständen den Ganzen Coup landen ohne daß man überhaupt aufgefallen wäre.
« Letzte Änderung: 7.01.2011 | 07:42 von Captain »
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #237 am: 7.01.2011 | 12:01 »
Es gibt grundsätzlich kein "Stealth in Space". _Aber_ sich hinter einem Himmelskörper verstecken würde natürlich funktionieren. Jedenfalls vor einem einzelnen Beobachter (oder mehreren in der gleichen Richtung). Und natürlich würde das in beide Richtungen funktionieren.
Mal davon abgesehen, dass man für eine solche Versteckaktion ständigen Schub benötigt, weil man ja eben nicht um den Planeten  kreisen darf. Und dadurch für _alle anderen_ Beobachter im System leuchtet wie eine Magnesiumfackel und sich dabei nicht gerade unverdächtig gibt. Aber das nur am Rande.

Stimmt schon, Jumpnode außerhalb der Ekliptik macht es schwerer, Manöver wie Gravity Assist oder Oberth Boost einzubauen. Aber die sind ja bei der vorhandenen Technologie eigentlich nur noch in Notfällen notwendig, wenn die eigene delta-V-Kapazität nicht mehr ausreicht, um irgendwo anzukommen.
Für alle normalen Fälle heisst das Zauberwort "retrograde hyperboloid orbit", "which is Isaac Newton's way of saying you can pretty much point and scoot" (Zitat Rocketpunk Manifesto).
« Letzte Änderung: 7.01.2011 | 12:27 von Feuersänger »
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #238 am: 7.01.2011 | 12:42 »
Das gibt jedem System eine Hafen und Inlandstruktur...

Solange man Heimatsysteme hat, kann man immer fliehen, es ist aber schwer zu verbergen, wohin man unterwegs ist und mehrfachsprünge sind nur im Postreiterprinzip möglich. Das macht das Setting ziemlich statisch.
Ich wäre eher dafür,d ass die Shciffe dann den überhitzten Sprungantrib mit ausgefahrenen Federn/Radiatoren weit vor sich herschieben, bis er ausgekühlt ist oder so und nicht tote Ente spielen, sondern nur nicht gut manövrieren können.

@Captain
Schleichfahrt im All ist nur mit ner Menge Handwedelei drin. Ist leider so, da alles gut sichtbare Hitze erzeugt. Mit enormen Hitzespeichern kann man dem eine Weile begegnen, vorausgesetzt, es gibt einen kalten Antrieb. Wenn Du das Schiff natürlich in einem See auf nem Planeten versenkst, dann ist es recht gut versteckt. Da es sehr günstig ist, ein paar Sensordrohnen loszuschicken, um mal eben hinter die PLaneten zu blicken, oder auch nur alle wichtigen Planetenmit drei vier der Drohnen zu spicken, ist ein System sehr schnell "ausgeleuchtet".
Naja, zumindest auf den interessanten Entfernungnen. Sich vor einem Schiff zu verstecken, das am anderen Ende des Systems liegt, dürfte nicht schwer sein. Man hält sich also mit ständigem Schub hinter einem Planetem...

Die Diskussion gabs hier oder im anderen Faden schon vor ein paar Seiten.


Offline Yerho

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #239 am: 7.01.2011 | 14:27 »
Schleichfahrt im All ist nur mit ner Menge Handwedelei drin. Ist leider so, da alles gut sichtbare Hitze erzeugt. Mit enormen Hitzespeichern kann man dem eine Weile begegnen, vorausgesetzt, es gibt einen kalten Antrieb. Wenn Du das Schiff natürlich in einem See auf nem Planeten versenkst, dann ist es recht gut versteckt.

Ich würde nichts kurzfristig in Seen verstecken. Das Wasser nimmt Wärme dankbar auf und aus einem Orbit dürfte ein Gewässer, dass auch nur wenige Promille wärmer ist als andere Gewässer im selben Bereich sofort Verdacht erregen; bei näherer Untersuchung fällt der veränderte Pegelstand, aufgewühlter Schlick und Veränderungen in der Flora und Fauna des Sees sofort auf. So ein Versteck will dann lange vorbereitet sein ... Oder man wählt stattdessen gleich ein Fließgewässer.

Ich denke übrigens, im militärischen Bereich würde man sogar genau das Gegenteil tun und für ordentlich "Geräusch" sorgen. Etliche wohlplatzierte "Lärmgeräte", die spezifische Emissionen abgeben, verraten dem Gegner zwar, dass da jemand ist, aber das weiß dieser ja ohnehin. Ein Hinterhalt im All basiert schon aufgrund der räumlichen Weite weniger darauf, sich zu verbergen, sondern sich für etwas anderes auszugeben oder sich quasi in einer trampelnden Herde zu verstecken.

Mit immensem Aufwand kann man eventuell Schiffe bauen, die sehr gut abgeschirmt sind und ihre betriebsnotwendigen Emissionen möglichst gebündelt in nur eine Richtung abstrahlen. Schon aufgrund der baulichen Erfordernisse (Allein die nötigen Abschirmsegel hätten gewaltige Ausmaße im Vergleich zum Schiffskörper, dazu noch die mehrfachen Beschichtungen etc. p.p. ...) ist das aber nicht für jedes Schiff machbar, das bleibt dann eher etwas für hochspezialisierte Aufklärer, Spähschiffe und eventuell für taktische Waffen, die nur einmal feuern müssen, um sich zu rentieren.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #240 am: 7.01.2011 | 14:52 »
Vor allem wirds bei der grauen Theorie bleiben weil die Anflüge vom Sprungpunkt zu den interessanten Stellen im System ja eh nicht durch die Ekliptik gehen sollen... ;)
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« Antwort #241 am: 7.01.2011 | 16:54 »
Es gibt grundsätzlich kein "Stealth in Space". _Aber_ sich hinter einem Himmelskörper verstecken würde natürlich funktionieren. Jedenfalls vor einem einzelnen Beobachter (oder mehreren in der gleichen Richtung). Und natürlich würde das in beide Richtungen funktionieren.
Mal davon abgesehen, dass man für eine solche Versteckaktion ständigen Schub benötigt, weil man ja eben nicht um den Planeten  kreisen darf. Und dadurch für _alle anderen_ Beobachter im System leuchtet wie eine Magnesiumfackel und sich dabei nicht gerade unverdächtig gibt. Aber das nur am Rande.

Was ist mit der Atmosphäre von Gasriesen? Oder von anderen Himmelskörpern mit ausreichend dichter und undurchsichtiger Atmosphäre?

Vorausgesetzt, das Schiff ist stabil genug gebaut, den Druck und die Windgeschwindigkeit auszuhalten, dürfte es recht schwierig sein, sie dort aufzuspüren.

Andererseits sahen deine Skizzen auch nicht so furchtbar stabil aus... es sei denn natürlich, du machst ernst mit den "Transformer"-Schiffen, und es gibt Modelle, die sich in eine aerodynamische und druckresistente Form transformieren können. Aber das vielleicht auch etwas zu verrückt...
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #242 am: 7.01.2011 | 20:05 »
Ja ne, für atmosphärischen Flug sind die absolut nicht gedacht.

Man kann ein Schiff evtl. für eine gewisse Zeitspanne "tarnen", wie schon DK andeutet, indem man alles abschaltet was irgendwie geht, das Habitat isoliert, und die entstehende Abwärme in Heatsinks leitet. Das geht aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt, und man kann nur mit kaltem Gas manövrieren. Antrieb ist so überhaupt nicht drin.

"Stealth", wenn man es so nennen will, könnte es eher in der anderen Richtung geben: man macht sich gar keine Mühe, sich zu verstecken, aber gibt sich als harmloser Frachter aus. Gerade in zivilisierten Systemen wird es einen ziemlichen Traffic geben, da kann sich so ein Wolf im Schafspelz leicht unter die Herde mischen.
Was aber wiederum bedingt, dass die Signaturparameter des Schiffs, also Antriebsleistung, Masse, Beschleunigung etc. sich auch im entsprechenden Rahmen aufhalten.

Decoys, wie schonmal erwähnt, bringen nicht viel: man kann ja die o.g. Parameter erkennen. Ein Täuschkörper, der die gleiche Masse und Antriebsleistung wie ein echtes Raumschiff hat, kostet auch etwa genausoviel wie ein Raumschiff. Kann man sich also sparen.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #243 am: 7.01.2011 | 21:20 »
Ja ne, für atmosphärischen Flug sind die absolut nicht gedacht.

Man kann ein Schiff evtl. für eine gewisse Zeitspanne "tarnen", wie schon DK andeutet, indem man alles abschaltet was irgendwie geht, das Habitat isoliert, und die entstehende Abwärme in Heatsinks leitet. Das geht aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt, und man kann nur mit kaltem Gas manövrieren. Antrieb ist so überhaupt nicht drin.

"Stealth", wenn man es so nennen will, könnte es eher in der anderen Richtung geben: man macht sich gar keine Mühe, sich zu verstecken, aber gibt sich als harmloser Frachter aus. Gerade in zivilisierten Systemen wird es einen ziemlichen Traffic geben, da kann sich so ein Wolf im Schafspelz leicht unter die Herde mischen.
Was aber wiederum bedingt, dass die Signaturparameter des Schiffs, also Antriebsleistung, Masse, Beschleunigung etc. sich auch im entsprechenden Rahmen aufhalten.


Ich sag´s ja... Q-Schiffe. Dann ist halt, was wie ein Frachtmodul aussieht, eine mit Plastikplatten oder so (Sperrholz ist vielleicht etwas albern...) getarnte Coilgun.

Massediskrepanz lässt sich dadurch beseitigen, dass man genug sehr dichten (und damit sehr kompakten) Ballast mitführt, um massemäßig als beladener Frachter durchzugehen. Wenn die Tarnung fällt (oder auffliegt), kann man den Ballast notfalls abwerfen, um die Beschleunigung zu erhöhen.
Zur Antriebsleistung... man baut eben dasselbe Antriebsmodell ein wie die Frachterklasse, die man nachahmen will - wenn man nicht sowieso einen echten Frachter umbaut. (Da dürfte früher oder später sowieso einige Standardisierung im Schiffsbau geben, schon um in den Kolonien Nachschub und Lagerhaltung von Ersatzteilen zu erleichtern)
Und gleiche Antriebsleistung geteilt durch gleiche Masse ergibt gleiche Beschleunigung, falls ich meine Physik richtig im Kopf habe.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #244 am: 7.01.2011 | 23:00 »
Da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Die Piraten müssten z.B. damit rechnen, dass der Frachter in letzter Sekunde nochmal den Antrieb anwirft und das sich annähernde Piratenschiff in einem 100GW-Antriebsstrahl röstet. Zum Vergleich, die Bordwaffen dürften sich maximal im Bereich von 100MW aufhalten. Wenn die Piraten aber dem Frachter den Antrieb zerschießen, hat dessen Crew aber überhaupt keinen Anreiz mehr, sich zu ergeben, und kann genausogut bis zum Tod kämpfen, was wieder für den Piraten riskant ist. Ist also alles recht komplex.
[...]
So nachdem wir euren Antrieb zerstört haben jetzt das Angebot, wir setzen euch auf einem bewohnbaren System aus und teilen dem Konsulat eurer Heimatnation mit wo ihr euch befindet ... wenn ihr uns XYZ aushändigt.

ODER

Hat so ein Schiff, denn keine Ersatzteile dabei um seinen Antrieb zu reparieren? Wäre ja scheiße wenn der durch nen gesteinsbrocken der durch die Leere des Alls treibt zerlegt wird und dann alle des Todes sind.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #245 am: 8.01.2011 | 16:26 »
Wobei es Möglich sein könnte einzelne Beobachter, deren Position man kennt zu täuschen, wenn man entsprechend vorbereitet ist.
In etablierten Systemen dürfte das nicht praktikabel sein, aber in Grenzwelten mit WildWestatmo wäre es eine Option.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #246 am: 10.01.2011 | 00:57 »
Nur mal eben kurz, werd mich erst ab morgen wieder eingehender um den Thread kümmern können:

Zitat
Massediskrepanz lässt sich dadurch beseitigen, dass man genug sehr dichten (und damit sehr kompakten) Ballast mitführt, um massemäßig als beladener Frachter durchzugehen.

Dann nimmt man doch am besten gleich extraviel Treibstoff mit -- ist zwar nicht so kompakt, aber 1 Tonne pro Kubikmeter (=Wasser) ist auch nicht ganz wenig, und man kann damit noch was nutzbringendes anfangen.

Hat so ein Schiff, denn keine Ersatzteile dabei um seinen Antrieb zu reparieren? Wäre ja scheiße wenn der durch nen gesteinsbrocken der durch die Leere des Alls treibt zerlegt wird und dann alle des Todes sind.

Nicht allzu viel. Die "verwundbaren" Teile des Antriebs, nämlich die Hitze- und Strahlungsschilde, bestehen ausgerechnet aus Wolfram oder ähnlich dichtem Zeug. Wird eines der Schilde beschädigt, kann je nach Schwere des Schadens noch mit verminderter Leistung weitergelaufen werden (es darf halt nimmer so heiss werden). Ein paar Ersatzteile sind vielleicht auch vorhanden, so wie ein Auto heutzutage ein und nur ein Ersatzrad dabei hat. Würde man jedoch mehrere Schilde komplett wegschießen, wäre erstmal Feierabend.

Dies eröffnet übrigens eine valide Kontertaktik im Falle eines Piratenangriffs: wenden zum Frontalangriff. Die Frontpartie besteht aus mehreren Schichten Kohlenstoffpanzerung und ist immer am stärksten geschützt, da sie zufällig vorkommenden Impaktoren (lies, Mikrometeoriten et al) mit bis zu ca. 400km/s standhalten muss. Man kann als Faustregel vielleicht sogar sagen, dass der Frontschutz so massiv ist wie der Antrieb. Man bietet dem Gegner also die unempfindlichste Trefferfläche und macht das empfindlichste Ziel (den Antrieb) unangreifbar.
Klappt natürlich nur im 1-on-1, wo keine Zangenbewegungen möglich sind, und ist auch da noch leidlich riskant... aber immerhin eine Möglichkeit.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #247 am: 10.01.2011 | 08:20 »
Das stellt natürlich die Frage, ob man mit nem kleinen Schiff nicht vielleicht höhere Beschleunigungswerte erzielen kann als ein durchschnittlicher Frachter seine paar Tonnen Trägheitsmasse gewendet bekommt.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #248 am: 10.01.2011 | 13:45 »
Decoys, wie schonmal erwähnt, bringen nicht viel: man kann ja die o.g. Parameter erkennen. Ein Täuschkörper, der die gleiche Masse und Antriebsleistung wie ein echtes Raumschiff hat, kostet auch etwa genausoviel wie ein Raumschiff. Kann man sich also sparen.

Das ist hauptsächlich einfach eine Frage der Entfernung und der Auswertung/Einschätzung von Ortungsergebnissen.

Wenn man nicht gerade Star-Trek-Kristallkugelsensoren besitzt, kann man auf astronomische Entfernungen nicht sicher feststellen, was für eine Masse/Dichte ein Kontakt hat. Dafür sind mehr oder weniger aufwendige Schwerefeldmessungen aus der Nähe erforderlich, durch die man Anomalien feststellen kann - sofern man weiß, wie denn die normalen Verhältnisse vor Ort sind und was daher anomal zu bewerten ist. Und dadurch, dass man auf Nähe zum Kontakt gehen und Zeit investieren muss, macht man sich womöglich bereits zum Ziel, was jeder Kommandant kalkulieren wird.

Gefälschte Radio-, Wärme- oder visuelle Kontakte sind womöglich sogar sehr effizient, weil es sich der Gegner je nach Situation einfach nicht leisten kann, einen Kontakt zu ignorieren ... oder ihn genauer zu prüfen. Man weiß beispielsweise nicht, ob ein schwaches Radarecho durch einen kleinen Täuschkörper oder durch eine kleine Lücke in der Anti-Radar-Beschichtung eines echten Schiffes entsteht. Als Jäger muss man alle Kontakte überprüfen, um das Ziel zu finden, als Gejagter muss man alle als potentielle Bedrohung annehmen; in einer symmetrischen Kampfsituation wechseln diese Rollen situativ/operativ ständig.

Sprich: Man fülle ein ausreichend großes Kampfgebiet mit vielen mobilen Kontakten, um fehlende natürliche Deckung zu kompensieren und im All eine Situation zu erzeugen, die einem Seegefecht ähnelt.

Im Konflikt ziviler Frachter mit Piraten könnte ich mir vorstellen, dass der Frachter im Grunde keine Chance hat, nicht aufgebracht zu werden, wenn seine Position erst einmal bekannt und in astronomischen Maßstab erreichbar ist. Einmal vor Ort haben Piratenschiffe einfach die besseren Beschleunigungs- und Manövrierwerte, von der Bewaffnung ganz zu schweigen. Dann dürften Frachter entweder nur gesicherte Routen (bzw. Knotenpunkte) abfliegen, oder aber grundsätzlich im Konvoi unter Bedeckung.

Noch eine Sache, die mir gerade einfällt:
Generell stelle ich mir Piraterie in diesem Setting derzeit noch schwierig vor, da sich der Background momentan nicht so darstellt, als wäre die Inbetriebnahme eines Raumschiffs so leicht zu bewerkstelligen wie die Ausrüstung eines Kapers zur See. Ab einer bestimmten Komplexität und Kostenintensität ist Piraterie einfach nicht machbar: Die Mittel, um überhaupt erst einmal ein Schiff auszurüsten und zu betreiben, erfordern das Know-How und die Infrastruktur eines größeren Staates, und das Gewerbe wäre nur rentabel, wenn jeder aufgebrachte Frachter mit dem Äquivalent von purem Gold gefüllt wäre. Raumfahrt an sich müsste schon einen gewissen Jedermann-Status haben, damit überhaupt machbare Piratenschiffe auf ausreichend dichten Frachtverkehr stoßen.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #249 am: 10.01.2011 | 14:11 »
Das stellt natürlich die Frage, ob man mit nem kleinen Schiff nicht vielleicht höhere Beschleunigungswerte erzielen kann als ein durchschnittlicher Frachter seine paar Tonnen Trägheitsmasse gewendet bekommt.

Nunja. Bessere Beschleunigung vielleicht, aber nur sehr relativ. Du kannst im Prinzip beliebig starke Beschleunigung haben, wenn du dafür delta-V opferst. Wenn du dir das so vorstellst wie in diversen Computerspielen, dass der Angreifer schneller um sein Opfer herumsaust, als dieses drehen kann -- das wird so wohl nicht funktionieren. Ohne das jetzt nachzurechnen, dürfte es wesentlich "billiger" sein (treibstoffbezogen), ein Schiff schnell zu drehen, als selbst ein kleineres Schiff seinen Vektor mehrmals komplett ändern könnte.

@Yerho:
Man kann die Masse nicht einfach so direkt messen, das stimmt schon. Aber man kann sie errechnen, jedenfalls sobald das Objekt seinen Antrieb anschaltet. Du kannst messen, wieviel Watt der Antrieb abstrahlt. Du kannst die Temperatur des Antriebstrahls erkennen und daraus Massedurchsatz und Ausströmgeschwindigkeit errechnen. Damit kennst du auch gleich den Schub. Du kannst die Beschleunigung des Schiffes messen. Und aus Schub und Beschleunigung lässt sich problemlos die Masse errechnen. Das hat NICHTS mit Kristallkugelsensoren zu tun, sondern ist alles ganz banale Technologie, wie wir sie heute schon längst haben.

In Sachen Background:
Das ist in der Tat immer noch etwas schwierig. Selbst ein gebrauchtes Schiff der vorherigen Generation und womöglich ohne Sprungantrieb dürfte immer noch, in heutigen Maßstäben gerechnet, einige Millionen kosten. Im Gegensatz zu heute reicht es nicht, ein altes MG auf ein Paddelboot zu montieren, um ins Piratengeschäft einzusteigen. Es ist schon für Zivilisten schwierig genug, die Akquise des ersten Raumschiffs überhaupt zu plausibilisieren. War ja auch schon Thema dieses Threads.
Piraten müssen sich da vielleicht aus ausgemustertem Weltraumschrott selber was zusammenbasteln, ich weiß nicht.
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