Ich sage auch, kommt darauf an.
Im klassischen Abenteuerrollenspiel finde ich Klassen sehr sinnvoll: Man hat einen schnellen Einstieg ins Spiel und weiß, wie es später weiter gehen wird mit dem Charakter. Beides ist auch für OneShots und Bier&Bretzel Runden, wo man sich mit umfangreicher Charaktererschaffung und zu vielen Möglichkeiten bei der Charakterentwicklung nicht herumärgern will, sinnvoll.
In anderen Spielarten dagegen machen Klassen meiner Meinung nach wenig Sinn. Hier haben Charaktere eher komplexe Hintergründe und bekommen es mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Problemen und Situationen zu tun. Da finde ich es gut, wenn das System die Erfahrungen der Charaktere abbilden kann - und das geht mit Klassensystemen längst nicht so gut. Archetypen sind aber auch hier sicherlich nicht verkehrt.
PS: Und nein, Nischenschutz im Abenteuerrollenspiel funktioniert mit Archetypen eben nicht - weil Du da dann immer Spieler dabei hast, die
1. Alles können wollen (und sich dann später meckern, weil sie garnichts können)
2. Sich ganz bewusst in die Nische von jemand anderem hineindrängen.
Beides kann natürlich auch bei klassenbasierten Systemen passieren. Da haben aber alle Mitspieler viel eher die Möglichkeit, solche Dinge zu erkennen und zu beurteilen (wir brauchen nur einen Buffer, aber ihr beide wollt Kleriker spielen. Knobelt dass aus, der andere macht bitte einen Debuffer oder Striker, ja?).