Die Ausgangssituation ist die Folgende: Ich bin im Moment wieder aktiv am Suchen nach Runden und habe generell das Problem, dass ich Leuten (und die mir) wenig mitteilen kann, wie wir Rollenspiel spielen.
Ich bin jetzt dazu übergegangen mir ellenlange Anekdoten erzählen zu lassen und habe versucht daraus so etwas wie ein Gefühl für den Spielstil dieser Leute zu entwickeln.
Oder ich habe mir nur deren System angeguckt und versucht aus den Regeln einen Spielstil abzuleiten. Das ist aber eigentlich ziemlich kompliziert, da ja viele Systeme eine weite Bandbreite zulassen.
Ich bin allerdings ein Mensch, der gerne ordnet, also wüsste ich gerne, welche Kategorien ihr aufbaut, um euren Spielstil systemunabhängig zu beschreiben.
Ich gehe mal grob hiervon aus:
I) Ich habe Rollenspiele für mich immer gerne in Erzählrollenspiele, Abenteuerrollenspiele, B&B-Rollenspiele, PlayerEmpowerment-Rollenspiele, AssKicker-Rollenspiele und Simulationsrollenspiele unterteilt. Ich glaube allerdings, dass dies nicht mehr funktioniert.
II) Also probiere ich es mal anders:
Spielziel:
1.) Charakter: Der Charakter ist das Zentrum des Spiels, der Plot ist zwar zumeist wichtig, aber diesem untergeordnet. Zumeist primär auf ->innere Konflikte ausgelegt.
2.) Plot: Die Geschichte ist das Zentrum des Spiels und die Charaktere sind zwar zumeist wichtig, allerdings nur als Figuren in dem Plotgefüge. Zumeist auf ->äußere Konflikte ausgelegt.
3.) Spiel: Plot und Charakter sind eingefügt in eine Regelmaschine, deren hoffentlich reibungsloses Ablaufen den Spielern Spaß macht. Aufgrund der Herkunft der Rollenspiele aus dem Tabletop sind die Konflikte hier zumeist ->äußere Konflikte
Spielmittel:
1.) Handlungsimmersion: Spannung, Ungewissheit usw. Der Spielleiter hat die Fäden in der Hand und die Spieler erkunden seine Planung. Zumeist Taktisch.
2.) Integration: Spieler und Spielleiter haben Einfluss auf die Handlung und erleben z. B. aus dem Fortgang der Handlung an sich Spannung, nicht aus der Ungewissheit über sie. Zumeist Diskussionslastig.
3.) System: Die Spieler wollen die Handlungsmaschine des Spielleiters durch ihre Regelkenntnis überwinden und freuen sich über einen "Erfolg". Zumeist Strategisch.
4.) Charakterimmersion: Die Handlungen der Spieler sind eine Abwägung der möglichen Handlungen des Charakters nach glaubwürdigkeitskriterien. Zumeist Psychologisch.
Konflikte:
1.) äußere: Da ist ein Drache. Töte ihn.
2.) innere: Du bist ein Drache. Komm damit klar.
3.) beides: Kannst du weiterhin ein Drachetöter sein, auch wenn du gemerkt hast, dass du selber einer bist. Achtung da kommt er...
Hm, reicht das schon? Ich glaube kaum.
Klassisches DSA ist für mich danach z. B. äußere Konflikte, Plot, Handlungsimmersion. Aber das wäre GURPS auch und es fühlt sich anders an...