Autor Thema: Frauen und Rollenspiel  (Gelesen 88139 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #575 am: 4.10.2010 | 23:25 »
@Callisto: das hat bestimmt niemand kommen sehen!
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Callisto

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #576 am: 4.10.2010 | 23:26 »
@Callisto: das hat bestimmt niemand kommen sehen!

NIeeeeeeeeeeeeeeemals  ;D

Offline Jed Clayton

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #577 am: 5.10.2010 | 00:04 »
Erzählung aus dem dunklen Zeitalter der frühen 80er Jahre:

Meine Big Jims haben mehr als einmal eine Gruppe Barbies meiner Schwester auf ihre Dschungelinsel (bestehend aus meinem Kinderbett) "entführt", wo man aus klimatischen Gründen nur ganz wenige Textilien brauchte. Ist doch logisch. Mein gewähltes Setting war in dieser Zeit immer Tarzan mit Baumhaus im Dschungel.

Ich weiß noch, dass mich immer gestört hat, dass die Frauenfiguren immer gut ein bis zwei Köpfe größer als meine männlichen Actionfiguren waren und durch die Stöckelschuh-Form ihrer Füße immer umfielen. Ich hatte zwar auch irgendwo einen Ken herumliegen, aber zu dem gab es eben keine coolen Action-Ausrüstungsteile und er hatte nicht den formbaren Big-Jim-Bizeps usw.
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Offline Teylen

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #578 am: 5.10.2010 | 00:10 »
Wer ist eine christliche Sekte?
Die Struktur der Vampire Mythologie wurde geändert.
Weg von der einfachen "Kain war's!" Mythologie die mit etwas Kabbalistik gewürzt wurde bei der alten World of Darkness, hin zu einer eher verworrenen Struktur mit Bünden wo sich keiner mehr so richtig Spinnefeind ist und dazu noch ein Bund sehr starke christliche Bezüge hat.

Wobei V:tM da mehr so cool christlich wirkt wie z.B. der Anime Hellsing und V:tR irgendwie mehr so wirkt wie Zwielichte Romane von Mormoninen nur ohne das glänzen.

Zitat
Abgesehen davon sind ja auch nicht alle Vampie-Spieler schwarz gekleidet oder speziell gothicmäßig zurechtgemacht.

Das behaupte ich auch nicht, aber du bezogst dich nun mal in deinem Beitrag doch recht eindeutig auf das ausbleiben von Leuten welche sich offensiv bzw. offensichtlich der Gothic Szene zu rechnen.

Naja und ja, auch heute gibt es noch Gothics.
Es gibt die normalen schwarzen Gothic, es gibt Industrial Gothic und der Industrial Gothic geht fließend in den Visual Kei Bereich über. Es gibt auch noch die Gothic Arten die so in Richtung New Wave bzw. Dark Wave gehen, heißt die Szene ist noch normal fidel und auch aktiv.
Heißt schaut man sich z.B. den Bereich der Anime an bemerkt man das es dort einen starken Zusammenprall der Gothic Szene mit verschiedenen Anime sowie einer bestimmten Musik Richtung - der zuvor genannte Visual Kei - gab.

Zitat
Es ist alles nur aus dem Gedächtnis zusammengekramt, aber soweit ich weiß, hat er sinngemäß gemeint, wenn man heute "Gothic" ist, hat man genug andere Betätigungsfelder, als V:tM oder WoD zu spielen. Das Spiel hätte heute nicht mehr die Anziehungskraft auf Jugendliche wie früher.
Die Leute die sich "Gothic" zu ordnen hatten auch früher mehr als genügend andere Betätigungsfelder als V:tM, oder ein anderes Spiel der World of Darkness zu spielen. Sie haben es dennoch getan weil die WoD recht gut zu ihnen passte bzw. halt ansprach.
In der richtigen Aufbereitung könnte man auch heute die entsprechenden Szenen verorteten Jugendlichen abgreifen.

Zitat
Und selbst die Hardcore-Fans wollen ja nicht wieder und wieder genau das Gleiche spielen.
Nicht? Ich spiele V:tM seit nunmehr etwa 2005, wenn ich mich nicht irre, und ich kenne Spieler die wesentlich länger dabei sind.
Ich plane auch so schnell nichts daran zu ändern. Ich mein, ich finde es toll, ehrlich. Und ich habe nicht das Gefühl irgendwie immer genau das Gleiche zu spielen. Ich finde es merkwürdig das man das Gefühl haben können sollte.

Zitat
Das sind aber ironischerweise auch alles keine Leute, die ich als "Goths" bezeichnen würde.
Nur weil man vielleicht unterstellen könnte das V:tM eins der Spiele mit dem höchsten "Goth" Anteil war oder ist bedeutet das nicht das es nicht auch "normale" also Nicht-Goth Vampire Spieler gibt.

Zitat
Ich glaube, auch das hat letzten Endes etwas mit bestimmten medienübergreifenden Trends in der Popkultur und mit der Marktforschung von Verlagen wie White Wolf zu tun.
White Wolf hat für 2012 ein MMO angekündigt das auf V:tM basiert und dabei ein recht traditionelles Klientel von Goth anvisiert.

Ansonsten halte ich deinen Abriss für irgendwie, naja, falsch bzw. verfehlt er die Entwickelung der Kernszene.
Interview mit einem Vampir startete Mitte der Neunziger (1994 in den Kinos) und erzeugte damit eine beträchtliche Welle für White Wolf und die Welt der Dunkelheit. Das ganze hielt sich auch mindestens bis Underworld (2003) ziemlich gut, in eben dem Stile.

Parallel dazu gab es Anime wie Hellsing (2001 / 2003), wobei sich da imho abzeichnet wo der Goth-Nachwuchs hin ist. Ich mein vielleicht guckte der noch CSI:Las Vegas (wegen Grissom) oder NCIS (wegen Abby) aber im Grunde zogen da doch auch Anime und Manga. Sachen wie Angel Sanctuary, oder X 1999 bzw. Künstler wie You Higuri oder Clamp und eben die Visual Kei Szene.

Naja und aktuell wird man im TV seit ein paar Jahren nunmehr mit Vampir Serien zu geworfen. Es ist ja nicht so als wäre True Blood und Vampire Diaries die einzigen die in den letzten Jahren so aufgepoppt sind. Da lief doch auch so so etwas wie Moonlight, Bloodties und keine Ahnung was im Schlepptau dessen was Buffy mal angefangen hat.
Nun und von den neuen ist zumindest auch True Blood schon etwas langlebiger..

Zitat
Im Fernsehen überall CSI, Navy CIS, Criminal Intent, Law and Order, Crossing Jordan ... Krimiserien mit Serienkillern, mysteriösen Mordfällen und so weiter. Da war irgendwann klar, dass ein Mystery- und Kriminalserien-Umfeld mal als Standardhintergrund gewählt wurde und die Welt nachträglich mit Vampiren, Werwölfen und Gespenstern angefüllt wurde.
Uhm, nein. Weil im Gegensatz zu den genannten Serien die neue World of Darkness zu dunkel ist bzw. zu wenig im Realismus geerdet. Heißt es geht schon nicht mehr sanft in Richtung Akte X sondern fährt sehr direkt auf der Outer Limits Schiene, von wegen hinter dem offensichtlichen lauert das unfassbare, hinter der Fasse entfaltet sich eine neue, bizarre Welt ... die Welt der Dunkelheit.
Womit die neue World of Darkness vom GRW am ehesten das Genre anspricht das Fringe, Flashforward, Lost, Jericho, Dead Like me, Pushing Dasies oder the new Outer Limits bedient - nur manchmal noch in dunkler. Mit den selben Problemen die teilweise diese Produktionen plagten.

Zitat
Ich wusste aber gar nicht genau, dass das mit nWoD und dem Vampire: The Requiem Buch dann doch so aufwändig werden würde.
Wie meinst du das?
Für Requiem braucht man zwei Bücher, das Grundregelwerk und das Vampire Regelwerk.
Es ist nicht wirklich aufwendig sondern einfach nur eine Hürde. Respektive versteckt es etwas den Vampir Faktor vor potentiellen neuen Fans, denk ich.
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Offline Auribiel

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #579 am: 5.10.2010 | 00:19 »
Motivierter Einwurf von der Seitenlinie:

Forever Knight (auf Deutsch grausligst zu "Nick Knight - der Vampircop" verduselt). Auch eine nette Vampirserie aus der Zeit der oWoD, die soweit ich mich erinnern kann auch gut das Klientel der oWoD bedient hat.
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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #580 am: 5.10.2010 | 00:23 »
Die Struktur der Vampire Mythologie wurde geändert.
Weg von der einfachen "Kain war's!" Mythologie die mit etwas Kabbalistik gewürzt wurde bei der alten World of Darkness, hin zu einer eher verworrenen Struktur mit Bünden wo sich keiner mehr so richtig Spinnefeind ist und dazu noch ein Bund sehr starke christliche Bezüge hat.

What am I reading?

I call Bullshit.

Die Entscheidung den Ursprung der Vampire zu verschleiern und mehrere  Fraktionen mit sehr unterschiedlichen "Gründermythen" zu etablieren war ein gewaltiger Schritt vorwärts.

Wie du das mit den Twillight Romanen assoziieren kannst ist für mich nicht wirklich ersichtlich.

Callisto

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #581 am: 5.10.2010 | 00:25 »
Motivierter Einwurf von der Seitenlinie:

Forever Knight (auf Deutsch grausligst zu "Nick Knight - der Vampircop" verduselt). Auch eine nette Vampirserie aus der Zeit der oWoD, die soweit ich mich erinnern kann auch gut das Klientel der oWoD bedient hat.

Jaaaaaa ! Das war toll !

Aber: mal ehrlich, es gab/gibt viele weibliche oWoD-Spieler. Aber ich kenne mEn mehr Männer die Nick Knight genauso toll fanden wie ich. Ich bin allerdings auch kein Goth. Und Frauen, die rollenspielen, sind auch nicht unbedingt goth oder Anime oder Emo.

@Ymir:
Zitat
Wobei V:tM da mehr so cool christlich wirkt wie z.B. der Anime Hellsing und V:tR irgendwie mehr so wirkt wie Zwielichte Romane von Mormoninen nur ohne das glänzen.
So ganz unrecht hat sie damit nun nicht.

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #582 am: 5.10.2010 | 00:26 »
@Callisto Cat: Tell me why, oh why?

Callisto

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #583 am: 5.10.2010 | 00:31 »
@Callisto Cat: Tell me why, oh why?

Christliche Mythologie!


Ich hätte von selbst auch keinen Zusammenhang gezogen. Aber nWoD ist ANDERS als oWoD. oWoD war cooooooooooool. nWoD ist... Geschmackssache :D

Dazu muss ich sagen: Ich hab nur mal in einem nWoD-Regelwerk geblättert und einmal Requiem auf Con gespielt (was richtig Spass gemacht hat und ganz sicher nicht Twilight war). Wie man den Eindruck kriegen kann, kann ich mir trotzdem vorstellen. Lancea oder wie die heissen. Die Extremchristen halt. Die sind komisch.

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #584 am: 5.10.2010 | 00:32 »
Ich hätte von selbst auch keinen Zusammenhang gezogen. Aber nWoD ist ANDERS als oWoD. oWoD war cooooooooooool. nWoD ist... Geschmackssache :D

Ich nehme das jetzt einfach mal so hin.

Offline Auribiel

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #585 am: 5.10.2010 | 00:41 »
Mir geht's da auch wie Callisto. Dabei habe ich sehr lange gebraucht, mich mit der christlichen Mythologie der oWoD anzufreunden. Als ich aber hörte, dass diese Grundlage in der nWoD gestrichen wurde... fehlte irgend wie etwas für die oWoD sehr zentrales auf einmal. Immerhin war das Hauptthema der oWoD doch Gehenna... mit der nWoD fehlt das aber komplett. Also gibt da die nWoD einfach schon ein ganz anderes Grundgefühl her, als die oWoD.

Das ist in etwa eine so fundamentale Änderung, als würde man DSA komplett retconnen und ein High-Fantasy-Setting draus machen. Sicher gibt's dafür auch Liebhaber (auch bei DSA), aber es würde doch massiv die bisherigen Setzungen ändern.


Auri...
...derzeit leider gar keine WoD spielend.
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Callisto

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #586 am: 5.10.2010 | 00:43 »
Ich find halt Vampire-nWoD fühlt sich beim Lesen (!) arg DSAig an. (Beim Spielen hab nichts davon gemerkt, aber der SL hat uns auch alles durchgehen lassen. Erst als ich später im Regelwerk las, merkte ich, wie viel)

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #587 am: 5.10.2010 | 00:47 »
@Callisto Cat:

DSAig? Huch?

Ich fand grade im Gegenteil, dass z. Bsp. die neue politische Struktur von V:tR gradezu einem Befreiungsschlag gleichkam. Mehrere Sekten in derselben Stadt, Konflikte zwischen Sekteloyalistät und Clanverwandtschaften, etc.

Für mich ist da viel mehr im Fluss und viel mehr Potential.

Aber scheinbar sehen das ja viele V:tM  Fans ganz anders.   


Offline Teylen

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #588 am: 5.10.2010 | 00:51 »
Ja, leider hat Nick Knight nie so richtig die Aufmerksamkeit bekommen die es eigentlich verdient hat.
Imho liegt es auch nur an dem iirc schlechten Sendeplatz auf Kabel 1 oder so was das die Serie nicht die Fans versammeln konnte die sie eigentlich verdient. Wäre das besser gelaufen hätte sie auch mehr weibliche Fans gehabt.

Die Entscheidung den Ursprung der Vampire zu verschleiern und mehrere  Fraktionen mit sehr unterschiedlichen "Gründermythen" zu etablieren war ein gewaltiger Schritt vorwärts.
Ich empfand es als mutlose Beliebigkeit die nicht einmal innovativ wirkte.
Zumal gerade die Konflikte auch ziemlich Beliebig wirken. Clan ist eh recht irrelevant, den Bund kann man wechseln und dann verachten die einander nicht mal so ganz richtig. Kein Fisch und kein Fleisch. Ein bisschen so stellte ich mir das vor, wie bei Twilight als dort die Cullens mit der anderen Clique zusammen trafen oder wie die da so Tür an Tür mit den Werwölfen leben und vermutlich gemeinsame Gartenparties geben würden hätte es der Plot nicht anders bestimmt, kurz langweilig.

Zitat
Wie du das mit den Twillight Romanen assoziieren kannst ist für mich nicht wirklich ersichtlich.
Man weiß bei den Twillight Romanen, soweit mir bekannt (nur der erste Film ^^; ), auch nicht genau wo die Vampire eigentlich hergekommen sind. Dennoch wird man das Gefühl nicht los das die Grundbotschaft ziemlich naja negativ wirkt und nicht gerade innovativ ist.

Hellsing hingegen ist Butter bei die Fische. Starke Vampire, starke Mythen, fette Action, man weiß woran man ist, und 'die Guten' schaffen es trotz theorethisch Protestantischen Glauben ziemlich unchristlich zu wirken. Man kriegt sogar hin und wieder etwas persönliches Drama ab..
Bei V:tM wurde es ähnlich gemacht, man hat einen sehr präsenten Hintergrund Mythos, spielt recht starke Vampire und gerade so auf Seiten der Camarilla eigentlich auch noch Atheisten (obwohl man es theoretisch besser wissen können sollte). Man kann auch noch einen von 4 Unabhängigen spielen die dann auch nicht mehr unbedingt an die Sache mit Kain glauben. Oder man pickt sich sowas wie den Lilith Glauben aus einem der Splatbooks. Man kann auch zu Ost Vampiren oder Afrika Vampiren greifen, wenn man es ganz unchristlich haben will,..
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Offline Jed Clayton

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #589 am: 5.10.2010 | 01:01 »
@Teylen:
Danke für die vielschichtigen Antworten. Ich sage lieber nichts mehr zur World of Darkness. Fringe und Outer Limits also? Gut, das ist schon recht heftig. Nach dem einzigen kleinen Bericht über das nWoD-Regelbuch, den ich vor Jahren mal gelesen habe, dachte ich eben, dass das alles eher in Richtung "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" geht, eher mit normalen Cops oder Geheimagenten als Charakteren.

Visual Kei? Ähm, ist das nicht dieses japanische Zeug, wo sich junge Männer sehr, sehr feminin und stark geschminkt zeigen, zum Beispiel mit Rokoko-Fantasiekostümen, sogar manchmal mit Korsetts, Schirmchen und Hütchen?
Es kann aber gut sein, dass der Begriff "Visual Kei" mittlerweile in Deutschland schon wieder in einer etwas anderen Bedeutung verwendet wird als in Japan, ebenso wie otaku u.a.

Und ist Industrial Gothic das Gleiche wie Cybergothic? Na ja, ich sollte besser nicht fragen. Wenn es zwei verschiedene Wörter gibt, sind das bestimmt auch wieder zwei verschiedene Dinge. Macht ja nix.


Motivierter Einwurf von der Seitenlinie:

Forever Knight (auf Deutsch grausligst zu "Nick Knight - der Vampircop" verduselt). Auch eine nette Vampirserie aus der Zeit der oWoD, die soweit ich mich erinnern kann auch gut das Klientel der oWoD bedient hat.

Nick Knight -- ja, den kenne ich auch noch. Von der Serie habe ich damals auch so 2-3 Folgen gesehen. Ich fand sie aber verhältnismäßig schwach und kitschig, nicht gerade das, was ich nun auf Anhieb besonders mit Gothic in Verbindung bringen würde.

Ich würde aber schon sagen, dass Nick Knight besser als viele neuere Vampirfilme und -serien ist.

Und ich habe in den 90ern auch fast alle Folgen von der Masquerade-Miniserie im Fernsehen gesehen, wie hieß die noch gleich? Vampire: The Kindred. (Mist! Nächstes Mal recherchiere ich den Titel vorher ... Ich meine natürlich die Serie Kindred: The Embraced. Sie hieß bei uns auf RTL2 Clan der Vampire.)

Das war sogar meine erste Berührung mit der WoD-Version von Vampiren überhaupt, da in meinen Rollenspielrunden immer nur Elfen-Zwerge-Orks-Fantasie gespielt wurde.

PS: Im Moment lese ich sogar selber einen Roman, in dem ein Vampir vorkommt. Aber ihr kommt nie darauf, welchen. Es ist Unclean Spirits von M.L.N. Hanover. Dort gibt es bei den Vampiren einen großen physischen Unterschied zwischen vârkolak und nosferatu.
« Letzte Änderung: 5.10.2010 | 01:11 von Kanishka »
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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #590 am: 5.10.2010 | 01:01 »
@Teylen:

Zum ersten Punkt:

Und da fandest du die oWoD besser?
Sabbat: We hate you!
Camarilla: We hate you, too!
Anarchen: We hate everybody! Fuck yeah!

Sorry, aber in der alten Version gab es einfach nur eins: Einen Haufen Feinde die sich ohne großes Wenn und Aber aufs Maul geschlagen haben.
Grade das Fehlen solcehr einfacher Freund/Feind Schemata finde ich sehr reizvoll. Verachtung hast du ja immernoch, nur nicht mehr bedingungslos und immer: Überleg dir einfach wie ein Kardinal der Lancea Sancta einem demkratisch eingestellten Mitglied des Carthian Movement gegenüber stehen wird.

Ich habe langsam das Gefühl, dass grade die plakativen und einfachen Figuren der oWoD zu ihrem Erfolg beigetragen hat.

Und ein Nachtrag zu Hellsing:

V:tM ist Hellsing? Also das wäre gradezu bombastisch, aber wo bitte sind meine Waffen SS Vampire die mit "Wir fahren gegen Engelland" auf den Lippen meine Stadt in Schutt und Asche legen. Da geh ich doch eher leer aus. ;)

Offline Lyonesse

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #591 am: 5.10.2010 | 01:45 »
Es ist schwer, 'Forever Knight' aus heutiger Sicht zu beurteilen, weil die Serie leider nicht sonderlich gut gealtert ist. Eigentlich war es eine klassische Polizei-Serie, mit einem guten Vampir als Hauptdarsteller und wirkte Mitte der 90er, trotz billiger Produktionsstandards, recht hip. Für meinen Geschmack, wirkt die Serie aus heutiger Sicht etwas zu konventionell und hätte noch bessere Drehbücher verdient gehabt, auch wenn man das damals nicht so empfunden hat. Der Hauptdarsteller Geraint Wyn-Davis ist aber nach wie vor über jeden Zweifel erhaben. Vampirfans müssen diese Serie, nicht zuletzt wegen der historischen Flashbacks, geliebt haben.
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Offline Jed Clayton

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #592 am: 5.10.2010 | 01:54 »
Es ist schwer, 'Forever Knight' aus heutiger Sicht zu beurteilen, weil die Serie leider nicht sonderlich gut gealtert ist. Eigentlich war es eine klassische Polizei-Serie, mit einem guten Vampir als Hauptdarsteller und wirkte Mitte der 90er, trotz billiger Produktionsstandards, recht hip [...] Vampirfans müssen diese Serie, nicht zuletzt wegen der historischen Flashbacks, geliebt haben.

Na ja, es geht. Ich habe auch immer wieder aus reiner Langeweile Polizeiserien angeschaut und danach die Handlung sofort wieder vergessen. Ich scheine kein Gedächtnis für so etwas zu haben. Nick Knight hatte eben einfach den Gimmick "ein Vampir als Cop".

Wahrscheinlich bin ich einfach von Haus aus nicht genug Vampirfan, egal um welches Medium es sich dreht. Kinderbücher wie "Der kleine Vampir", die Dracula-Filme mit Christopher Lee, Gruselhörspiele, die Comicserie Vampirella, die Vampire in Rifts, dann Buffy und Angel ... das sind für mich alles Phasen, die jetzt hinter mir liegen.

Eine der besten Beurteilungen zu Vampiren findet sich mMn noch immer in dem Film John Carpenter's Vampires, wo der eine Typ in dem Truck sagt:
"Vampires are not romantic. They don't wear capes and they're not always tryin' to seduce everybody with their terrible fake European accents..."
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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #593 am: 5.10.2010 | 01:58 »
@Teylen:
Danke für die vielschichtigen Antworten. Ich sage lieber nichts mehr zur World of Darkness. Fringe und Outer Limits also? Gut, das ist schon recht heftig. Nach dem einzigen kleinen Bericht über das nWoD-Regelbuch, den ich vor Jahren mal gelesen habe, dachte ich eben, dass das alles eher in Richtung "Sieben" oder "Das Schweigen der Lämmer" geht, eher mit normalen Cops oder Geheimagenten als Charakteren.
Kannst ruhig etwas dazu sagen ^^
Aber die World of Darkness geht sehr stark in die Richtung Urban Fantasy und ist weniger geerdet als die beiden genannten Filme. Auch wenn das ebenso möglich ist.

Zitat
Visual Kei? Ähm, ist das nicht dieses japanische Zeug, wo sich junge Männer sehr, sehr feminin und stark geschminkt zeigen, zum Beispiel mit Rokoko-Fantasiekostümen, sogar manchmal mit Korsetts, Schirmchen und Hütchen?
Visual Kei bezieht sich auf den visuellen Effekt mehr oder weniger auffälliger Kostüme.
Die Variation reicht hierbei von Outfits die an die Glamrock Zeit mit starken Punk Einflüßen erinnern, wie X-Japan welche das ganze auch begründeten.
Einem eher gemäßigten optischen Auftreten wie L'Arc En Ciel oder Gackt deren Outfit in Richtung Pop geht.
Sowie Malice Mizer bzw. Malice Mizer, der Lead Sänger von Malice Mizer Mana ist hierbei die einflußreichste Person und gründete unter anderem die später in Deutschland bekannt gewordene Band Moi dix Mois.
Eine andere Band wäre Dir En Grey.

Dabei hat Mana durch sein Mode Label unter anderem die GoLo bzw. Gothic Lolita Szene geschaffen, welche die von dir um schriebenen Outfits tragen. In Abstufungen teils in welche Richtung es tendiert, aber Gothic Lolita ist stilmäßig der Überbegriff.

Zitat
Es kann aber gut sein, dass der Begriff "Visual Kei" mittlerweile in Deutschland schon wieder in einer etwas anderen Bedeutung verwendet wird als in Japan, ebenso wie otaku u.a.
Nicht soweit mir bekannt ist.
Es existiert eine Abgrenzung in sofern zum normalen Gothic als das es bei Visual Kei auf den Stil ankommt, in erster Linie.
Das heißt musikalisch fäschert es sich von:
Speed / Trash Metal * X-Japan zu ihrer Hoch Zeit
Industrial Gothic * Malice Mizer und ganz sicher Moi dix Mois [Rockiger Synthesizer Sound, teils schnell, teils mit Spinett und anderen alten Instrumenten]
Rock / Pop * L'Arc En Ciel, Gackt
Metal * Dir En Grey, D'espairs Ray
HipHop/Rock/Pop * Miyavi

Bis hin zum ziemlich harten Metal Richtung Doom/Death/Black vom Krach Faktor her.

Im Gegensatz zum Visual Kei verordnen sich die Gothic Lolitas mehr der Kostüm als der Musik Szene.
Zitat
Und ist Industrial Gothic das Gleiche wie Cybergothic?

Ich weiß nicht was Cybergothic ist und halte es nicht für eine Musik Richtung sondern würde es als Substil etwa unter GoLos verordnen.

Ansonsten was Magazine betrifft wäre die Shoxx empefhlenswert:
http://www.ongakusenkasha.co.jp/shoxx/sh_main.html
« Letzte Änderung: 5.10.2010 | 02:13 von Teylen »
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Offline Lyonesse

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #594 am: 5.10.2010 | 02:06 »
and they're not always tryin' to seduce everybody with their terrible fake European accents..."


Allerdings war dazu wirklich nur Bela Lugosi in der Lage.
Es gibt da so ein altes Interview, das eine junge Frau (Hollywood-Reporterin oder Schauspielerin?) mit Lugosi in seinem Garten führt, wo er seinen ganzen Charme spielen läßt und am Ende gar nicht mehr aufhört zu lachen, so daß seine Interview-Partnerin die Flucht ergreift. Keine Ahnung, in wie weit das gestellt war, aber das ist einfach großartig.
« Letzte Änderung: 5.10.2010 | 02:15 von Lyonesse »
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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #595 am: 5.10.2010 | 02:19 »
Allerdings war dazu wirklich nur Bela Lugosi in der Lage.
Es gibt da so ein altes Interview, das eine junge Frau (Hollywood-Reporterin oder Schauspielerin?) mit Lugosi in seinem Garten führt, wo er seinen ganzen Charme spielen läßt und am Ende gar nicht mehr aufhört zu lachen, so daß seine Interview-Partnerin die Flucht ergreift. Keine Ahnung, in wie weit das gestellt war, aber das ist einfach großartig.

Na, dann verlinks doch auch. War übrigens gestellt.
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Jed Clayton

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #596 am: 5.10.2010 | 02:22 »
Allerdings war dazu wirklich nur Bela Lugosi in der Lage.

Lugosi war gebürtiger Ungar und konnte wirklich nur schlecht Englisch. Daher lernte er seine Rollentexte in Amerika immer vorher phonetisch auswendig. Er hatte also wirklich diesen Akzent, wodurch er schon mal nicht "fake" sein kann. ;)

Selbstverständlich ist der gute Bela bis heute stilprägendes Vorbild für alle Klischeevampire, Parodien und Halloween-Vampirkostüme. Ich kannte dieses Klischee altersbedingt erst durch den "Graf Zahl" (Countracula) aus der Sesamstraße.

Zitat
Es gibt da so ein altes Interview, das eine junge Frau (Hollywood-Reporterin oder Schauspielerin?) mit Lugosi in seinem Garten führt, wo er seinen ganzen Charme spielen läßt und am Ende gar nicht mehr aufhört zu lachen, so daß seine Interviewpartnerin die Flucht ergreift. Keine Ahnung, in wie weit das gestellt war, aber das ist einfach großartig.

Kenne ich leider noch nicht, aber ich habe eine Ausgabe des Dracula-Bühnenstücks von Hamilton Deane und John Balderston, mit zahlreichen Fotos und Zeitzeugenberichten zu Bela Lugosi. Seine Wirkung auf Frauen bei Live-Theateraufführungen muss für die 30er Jahre wirklich erstaunlich gewesen sein. Heute würde man von rockstarartigem Charisma sprechen.

Allerdings, so geht eine Anekdote, hat er bei Kussszenen seine Bühnenpartnerinnen manchmal so fest in den Armen gehalten, dass sie blaue Flecken und angeknackste Rippen davontrugen.
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Offline Lyonesse

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #597 am: 5.10.2010 | 02:36 »
Na, dann verlinks doch auch. War übrigens gestellt.

Super, ich kannte das bisher nur als Ausschnitt aus, ich glaube es war: 'Monsters of Filmland'.
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #598 am: 5.10.2010 | 02:38 »
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Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Skiron

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Re: Frauen und Rollenspiel
« Antwort #599 am: 5.10.2010 | 10:05 »
Zumindest keine, die ich ernst zu nehmen bereit bin.

Ungefähr so, wie das Klischee besagt, dass Frauen keine Rollenspieler ernst nehmen?  ;D

*ironie*

Ist schon lustig.
Frauen + Pferde = Ponyhof = kann man nicht ernst nehmen.
Männer + Pferde = Lucky Luke = Lonesome Hero

Nein, nicht weil sie Frauen sind, sondern weil sie als Frauen erzogen wurden.

Der Grund warum man sich beim anderem Geschlecht anders verhält, ist doch - machen wir uns nichts vor - die Sexualität. Entweder weil man sich nicht fiktive Chancen verderben will, oder weil man keine Chancen zu lassen möchte.

Sehe ich auch so.
Mir kommt es inzwischen wie eine "künstliche" Trennung vor.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen aus anderen Gründen Rollenspiel spielen, als Männer,
bzw. es genauso viele verschiedene Motivationen gibt Rollenspiel gut zu finden und gerne zu spielen,
so denn Interesse an sich am Spiel besteht. Und vermutlich sind sich da manche Frauen und Männer ähnlicher,
als Frauen und Frauen, oder Männer und Männer, was die individuelle Vorlieben für ein System oder Setting anbelangt.
« Letzte Änderung: 5.10.2010 | 19:10 von Skiron »