Autor Thema: Mit der Bedrohung eingeschlossen?  (Gelesen 3235 mal)

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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« am: 28.05.2008 | 10:04 »
Die SCs befinden sich in einer Unterwasserstation und der Kiemenmensch ( ;) ) macht Jagd auf sie.
Die SCs sind auf einer Raumstation, ein gefährliches Alien hat sich eingeschlichen und jagt sie durch die Luftschächte.
Die SCs können das verfluchte Schloss nicht verlassen, ehe sie nicht das Familiengeheimnis des Butlers gelöst haben, werden aber von dem bösen Vampirprinzen verfolgt.

Und so weiter, und so weiter...

Enger Raum, keine (offensichtliche) Möglichkeit, der Räumlichkeit zu entfliehen (bevor nicht XY getan ist) und eine Bedrohung, die (üblicherweise) agiler, schneller und stärker als die Spielercharaktere ist...
Wie macht und - wichtiger! - hält man das spannend?
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Offline Blizzard

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #1 am: 28.05.2008 | 10:11 »
Wie macht und - wichtiger! - hält man das spannend?
Ein System benutzen, das diese Horrorkonstellation perfekt einfängt, verkörpert und wiedergibt: Dread. Alles andere ergibt sich quasi wie von selbst. ;)
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #2 am: 28.05.2008 | 10:26 »
Ganz wichtig... Wenn die Bedrohung der Gruppe derart ueberlegen ist, dass sie nur durch die Loesung des Abenteuers in die Lage versetzt werden die Bedrohung besiegen zu koennen (weil sie DIE Waffe finden mit der sie die Bedrohung erledigen koennen) dann sollte "die Bedrohung" ein anderes (fuer sie wichtigeres) Ziel haben als sich um Leute zu kuemmern die sie eh' nicht besiegen koennen.

Evtl. (je nachdem wie schnell man beim System wieder auf die Beine kommt und auf wie viel Zeit so ein Abenteuer ausgelegt ist) einfach mal jeden in der Gruppe schwerst versetzen aber nicht umbringen, damit weiss "die Bedrohung" dann schonmal was die Leute koennen und wie viel sie aushalten.
Evtl. hat "die Bedrohung" ja auch eine triftigen Grund die Gruppe am Leben zu lassen (z.B. weil in einer Raumbasis die Selbstzerstoerung aktiviert wird sobald kein Mensch mehr an Bord ist um zu verhindern dass die Basis in Feindeshand geraet o.ae.)

Kritisch sind nur Gruppen denen die Chancen egal sind und/oder die kein Problem damit haben sich selbst zu opfern wenn dabei auch die Bedrohung eliminiert wird. Das loest zwar die Bedrohung, aber "beendet" damit auch das Abenteuer ohne es zu loesen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #3 am: 28.05.2008 | 11:33 »
Einfach einen Plan der Station ausbreiten, die Spieler machen lassen und das Monster so clever und tatkisch spielen, wie man kann. Und dazu ein tödliches Kampfsystem. Spannung kommt dann von alleine.
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Offline Arkam

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #4 am: 28.05.2008 | 11:34 »
Hallo zusammen,

wenn man ein solches Szenario nicht geplant als Oneshoot spielt kann es schnell zu einem Spiel Spielleiter gegen Spieler ausarten.
Denn aus Sicht der Spieler gibt es meistens nichts zu gewinnen und alles zu verlieren.
Der Spielleiter wiederum bekommt schnell das Gefühl das die Spieler sein Szenario zerstören wollen.

Also sollten die Spieler motiviert sein bei diesem Szenario mitzuspielen. Erst dann kann man auf die Charakterebene umschalten und die Charaktere miteinem Schatz, speziellem Wissen oder einer kreischenden Blondine motivieren.
Die in vielen Filmen so beliebte Motivation "Wenn wir es nicht schaffen wird das Dorf / die Stadt / die Welt zerstört." Szenario klappt selten. Denn die Spieler wissen das der Spielleiter den bespielten Hintergrund zu radikal nicht ändern wird.

Bei der Planung sollte man darauf achten das das Szenario logisch bleibt und keine Spezialregeln erfordert. Eine Raumstation ohne Rettungskapseln benötigt eine Erklärung. Ein Monster das immun gegen Kugeln sein muß damit die Charaktere es nicht niederschießen zeigt eventuell an das das Szenario für dieses System nicht geeignet ist.

Das Problem eines solchen Szenarios ist das die Charaktere auf die Handlungen des Monsters warten und das Monster erst im vorgesehenen Endkampf das tut was die Helden wollen. Dieses Schema würde ich aufbrechen um das Szenario spannend zu gestalten. Die Charaktere erkennen früh worauf die Bedrohung reagiert. So können sie planmäßig mit der Bedrohung umgehen und auch mit ihr experimentieren um ihre Schwachstelle heraus zu bekommen.

Zeitbeschränkungen würde ich nicht einführen. Da bekommen die Spieler zu schnell den Eindruck unter Druck zu geraten. Das führt zu einer Verweigerungshaltung die das Szenario leicht sprengen kann.

Gruß Jochen
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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #5 am: 28.05.2008 | 11:43 »
Danke schonmal für die bisherigen Antworten!
Aber ruhig noch weiter damit!  ;)

Ich ergänze besser mal...
Enger Raum, keine (offensichtliche) Möglichkeit, der Räumlichkeit zu entfliehen (bevor nicht XY getan ist) und eine Bedrohung, die (üblicherweise) agiler, schneller und stärker als die Spielercharaktere ist...
Es handelt sich "nur" um einen OneShot und die Bedrohung hat tatsächlich die (Haupt-)Motivation, die SCs umzubringen. (Motivation der SL ist aber erstmal, eine gewisse Zeit Spannung zu halten. Erst nach einer gewissen Zeit werden Tode unter den SCs auch gerne in Kauf genommen.)

Und nun nochmal die Frage:
Wie macht und - wichtiger! - hält man das spannend?
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Preacher

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #6 am: 28.05.2008 | 11:51 »
Wie [...] hält man das spannend?
1.) Das Gefühl der Bedrohung langsam aufbauen und steigern. Gleich in die Vollen ist cool, aber ich sehe nicht, wie man das halten will.
2.) Den Spielern/SC niemals das Gefühl von Machtlosigkeit vermitteln. Wenn sie das Gefühl haben, daß das Monster allwissend, allsehend und unbesiegbar ist, dann stellt sich Fatalismus ein. Sie sollten also immer das Gefühl haben, daß sie mit der richtigen Taktik gewinnen/davonkommen können.

Als Konsequenz daraus: Wenn die Spieler mit einer hervorragenden Idee ums Eck kommen, die Du nicht berücksichtigt hattest, die bei der gegebenen Situation aber wirken würde (muss man dnn abwägen), dann sollte sie auch auf jeden Fall Erfolg haben. Wenn sie zum Beispiel das Monster in die Turbinenkammer locken, dann lass es nicht überleben, weil Du ein Finale in der Luftschleuse geplant hast.

oliof

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #7 am: 28.05.2008 | 11:55 »
Hallo zusammen,

wenn man ein solches Szenario nicht geplant als Oneshoot spielt kann es schnell zu einem Spiel Spielleiter gegen Spieler ausarten.
Denn aus Sicht der Spieler gibt es meistens nichts zu gewinnen und alles zu verlieren.
Der Spielleiter wiederum bekommt schnell das Gefühl das die Spieler sein Szenario zerstören wollen.

Dazu fällt mir nur ein: Hä?! Es handelt sich um ein klassisches Klaustrophobie-plus-Monster-Szenario, wie sie häufig genug auch in anderen Medien vorkommen. Ja – die funktionieren anders. Aber ich habe schon mehrere Beispiele erlebt, wie sowas auch ausserhalb einer oneshot-Umgebung funktioniert, ohne dass die von Dir aufgezeigten "Mängel" auftreten: Natürlich geht es darum, dass die Charaktere nichts zu gewinnen und alles zu verlieren haben, und dass die Bedrohung zerstört werden muß. Wer das auf sich bezieht, sei es nun als Spielleiter oder als Spieler, hat auch in jeder Menge anderer Situationen ein Problem …

Zitat
Also sollten die Spieler motiviert sein bei diesem Szenario mitzuspielen. Erst dann kann man auf die Charakterebene umschalten und die Charaktere miteinem Schatz, speziellem Wissen oder einer kreischenden Blondine motivieren.
Die in vielen Filmen so beliebte Motivation "Wenn wir es nicht schaffen wird das Dorf / die Stadt / die Welt zerstört." Szenario klappt selten. Denn die Spieler wissen das der Spielleiter den bespielten Hintergrund zu radikal nicht ändern wird.

Deine Spieler sind nicht meine Spieler und Dein Spielleiter ist nicht meine Spielleiter. Wenn ich so ein Szenario anbiete, dann in vollem Bewußtsein, dass etwas schiefgehen kann.

Zitat
Bei der Planung sollte man darauf achten das das Szenario logisch bleibt und keine Spezialregeln erfordert. Eine Raumstation ohne Rettungskapseln benötigt eine Erklärung. Ein Monster das immun gegen Kugeln sein muß damit die Charaktere es nicht niederschießen zeigt eventuell an das das Szenario für dieses System nicht geeignet ist.

Eine Raumstation ohne Rettungskapseln … so wie die ISS?  Und Monstren, die immun gegen die Standardausrüstung der Charaktere sind – da gibt es super Anknüpfungspunkte, falls die Charaktere das Szenario überleben.

Zitat
Das Problem eines solchen Szenarios ist das die Charaktere auf die Handlungen des Monsters warten und das Monster erst im vorgesehenen Endkampf das tut was die Helden wollen. Dieses Schema würde ich aufbrechen um das Szenario spannend zu gestalten. Die Charaktere erkennen früh worauf die Bedrohung reagiert. So können sie planmäßig mit der Bedrohung umgehen und auch mit ihr experimentieren um ihre Schwachstelle heraus zu bekommen.

Bitte? Wieso warten die Charaktere auf die Handlungen des Monsters? Und wieso tut das Monster erst im vorgesehenen Endkampf, was die Helden(!) wollen? Das Monster ist aus einem Grund, und handelt diesem Grund entsprechend. Und daraus ergibt sich die Dynamik, nicht aus einer vorweggenommenen Orchestrierung der Handlungsabläufe, wie Du sie hier annimmst.

Zitat
Zeitbeschränkungen würde ich nicht einführen. Da bekommen die Spieler zu schnell den Eindruck unter Druck zu geraten. Das führt zu einer Verweigerungshaltung die das Szenario leicht sprengen kann.

Gruß Jochen

Zeitbeschränkungen ergeben sich in einem "geschlossenen Szenario" in der Regel automatisch: Auf der Raumstation geht die Luft aus, Das Gefängnis wird gesprengt, wenn die Gruppe das Problem nicht in 1 Woche löst, wird das Militär den Planeten todeslasern, was weiss ich.

Interne Konsistenz und eine detaillierte Umgebung sind alles, was eine typische Gruppe braucht, um so ein Szenario zu überstehen. "Der" Spielleiter muß noch nichtmal eine Lösung im Kopf haben.
« Letzte Änderung: 28.05.2008 | 13:25 von oliof »

Offline Uebelator

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #8 am: 28.05.2008 | 12:03 »
Wie hält man das spannend? Hmmm... Also zum einen würde ich sagen: Gib den Spielern immer was zu tun. Rumsitzen und darauf zu warten, dass das Monster kommt und man wegrennt ist doof. Lass z.B. den Strom ausfallen und die Spieler müssen im dunkeln runter in den Wartungsbereich, um den Notstrom zu aktivieren. Lass die Spieler die Waffenkammer suchen, usw... Dann würde ich NSCs einbauen, die mal sterben können. Diese NSCs sollten aber durchaus hilfreich für die Lösung sein. (Der Techniker, der den Türmechanismus in die Freiheit überbrücken kann, der Forscher, der weiss, wie man die Monster töten kann. Etc.)

Zum anderen würde ich versuchen, die Situation immer mal wieder zu drehen. Wenn die Spieler also die Türen zugeschweisst haben, und sich sicher glauben, lass sie die Lüftunbgsschächte entdecken und feststellen, dass sie sich gerade eher selbst eingesperrt haben. (Wird nicht passieren, weil wir alle "Aliens" zu oft geguckt haben, aber so in der Art...) Schlimmstenfalls bau irgendeine Art Countdown ein. Die Luft entweicht aus dem Raumschiff/der Unterwasserstation; Das Raumschiff landet auf der Erde und lässt das Monster auf die Bevölkerung los; Der Warpkern droht zu überlasten etc...

Kann auch nicht schaden, wenn die Charaktere so angelegt sind, dass viel Konflikt untereinander entstehen kann. (Hängt aber auch immer stark von den Spielern ab.) Da könnte zum Beispiel der Wissenschaftler in der Gruppe sein, der das Monster gezüchtet hat, oder der Konzernmann, der das Vieh eigentlich gern fangen und für seine Zwecke nutzbar machen will. Oder der durchgeknallte, todessehnsüchtige Marine, der das ganze Schiff in die Luft sprengen will, weil er keinen anderen Ausweg sieht.

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #9 am: 28.05.2008 | 12:16 »
Eskalationsmethoden:
- Gib ein Zeitlimit
- zwing sie zur Handlung - wenn sie nichts machen, wird es schlimmer
- Steiger die Bedrohung - das Monster wächst, vermehrt sich, etc.
- erzeuge interne Konflikte (der Konzerne will das Monster vermarkten, der Kämpfer töten und die Biologin erforschen)
- mach klar, dass ein Scheitern Konsequenzen hat - Mißerfolg bedeutet tot.
- Gib eine widerliche Lösung an (eine Atombombe löst das Problem, verseucht aber die Umwelt)
- schalte nach und nach die Optionen aus.
- verschlechtere die Lage mit der Zeit (Strom, Wasser, Wärme, Strahlung, Nahrung, etc.)
- Es muss Opfer geben - sonst nimmt keiner die Bedrohung ernst.
- Keine Profis als SC (Trucker und Kioskbesitzer, aber keine Marines)
- gestalte das Monster pervers (so dass sie nicht nur sterben wollen, sondern keinesfalls auf diese Art und Weise)
- Statte das Monster mit Immunitäten aus (nichts scheint zu helfen)

Ansonsten helfen viele der oben genannten Optionen.
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Preacher

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #10 am: 28.05.2008 | 12:24 »
Es handelt sich um ein klassisches Closed-Room-Szenario
[OT]
Ein "Closed-Room-Szenario" ist im eigentlichen Sinne aber ein Element aus dem Krimi.
Zum Beispiel ist jemand ermordet worden, alleine in einem Raum, der einzige Zugang von innen verschlossen.
Details:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verschlossener_Raum oder http://en.wikipedia.org/wiki/Locked_room_mystery

Ich weiß, daß der Begriff für die im Eingangspost beschriebene Art von Szenario oft verwendet wird - hab ich selbst auch schon gemacht. Wollte nur mal klugscheißen ;)
[/OT]
« Letzte Änderung: 28.05.2008 | 12:27 von Hendrik »

Offline Blizzard

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #11 am: 28.05.2008 | 12:24 »
Du könntest zur Einstimmung/Vorbereitung auch noch Betrayal at House on the Hill spielen, oder aber dir Das Ding aus einer anderen Welt entweder ansehen oder mal durchspielen (auf dem PC).
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Online Dash Bannon

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #12 am: 28.05.2008 | 12:26 »
lass das Monster weg :D

nein ernsthaft, da ist ein Monster, aber die Spieler bekommen es nie zu Gesicht (sie hören es, hören vielleicht auch die Schmerzensschreie irgendwelcher NPCs, finden Leichen, Klauenspuren, Schleimspuren, aufgebrochene Schotts, leere Patronenhülsen/Explosionsspuren). Sprich: sie sehen wir gefährlich das Ding ist, aber sie sehen das Ding nicht. Das greift sie auch nie direkt an, ist ihnen höchstens mal auf der Fährte (und frisst dann halt doch nen NPC).

Konzentrier dich auf die Charaktere und die Konflikte unter diesen. Wie gehen sie mit dieser Situation um, was tun sie um zu überleben (4 Chars aber nur 2 Raumanzüge/Rettungskapseln). Gehen sich der Chars gegenseitig an die Gurgel? Funktioniert natürlich nur wenn der SL den Spielern mitteilt das es auf ihre Motivationen, auf das Innenleben ihres Charakter ankommt.

Oder, wenn es ein one-shot/ein Conabenteuer ist, lass einen der Spieler das Monster sein (dann brauch der halt auch die Gelegenheit zu "monstern, also zu tun was Monster eben so tun).

Wenn es Teil einer Kampagne ist, sollte es entweder Fluchtmöglichkeiten geben oder das Monster braucht ne Schwäche, halt die braucht es sowiso, unbesiegbare Monster sind langweilig. Dann schlägt nämlich, zumindest bei mir, die Stimmung um von "oh gott wie halten wir es nur auf" um in "naja, sterb ich halt".
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Preacher

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #13 am: 28.05.2008 | 12:27 »
Da fällt mir ein:

Ich hab sowas ähnliches übrigens schon mal geleitet. Ok, es war eine Polarstation, aber falls es Dich interessiert:
Hier gibt's ein ausführliches Diary inklusive Manöverkritik.
Hier ist ein Thread zum Brainstormen des Abenteuers.
« Letzte Änderung: 28.05.2008 | 12:29 von Hendrik »

Offline Lord Verminaard

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #14 am: 28.05.2008 | 15:41 »
Ich habe so was übrigens mal ohne Closed Room geleitet. Die Charaktere in Star Wars wurden von einem ziemlich fitten, cleveren und zu allem entschlossenen Wookie-Verbrecher gejagt, in einer Stadt. Das war auch schon (fast) das ganze Abenteuer, jedenfalls die erste Hälfte. Ich habe den Wookie einfach nur so clever gespielt wie ich konnte. Und habe meine Spieler noch nie so schwitzen sehen!
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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #15 am: 28.05.2008 | 16:00 »
Wenn ich so an die älteren Romero Zombie Filme denke, da haben sich die Menschen immer selber ihre Falle ausgesucht.
Also sie wollten sich einer offensichtlichen Gefahr entziehen (Zombies) und letztlich übernahmen dann die Menschlichen Schwächen (Gier, Geiz, Hass) die Rolle der eigentlichen Gefahr, die aber von den Menschen aufgrund ihrer Natur und der eben offensichtlichen Gefahr nicht gesehen wurde.

Solche Schwächen sollte man also in die Charaktere einbauen und ihnen irgendwas geben, das den Charakter seiner Vernunft beraubt.

Und ein weiterer Faktor ist ungewisse Hoffnung auf Rettung, damit es eben keine Selbstopferungen gibt.

Aber diesen Horror kann man natürlich nicht erzwingen, darauf kann man sich nur einlassen.
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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #16 am: 28.05.2008 | 16:12 »
Du hast natürlich einen potentiellen Konflikt, wenn einige Spieler lieber die Ängste ihrer Charaktere ausspielen wollen und andere lieber mit allem was geht das Monster bekämpfen. Das beißt sich. Was würdest du schätzen, was machen deine Spieler eher/lieber?
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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #17 am: 28.05.2008 | 16:19 »
Du hast natürlich einen potentiellen Konflikt, wenn einige Spieler lieber die Ängste ihrer Charaktere ausspielen wollen und andere lieber mit allem was geht das Monster bekämpfen. Das beißt sich. Was würdest du schätzen, was machen deine Spieler eher/lieber?

Stimmt ein wichtiger Punkt, nicht dass die sich alle sagen "Eingeschlossen? Geil! Dann kann das Vieh ja nicht weglaufen!"
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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #18 am: 28.05.2008 | 16:38 »
Ich habe ein Abenteuer geschrieben, dass GENAU das beinhaltet. Es geht um ein verlassenes Labor, dass von einem glitschigen Monster heimgesucht wird. Wichtig dabei ist die ganze Zeit:

Fear of the Unknown!

Die Spieler dürfen nicht wissen, was da in der Finsternis lauert! Gleich in die Vollen bringt dir - wie Hendrik schon richtig geschrieben hat - ein paar sehr coole Szenen, dass war es dann aber auch. Am besten löst du das so, dass du erst überhaupt nichts böses vermuten lässt, sondern nur seltsames. Bei mir war es (neben dem Unterwasserlabor) ein altes Bürogebäude vor einem See (in dem das Labor lag ;) ). Ich habe am Anfang des Abenteuers betont, dass es gefährlich werden würde. Der Auftraggeber hat mehrfach unterstrichen, dass das Gebäude stark bewacht werden dürfte. Das erste was den SCs aufgefallen ist, ist das das komplette Gebäude scheinbar menschenleer ist. Alles ist schmutzig und kaputt.
Später kommen dann erste Anzeichen des Monsters. Bei mir waren es aufgeschreckte Vögel im entfernten Waldgebiet und die sich aufstellenden Nackenhaare eines SCs. Dann immer weiter darauf hinarbeiten, dass die SCs so langsam kapieren, dass hier was absolut nicht richtig ist. Immer mehr steigern: Kratzlaute. Eine tote Katze mit aufgerissenem Rumpf, Seiten eines Tagebuchs in der von seltsamen Machenschaften die Rede ist...später gehst du in die Vollen. Kratzspuren in Meterdicken Stahlwänden, haufenweise verstümmelte Leichen und GANZ ZUM SCHLUSS: Das Monster.

Das hat bei meinem Abenteuer wunderbar funktioniert. Die Atmosphäre war stundenlang so dicht, wie schon lang nicht mehr. Wenn du möchtest, kann ich dir mein Manuskript mal zukommen lassen.

Offline Maarzan

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #19 am: 28.05.2008 | 18:47 »


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Wenn XY bekannt ist, oder zumindest als Erreichbar zu erwarten ist, dann kommt die Spannung aus der unsicheren Erwartung (Hoffnungen) bezüglich des Ergebnisses der eigenen Handlungen. Wenn es keine erkennbare Hoffnung gibt, oder keine erkennbaren Handlungsmöglichkeiten ist erst gar keine rollenspielspezifische Spannung da. Wer einfach Spannung aus dem Beobachten von 10kleinenegerlein zieht, hätte sich wohl eher einen Film angesehen... bzw. wer die Psychologie der Verzweiflung erkunden will hat andere Prioritäten als Spannung.

Daher wären die Mittel: Informationen um überhaupt sinnvoll über (alternative) Handlungen entscheiden zu können, Möglichkeiten solche Handlungen auch durchzuführen (nicht alle Ideen außer der Richtigen TM  sindvon vorneherein zum Scheitern verurteilt) und Rückkopplung aus der irgendwo schließbar sein muss, wie man dem Ziel näher kommen kann.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #20 am: 28.05.2008 | 19:43 »
@all:
Vielen, vielen Dank!
Da sind schon eine Menge Sachen mit bei, die mir mit Sicherheit helfen werden! :d

Ganz konkret wird es übrigens irgendwann mal ein KULT-OneShot werden und bei Interesse lasse ich auch gerne einen Spielbericht folgen.


@Noir:
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Plansch-Ente

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Re: Mit der Bedrohung eingeschlossen?
« Antwort #21 am: 29.05.2008 | 09:46 »
Schick mir per PN einfach deine E-Mail Adresse...ich schick es dir dann zu...habe schon nachgesehen...ist ist nicht das fertige Manuskript - das ist wohl beim letzten Crash meines Rechners verloren gegangen...Bei dem was ich noch habe fehlt das Ende und es ist noch der Ursprüngliche Anfang drin. Der Anfang barg beim Playtest einige schwierigkeiten. Ich schreibe dir gerne ein paar Notizen rein, wie ich es bei einem erneuten Spielen anders regeln würde.

mfg
Noir