Mir fehlt wohl ein bisschen der sogenannte Wiederekkenungswert. Z.B. ist das ein Rondrageweihter auf dem Cover oder nicht!?
Wenn er ein Löwensymbol, eine feste Rüstung und ein Schwert hat, vermutlich schon. Aber sind denn die Cover oder Abbildungen wirklich das, was zählt? (Bin ich vielleicht zu wenig Augenmensch, um diese Haltung nahzuvollziehen.)
Das Problem ist vielleicht, daß "epochal" immer auch "find ich gut" enthalten soll, damit es "zählt". Das Charakterschaffungskonzept, das Gesamtgebilde Aventurien nebst Metaplot, die Nähe zu bereits vorhandenen Vorstellungen in ihrer speziellen Kombination - wenn man das nicht als solches verdammt, wird man wohl zugestehen müssen, daß es Trends gesetzt hat. Und selbst wenn man es verdammt, wird man es andernorts wiederfinden. Nur ist es eben dann nicht "epochal", weil man es verdammt.Und es sind eher "übergreifende" Merkmale, die für mein Gefühl auch nicht auf das Cover gehören... mir jedenfalls kämen sie da halbwegs seltsam vor.
DSA ist unter anderem auch das Zusammenspiel seiner Teile. Dies Zusammenspiel ist nichts, was man sich sinnvoll aufmalen könnte; eher etwas, das man erlebt, wenn man DSA spielt. Wer nun akribisch an den Einzelteilen hängenbleibt, bleibt in einem Bereich, in dem er das spezifisch "Gute" an DSA nicht finden kann. Aber das liegt nicht daran, daß es nicht exisitieren würde; er sucht nur an der falschen Stelle.
Was ist das "Gute" an DSA? "Gut" kann es immer nur für den sein, der es schätzt, daher:
Wer einen gut ausgearbeiteten, detailreichen, sich geschichtlich fortentwickelnden Hintergrund mag, wird bei DSA etwas "Gutes" finden.
Wer ein komplexes Regelsystem mag, das aus bestimmte Abhängigkeiten bezug nimmt, wird bei DSA etwas "Gutes" finden.
Wer eine in weiten Zügen brauchbar plausible Welt ohne allzuviele seltsame Erscheinungen mag, wird bei DSA etwas "Gutes" finden.
Wer keine Festlegungen zum Hintergrund mag, wird sich von DSA eingeschränkt fühlen; er wird nicht viel "Gutes" finden.
Wer einfache, schnelle, schlichte Entscheidungsfindungssysteme mag, wird sich von DSA überfordert bzw. ausgebremst fühlen; er wird nicht viel "Gutes" finden.
Wer ein Regelsystem mag, das auf
andere Abhängigkeiten bezug nimmt, wird die Entscheidungsfindung von DSA nicht mögen; er wird nicht viel "Gutes" finden.
Wer eine Welt mit vielen seltsamen, unverständlichen Erscheinungen mag, wird sich bei DSA langweilen; er wird nicht viel "Gutes" finden.
Wer eine Welt mag, in der alles plausibel und erklärlich ist, wird bei DSA zu viele Brüche finden; er wird nicht viel "Gutes" finden.