Autor Thema: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)  (Gelesen 34311 mal)

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Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« am: 14.09.2008 | 12:15 »


Mit knapp unter 200 Seiten im Hardcover für 30 Euro kommt das neue Universalrollenspiel Ephorân aus deutschen Landen daher. Das System präsentiert sich dabei überraschend schlank, schließlich sind auch noch drei Beispielshintergründe enthalten.

Ephorân basiert auf Charakterpunkten, aus denen man sich die nötigen Eigenschaften, Fertigkeiten usw. zusammenkauft. Manche Eigenschaften haben einen Grundwert, senkt man diesen, erhält man zusätzliche Punkte. Die Eigenschaften sind hierbei keine typischen Attribute wie Mut oder Stärke, sondern Grundschaden, Stabilität, Ausdauer, Traglast und Resistenz. Dazu kommen die Bewegungsarten Laufen, Schwimmen, Springen und Klettern. Also alles Werte, die in anderen Systemen häufig als Sekundärwerte über Attribute berechnet werden.

Auch Fertigkeiten gibt es nur zehn, sprich eine Fertigkeit wie Fingerfertigkeit deckt im Zweifelsfall alles ab von Häkeln über Schlösser knacken bis hin zum Taschendiebstahl, beim Spielen (ingame) einen Würfel drehen oder 008 einen Mikrosender anheften. Standardmäßig hat man hier einen Wert von 10 und kann ihn für 10 Charakterpunkten um eins steigern oder durch das Senken 10 bekommen. Günstiger hingegen sind Spezialisierungen, diese kosten zwei CP. Habe ich z.B. Technik auf 10 könnte ich mich auf Medizin, Chirurgie, Beinamputation spezialisieren. Wenn mein Charakter also tatsächlich ein Bein amputieren müßte, dann hätte er einen Wert von 13, wenn es gilt (chirurgisch) bei einem Unfall zu helfen dann 12 und bei der Diagnose einer Sommergrippe 11. Gewürfelt wird eine Fertigkeitsprobe mit 3 W6 und 20 ist die Zielzahl einer einfachen Routineaufgabe, 28 die einer sehr schweren Aufgabe. Erleichtern kann man sich das ganze, wenn man sich mehr Zeit lassen kann, jede Verdoppelung bringt +1, außerdem kann man bis zu +4 über Ausdauerpunkte kaufen. Zuguterletzt gibt es noch eine „Nimm 10“-Regelung, jederzeit wenn es der Spieler wünscht, also statt zu Würfeln ein das Durchschnittsergebnis 10 nehmen.

Auch Vor- und Nachteile können über Charakterpunkte zusammengestellt werden. Fremde Rassen können auch über ganze Pakete definiert werden. Soll meine außerirdische Rasse Methan atmen können, wäre dies erstmal kein Vorteil. Soll sie zusätzlich auch normalen Sauerstoff atmen können, kostet das 10 CP. Vielleicht soll sie aber auch weniger Atemluft benötigen, dann kostet es 5 CP bis dahin vampirähnlich gar keine Atemluft zu benötigen, was 20 CP verschlingt. Ähnlich wie beim Hero System sind die meisten Vor- und Nachteile skalierbar. Dazu kommen die Vorteilsmultiplikatoren wie Abschaltbar (*2), Ausnahme (*0,9), Kostet Energie (*0,5 … *0,9) oder Wirkungsdauer (*0,5…*20). So kann man sich genau das Vorteilspaket definieren, was man braucht. Nehmen wir ein Beispiel aus dem Superheldengenre. Supermans Kräfte sind mächtig und wirken fast immer (Ausnahme: Krypronit), Batman mag zwar einen gut gestählten Körper haben, aber eben keine Superkräfte und lebt von seinen Gimmicks – die aktiviert werden müssen, ihm geklaut werden können oder auch mal patzen, weil sie kaputtgehen. So wäre ein und der selbe Vorteil – Fliegen z.B. – füt Batman günstiger, aber auch nur eingeschränkter nutzbar.

Beim Kampf legt der Wahrnehmungswert die Reihenfolge fest, nur bei Gleichstand wird gewürfelt – was zur Folge hat, dass die SC nahezu immer in gleicher Reihenfolge handeln. Der Handelnde hat immer zwei Aktionen, die er sich auch bis vor den Beginn seines nächsten Zuges aufsparen kann, z.B. wenn er vorhat, sich zu verteidigen. Andere Aktionen wären Angriff, Bewegung, Bereitmachen (Ziehen eines Schwertes oder das Nachladen einer Flinte) oder Ausruhen. Während die meisten Aktionen Ausdauerpunkte kosten, bringt Ausruhen (spieltechnisch eher ein kurzes Innehalten) einen zurück. Gerade an das Aufsparen der Aktionen muss man sich zunächst erstmal gewöhnen. Ganz interessant ist dann die Möglichkeit neben den standardmäßigen Schaden aus einer zusätzlichen Tabelle zusätzliche Effekte einzukaufen für übriggebliebende Erfolgspunkte, also der Differenz zwischen erreichten Angriffswert und Verteidigungswert. Eine nachblutende innere Wunde, die anhält, ein Kopftreffer, der das Opfer eine Aktion verlieren läßt oder den Treffer auf ein Sinnesorgan, was Blind- oder Taubheit nach sich ziehen könnte. So hat man neben dem reinen Austausch der abzuziehenden Punkte automatisch eine etwas genauere Beschreibung des Kampfes mit drin, allerdings zieht es die Kämpfe auch etwas, jedenfalls am Anfang. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Kampfwerte relativ technisch gebildet werden. Z.B. berechnet sich der Rüstungsschutz aus der Wurzel der Dicke in mm * Materialwert. Und dazu ist andererseits die Rüsttabelle mit nur vier vorgefertigten Werten aller Epochen schlicht zu wenig. Ich zumindest müßte erst recherchieren, wie dick denn eine übliche Lederrüstung eigentlich sein könnte. Und dann das Gewicht über Dicke in mm mal Fläche in Quadrat-cm zu berechnen, ist auch nicht jedermans Sache. Ansonsten ist es allerdings vorbildlich, sowohl eigene Rüstungen wie eigene Nah- und Fernkampfwaffen bauen zu können. Bei letzteren sind die Waffenbeispiele, aus der man sich schlicht und schnell was aussuchen kann, allerdings auch länger.

Einige typische irdische Tiere, Fahrzeuge aller Epochen sowie Beispielcharaktere aus verschiedenen Genres und unterschiedlichen Baupunkten ergänzen den Regelteil. Schließlich wird noch das Standardmagiesystem in Ephorân vorgestellt, welches auf dem Vorteilssystem aufsetzt. Zuguterletzt erfolgt eine beispielhafte Spielsitzung über zehn Seiten, einerseits um Anfängern zu erklären, was Rollenspiel ist, andererseits auch um die Besonderheiten Ephorâns wie das Abwarten oder das Einkaufen von Zusatzeffekten zu verdeutlichen.

Drei Kampagnenwelten enthält das Buch. Den Auftakt macht die Fantasywelt Theoyxora, altgriechisch für Götterwelt. Die Götter haben Menschen unterschiedlicher Epochen hierher gebracht und so sind südlich eines schier unüberwindlichen Bergwalls das Imperium Romanum Novum, Hellas und Kemet (Ägypten) angesiedelt. Nördlich des Bergmassivs, das nur durch den Gaia-Pass zu durchqueren ist, liegen verschiedene mittelalterliche Königreiche, angefangen beim Heiligen Olympischen Reich, welches nominell Anspruch auf Hellas erhebt, wozu er eben diesen Pass benutzt. Weiterhin findet sich hier Frankland, Ungland sowie unzählige weitere kleinere, zersplitterete Königreiche gen Osten bis zum Eos-Gebirge. Dahinter trauten sich vor gut 250 Jahren nur die Kreuzzügler, welche weiterhin ihren Gott anbeten. Im Norden finden sich durch die See abgetrennt weitere Königreiche, u.a. ein Wikingervolk, welches mit Langbooten ausfährt… Die typischen Fanrasyrassen wie Zwerge, aber auch unüblichere wie Kentauren werden ebenfalls inkl. einer Volksschablone, also der Modifizierung über das Bausystem, ebenso wie einige Fantasykreaturen vorgestellt.

Wenn man für ein Setting rund 30 Seiten zur Verfügung hat, ist es sicherlich nicht schlecht, etwas zu nehmen, was der Leser schon kennt oder wo er sich anderweitig schnell Infos aneignen kann. Das ganze hat zudem ein paar durchaus interessante Ansatzpunkte, wenn griechische Stadtstaaten von den Nachfolgern Friedrich Barbarossas zu Tribut gefordert sind oder dessen Truppen auf einmal römischen Legionen gegenüberstehen. Zudem lassen sich viele typische Fantasyabenteuer hier problemlos ansiedeln.

Galactis heißt die Kampagnenwelt für Space Operas. Die Galactis-Allianz ist dabei der größte von den drei wesentlichen Machtblöcken, eine demokratische Förderation unzähliger Planeten und Völker mit dem Planet Kephalon als Hauptstadt, einer einzigen, weltübergreifenden Stadt voller Regierungsbeamter. In ihren Diensten stehen die meist loyalen Psimeister, deren Fähigkeiten selbst für die Physiker dieser Zeit unerklärlich bleiben. Dem gegenüber steht das aggresive Imperium von Ponria, welches eroberte Welten innerhalb weniger Generationen durch Genmanipulation ebenfalls zu Ponrianern assimiliert, sowie das neutrale Aphanis-Reich, dessen Spezies keine Einmischungen wünscht. Mal werden Eindringlinge gnadenlos vernichtet, ein anderes Mal einfach nur zurückgeschickt. Ein Vorstellung verschiedener Rassen, Raumschiffe, Ausrüstung, eine Tabelle für zusätzliche Schadenseffekte bei Raumschiffen sowie Ausführungen um selbst Raumschiffe zu erschaffen, schließen diese Kampagnenwelt ab.

Auch hier handelt es sich um eine generische SciFi-Welt, die schon im Vorwort zugibt sich an Vorbildern wie Star Trek, Star Wars oder Perry Rhodan zu bedienen, und das Spielen typischer SciFi-Abenteuer erlaubt. Einen interessanten Kniff bietet das Sprungsystem, bei dem es nötig ist, immer zu einem Punkt höherer Schwerkraft zu springen, nie umgekehrt. Bei einigen Raumschiffwerten macht sich die Unhandlichkeit eines Universalsystems allerdings bemerkbar, wenn der Schaden in Millionen und Rüstschutz gar in Milliarden gerechnet wird.

Katoptron ähnelt unser Erde, nur dass hier übernatürliche Wesen wie auch Superhelden existieren. Mystery und Horror soll man hier ebenso umsetzten können wie Superhelden-Kampagnen. Da keine Weltbeschreibung nötig ist, kommt Katoptron mit 8 Seiten aus. Vampire, Werwölfe, Unsterbliche, Magier, Monster oder Berührte (menschliche Superhelden oder Schurken) werden hier vorgestellt. Die Macht stattet diese Wesen aus und sie ist es auch, die sie die Dämpfung überwinden lässt – ein Effekt, der normale Menschen Übernatürliches ignorieren oder rational erklären lässt.

Hier lassen sich WoD-artige Kampagnen um Vampire oder Werwölfe ebenso ausarbeiten wie eine reine Superheldenkampagne, im Prinzip ist die ganze Welt ein weißer Fleck und was man seiner Stadt oder Region, die man sich als Kampagnenort ausgesucht hat, ansiedelt, bleibt einem absolut selbst überlassen.

Abschließend gibt es Tipps und Regeln, wie man eigene Kampagnen und Spielwelten mit Ephorân macht, wie man bekannte Kampagnenwelten konvertiert und zuguterletzt einen Abenteuergenerator, welcher darauf basiert, einen (bzw. mehrere) NSC-Gruppen zu erschaffen (z.B. einen Kleinunternehmer oder Journalist), den Konflikt zu definieren (Finden eines Beweisstücks oder Rache) und die Rolle der SC in diesem Konflikt festzulegen (z.B. ein Stolpern zwischen die Fronten zweier Parteien oder das einer der beiden die SC beauftragt).

Kommen wir zum Layout, obwohl es fast schon zuviel ist, den Begriff bei diesem Werk aufzugreifen. Beim Äußeren sind Logo, Verlagslogo und ISBN-Nummer auf den ersten Blick unscharf und auf dem zweiten Blick pixelig (was die Unschärfte erklärt). Das eigentlich gelungene, dreigespaltene Titelbild aus der Feder von Karsten Schreuers scheint etwas nach links gerutscht, so dass rechts ein häßlicher weißer Rand entsteht. Im Inneren gibt es nur vereinzelt gemeinfreie Bilder, und durch viele weiße Flächen hat es oft den Charme einer Diplomarbeit. Ist der Text des Kapitels zu Ende, dann wurde einfach auf die nächste Seite gesprungen. An anderer Stelle bei den Beispielcharakteren wurde min. 1/3tel pro Seite nicht genutzt. Die meisten Tabellen geben die Informationen sortiert und übersichtlich wieder, das Format bei den Kreaturen ist allerdings deutlich misslungen. Wenn unter der Spalte „Sonstiges“ der Satz „Besondere Ausdauer gegen Trockenheit und Futtermangel“ über 11 Zeilen gestreckt ist, dann stimmt irgendwas nicht.

Fazit: Wer gerne bastelt, wer in verschiedenen Genres mit ein und dem selben System spielen mag oder auch wer in Richtung Hero oder auch GURPS schielt, aber die Sprachbarriere nicht überwinden kann, erhält hier ein gutes Werk. Weiterhin lobenswert, dass es als Universalsystem nicht 400+X Seiten Regeln sind, sondern es mit rund 100 Seiten auskommt und dabei auch durchaus interessante Kniffe bietet. Selbiges gilt für die Kampagnenwelten, welche kurz auf den Punkt gebracht werden, aber durchaus ein paar Ansätze bieten und trotzdem generisch bleiben. Das schlichte Layout – allerdings mit Lesebändchen – ist wohl der Punkt, der in Folgepublikationen den größten Nachholbedarf hat – gerne auch weiterhin schlicht, aber ohne Mängel. Für 30 Euro gibt es also in der Tat einen interessanten Werkzeugkasten, wie es das Backcover verspricht.

PS.: Erst-VÖ der Rezi im Rollo-Almanach, hier: http://www.rollenspiel-almanach.de/ephoran-rezension/22-08-2008/

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Thot

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #1 am: 19.09.2008 | 21:54 »
Faszinierend, wer alles nichts mehr dazu zu sagen hat.. :)

Offline grasi

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #2 am: 19.09.2008 | 22:09 »
Dafür, dass es in unserer Szene so viele Leute gibt, die eine laute Meinung haben, halten sie sich bei solchen Sachen immer sehr zurück.  ;)

killedcat

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #3 am: 19.09.2008 | 22:58 »
Okay, dann will ich mal eine laute Meinung kundtun  ;)

1. Vielen Dank für die Rezi.
2. Vielen Dank für das Spiel.
3. Ich mag die Idee eines Universalsystems. Ich träume noch immer von einem Universalsystem, das mir gefällt. Die Rezensionen (xzine hat auch eine) von Ephorân habe ich also mit Interesse durchgelesen. Als Universalsystem konkurriert das Spiel also in erster Linie mit Hero und Gurps, zwei Systeme, die ich persönlich gar nicht mag. Gute Chancen also für das System.
4. Leider stolpert Ephorân bei mir über die gleichen Probleme wie Hero und Gurps: umständliche Charaktererschaffung und komplizierte Regeln. Das ist subjektiv, aber was ich gelesen habe schreckt mich doch ab: Vor- und Nachteile mit einer Reihe von eigenen Vor- und Nachteilen (Modifikatoren), merkwürdige Attribute, Glockenkurve (brrrr!), Wurzelziehen, ...
5. Alles in allem reiht sich nun Ephorân bei mir in die Liste der Spiele ein, die ich nicht spielen werde, weil mich das, was ich davon gelesen habe, zu sehr stört. Einfach nicht meine Tasse Tee. Ich freue mich aber, dass hier ein ambitioniertes Werk entstanden ist. Ich warte also weiter darauf, dass jemand ein für mich spielbares Universalsystem erfindet.

Offline Friedensbringer

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #4 am: 19.09.2008 | 23:04 »
ich habe an der rezension in keiner weise erkennen können wo Ephoran etwas leistet, was es nicht längst gäbe. und das war ja die große vorankündigung, dass irgendwas tolles drinstecken würde. meiner meinung nach nur ein system wie viele andere.

trotzdem beeindruckend das es tatsächlich in gedruckter form vorliegt. das halten nicht viele durch. *respekt*
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #5 am: 20.09.2008 | 01:54 »
Zitat
1. Vielen Dank für die Rezi.
Bitte, bitte. Immer gerne  :D

Zitat
ich habe an der rezension in keiner weise erkennen können wo Ephoran etwas leistet, was es nicht längst gäbe. und das war ja die große vorankündigung, dass irgendwas tolles drinstecken würde. meiner meinung nach nur ein system wie viele andere.
Es hat schon interessante Aspekte. Die Schadenszusatzeffekttabelle hat mir gut gefallen. Auch die hohe Flexibilität, die aber in der Tat viel Rechnerei im Vorfeld erfordert, wenn viele Vor- und Nachteile im Spiel sind. Allerdings gibt es ja ein Standardmagiesystem (Magie über Vor- und Nachteile realisiert) und übliche Helden fürften ja vielleicht 2, 3 oder 4 Vor- und Nachteile typischerweise haben, außer man startet ne Superheldenkampagne bzw. mit vielenm Baupunkten.

Allerdings wenn der SL sich ein Setting ausdenkt, bleibt viel Arbeit haften, Schablonen und / oder Werte für Rassen, Tiere und Monster wollen erschaffen werden.

Das Wurzelzioehen schreckt ab, ne Tabelle mit 10, 20 Beispielrüstungen (über verschiedene Epochen) hätte das entschärft.
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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #6 am: 20.09.2008 | 02:41 »
Faszinierend, wer alles nichts mehr dazu zu sagen hat.. :)

Wart auf die Verkaufszahlen, die sprechen laut genug.  >;D



Die Rezension an sich ist mir deutlich zu nett geraten. Das Layout ist eine Sauerei, ebenso wie der Preis. Von der Hybris des Klapentextes ("DAS Handwerkszeug"), welche in der Rezi beschönigt getätschelt wurde, wage ich gar nicht erst zu reden.
« Letzte Änderung: 20.09.2008 | 02:45 von Raging Phoenix »

oliof

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #7 am: 20.09.2008 | 02:45 »
Die sind nach gut informierten Quellen für ein Erstlingswerk eines bis dato unbekannten Autors mit geringem Werbeetat einigermaßen gut.

Offline Cycronos

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #8 am: 20.09.2008 | 07:36 »
Die sind nach gut informierten Quellen für ein Erstlingswerk eines bis dato unbekannten Autors mit geringem Werbeetat einigermaßen gut.

Auf gut deutsch: sie sind schlecht.

Offline Haukrinn

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #9 am: 20.09.2008 | 09:48 »
Vielleicht liegt es daran, dass für die meisten das Thema bereits längst durch ist (Zumindest haben das ettliche behauptet, nachdem sie auch nach widerholtem Nachfragen in einem anderen Thread keine Antwort auf Detailfragen bekommen haben).

Davon würde zumindest ich mich nicht abhalten lassen. Was mich abhält ist der hohe Preis, den ich für ein Regelwerk, dass ich rezensieren und danach höchstens noch als Buchstütze verwenden werde, nicht bezahlen will. Und ich habe in meinem recht großen Bekanntenkreis leider auch nur eine einzige Person (die ich vielleicht alle 6 Monate mal sehe, wenn nicht seltener), die das Ding hat (als Reziexemplar bekommen, soweit ich weiß), so dass ich mich noch nicht eingehender damit beschäftigen konnte.

Wenn Du also meine Meinung wissen willst Thot, dann schicke mir doch einfach ein Exemplar zu und sage Dir meine Meinung dazu. Du bekommst es danach auch sofort zurück (können mir meinentwegen vorher auch vertraglich festhalten).
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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #10 am: 20.09.2008 | 09:59 »
@Verkaufszahlen: Bei so einem Werk weiß man dovch vorher, dass man eher 100 als 10.000 verkauft - und dass es sich in dem Rahmen gut verkauft, sei doch dem Regelwerk gegönnt!

Am Rande: im Elyrion-Thread (bzw. im Klage-Thread) erwähnte jemand, dass er "sogar" Ephorân kennt, aber nicht eben Elyrion. (Ahh, Settimbrini war es. Evtl. auch in seinem Forum)

Jedenfalls kann ich den Eindruck teilen und es sieht tatsächlich so aus, als hätte es für das Erstprofukt eines Eigenverlages eine ganz gute Verbreitung gefunden.
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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #11 am: 20.09.2008 | 11:19 »
[...]
Die Rezension an sich ist mir deutlich zu nett geraten. Das Layout ist eine Sauerei, ebenso wie der Preis. Von der Hybris des Klapentextes ("DAS Handwerkszeug"), welche in der Rezi beschönigt getätschelt wurde, wage ich gar nicht erst zu reden.

Ein fundierter Verriss wäre mal eine Abwechslung. Aber wahrscheinlich kann das auch nicht jeder... ;)

Offline Thot

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #12 am: 20.09.2008 | 11:22 »
Die sind nach gut informierten Quellen für ein Erstlingswerk eines bis dato unbekannten Autors mit geringem Werbeetat einigermaßen gut.

Meinen Plan, mittels der Milliarden aus dem Regelwerksverkauf die Weltherrschaft wieder an mich zu reissen, habe ich allerdings inzwischen aufgegeben müssen.

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #13 am: 20.09.2008 | 11:24 »
ich habe an der rezension in keiner weise erkennen können wo Ephoran etwas leistet, was es nicht längst gäbe. [...]

Cool, welches System hat denn ein vergleichbares Spezialkenntnissystem? Und welches System in deutscher Sprache hat ein vergleichbares Vorteilsystem?

Ich fände es prima, wenn es davon noch mehr gäbe als nur Ephorân!

Offline Thot

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #14 am: 20.09.2008 | 11:39 »
[...]
4. Leider stolpert Ephorân bei mir über die gleichen Probleme wie Hero und Gurps: umständliche Charaktererschaffung und komplizierte Regeln. Das ist subjektiv, aber was ich gelesen habe schreckt mich doch ab: Vor- und Nachteile mit einer Reihe von eigenen Vor- und Nachteilen (Modifikatoren), merkwürdige Attribute, Glockenkurve (brrrr!), Wurzelziehen, ... [...]

Wenn Du mal die Gelegenheit hast, das Spiel auszuprobieren, wirst Du feststellen, dass "kompliziert" zu Ephorân nicht passt. Und schon gar nicht in dem Sinne, in dem GURPS oder Hero System kompliziert sind. Persönlich finde ich es sogar einfacher als BESM 3rd ed., aber das ist möglicherweise diskutabel bzw. eine Frage des Geschmacks.

Ich kann übrigens auch nicht erkennen, wie man den Eindruck "kompliziert" aus den beiden Rezis gewinnen könnte. Grasi hat  in seiner Rezension lediglich versehentlich eine etwas unglückliche Formulierung drin, die (fälschlich) nahelegt, man brauche das Ziehen der Wurzel im Spiel - tatsächlich braucht man sie nur, wenn man bei der Definition der eigenen Ausrüstung etwas tun will, das in kaum einem anderen Spiel überhaupt geht.

Offline grasi

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #15 am: 20.09.2008 | 12:02 »
Zitat
Grasi hat  in seiner Rezension lediglich versehentlich eine etwas unglückliche Formulierung drin, die (fälschlich) nahelegt, man brauche das Ziehen der Wurzel im Spiel
Kommt es so rüber? Sollte es eigentlicht nicht. Klarstellung: ES WIRD NICHT IM SPIEL GEBRAUCHT!
Wobei es trotzdem das einzige Spiel ist, das ich kenne in den die Wurzelrechnung überhaupt vorkommt.  ;)

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #16 am: 20.09.2008 | 12:10 »
Wobei es trotzdem das einzige Spiel ist, das ich kenne in den die Wurzelrechnung überhaupt vorkommt.  ;)

of topic:
Es gab mal ein Shadowrun Fanprojekt, da wurde auch Wurzelrechnung benutzt, ich glaube bei Sprengstoff. Das war das einzige was wir nicht benutzt haben, der Rest war ziemlich genial.


Früher war ich an Universalsystemen sehr interessiert. Inzwischen nehme ich mir lieber Systeme die mir gefallen, wie aktuell Reign, und passe sie der Spielwelt an mit der ich spielen möchte.

Nichts desto weniger habe ich immensen Respekt vor jemanden, der es schafft sein eigenes System tatsächlich raus zubringen. :d

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #17 am: 20.09.2008 | 12:33 »
Zitat
Die Rezension an sich ist mir deutlich zu nett geraten. Das Layout ist eine Sauerei, ebenso wie der Preis. Von der Hybris des Klapentextes ("DAS Handwerkszeug"), welche in der Rezi beschönigt getätschelt wurde, wage ich gar nicht erst zu reden.
Den Satz hasb ich vorhin glatt überlesen, sonst hätte ich etwas dazu gesagt.

Dominik vom Rollo-Almanach, der ja selbst layoutet (und für den ich es rezensiert habe), fand das Layout auch... - na, ich mail ihm mal, das kann er ja selbst zum Ausdruck bringen, bevor ich ihm was falsches in den Mund lege. Trotzdem kann ich dem Layout ja nicht mehr Bedeutung in meiner Rezi einräumen, als ich das üblicherweise. Oder genauer: ich könnte schon, aber das wäre unfair.

Das Layout ist sicherlich der größte Kritikpunkt am Heft - was aber auch zeigt, dass der Inhalt deutlich besser ist.

Wer GURPS oder Hero mag / mögen würde, kann was mit Ephorân  was anfangen. Vorteil: es ist deutsch. Im Spiel auch unkomplizierter als HERO (da war ich auch nach 3 Stunden Session noch ohne SL verloren...). Nachteil: HERO und insbesondere GURPS haben viele, viele Settingbände, die einem die Arbeit abnehmen, die msan bei Ephorân nich machen muss. Und da evtl. auch Wurzeln ziehen. Aber ohne Frage gibt es solche Bastler, die sowas auch gerne machen.

Der Preis für 30 Euro ist absolut OKay. Es gibt wenige Eigenverlagssachen, die wesentlich günstiger angeboten werden. Prost würde mir erinfallen (mit 23 Euro), aber sonst?

Zuguterletzt: "Hybris streicheln" vs. Verriß. Ich denke, beides ist dem Werk nicht angemessen. Ich hoffe, dass meine Rezi deutlich aufzeigt, FÜR WEN das Spiel geeignet ist und WER etwas damit anfangen kann. WAS man damit anfangen kann. Dazu ist eine sachliche Darstellung mit einigen Pro`s und Contra`s vonnöten, keine Rezi die nur schmeichelt noch nur draufhaut. Im Gegenteil, solchen Rezis mißtraue ich immer, wen mir der (Reziautor erzählen will, was mir zu gefallen hat.

Neulich hab ich einen sehr unterhaltsamen Verriß von Deadlands von einem gewissen O. Hoffmann in einer alten WuWe gelesen. Echt lustig, aber in fast keinem Stück lassen sich neutrale Infos rausziehen, um rauszufinden, ob es was für einen wäre. (Und der Hinweis auf das viel bessere, bald erscheinende Werewolf Wild West spricht Bände...)
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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #18 am: 20.09.2008 | 12:38 »
[...]
Der Preis für 30 Euro ist absolut OKay. Es gibt wenige Eigenverlagssachen, die wesentlich günstiger angeboten werden. Prost würde mir erinfallen (mit 23 Euro), aber sonst?
[...]

Da bin ich übrigens auch so weit herunter gegangen, wie ich konnte. Fadengebundene Hardcover kosten in der Herstellung eben mehr als Softcover.

oliof

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #19 am: 20.09.2008 | 14:05 »
Auf gut deutsch: sie sind schlecht.

Nein. Was soll so alberner Quatsch?

Offline JS

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #20 am: 20.09.2008 | 15:01 »
ist doch erst seit kurzem draußen. gebt dem buch doch etwas zeit.
:)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #21 am: 20.09.2008 | 15:25 »
Es gibt zwei GRünde, warum ich mir dieses System nicht kaufen werde:
1. es rückt Eigenschaften als Attribute an zentrale Stelle, die bei uns keine Rolle spielen
2. Die Art der Werbung. (Ich weiß, das Internet ermöglicht nur eine beschränkte Kommunikation, bei der man keine MImik etc sieht, aber auf meinen Monitoren liest es sich nicht sehr sympathisch.)
(3. das viele REchnen, das halt schon sehr viel Zeit verschlingt (BSP: Papierrüstungen wären cool! wie  dick sind die eigetnlich (handwedel) was ist denn das für ein material (Handwedel), Gewicht (handwedel), rechne (Wurzeln und alles)=hauptsächlich handwedeln) )Naja, damit kann man leben, indem direkt handwedelt. ;D

Die regeln zu den Spezialkenntnissen und das Vorteilssystem wären  wahrs. mal nen Blick wert, aber es wird wahrs. für schwerer da Nutzen draus zu ziehen, als aus den REign-Regeln zum Beispiel.

sers,
Alex

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #22 am: 20.09.2008 | 15:32 »
Oliof, dieses diplomatische Gequirl über die Abverkäufe von Ephoran, das irgendwie nichts sagen soll, aber doch irgendwas sagen soll (nur was?) ist ziemlich albern. [...]

Finde ich gar nicht. Oliofs Aussage ist korrekt und bestätigt, dass es Ephorân auch weiterhin geben wird, auch mit weiteren Büchern, eventuellen späteren Auflagen oder gar Ausgaben.

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #23 am: 20.09.2008 | 15:47 »
Wo da jetzt der Zusammenhang zu Deiner Entscheidung sein soll wurde aus der vorherigen Nichtaussage über den Abverkauf definitiv nicht klar.

Na, das kannst Du sicher nachvollziehen: Würdest Du Trauma weiterentwickeln und Geld in die Veröffentlichung stecken, wenn es niemand kaufen würde?

Zitat
Aber toll zu hören, dass Du weitere Produkte dafür planst. Was steht denn als nächstes an?

Ein Magiebuch (verschiedene Ansätze, Magie mit Ephorân zu spielen, mehr fertig ausgerechnete Zauber fürs Standardmagiesystem, weitere Magiesysteme) und richtige Weltenbücher für Theoyxora, Galactis und Katoptron. Aber: Nein, ich habe noch keine Ahnung, wann ich so weit sein werde.

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Re: Ephorân (dtsch. Universalsystem, Eigenverlag)
« Antwort #24 am: 20.09.2008 | 16:01 »
*popcorn in den Thread stell*

Nijaedit:
ich weiß zwar gerade nicht, warum man sich hier ankeift, aber wenn jetzt nicht gleich die Nazivergleiche kommen, wirds mir wieder langweilig.  :D

Nijaedit2:
@Greifenklaue
Sollte als Ermahnung dienen, da sonst gerne mal wieder 2Seiten mit gegenseitigen Anschuldigungen vollgemüllt werden.
Anscheinend hat sich der Ton auch sofort gemäßigt. *schulterzuck*
« Letzte Änderung: 20.09.2008 | 18:08 von Dritte Kurve Ski Kit »