Ich bin der festen Überzeugung, dass Würfel dann besonders gut sind, wenn sie farblich mit dem Verwendungszweck übereinstimmen: für einen Paladin würfle ich mit Weiß-Schwarz oder Schwarz-Gold, aber nicht mit Schwarz-Rot. Für Elfen in Grün-Weiß oder Grün-Gold. Rogues aus D&D werden in Schwarz-Weiß oder Schwarz-Grau gewürfelt.
Wenn ein solcher Char bis in die höheren D&D-Levels überlebt und die Kampagne noch nicht beendet ist, braucht er ausserdem eigene Würfel für die verschiedenen Schadensquellen. Der Stahl des Schwertes wird in normaler Farbe gewürfelt; hinzu kommen rote (Feuer), weiße (Schock), blaue (Eis), transparente (Force), etc..
Die einzelnen Char-Würfelsets werden natürlich auch in eigenen Plastik-Kästen verwahrt; einzig die momentan aktuellen Würfel haben das Vorrecht, einen gepolsterten Stoffbeutel bewohnen zu dürfen.
Nach Möglichkeit würfle ich aus Nicht-Die-Miniaturen-umschmeissen-Gründen auf meinem Charbogen; in kritischen Situationen jedoch, wenn jeder aufpasst und weiß, wo wer steht, erzielen Würfel, die möglichst nah an der Miniatur landen, die besten Ergebnisse; außerdem muss in solchen Momenten die Spannung erhalten bleiben, also wird immer nur ein Würfel nach dem anderen aus der hohlen Hand entlassen.
Der Würfelstil ist natürlich auch dem Charakter angepasst. Der Barbar mit Zweihandhammer schmeisst die Würfel in den hohlen Händen hin und her und donnert sie auf den Tisch, während der Rogue sie in einer eleganten, halbrunden Geste sanft von der Hand gleiten lässt.
Das Spielchen, die Würfel mit der erwünschten Zahl nach oben zu legen, ist bekannt, aber für mich nur Ästhetik und Fingerübungen bei langen Passagen, in die ich nicht eingreifen kann.
Das Urteil darüber, wieviel davon eine Annäherung an Fluff und Atmosphäre, wieviel das Verlangen nach Ästhetik, und wieviel davon Aberglaube und Rituale sind, sei jedem selbst überlassen.