Wie ich schon sagte: was Jörg gesagt hat. Natürlich sind meine musikalischen Präferenzen andere.
Erstens: Darf durchaus jeder toll finden, was er mag. Aber man muss nicht erwarten, dass es jedem gefällt, man muss nicht der ganzen Welt damit auf den Sack gehen, und man kann sich das Missionartum sparen, wenn man bereits auf Ablehnung gestoßen ist.
Zweitens: man darf auch Sachen scheisse finden und das auch sagen. Man darf übrigens bei erwachsenen Menschen im Regelfall durchaus davon ausgehen, dass sie etwas nicht aus der leeren Luft heraus als Mist bezeichnen, sondern schon ihre Gründe dafür haben.
Drittens: nein, ich muss auch nicht jedem neuen Kleid des Kaisers eine "faire Chance" geben und mit Gewalt versuchen, mich irgendwo reinzuhören, was mich von anfang an abstößt. Um mal Hüsch zu paraphrasieren: Ich habe inzwischen ein Alter erreicht, in dem ich nicht mehr alles mögen wollen muss.
Viertens: von wegen reinhören: es gibt unterschiedliche Grade des Nichtgefallens. Die vorgenannten Opeth zum Beispiel sind nicht unbedingt mein Fall, ich höre die Musik an und sage: jawoll, wahnsinnig komplex, für meinen Geschmack aber zu durcheinander, und ich mag diesen Gesangstil (also das Grunzen) nicht. Insgesamt sehr anstrengend. Wenn ich aber am anderen Ende des Spektrums z.B. das weinerliche Gejammere eines X. Naidoo hören muss, werde ich aggressiv und will irgendwas kaputtmachen; am besten die Quelle der Kakophonie. Zwischen diesen beiden Ausprägungen des Nicht-Mögens liegen WELTEN!
Kurz: In Opeth könnte ich mich vielleicht reinhören, in Naidoo niemals.