"Wenn kein Talentpunkt zum Ausgleich der Würfel benötigt wurde, werden die Differenzen zwischen Wurf und Vergleichswert den Talentpunkten noch hinzugefügt" waren mW nie offiziell, aber trotzdem in der Praxis zu beobachten.
Und was hat das jetzt für Auswirkungen?
Ich will über den Abgrund springen und der SL verlangt von mir eine erschwerte AThletik-Probe. Ob ichs ie nun mit TaP* 0 oder mit TaP* 15 geschafft habe, ist doch egal. In beiden Fällen bin ich auf dera nderen Seite angelangt.
Und ob ich sie nun leicht verkackt oder haushoch verkackt habe, ist ebenfalls egal. In beiden Fällen bin ich auf die Meistergnade angewiesen.
Oder ich will über die Mauer klettern. Was spielt es für eine Rolle, ob ich superduper toll über die Mauer klettere, oder ob ich es gerade so schaffe, über die Mauer zu klettern?
Oder ob ich es gerade so nicht schaffe, über die Mauer zu klettern oder ob ich die Mauerkletterei nicht bestanden habe.
Oder nehmen wir vergleichende Proben: Ich schleiche und die Wache will mich entdecken.
Da ist es egal, ob mich die Wache gerade so entdeckt oder ob sie mich locker entdeckt.
Und es ist auch egal, ob mich die Wache gerade so nicht entdeckt, oder ob ich mich locker verstecken kann. Auch hier ist nur wichtig, ob sie mich letztendlich entdeckt oder nicht.
Regeln wie "Wenn kein Talentpunkt zum Ausgleich der Würfel benötigt wurde, werden die Differenzen zwischen Wurf und Vergleichswert den Talentpunkten noch hinzugefügt"
Ja toll. Und was hat einem das gebracht? Dann bin ich eben mit TaP* 30 über den Abgrund gesprungen.
Das hilft mir trotzdem nicht weiter. Letztendlich ist es nur wichtig, ob ich es geschafft habe, über den Abgrund zu springen oder nicht. (Oder wo ist der große vorteil, dass ich 30 TaP* übrig behalten habe?)
Nebenbei: Wie würde eigentlich ein Mathematiker formulieren: "Bei einem Wurf mit 3 sechsseitigen Würfeln kann ich davon ausgehen, daß die meisten Würfe Ergebnisse bringen, die nicht sehr weit vom Mittelwert abweichen, während bei 3 W20 auch die vom Mittelwert zahlenmäßig weit entfernten Ergebnisse wahrscheinlich mit gleicher Häufigkeit auftreten."?
1) Du meinst 1 W20, oder?
2) Das ist durchaus die Varianz. Hier kann man durchaus sagen, dass die Varianz bei 3W6 kleiner ist als bei 1W20.
Dann kommt noch Würfelpsychologie hinzu, z.B. die erwähnte Neigung bei Unterwürfelsystemen unmodifizierte Proben als Standard anzunehmen, was dann meist in der binären Interpretation des Wurfes resultiert.
Es stimmt, dass es die psychologische Sache gibt, bei Unterwürfelsystemen unmodifizierte Proben zu nehmen.
Das hat aber nichts mit Gleichverteilung zu tun und das hat auch nichts mit einer binären Interpretation zu tun. (Ob ich eine Probe nun erschwere oder nicht ist irrelevant für die Frage, ob ich binär interpretiere oder nicht.)
@ alle, die bei den Fehlern bei D&D als Fehlerursache die Gleichverteilung brandmarken.
Mal als Gegenbeispiel wie man es trotz Gleichverteilung besser lösen kann als bei D&D: (Ich glaube, es war ArsMagica, wo ich es kennengelernt habe, bin mir aber nicht mehr sicher.)
Der Talentwert eines Anfängerchars liegt zwischen -3 und +5. (Ein hochstufiger Char kann durchaus einige wenige Talente auf über +10 haben.)
Geprobt wird auf 1W10+Talentwert. (Bei 10 darf hochgewürfelt werden.)
Dabei gilt:
leichte Tätigkeit: Mindestwurf 3
durchschnittliche Tätigkeit: Mindestwurf 6
herausfordernde Tätigkeit: Mindestwurf 9
schwere Tätigkeit: Mindestwurf 12
extrem schwere Tätigkeit: Mindestwurf 15
fast unmöglich: Mindestwurf 18
Und jeweils 3 Punkte über den Mindestwurf erhöhen die Qualität des Erfolges, falls es auf die Qualität ankommt.
Dieses Regelsystem benutzt Gleichverteilung und ich habe damit gute Erfahrung gemacht. (Wesentlich bessere Erfahrung als mit der Gleichverteilung von D&D.)