Autor Thema: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen  (Gelesen 3862 mal)

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Offline Woodman

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Angeregt durch diesen thread http://tanelorn.net/index.php/topic,42043.0.html hab ich mir mal gedanken über die kompetenzen einer normalen stadwache gemacht. Ich hatte beim lesen der posts den eindruck stadwachen könnten nur völlig inkompent, lustlos oder aber locker auf dem level von helden sein. Ich finde aber sie sollten eher irgendwo dazwischen liegen, die typische stadwache(tm) sollte die alltäglichen aufgaben gut erledigen können, und auch bei einer kleineren eskalation nicht sofort total versagen. So anls eckdaten für meine typische fantasy stadtwache:

- Grundlegendes kampftraining (raufen, schwert, hellebarde, armbrust)
- Kenntnis über die anwendung der lokalen gesetze
- Jobfertigkeiten wie verhören, lügen erkennen, durchsuchen, fesseln, ortskenntnis
- Brauchbare ausrüstung (Rüstung mindestens auf dem level eines anfangschars, eher darüber, schwerter, hellebarden, armbrüste)
- Einige mittelprächtige magier, die je nach bedarf eingesetzt werden, evntl. das recht andere ansässige magier kurzzeitig zu verpflichten
- Organisation

So eine stadwache sollte die alltäglichen probleme einer fantasystadt bewältigen können, kneipenshlägereien, strassendiebe, einfuhrzölle erheben, allgemein für ordnung sorgen. Auch etwas größere dinge wie eine straßenbande zerschlagen oder ein paar orks von der stadtmauer aus erschiessen sollten nicht unlösbar sein. Bei wirklich großen sachen brauchen sie aber dennoch hilfe, eine ernsthafte belagerung der stadt, fiese schwarzmagier die sich in irgendwelchen  höhlen verstecken, organisiertes verbrechen und hofintriegen übersteigen die kompetenz der stadtwache allerdings. Wenn mehr schlagkarft von nöten ist ruft die stadtwache halt nach der armee, wenn mehr diskretion oder undercover arbeit gefragt ist, sollte es eine art geheimdienst des königs geben, der sich um so etwas kümmert. Manche solcher aufgaben lassen sich aber auch hervorragend an SCs delegieren, wenn die gerade vor ort sind.
Diese grundgerüst kann man auch einfach modifizieren, eine zwergenstadtwache hat zähere kämpfer und ersetzt schwerter und hellebarden durch ordentlich äxte, in einer besonders reichen stadt hat die stadtwache auch bessere ausrüstung, in einem eher asiatisch angehauchten setting wird auch die stadtwache ein wenig martial arts beherschen usw.

Irgendwelche ideen, anregungen, kommentare? Vielleicht auch zu anderen "Behörden", welche gab es so und was sollen/müssen die können?

Pyromancer

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #1 am: 7.07.2008 | 21:40 »
Ich denke, dass muss man differenzierter sehen.
Ich vergleiche Stadtwachen immer eher mit dem Ordnungsamt als mit der Polizei. Sie sind nämlich nicht dafür da, Verbrechen aufzuklären, sondern sollen nur die Ordnung in der Stadt aufrechterhalten. Gesetze spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle, und wer Ärger macht, der fliegt eben aus der Stadt. Organisiertes Verbrechen ist kein Problem, weil es eben "organisiert", und damit ordentlich ist. Irgendwelche Schwarzmagier, die sich in Höhlen vor der Stadt verstecken, sind das Problem anderer Leute, und wenn eine Armee die Stadt bedroht, dann sollen die Patrizier und Ratsherren eben eine eigene Armee ausheben. Da werden die Stadtwachen zwar wahrscheinlich auch dazugehören, aber nicht in Schlüsselpositionen.

Ausrüstung und Kompetenz der Stadtwachen hängt ganz klar davon ab, wie wichtig "denen da oben" Ruhe und Ordnung in der Stadt ist und wieviel Geld im Stadtsäckel vorhanden ist. Zwischen drei Mann mit Holzknüppeln und einer ganzen Garnison Hellebardenträgern in schimmernder Rüstung ist da alles drin.
Und eigene Magier halte ich für eine Stadtwache in den allermeisten Fällen für übertrieben. Zu teuer, zu selten nützlich.

Offline Falcon

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #2 am: 7.07.2008 | 21:44 »
Die Kompetenz der Stadtwache hängt völlig davon ab wie plausibel die Runde es haben will. In einer Welt oder einem Genre kann eine Stadtwache völlig inkompetent sein und es wäre trotzdem richtig, weil es eine Konvention ist, daher kann man darüber nicht diskutieren.

Es sei denn du legst den "Realismus" zu Grunde, dann wäre die Umgebung sehr wichtig (Mittelalter?) und es wird schwerer je weniger man es mit der tatsächlichen Wirklichkeit vergleichen kann (wo gibts schon Magie auf der Erde?)
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Offline Merlin Emrys

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #3 am: 7.07.2008 | 22:22 »
Solange es nicht gerade um die Stadtwache von "freien Städten" geht, dürfte der Landesherr / Gebietsherrscher eine Einflußgröße sein. "Wie der Herr, so's Gescherr" - das dürfte auch dort gelten.  Und überhaupt die Frage, wie es denn mit Recht und Gesetz so gehandhabt wird. Ein Rechtssystem wie unseres unterscheidet sich recht grundlegend von einem "Verhandlungssystem", in dem die angelegten Maßstäbe sind, "was schließlich jedem klar sein muß".

Dann würde ich innerhalb der Wache starke Unterschiede annehmen: Einerseits die, die in der Lage sind, ihre Arbeit gut zu machen, und andererseits die, die sie nur ausüben, weil sie aus irgendeinem Grund müssen. Kommen dazu Standesgrenzen, die bestimmte Hierarchieebenen "zuweisen", würde ich vermuten, daß die jeweils unter einer Standesgrenze oberste Hierarchieebene mit eher fähigen Leuten besetzt ist, weil diese eben genau so weit befördert werden können. Darunter wird sich ein wildes Mischmasch aus allen möglichen Leuten finden.


Offline Edorian

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #4 am: 7.07.2008 | 23:59 »
Ich versuche immer, einen Mittelweg zu finden. Auf der einen Seite sollte die Wache schon was draufhaben, den Helden aber nie die Show stehlen (es sei denn, die stellen sich wirklich dämlich an). Auf der anderen Seite sollen es aber auch nicht Stan und Olli sein, denen irgendwer unvorsichtigerweise Uniformen gegeben hat. Im Normalfall kommen meine bisherigen Spieler eh nicht im Traum auf die Idee, irgendwen Offizielles anzusprechen. Und sollten sie doch mal die Wache TM ansprechen, dann bin ich mir auch nicht zu schade, Hilfe zu gewähren. Nur wird der Löwenanteil bei den Helden liegen und es wird schnell so laufen: "Seht, wir haben bereits genug zu tun. Wenn ihr uns ein Problem abnehmen wollt, dann werde ich nicht böse drum sein und ihr könnt auf jeden Fall mit unserem Dank rechnen."

Ansonsten haben die Vorposter schon etliche Ideen eingebracht, also warum das ganze nochmal schreiben? ;)
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Offline Village Idiot

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #5 am: 8.07.2008 | 01:01 »
Ich denke, daß hängt sehr stark vom Setting ab und natürlich auch davon, von welcher Stadt man im Setting redet.
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Offline TerraNova

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #6 am: 8.07.2008 | 16:19 »
Ich stimme erst mal zu, daß Kompetenz und Aufgabenbereich sehr stark vom Setting abhängen werden. Allerdings sehe ich "Gesetzeskenntnis" bei allem ausser dem allerweißesten Märchenland bei der normalen Stadtwache eher nicht. Die tun was sie für "hält die öffentliche Ordnung aufrecht" halten, es sei denn sie bekommen explizit und deutlich etwas anderes gesagt.

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #7 am: 8.07.2008 | 16:23 »
Ich denke, daß hängt sehr stark vom Setting ab und natürlich auch davon, von welcher Stadt man im Setting redet.

Stimmt, es macht schon einen Unterschied, ob ich in Aventurien die Stadtbüttel anmache oder in Night City das NCPD  ;D

Aber mir scheint hier vor allem die Rede von der generischen Fantasystadtwache zu sein - da hilft nur eins : Wachen! Wachen! von Terry Pratchett lesen...
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Offline Robert

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #8 am: 8.07.2008 | 16:25 »
Ich denke mal, das man sich nicht auf die Stadtwache beschränken muss, wenn man das "Powerlevel" eines Abenteuers, oder einer Kampagne festlegen möchte.
Wenn ich mir Gedanken mache, ob die Stadtwache Anfängerhelden unter Kontrolle halten kann und ab welcher Stufe ein SC effektiv Narrenfreiheit ihnen gegenüber hat, dann setze ich auch den Ton gegenüber
- dem Adel(und deren Leibgarden)
- der/den Kirche(n)
- den "normalen" Leuten(wozu ich z.B. auch die Leibwache eines reichen Bürgers zähle)

Ich tendiere zu einem niedrigen Mittelmaß, was im speziellen Fall der Stadtwache bedeutet:
Es gibt von
Stufe 1(Ich gehe mal von Stufen aus, Vergleichsgrundlage ist D20) -> Wird gerade angelernt
über
Stufe 2-4 -> kein Grünschnabel, aber (noch) nicht fähig/erfahren genug, um Befehlsgewalt auszuüben
bis zu
Stufe 5+ -> Veteran und/oder hochrangiges Mitglied der Wache

und natürlich gibt es ortsansässige Magier und Kleriker/Geweihte, die von der Wache um Hilfe gebeten werden.
Festangestellt eher nicht, außer es handelt sich um
eine Theokratie(wieder Annahme: D20 Fantasy) -> alle Stufe 5+ Stadtwachen sind Paladine und Kleriker
eine Magokratie -> (fast)alle höheren Ränge sind mit Zauberwirkern besetzt, viele Veteranen sind Kämpfer/Magier
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #9 am: 8.07.2008 | 16:45 »
Bei mir sind Stadtwachen fast immer ernstzunehmende, prügeleierprobte, selbstsichere Haudegen, zumindest die älteren von der Nachtwache.
Das ganze Gerangel mit den Betrunkenen, die Verfolgungsjagden mit Obdachlosen Kindern/Strauchdieben... zahlen sich da aus. Ganz zu schweigen davon, dass die Stadtwache das Rückgrat der Stadtverteidgung ist und dementsprechend trainiert.

Naja, das ist nur eine Variante. Wenn es sein muss, dann ist so unfähig, wie es für die Chars am spannendsten ist.

ClemLOR

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #10 am: 27.07.2008 | 18:08 »
Servus.

Stadtwachen ...
Schwer. Wurde ja schon geschrieben.
Und seeeeehr abhängig von dem Setting.

Was ich nicht tue, ist, die Stadtwache an die Heldengruppe anzupassen. Vielmehr mache ich eine Stadtwache von verschiedenen anderen Faktoren abhängig. Bin D&D Spieler (hab' Mitte bis Ende der 90er auch vieles anderes gespielt), und werde ab jetzt daher ein stufenbasiertes Regelkonzept zugrunde legen.

1. Faktor: Region
In was für einer Region ist mit "was-für-Stadtwachen" im weiteren Sinne zu rechnen?
Freie Handelsstadt? Kriegs-/ Krisengebiet? Ländliches Hinterland? Strategische Routen und Regionen? Was für ein Herrschaftsprinzip?
Und aus was für Leuten wird die "Stadtwache" rekrutiert? Sind es die Erstgeborenen in einem Lehnswesen? Veteranen? Strafversetzte und degradierte Soldaten? Gemietete Söldner? Eine statusträchtige Anstellung?

2. Faktor: Organisation und Aufgabenbereich
Nimmt die "Stadtwache" Ordnungsfragen oder Polizeiaufgaben wahr? Handelt es sich tatsächlich sogar um eine Wache mit auch militärischen Zielen? Wie sieht das mit Rechtsprechung und -durchsetzung aus?
Gibt es möglicherweise andere Strukturen wie Miliz, Heer, Bürgerwehr? Sölnder und private Organizationen? Und in was für einem Verhältnis stehen die alle zueinander?

3. Faktor: Money talks ...
Mit was für einem Budget muss die "Stadtwache" auskommen? Bezüglich Ausrüstung, Training, Ressourcen?
Bedient sie sich weiter Dienstleister? Hat sie geheime Strukturen?

4. Faktor: Wen es interessiert ...
Wen interessiert die Stadtwache eigentlich? Geht das alles vom Herrscher aus? Macht er dies, um seine Macht zu stützen? Oder nur die einfachen Leute zu beruhigen?
Welche Rolle spielt die Wache lokalpolitisch? Und wem könnte es daran gelegen sein, Einfluss darauf zu nehmen?

Viele Fragen, die wenigsten beantworte ich bei der Vorbereitung von Spielsitzungen tatsächlich. Grundsätzlich: Je hinterwäldlerischer, desto näher an Bürgerwehr - also Bauern mit Spießen; abhängig von den Regionen und Königreichen unterschiedliche Erfahrungsgrade.
Aber: Letztens z.B. waren meine Spieler in einem regelrechten Kaff, dessen Bürgerwehr (gestandene Ex-Soldaten aus dem letzten Krieg mit im Schnitt Stufe 3-4) um Söldner erweitert wurde; die Söldner waren Krieger, Magier und Kleriker etwa auf dem Niveau meiner Spieler - also 6-7.
Anderer Fall: Früher hatten meine Spieler mal mit einer Stadtgarde einer größeren Handelsstadt zu tun, die zwar wohlhabend, aber hochgradig dekadent war. Die Stadtgarde war "verpflichtet", aber unglaublich schwach. Selbst der Captain einer Einheit war nicht selbstverständlich Stufe 3.

Fazit: Für mich steht stets im Vordergrund, wie wahrscheinlich was für ein Bild von Leuten hinter einer Wache ist, denen die Spieler möglicherweise in einem Ort oder einer Region begegnen. So wenig ich als DM diese im Detail ausbaue, so sehr halte ich mich immer an das Bild, dass auch ein namenloser Soldat einen persönlichen Hintergrund hat.
Die Regeln über NPC Berufe in den Quellbüchern für Spielleiter finde ich extrem armseelig, da diese zwar einerseits die Berufe darstellen, andererseits aber die gesamten Regel- und Charakterkonzepte aus meiner Sicht völlig unsinnig und lieblos zusammengewürfelt haben. Ich suche immer einen Weg, der es mir erlaubt, ein stimmiges Bild von der Region und den Leuten, die sie bewohnen, zu vermitteln.
Dabei behalte ich im Auge, dass in allen Königreichen die Wachen in etwa auf einem ähnlichen Niveau sein müssten. Andernfalls würde es dem einen Königreich ja auch leicht fallen, die mächtigeren Stadtwachen ins Heer zu rekrutieren, um einen Überfall- und Annektierungskrieg auf das benachbate Königreich mit den schwächeren bewaffneten Leuten zu führen.
Das letztgenannte bedeutet zwar, dass meine Spieler (mittlerweile) davon ausgehen dürfen, dass Sie stets mächtiger als Stadtwachen sind. So what? Einmal haben sie den Fehler begangen, sich zu wehren. Jetzt werden sie in einem Königreich für einen Mord gesucht ... Und sie sind auf der Flucht, weil sie wissen, dass sie sich falsch verhalten haben ... Erfahrungsstufen und Level sind eben nicht alles ... ;)

Grüße
ClemLOR

Offline Goblin

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #11 am: 27.07.2008 | 21:53 »
Nochmal D&D:
Wir spielen in einer relativ gefährlichen Welt, beesonders in abgelegeneren Gebieten sind die NSCs gerne mal Stufe 3-4, entsprechend ist die Wache o.ä. auch meistens relativ hoch. Aus Bequemlichkeitsgründen mach ich von der Stadtwache die Masse Stufe 3, wenns Ärger gibt kommen eben die Veteranen und Hauptleute ins Spiel die gerne mal Stufe 5-7 sind. Wenn die SC's _ZU_ viel Mist machen, weil sie meinen, ihnen kann keiner mehr das Wasser reichen behalte ich mir etwas vor: es gibt noch andere Helden, die sich Recht und Ordnung verpflichtet fühlen und sich dem Problem annehmen. Hab das noch nie gebraucht, das letzte Mal hat ne größere Patroullie mit Veteranen-Captain das Problem gelöst ("Meine Waffe?! Niemals, eher lass ich ihn sterben ..." -"Sicher?!? Die sind euch 3 zu eins Überlegen .. und denk mal, es gibt noch viel mehr davon ... und es gibt auch noch fiesere ..." -"Nagut, vielleciht dann doch nicht")
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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #12 am: 28.07.2008 | 12:30 »
- Grundlegendes kampftraining (raufen, schwert, hellebarde, armbrust)

Schwert und Armbrust kannst Du streichen, da Offensivwaffen. Bestenfalls haben die ein Kurzschwert für den Ernstfall dabei, aber überwiegend dürften es Langwaffen sein, mit denen man Störer zur Räson und Menschenaufläufe in Bahnen hält.

Zitat
- Kenntnis über die anwendung der lokalen gesetze

Die grobe Kenntnis der 10 Gebote hat - historisch gesehen - für Stadtwachen immer ausgereicht. Wichtig: Es gibt keine Unschuldsvermutung und keine Gleichheit vor dem Gesetz! Wer verdächtig erscheint und nicht gerade von Rang ist, wird erstmal mitgenommen und eingesperrt - um das Rechtliche kümmert sich dann ein Richter, wenn dieser irgendwann mal Zeit hat.

Zitat
- Jobfertigkeiten wie verhören, lügen erkennen, durchsuchen, fesseln, ortskenntnis

Ortskenntnis, Sprechfähigkeit und Muskeln genügen.

Zitat
Brauchbare ausrüstung (Rüstung mindestens auf dem level eines anfangschars, eher darüber, schwerter, hellebarden, armbrüste)

Eine Lederrüstung inkl. Helm und (selbst stumpfe) Stangenwaffen genügen. Viel wichtiger ist, dass man sie anhand mindestens eines uniformen Merkmals als Angehörige der Wache erkennt (Waffenrock, Schärpe etc.).

Zitat
- Einige mittelprächtige magier, die je nach bedarf eingesetzt werden, evntl. das recht andere ansässige magier kurzzeitig zu verpflichten

Wenn man bereits Magier braucht, um die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten, regiert man besser gleich mit Notstandsmaßnahmen und lässt die Armee und Milizen die Ordnungsaufgaben erledigen. ;)
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Offline Woodman

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #13 am: 28.07.2008 | 18:52 »
Schwert und Armbrust kannst Du streichen, da Offensivwaffen. Bestenfalls haben die ein Kurzschwert für den Ernstfall dabei, aber überwiegend dürften es Langwaffen sein, mit denen man Störer zur Räson und Menschenaufläufe in Bahnen hält.
Zu den aufgaben der stadwache gehört auch das bewachen der stadtore, da könnte eine schusswaffe sehr hilfreich sein, und armbrustschiessen ist einfacher als bogenschiessen. Und schwerter sind für mich relativ universell, damit kann man mehr oder weniger alles bekämpfen, und da ich bei fantasy davon ausgehe, das die wachen nicht nur einfache bürger mit mistgabeln und dreschflegeln unter kontrolle bringen müssen, halte ich schwerter durchaus für sinnvoll. Die dinger sind aber auch relativ teuer, und eine arme wache kann sich die vielleicht nicht leisten und auch eine durchschnittlich ausgestatte wache wird nicht jedes mitglied mit einem schwert ausstatten können.
Zitat
Die grobe Kenntnis der 10 Gebote hat - historisch gesehen - für Stadtwachen immer ausgereicht. Wichtig: Es gibt keine Unschuldsvermutung und keine Gleichheit vor dem Gesetz! Wer verdächtig erscheint und nicht gerade von Rang ist, wird erstmal mitgenommen und eingesperrt - um das Rechtliche kümmert sich dann ein Richter, wenn dieser irgendwann mal Zeit hat.
was für 10 Gebote, in vielen fantasy welten kennt die niemand, weil es keine christliche religion gibt, daher lokale gesetze, wie auch immer die aussehen mögen. Außer in übertriebenen bürokratien würden die normalen verhaltensregeln wohl abr sicher euf einer handelsüblichen schriftrolle platz finden und sicher nicht das ausmaß unserer heutigen gesetzbücher annehmen.
Zitat
Wenn man bereits Magier braucht, um die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten, regiert man besser gleich mit Notstandsmaßnahmen und lässt die Armee und Milizen die Ordnungsaufgaben erledigen.
Wieso nur weil die abschlußklasse der lokalen magierakademie einen über den durst getrunken hat und ein wenig randale schiebt? Wenn ein paar rekruten ne kneipe zerlegen ruft doch auch keiner eine belagerungsarmee, da schickt man nen trupp stämmiger wachen rein und gibt die hinterher zur weiteren bestrafung in der kaserne wieder ab. Genauso sollte die wache auch ein paar dahergelaufenen magiern nicht völlig hilflos gegenüberstehen.


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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #14 am: 28.07.2008 | 19:42 »
@ 10 Gebote: Ich glaube damit waren die grundlegenden Verhaltensregeln gemeint, wie sie auch außerhlab des Christentums sehr weit verbreitet sind, zB nicht morden, nicht vergewaltigen, nicht stehlen. Klar, kommt hier zwar wieder auf den Kulturkreis drauf an, aber auch in polytheistischen Gesellschaften ist Ehebruch verpönt.

@Magier: Auch stämmige Stadtwächtern sollten mit der Abschlussklasse der Magierakademie fertig werden können, wenn die betrunken ist. Das Alkohol schlauer/geistreicher macht ist mir noch nie untergekommen, und meistens kommt es doch darauf an, beim Zauberwirken.
Abgesehen davon sind (Akademie-)Magier doch (wennse nicht gerade irre und durchgeknallt sind) doch eher "vernünftige", abgehobene Leute die sich nicht mit so nem Kleinscheiß wie saufen abgeben ;-)
Und wenn was größeres ansteht wird da auch nach Verstärkung gebrüllt, oder wird bei euch ne Geiselknahme vom Dorfpolizist gelöst? Und mit dem SEK/GSG würd ich die Stadtwache nicht gleichsetzen.
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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #15 am: 28.07.2008 | 20:44 »
Zu den aufgaben der stadwache gehört auch das bewachen der stadtore, da könnte eine schusswaffe sehr hilfreich sein, und armbrustschiessen ist einfacher als bogenschiessen.

Wenn Armbrüste halbwegs verbreitet sind, dann werden "meine" Stadtwachen auch ein bis zwei Armbrüste haben. Nicht dabei, aber in der Wachstube für Notfälle. Und als "Drohwaffe" ist so eine Armbrust ziemlich praktisch.

Zitat
Und schwerter sind für mich relativ universell, damit kann man mehr oder weniger alles bekämpfen, und da ich bei fantasy davon ausgehe, das die wachen nicht nur einfache bürger mit mistgabeln und dreschflegeln unter kontrolle bringen müssen, halte ich schwerter durchaus für sinnvoll. Die dinger sind aber auch relativ teuer, und eine arme wache kann sich die vielleicht nicht leisten und auch eine durchschnittlich ausgestatte wache wird nicht jedes mitglied mit einem schwert ausstatten können.

Schwerter sind Prunkwaffen. Der Hauptmann hat vielleicht eines, aber für die normale Wache reicht Speer, Knüppel oder Hellebarde.

Zitat
was für 10 Gebote, in vielen fantasy welten kennt die niemand, weil es keine christliche religion gibt, daher lokale gesetze, wie auch immer die aussehen mögen. Außer in übertriebenen bürokratien würden die normalen verhaltensregeln wohl abr sicher euf einer handelsüblichen schriftrolle platz finden und sicher nicht das ausmaß unserer heutigen gesetzbücher annehmen.

Erlaubt ist, was schon immer erlaubt war, und verboten ist, was schon immer verboten war. Im Zweifelsfall entscheidet die Stadtwache. Außerdem sind, wenn es Ärger gibt, die Fremden schuld.

Zitat
Genauso sollte die wache auch ein paar dahergelaufenen magiern nicht völlig hilflos gegenüberstehen.

Um mit ein paar dahergelaufenen Magiern fertigzuwerden, die im Suff über die Stränge schlagen, brauch ich doch keine Magier. Klar, in einem Ultra-High-Fantasy-Setting, wo man nicht spucken kann ohne einen Magier zu treffen, da wird auch die Stadtwache ihr Exemplar haben - weil es halt schon praktisch ist und bei entsprechendem Angebot der Preis niedrig ist. Aber sonst? Wer studiert denn sieben Jahre, nur um hinterher mit dem versifften, knüppelschwingenden Stadtwächter gemeinsam Dienst zu schieben für 4 Kreuzer die Woche? Bzw. wer bezahlt denn 2000 Gulden im Jahr für einen ausgebildeten Magier, der im Endeffekt nichts anderes macht als einmal am Wochenende "Schlaf" zu wirken um die Kneipenschlägerei zu beenden? Das ist, als würde die kleine Schreinerei einen Elektroingenieur bezahlen, falls mal eine Sicherung gewechselt werden muss.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #16 am: 29.07.2008 | 13:25 »
Ersetze oder ergänze Knüppel durch Axt, Streitkolben oder Falchion/Seax,/messer.

Im entsprechenden Fantasy Setting können Magier-Priester etc auch zur Stadtwache oder deren Unterstützern gehören.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Bad Horse

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #17 am: 19.08.2008 | 12:30 »
Stadtwachen haben im Abenteuer drei Funktionen: a) Antagonisten, b) Unterstützung oder c) Stolpersteine.

Als Antagonisten können Wachen natürlich erstmal Kanonenfutter sein, grade für höherstufige Gruppen. Wenn man da ein bißchen Pep reinbringen will, kann man festlegen, dass sich die Abenteurergruppe "Grüner Drachenbund" vor ein paar Jahren just hier zur Ruhe gesetzt hat und der Stadtwache ein bißchen aushilft. Vielleicht ist ja der Hauptmann sogar der kleine Bruder des 16.stufigen Krieger-Waldläufers.  ;)

Als Unterstützung sollten die Jungs nicht zuviel Eigeninitiative zeigen ("wie, die NSCs haben den Plot gelöst?!?" "ja, ihr habt sie doch um Hilfe gebeten."). Grade inkompetente Wachen können hier sehr viel Spaß machen ("wie, ihr habt unseren Gefangenen gehen lassen?!?" "Ja, sein Anwalt kam halt vorbei.") Natürlich können die auch hier kampftechnisch kompetent sein, aber die Planung der Einsätze sollte schon von den Charakteren kommen.

Als Stolpersteine tauchen inkompetente Wachen immer dann auf, wenn man sie nicht brauchen kann und stören einfach. Das funktioniert am besten mit einer Gruppe, die Wachen aus Prinzip erstmal nicht umtunkelt (dann können sie ja auch immer noch Antagonisten werden). Kompetenten Stolperstein-Wachen sollte man besser echt aus dem Weg gehen, die können aber mit etwas Arbeit zu nützlicher Unterstützung werden.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Chaosdada

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Re: Kompetenz von stadwachen udn anderen offiziellen
« Antwort #18 am: 19.08.2008 | 17:51 »
Schwerter sind Prunkwaffen. Der Hauptmann hat vielleicht eines, aber für die normale Wache reicht Speer, Knüppel oder Hellebarde.
Also in meiner Heimatstadt hatte die Stadtwache spätestens ab dem 14. Jahrhundert Schwerter. Aber vielleicht hatten wir auch eine besonders tolle Wache.