Autor Thema: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?  (Gelesen 17868 mal)

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Offline Joerg.D

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Das Thema hat seinen Anfang in das Leben ist toll genommen:

Ich kann nirgendwo lesen, das der Feuersänger, Neith oder ich jemad anderem vorschreiben wollen, was man mögen muss. Ich persönlich mag halt Sprechgesang und Rock oder Prog und andere Sachen. Aber ich bilde mir ein, dass ich halt bestimmte Arten von Musik scheiße finden darf und mich nicht intensiver mit ihnen befassen muss um sie gut zu finden. Geschmack hängt nicht mit einer umfassenden Kenntnis der Musik und Szene zusammen, er bildet sich einfach herraus und das war es.

Es gibt genügend gute Musik, warum sollte ich mir schlechte anhören?

Das ist so als wenn jemand zu mir sagt das Essen das ich nach den ersten Löffeln nicht mag ist aber total gesund und von einem echt kreativen Koch zubereitet der super ist.

Kann ja angehen, aber wenn ich es nicht mag, dann esse ich etwas anderes, egal ob ich Ahnung vom Kochen habe oder nicht.

Schimpft mich einen Barbaren, aber das ist so.

Ist halt so und den Spruch das man das Essen probiert hat, kann man sich IMHO auch schenken. Man hat die Musik auch im Ansatz gehört, bevor man sie scheiße fand und umgeschaltet hat.

Die meisten Leute bekommen über das Radio und den Bekanntenkreis genügend unterschiedliche Musik um sich einen Geschmack zu bilden und da kann man einfach nichts gegen sagen.
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Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Opthalamia

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #1 am: 18.10.2008 | 12:32 »
Es gibt Musik, die erst nach mehrmaligen hören gut wird, z.B. Opeth. Dafür bleibt sie auch gut, auch nach Jahren. Manchmal lohnt es sich.

Offline Gaukelmeister

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #2 am: 18.10.2008 | 12:49 »
Im Englischen gibt's den Ausdruck "acquired taste" für beglückende Erfahrungen, die man sich erst erarbeiten muss, indem man sich mit der entsprechenden Sache auseinander setzt und auch dran bleibt, wenn es am Anfang nicht schmeckt/gut klingt ... Ich bin davon überzeugt, dass es gerade im Bereich Musik viele Dinge gibt, die ihre Qualitäten erst entfalten, wenn man sich länger und auch gegen Widerstände darauf einlässt. - Aber davon abgesehen: Wenn du etwas nicht magst, dann musst du es dir nicht anhören. Es ja keine moralische Pflicht, möglichst viele verschiedene Musikstile/Bands ... zu kennen.
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Offline Arbo

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #3 am: 18.10.2008 | 13:02 »
Alles Blödsinn! Ich muss aufgeschlossen sein und ein Interesse daran haben, etwas zu entdecken, wenn ich mir eine Mugge anhöre, die mir nach dem ersten Eindruck zu urteilen nicht gefällt. Ansonsten ist es nur übereifriges Missionarstum, was einem entgegen schlägt. Vielleicht sollten sich einige mal daran gewöhnen, dass die Musik, die mensch selbst hört, von anderen als S**** empfunden werden kann. Und womöglich haben die damit sogar Recht.  >;D Wenn jemand etwas NICHT hören möchte ist das zu akzeptieren. Und wenn jemand etwas nicht hören möchte, mensch ihn aber trotz besseren Wissens - bewusst bzw. absichtlich - damit zuballert, gehört das für mich in die Kategorie "mangelnder Respekt".

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Offline Gaukelmeister

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #4 am: 18.10.2008 | 13:13 »
Alles Blödsinn!

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Offline Arbo

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #5 am: 18.10.2008 | 13:39 »
Hey, das ist ne Einleitung! Was MRR kann, kann ich schon lange!

Also, nicht so ernst nehmen, sonst antworte ich: Alles!

Weitermachen.  ;)
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Offline Crimson King

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #6 am: 18.10.2008 | 14:32 »
Es gibt definitiv Sachen, die man sich schönhören kann oder sogar muss. Allerdings braucht es dafür halt auch ein grundlegendes Interesse, in die Richtung zu gehen und überhaupt, sich mit neuen Dingen zu beschäftigen und den eigenen Horizont zu erweitern. Es gibt allerdings auch genügend Sachen, bei denen man sehr schnell merkt: das ist nicht meins, da gibt's auch kein Schönhören. Insofern gebe ich Jörg so ziemlich uneingeschränkt Recht.
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Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #7 am: 18.10.2008 | 14:40 »
Wie ich schon sagte: was Jörg gesagt hat. Natürlich sind meine musikalischen Präferenzen andere.

Erstens: Darf durchaus jeder toll finden, was er mag. Aber man muss nicht erwarten, dass es jedem gefällt, man muss nicht der ganzen Welt damit auf den Sack gehen, und man kann sich das Missionartum sparen, wenn man bereits auf Ablehnung gestoßen ist.

Zweitens: man darf auch Sachen scheisse finden und das auch sagen. Man darf übrigens bei erwachsenen Menschen im Regelfall durchaus davon ausgehen, dass sie etwas nicht aus der leeren Luft heraus als Mist bezeichnen, sondern schon ihre Gründe dafür haben.

Drittens: nein, ich muss auch nicht jedem neuen Kleid des Kaisers eine "faire Chance" geben und mit Gewalt versuchen, mich irgendwo reinzuhören, was mich von anfang an abstößt. Um mal Hüsch zu paraphrasieren: Ich habe inzwischen ein Alter erreicht, in dem ich nicht mehr alles mögen wollen muss.

Viertens: von wegen reinhören: es gibt unterschiedliche Grade des Nichtgefallens. Die vorgenannten Opeth zum Beispiel sind nicht unbedingt mein Fall, ich höre die Musik an und sage: jawoll, wahnsinnig komplex, für meinen Geschmack aber zu durcheinander, und ich mag diesen Gesangstil (also das Grunzen) nicht. Insgesamt sehr anstrengend. Wenn ich aber am anderen Ende des Spektrums z.B. das weinerliche Gejammere eines X. Naidoo hören muss, werde ich aggressiv und will irgendwas kaputtmachen; am besten die Quelle der Kakophonie. Zwischen diesen beiden Ausprägungen des Nicht-Mögens liegen WELTEN!
Kurz: In Opeth könnte ich mich vielleicht reinhören, in Naidoo niemals.
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Kinshasa Beatboy

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #8 am: 18.10.2008 | 14:45 »
Wie schön, dass sich meine Meinung zu 2/3 bereits im Thread findet:

1/3: das was Gaukelmeister sagt.

2/3: das was Crimson King sagt.

3/3: Musikgeschmack muss man sich teilweise erarbeiten. Es gibt nach meiner Auffassung in der Musik speziell und in der Kunst generell tatsächlich so etwas wie Geschmack im Sinne eines fortgeschrittenen und tieferen Verständnisses, welcher aber eine intensive Beschäftigung mit der jeweiligen Kunstform auseinandersetzt. Wer dazu keine Lust oder keine Zeit hat, wird das vermutlich auch weder verstehen können noch wollen.

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #9 am: 18.10.2008 | 14:56 »
Zitat
Geschmack hängt nicht mit einer umfassenden Kenntnis der Musik und Szene zusammen, er bildet sich einfach herraus und das war es.
Da muss ich widersprechen.
Man brauch sich ja nur mal die verrückten Pianisten anzuschauen, die so unglaublich auf Schubert fliegen. Oder zum Beispiel diese Bach-euphorie überall.

Hier muss die Musik erarbeitet werden, bis sie einem zeigt, wo ihre Schönheit liegt... (Bei Bach bin ich zu faul ;D )

MadMalik

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #10 am: 18.10.2008 | 15:00 »
Ihr seid alle dämlich. Die Musik die ich höre ist gut und ihr habt nur alle keinen Geschmack, bzw nur rudimentär.  :gasmaskerly:

Offline DasBunker

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #11 am: 18.10.2008 | 15:14 »
Zitat
Da muss ich widersprechen.
Man brauch sich ja nur mal die verrückten Pianisten anzuschauen, die so unglaublich auf Schubert fliegen. Oder zum Beispiel diese Bach-euphorie überall.

Hier muss die Musik erarbeitet werden, bis sie einem zeigt, wo ihre Schönheit liegt... (Bei Bach bin ich zu faul Grin )
z.B. Bach mochte ich schon immer und zwar einfach so. Ohne irgendwelche Arbeit meinerseits (initiieren der Wiedergabe mal ausgenommen.
Ob man Gefallen oder eben keinen an irgendwelcher Musik findet, ist reine Geschmackssache.

[obskure Theorie]
Die Argumentation, "da muss man sich reinarbeiten", halte ich für eine Verschwörung musikalischer Geheimbünde, die dadurch nur ihren eigenen Musik pushen wollen.
 :verschwoer:
[/obskure Theorie]
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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #12 am: 18.10.2008 | 15:15 »
Zitat
Ihr seid alle dämlich. Die Musik die ich höre ist gut und ihr habt nur alle keinen Geschmack, bzw nur rudimentär.  Gasmaskerly
Ach ja??

Du weißt schon, dass man über Geschmack nicht streiten kann, oder?
Entweder man hat ihn ( und ist meiner Meinung), oder eben nicht.

Zitat
Ob man Gefallen oder eben keinen an irgendwelcher Musik findet, ist reine Geschmackssache.
Manchmal muss man erst Dinge sehen lernen, um sie zu mögen...
was man nicht bemerkt, kann man auch nicht genießen.
So macht Fahrradfahren erst dann Spaß, wenn man es kann. Vorher kann man mit dem Ding nicht viel anfangen.
Bei mancher Musik ist das genauso. Es gibt welche, die bietet einem mehr als eine Schicht, aber die anderen sind nicht so offensichtlich. Wenn man die plötzlich hört, kann es sein, dass sich die komplette Wahrnehmeung des Stückes ändert.
« Letzte Änderung: 18.10.2008 | 15:21 von Destruktive_Kritik »

Offline DasBunker

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #13 am: 18.10.2008 | 15:20 »
Zitat
Du weißt schon, dass man über Geschmack nicht streiten kann, oder?
Entweder man hat ihn ( und ist meiner Meinung), oder eben nicht.
Jeder hat Geschmack.

ABER:
Geschmack ist wie Achselhöhlen, alle ausser meinen stinken.  ~;D
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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #14 am: 18.10.2008 | 15:23 »
Geschmack ist wie Achselhöhlen, alle ausser meinen stinken.  ~;D
Und Leute, die auf Funk stehen sind wenigestens ehrlich, gell? ;D

Nein im Ernst, es gibt eine Menge Platten, bei denen ich lange etwas interessantes gewittert habe, bis ich es dann gefunden habe und die PLatte super fand.

Offline Opthalamia

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #15 am: 18.10.2008 | 15:36 »
Viertens: von wegen reinhören: es gibt unterschiedliche Grade des Nichtgefallens. Die vorgenannten Opeth zum Beispiel sind nicht unbedingt mein Fall, ich höre die Musik an und sage: jawoll, wahnsinnig komplex, für meinen Geschmack aber zu durcheinander, und ich mag diesen Gesangstil (also das Grunzen) nicht. Insgesamt sehr anstrengend. Wenn ich aber am anderen Ende des Spektrums z.B. das weinerliche Gejammere eines X. Naidoo hören muss, werde ich aggressiv und will irgendwas kaputtmachen; am besten die Quelle der Kakophonie. Zwischen diesen beiden Ausprägungen des Nicht-Mögens liegen WELTEN!
Kurz: In Opeth könnte ich mich vielleicht reinhören, in Naidoo niemals.

Opeth ist ein Beispiel. Gibt es in Deinem Bereich keine Band mit komplexen Songstrukturen?
Bach ist ein Gegenbeispiel. Simpel und lahm, hier sollten ein kurzes reinhören für eine Entscheidung reichen.   ~;D

Offline Stummkraehe

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #16 am: 18.10.2008 | 16:14 »
Grundsätzlich muss sich jeder nur die Musik anhören, die er mag (Sonderfälle wie öffentlichen Raum mal ausgenommen).
Wenn man allerdings anfängt Künstler oder am besten gleich ganze Genres, von denen man keine Ahnung hat, als blödes Gefasel oder ähnliches zu diffamieren, dann muss man sich nicht wundern, wenn andere einen darauf hinweisen, welchen Blödsinn man da von sich gibt...


OT: Was hat dieser Thread eigentlich in der Speakers Corner verloren?

Offline Feuersänger

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #17 am: 18.10.2008 | 16:26 »
Opeth ist ein Beispiel. Gibt es in Deinem Bereich keine Band mit komplexen Songstrukturen?

Öh ja, doch. Aber da ist es trotzdem so, dass die Musik mir _spontan_ von Anfang an gefällt und dann mit der Zeit immer besser wird, während man immer neue Aspekte erkennt. Auch komplexe Musik kann eingängig sein. Als Beispiele nenne ich mal Haggard, Therion, Jethro Tull.
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Offline Opthalamia

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #18 am: 18.10.2008 | 17:16 »
Ich kenne davon nur Therion, und deren Scheibe wird nach ein paar durchläufen gewechselt und landet erst Wochen später wieder im Player. Wenn Musik sehr eingängig ist, wird sie auch schneller langweilig.

Offline DasBunker

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #19 am: 18.10.2008 | 18:04 »
Zitat
es gibt eine Menge Platten, bei denen ich lange etwas interessantes gewittert habe, bis ich es dann gefunden habe und die PLatte super fand.
Kann ich so direkt von mir nicht behaupten. Kann aber sagen, dass es Stücke gibt, die ich nur in einer bestimmten Laune ertragen kann. (Polka zum Beispiel kann ich nur hören, wenn ich gute Laune habe.)
Auch gibt es Stücke, die ich so nicht hören würde, sie aber trotzdem in meiner Playlist sind, weil ich irgendwas damit in verbindung bringe.

Zitat
Bach ist ein Gegenbeispiel. Simpel und lahm, hier sollten ein kurzes reinhören für eine Entscheidung reichen.   jester
Bach ist Klassik, Klassik ist Kultur. Daraus folgt, dass jeder, der Bach nicht mag, ein kulturloser Banause ist.  ~;D
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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #20 am: 18.10.2008 | 18:53 »
Manchmal muss man erst Dinge sehen lernen, um sie zu mögen...
was man nicht bemerkt, kann man auch nicht genießen.

Nee, nee, nee ... ganz, ganz schlechtes Argument. "Du musst erst lernen, es zu genießen!" ist so von oben herab, so oberlehrerhaft, dass es fast schon automatisch Anti-Reflexe generiert - jedenfalls bei mir. Da kannst' Dich gleich mit MRR und Gottschalk aufs Sofa setzen. ;)

Einen Hundehaufen muss ich mir nicht stundenlang ansehen, um zu wissen, dass er mir nicht gefällt. Gut, immerhin besteht die Möglichkeit, in anderen Bewusstseinszuständen vielleicht (!) das Rektaltalent eines Vierbeiners schätzen zu lernen ...  aber damit würde ich im nüchternen Zustand vielleicht nicht haussieren gehen. ;)

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #21 am: 18.10.2008 | 18:54 »
Ich Schließe mich der Meinung an, das man sich in Musik "Einarbeiten" kann. Manche sachen gefallen einem erst, wenn man einen irgendwie gearteten zugang dazu gefunden hat.

Ich fand früher elektronische Musik allgemein ziemlich zum kotzen. Dann kamen auf einmal Bands wie ASP oder Unheilig an mein Ohr, und nachdem diese einige Lieder in meinen Favoriten etabliert hatten, wussten auf einmal auch SitD, Combichrist, Laibach oder Funker Vogt zu gefallen. Ebenso konnte ich über Linkin-Park freundschaft mit vereinzerten HipHop-Sachen schließen (auch wenn das nach wie vor absolute einzelfälle sind.)

Geschmack läst sich "Trainieren", aber nicht erzwingen. Meine Meinung.

Offline Arbo

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #22 am: 18.10.2008 | 18:56 »
Jetzt aber mal ein rechtes: Blödsinn!

Was Du mit "trainieren" meinst, ist eigentlich "konditionieren". Eine Welt, in der ich auf Geschmack konditioniert werden soll, möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Mir reicht schon das Gesabber von konform-dummen True-MetallerInnen ... . ;)
« Letzte Änderung: 18.10.2008 | 18:58 von Arbo »
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psycho-dad

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #23 am: 18.10.2008 | 18:59 »
Kommt drauf an, ob das Konditionieren selbst gewünscht oder erzwungen ist oder ob es sich einfach einstellt. Ich wurde nicht gezwungen, mir diese Bands anzuhören. Ein Teil hat mir einfach gefallen. Nachdem ich diese fest in meine Vorlieben eingearbeitet hatte, hat sich gewissermaßen mein "Horizont" erweitert: Ich fand an Sachen und Bands, die ich früher eigentlich nicht mochte, plötzlich interessante Seiten. Und so wuchert meine CD-Sammlung nun langsam in alle möglichen Richtungen und Genres ;)

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« Letzte Änderung: 18.10.2008 | 19:03 von Maschinenfetischist »

Offline Arbo

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Re: Musik: Warum soll man sich anhören, was man nicht mag?
« Antwort #24 am: 18.10.2008 | 19:03 »
Nee, nee ... Du hast was von "antrainieren" geschrieben und da gibt es kein "kommt drauf an". Wenn Du mit dem Anspruch herangehst, jemandem etwas "antrainieren zu müssen", ist das schon ziemlich paternalistisch. Und wie Du schriebst: Bei Dir ging es um Deinen (!) Horizont. Vielleicht kennt jemand schon den Kram, den Du kennst, kann damit aber nichts anfangen. Hat der auf einmal einen nicht so hohen Horizont?

Ich zum Beispiel mag z.B. "The Devils Rejects". Ein wirklich klasser Film, absolut genial, wie da die Musik mitspielt. Ich weiß aber ganz genau, dass es Leute gibt, die die brutalen Szenen abschrecken. Und schon aus Respekt muss ich denen nicht einen "mangelnden Horizont" vorwerfen; ich kann's sogar verstehen und wäre peinlich gerührt, würde ich sie dennoch in eine für sie unangenehme Situation bringen. Kurz: Ich kann nicht erwarten, dass die Leute alles das toll finden, was ich so toll finde. Ich kann höchstens mal darauf hinweisen, sozusagen Interesse "einwerben". Antrainieren lässt sich da nichts!

Was Du eigentlich meinst, ist wahrscheinlich "Geschmack kann sich entwickeln". Oder noch besser: verändern.

Oder um's kurz zu machen: Ich hatte schon früher einen guten Geschmack. Da musste ich nichts trainieren. Der hat sich allenfalls nur verändert. ;)

[Ebenfalls: Ninja Edit]
« Letzte Änderung: 18.10.2008 | 19:09 von Arbo »
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