Sorry, hab 2 Fragen übersehen:
"Zur epischen Welt" ist ein leicht editierter und zusammengewürfelter Mix aus mehreren Kapiteln des Regelwerks. Mit Auslassungen und Anmerkungen.
Ein Beispielsabenteuer ist nicht vorgesehen. Ich überlege noch, ob ichsowas machen soll oder nicht. Es sägt mir zu sehr am "Freiheitsgedanken" des Spiels... aber du hast Recht - für Neuleser wäre es vielleicht einfacher.
Was es allerdings gibt, sind diverse Geschichten und Texte, die zu einem Abenteuer inspirieren könnten... Beispiel:
Das Tagebuch einer Adeligen
Mein Name ist Filania von Gotherum, Tochter des Fürsten Adonaic von Gotherum und dies ist meine traurige Geschichte. Eine Geschichte, die traurig begann und, wie ich glaube, traurig enden wird. Ich weiß nichts von meinem Schicksal, noch will ich es wirklich wissen, doch wundere ich mich öfters über all das Leid, welches ich erfahren musste und welches mich sicher noch heimsuchen wird. Es begann alles schon bei meiner Geburt. Ich habe keinerlei Erinnerungen an meine Mutter, denn sie starb bei meiner Geburt. Das einzige, was ich von ihr kenne, sind die Ölgemälde im Palaste meines Vaters.
Ich war das zweite Kind der Familie. Mein Bruder, der erstgeborene Sohn, Prinz Throadin von Gotherum, wurde drei Jahre vor mir geboren. Wir hatten eine ungetrübte Kindheit, denn wir verstanden uns sehr gut. Unser Leben wurde nicht allzu oft von der Gesellschaft geprägt, bis eines Tages mein Bruder das Kindesalter hinter sich hatte. Er ist damals etwas unnahbarer geworden und er hatte auch nicht mehr soviel Zeit für mich. Letztendlich flüchtete ich mich in die gesellschaftlichen Zwänge einer Prinzessin. Ich wurde sittsam, tugendhaft und lieb... zumindest äußerlich.
Nach und nach wurden wir beide erwachsen und wir interessierten uns auch für die gegenseitigen Körper. Dass wir uns dabei viel näher kamen, als eigentlich erlaubt war, blieb immer ein großes Geheimnis. Unsere Bande waren stark und wir liebten uns, wie sich zwei wahrhaft Liebende nur lieben können. Jedoch ist eine Geschwisterehe in unserer Gesellschaft vollkommen undenkbar, unmoralisch und verkommen. Wäre es jemals bekannt geworden, nun, wir wären bestimmt beide als vom Teufel Besessene verbrannt worden. Doch all das kümmerte uns nicht. Was zählte, war der Augenblick... und es waren viele Augenblicke, Augenblicke schönsten Lebens und vollkommenstem Glück.
Und irgendwann sahen wir dieses Problem auch ein. Unter Schwüren ewiger Liebe trennten wir uns, damit sich mein Bruder eine Frau suchen konnte, die er heiraten könnte. Und diese wurde auch für ihn gefunden, denn er selbst suchte nicht, wusste er doch, wo sein wahres Glück lag. Es war die Prinzessin eines Nachbarreiches, Aquilia von Batrava... die schönste des gesamten batravischen Reiches, Tochter eines stolzen Königs.
Ich trauerte nicht lange um ihn... denn für mich zählte immer nur der Augenblick und dieser Augenblick währte sowieso schon viel zu lange. Auch ich wurde letztlich einem Thronanwärter versprochen, dem Prinzen Zaramom von Ilias und Phalthis. Er war ein sehr gut erzogener Prinz (und furchtbar lausig im Bett), doch war er ein netter Kerl und ich verbrachte viele glückliche Tage mit ihm in meiner Heimat. Wie verblendet ich damals doch war, sah ich doch nicht, mit wie viel neidigem Feuer in den Augen mein Bruder uns beobachtete. Seine Frau gab ihm nicht das, was er erwartete und alsbald verließ er sie. Oh welch Wehklagen durch die Straßen von Gotherum aufstieg... und doch, vielleicht war es seine klügste Entscheidung, wenn auch die fatalste.
Der König von Batrava war gekränkt, um nicht zu sagen tief verletzt. Er fühlte sich in seiner eigenen Person angegriffen... und sein stolzer Geist nahm dies als Kriegserklärung auf. So kam es zum Krieg zwischen Gotherum und Batrava. Alle erwachsenen Männer wurden zu den Waffen gerufen und es wurde der Notstand ausgerufen. Leuchtfeuer brannten durch ganz Gotherum und die Nacht selbst schien nach Blut zu schreien. Auch mein Vater und mein Bruder zogen als Anführer in den Krieg.
Es war ein furchtbarer Krieg! In unserer Burg bekamen wir zwar nur die Nachrichten der Boten, doch waren diese bereits erschreckend genug. Die Streitmacht von Gotherum wurde nach und nach zurückgedrängt. Tausende tapfere Soldaten fielen, nur um Tausende von weinenden Frauen zurückzulassen... und um einen immer zweifelhafteren Sieg zu erringen.
Letztendlich konnten die gesammelten Streitkräfte Batravas jedoch aufgehalten werden... bei dieser letzten Schlacht fiel jedoch auch mein Vater im blutigen Kampfe. So kehrte mein Bruder alleine als strahlender Sieger heim... als Sieger über Batrava. Den ehemaligen König von Batrava und seine Tochter ließ er versklaven und schickte sie mit der nächstbesten Karawane in die Wüste von Bambado Ghada.
So kam es, dass mein Bruder Thronanwärter wurde, denn mein Vater hatte den damaligen Herzog einer gotherumeschen Provinz, meinen lieben Onkel Furmas von Trondheim, als Regenten eingesetzt, der zugleich die höfische Erziehung meines Bruders leiten sollte, bis dieser genug Erfahrung angesammelt hÄtte, so dass er das Reiche Gotherum verwalten könne.
Mein hitziger Bruder hatte sich allerdings in den Kopf gesetzt, dass er sofort regieren wollte. Es kam soweit, dass mein Bruder öffentlich den Thron für sich forderte und eine Rebellion gegen meinen Onkel startete. Aus Sicherheitsgründen wurde ich in die Burg meines Onkels gebracht und meine Tante brachte mir dort ein wenig von den höfischen Pflichten bei, denn in ihren Augen würde sie lieber mich auf dem Throne von Gotherum sitzen sehen, denn meinen hitzigen Bruder.
Die Rebellion scheiterte und mein Bruder wurde gefangen genommen. Mein Onkel berief einen öffentlichen Rat ein, um eine Rechtsprechung über meinen Bruder zu beginnen... seit fast dreihundert Jahren wurde kein solches Thing mehr berufen, doch wollte mein Onkel die Verantwortung der Rechtsprechung über den Thronfolger nicht übernehmen.
Das Thing beschuldigte meinen Bruder des Verrats und der Untreue gegenüber legitimen Herrschern. Da es sich jedoch nicht um einen Thronsturz handelte (weil er ja der legitime Thronfolger war), wurde ein mildes Urteil gesprochen.
So kam es, dass ich mich plötzlich als legitime Thronfolgerin wiedersah, denn meinem Bruder wurde dieses Recht abgesprochen. Ich werde niemals seine hasserfüllten Augen vergessen, als er mich nach der Urteilsverkündung ansah... mich und meinen Mann Zaramom.
Und nun wurde mir auch klar, was wirklich in meinem Bruder vorging. Nun erkannte ich sein wahres Wesen, seit wir uns getrennt hatten... er war eifersüchtig auf Zaramom, da er mich hatte und ich ihn liebte. Und er hasste mich dafür. Und er hasste mich aufgrund anderer Sachen, die mir erst später bekannt wUrden. Und in meiner Schwäche versuchte ich später diesen Hass zu besänftigen, indem ich großmütig war…
So kam einst der Tag, an dem ich zur Königin von Gotherum wurde... und damit nicht genug. Meine Hochzeit mit Zaramom würde mich eines Tages auch zur Königin über Ilias und Phalthis machen... und dieser Tag war nicht mehr fern. Es waren glückliche Zeiten, auch wenn mir mein Vater stets fehlte, denn er war um soviel Erfahrung reicher als ich oder mein Mann, doch lösten wir alle Probleme des Reiches mit einiger Anstrengung zur Zufriedenheit aller. Und man erbrachte uns Dankbarkeit... wir hatten ein zufriedenes und blühendes Reich.
Über die Jahre verzieh man auch meinem Bruder. So sah man auch milde darüber hinweg, dass ich die eroberten Provinzen Batravas seiner Herrschaft übergab. Ich hoffte so, dass sein Hass auf mich und meinen Mann abnehmen würde und lange Zeit schien dies auch so zu sein. Viele begrüßten auch unsere Entscheidung, dass mein Bruder über die Gebiete herrschen sollte, denn sie erinnerten sich noch daran, wie gut er an der Seite meines Vaters gekämpft hatte.
Als mein Bruder letztlich den Antrag stellte, König von Batrava werden zu dürfen um ein eigenständiges Reich leiten zu können, ahnten wir noch nichts vom heranrückenden Unheil. Ein erneut festgesetztes Thing beschloss, dass dem so zu verfahren sei... und mein Bruder wurde nun König von Batrava und Batrava wieder ein freies Land.
Es vergingen mehrere Jahre voller Zufriedenheit und Glück bei unseren Untertanen und uns selbst. Ich begann mich in meiner Freizeit in den höfischen Künsten zu üben, die für eine Frau nicht besonders üblich waren. So erlernte ich das Bogenschießen und ich lernte auch, wie man mit einem Schwert focht. Zaramom duldete mein nicht alltägliches Verhalten. Vielleicht amüsierte es ihn, wie ich das Kriegshandwerk erlernte, vielleicht fand er es auch nur interessant, eine Frau zu besitzen, die ebenfalls fechten konnte. Nun, ehrlich gesagt, ich lernte zwar schnell, allerdings könnte ich niemals mit einem einfachen Söldner mithalten... letztendlich habe ich einfach zu wenig Kriegserfahrung, um mit dem Schwert wirklich erfolgreich kämpfen zu können. Allerdings steigerten diese Übungen auch mein Selbstvertrauen und so sah ich dem drohenden Tode meines Gemahl äußerlich etwas gelassener entgegen. Zaramom litt schon länger an einer seltsamen und unheilbaren Krankheit, die sich kein Arzt des Reiches erklären konnte.
Als denn der Tag seines Todes kam, trauerte das gesamte Reich um seinen weisen König, denn er ist immer ein König des Volkes gewesen.
Ganz im Gegensatz zu meinem Bruder Throadin, der sich letztlich mit einer Zauberin eingelassen hatte. Er knechtete seine Untertanen und tyrannisierte sie, denn er war immer noch ein unzufriedener Schopf. Diese Hexe beteuerte zwar zu jeder Gelegenheit, dass sie keine wäre, allerdings ist es schon immer bekannt gewesen und von mehreren Zeugen bestätigt worden, dass sie dem Beischlaf mit Dämonen gefrönt hat.
Soweit ist es also schon mit meinem Bruder gekommen... nun gut, er wird wissen was er will - so dachte ich damals. Heute weiß ich es jedoch besser.
Eines Tages tauchte ein Gerücht im Reiche auf. Man munkelte, dass ich meinen Gemahl und König Zaramom vergiftet hätte, um die Macht des Reiches an mich zu reißen. Man sprach von mir als einer Giftmischerin, einer Hexe... rote Haare hätte ich schließlich auch und meine Mutter wäre schließlich bei meiner Geburt gestorben! Man munkelte, ich hätte Erst meinen Bruder vertrieben und nun meinen Mann in den Tod gejagt, um alleinige Herrscherin zu sein! Was sagt man dazu? Ich war bestürzt und dementierte sofort all jene schauerlichen Gerüchte! Doch man glaubte mir nicht. Es hieß, dass eine weise Seherin das Gegenteil gesehen hätte und dass ich das Blute Gotherums beschmutzt hätte.
Das Gerücht verbreitete sich wie ein Lauffeuer... und gelangte letztendlich auch in die Reiche Ilias und Phalthis... zum Vater meines verstorbenen Gatten. Und auch er sprach mit jener ominösen Seherin und nun glaubte auch er dieses Gerücht. Man verweigerte mir den Thronanspruch und wollte mich “läutern“ lassen.
Doch ich gab den Thron nicht kampflos aufgrund eines Gerüchtes auf! Ich versammelte die letzten treuen Gefolgsleute um mich herum... alte Freunde und Bekannte, auf deren Hilfe ich mich verlassen konnte. Ich versuchte zu ergründen, woher dieses seltsame Gerücht wohl stammen möge, doch erreichte ich nichts. Die Reiche Ilias, Phalthis und Batrava verbündeten sich gegen mich. Solange ich herrschen würde, würden diese drei Reiche meine Herrschaft und das Königreich Gotherum ablehnen. Sie gaben mir drei Tage Bedenkzeit, um mir meinen Rücktritt zu überlegen, ansonsten würden sie dem Reiche Gotherum den Krieg erklären.
Langsam ging mir ein Licht auf. Es musste diese verfluchte Zauberin gewesen sein, die meinem Bruder den Verstand und eventuell meinem Gatten das Leben geraubt hatte... ich konnte jedoch nichts beweisen. So wandte ich mich noch einmal an meine höchsten Staatsmänner und versuchte diese zu überzeugen, dass ich im Recht war, jedoch vergeblich. Die wenigsten erschienen auf meinen Ruf und die wenigen, die anwesend waren, rieten mir abzudanken. Und so dankte ich ab... wohlwissend, dass ich den Krieg damit nicht abwenden würde... denn mein Bruder hatte sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Eroberung ganz Gotherums, wenn nicht sogar noch mehr... und ich warnte meine Staatsmänner davor, doch diese hörten nicht auf mich.
Selbst die Kirche erhob nun Anspruch auf meinen Körper, um meine Seele zu retten... und ich entkam ihren Häschern nur knapp und auch nur mithilfe meiner Freunde. Anschließend floh ich als Geächtete des Reiches außer Landes und versteckte mich in feuchten Lehmhöhlen und Abfallgruben und ich versuchte das einfache Leben zu meistern. Ich danke den Göttern, dass ich gelernt hatte zu kämpfen, denn so konnte ich wenigstens meine wenigen Besitztümer verteidigen.
Bald erreichten mich auch schlimme Nachrichten, denn es gab Krieg zwischen Gotherum und der Allianz von Batrava, Ilias und Phalthis. Und es schien, als könnte nichts und niemand die vereinigten Horden aufhalten... es schien als böten die Mauern der Städte keinen Schutz... und bald hörte ich auch, dass Dämonen den Angriff unterstützten. So war es also geschehen! Mein Bruder hatte Gotherum Erobert. Doch damit nicht genug! Mein Bruder spielte die Barone, Grafen und Herzöge der Provinzen von Ilias und Phalthis gegeneinander aus und vernichtete beide Armeen mithilfe finsterer Zaubermächte. Sodann besetzte er auch die Reiche Ilias und Phalthis und gründete das Großreich von Akanthas... einem mystischen Reiche der Legenden gewidmet, welches selbigen Namen trug und ein strahlendes Reich bezeichnet, dessen Weltherrschaft über zehntausend Jahre währte. Hatte er den absonderlichen Plan, dieses Reich Wirklichkeit werden zu lassen? War er größenwahnsinnig geworden?
So wurde mein Bruder König von Akanthas und seine Frau, die elende Zauberin “Valmiria de magnatum benetidia Adonai“ wurde Königin.
Ich versteckte mich in einem grenznahen Dorf eines Nachbarreiches, um möglichst viel über die Aktivitäten meines Bruders herauszufinden. Und das geschah schneller als erwartet! Die Armeen von Akanthas drangen nachts in jenes Dorf und machten es dem Erdboden gleich. Alle Bewohner, darunter auch ich, wurden gefangen genommen und auf ein Sklavenschiff gebracht. Den Göttern sei Dank, dass man mich nicht erkannte, denn mein Bruder hatte bekannt gegeben, dass man mich lebendig fangen soll und der Kirche zur Läuterung übergeben soll.
Man brachte uns auf eine Insel und Segelte davon. Es war eine karge und öde Insel und es gab, bei den Göttern, nicht viel zu essen. Ich machte mich schnell aus dem Staube, denn es könnte letztendlich geschehen, dass man wiederum mir die Schuld geben würde und so landete ich nach mehreren Tagen der Entbehrung in einem relativ grünen Tal. Ein einsamer Mann lebte dort und ich erzählte ihm meine Geschichte.
Er sagte zu mir, dass er das zweite Gesicht besäße und auch kleinere magische Fähigkeiten besitzen würde, und so könnte er mir vielleicht helfen. Ich dachte in jener Zeit nur an meinen Vater und seinen vertrauten Trost. Er erklärte mir, dass er eventuell mit dem Geiste meines Vaters kommunizieren könnte. Frevel! Doch was blieb mir anderes übrig? Und so hielt er mit mir das merkwürdigste Ritual ab, welches ich je erlebt hatte. Und alsbald formte sich eine Gestalt aus dem Rauche des heiligen Ritualholzes und das liebevolle Gesicht meines Vaters starrte mich an.
Ich traute meinen Augen kaum und doch... ich erinnere mich noch zu gut an seine Worte...: “Lanatira Filania! Oh warum störst Du meine so unheilvolle Ruhe?“ - Eindeutig mein Vater… niemand außer meinem Bruder und ihm kannte meinen Spitznamen Lanatira! Oder war es eine Falle meines Bruders?
“Vater!“, erwiderte ich, “großes Unheil ist geschehen! Ich musste Dich sprechen, denn ich benötige Deinen weisen Rat!“ … Und ich erzählte ihm meine Geschichte… diese Geschichte.
Traurigkeit spiegelte sich in seinen Augen wieder... und dann sprach er Worte, die ich nie vergessen werde.
“Filania, meine kleine und starke Tochter! Nicht der Krieg nahm mir mein Leben. Dein Bruder Throadin erstach mich in einem Moment, da ich vollkommen hilflos unter meinem Pferde lag. Er erstrebte schon früh die Macht des Thrones!“
Mein Bruder! Mein eigener Bruder erstach den Mann, den ich mehr geliebt hatte, als irgendjemanden sonst.
“Vater!“, so sprach ich... und ich bin mir heute der Ungeheuerlichkeit dieser Worte erst bewusst... “ich schwöre bei allen Göttern, Dämonen und meinem Blute, dass ich nicht eher ruhen werde, bis Dein Tod gerächt ist!“
Bestürzt sah mich mein Vater an. “Was Du soeben gesagt hast, wird Wirklichkeit werden. Die Räder des Schicksals haben begonnen sich zu drehen. Ich sehe ein feingewobenes Netz jenes Schicksals und ich bedaure Dein kommendes Geschick. Doch heiße ich Deinen Schwur willkommen und werde Dich unterstützen, soweit ich es vermag. Schreib Deine Geschichte nieder und gib sie dem Seher. Er soll sie an den Ort bringen, der einst heilig war und sie dort in den sakralen Raum bringen. Ich werde sie bewachen und nur denjenigen Zutritt gewähren, die Dir und Deiner Mission wirklich helfen wollen, auf dass ich eines Tages Ruhe finden werde.“
Ich werde nun versuchen aufs Festland zurückzukehren. Der Seher hat ein Boot in einer Bucht versteckt. Vielleicht finde ich auch ein paar Helfer bei den Gefangenen, denn diese müssten letztendlich auch etwas gegen Throadin von Akanthas haben. Und Du, der Du nun diese Rollen gelesen hast... bitte hilf auch Du mir, auf dass ich in meinem Geschick und mein Vater endlich Ruhe finden können.
Dazu muss mein Bruder, Throadin von Akanthas, sterben. Er muss mit der Waffe getötet werden, mit der auch mein Vater durch die Hand Throadins starb. Die Waffe wurde bisher immer im Waffenmuseum von Burg Hohenfels in Trondheim aufbewahrt, da sie ein Heldenstück im Kriege gegen Batrava war. Ob sie da noch hängt ist zweifelhaft, doch ist sie unverkennbar, denn die trägt in den Runen des alten Volkes den Namen meines Bruders auf der Klinge — Τθροαδιν — und hat einen saphirblauen Edelstein als Knauf.
Eventuell könnten der ehemalige König von Batrava und seine Tochter, Aquilia v. Batrava, helfen, doch sind sie als Sklaven in der Wüste verschollen. Dies wird wohl mein erstes Ziel sein, welches ich verfolgen werde.
Besondere Vorsicht ist vor der Zauberin Valmiria geboten! Sie beherrscht die dunklen Künste gut und sie wird wohl oft an der Seite meines Bruders anzutreffen sein.
Es gibt sicherlich viele Völker, die sich gegen Throadin auflehnen. Diese müssen wir vereinen, um die drohende Eroberung aller Reiche durch Akanthas’ Armeen aufzuhalten. Sucht meinen Onkel Furmas von Trondheim. Er wird euch Glauben schenken und er wird euch helfen.
Möge der Tag kommen, an dem ich frohlocken kann! Danke.
Filania von Gotherum