Progmetal (vor Images and Words)Der Begriff des Heavy Metal wurde Anfang der 70er für die Steroid Blues Bands der damaligen Ära geprägt, vor allem Deep Purple, Uriah Heep, Led Zeppelin und Black Sabbath, also etwa zeitgleich zum Begriff Progressive Rock. Da Prog damals zumindest in Europa die Rockmusik recht stark durchdrang, sollte es nicht verwundern, dass alle genannten Bands auch echte Progrock-Nummern ablieferten. Insofern könnte man die Geburt des Progressive Metal recht weit zurück datieren.
Auch die New Wave of British Heavy Metal und die Thrash/Speed Metal Szene setzten zum Teil auf komplexe Ryhtmik, überlange Stücke und symphonische Aspekte in ihrer Musik. Progressive Elemente sind im Metal omnipräsent.
Trotzdem gibt es Progmetal als Stilrichtung mit gutem Recht. So richtig konsequent wurden die Bands nämlich erst gegen Ende der 80er. Queensryche brachte das Konzeptalbum (+)
Operation:Mindcrime heraus, Fates Warning überraschte auf (-)
Awaken the Guardian mit extrem komplexer Rhytmik und unkonventionellen Melodien, ebenso Psychotic Waltz mit (-)
A Social Grace, die zusätzlich stark auf psychedelische Elemente und Dissonanz setzten. Diesen Bands war gemein, dass sie schwerpunktmäßig ganz klar Metalbands waren (Queensryche und Fates Warning starteten ursprünglich als US-Powermetal-Bands), die Zusammensetzungen mit Sänger, Schlagzeuger, Bassists, je zwei Gitarristen und ohne Keyboarder zeigt das ziemlich gut. Keyboardsounds wurden wenn überhaupt, dann nur spärlich als Ambient-Sounds eingesetzt, niemals als Lead-Instrument.
Parallel dazu spielte eine New Yorker Collegeband namens Dream Theater ihr Debutalbum (+)
When Dream and Day unite ein, das im Gegensatz zu den drei genannten eher als Retroprog-Album mit Metalsound durchgehen dürfte.
Progmetal (ab Images and Words)1992 kam dann das Schlüsselalbum der Szene heraus: Dream Theaters zweites Album (+)
Images and Wordseine aus meiner Sicht perfekte Symbiose aus der Härte und Kompromisslosigkeit des Metal und der Komplexität sowie dem gewollten künstlerischen Anspruch des Prog
Album und Band fanden in den den Folgejahren auch tonnenweise Epigonen, auf die einzugehen es sich nicht lohnt (obwohl es auch Gute gibt, z.B. Symphony X), und inspirierten Tonnen weiterer Bands wie z.B.
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Ayreonein Projekt, dass sich auf Konzeptalben spezialisierte, oft Sängern bestimmte Rollen im Konzept zuweist[/url]
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Dead Soul TribeTool-Einflüsse sind aus meiner Sicht auch unüberhörbar. Sänger Devon Graves hieß nebenbei bemerkt früher mal Buddy Lackey und sang für Psychotic Waltz
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Pain of Salvationund auch die Altstars von Fates Warning(+)(
Still remains Pt.1)(
Still remains Pt.2)
Progressive Thrash MetalNeben dem frühen Progressive Metal gab es auch eine Reihe von Bands aus der Brutalo-Ecke, die konsequent rhytmisch hochkomplexes und teilweise von moderner Klassik und Jazz inspiriertes Material ablieferten, z.B.
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Watchtower(-)
VoiVodBei denen neben Einflüssen aus dem Psychedelic sogar welche aus dem Punk(!) hörbar sind
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Mekong Deltasowie (-)
Sieges Even, die allerdings praktisch auf jeder Scheibe den Stil wechselten und z.B. auf (+)
The Art of navigating by the Stars mit Metal nur noch eingeschränkte Berührungspunkte hatten.