Autor Thema: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?  (Gelesen 20629 mal)

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Ein

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #150 am: 8.04.2009 | 08:52 »
@Zornhau
Ich denke das Hauptproblem ist einfach, dass hier einige aus einem sehr speziellen RSP-Hintergrund kommen und sich einfach nicht damit arrangieren können, dass Würfe, speziell Schadenswürfe, explodieren. Dass sieht man auch deutlich an dem vehementen leugnen, dass explodierende Würfel und kritische Erfolge etwas gänzlich anderes wären.

Wenn man aus DLC, aus der AEG-Ecke etc. kommt, ist man das Explodieren einfach gewohnt und macht sich da keinen Kopf mehr drum.

Kleine Anekdote: Ich habe mal L5R d20 ausprobiert. Grausig. Was sonst schnelle, spannende Kämpfe sind, bei denen jederzeit alles auf dem Spiel steht, wurde zu ödem Runterwürfeln.

Aber eigentlich wollte ich hier nichts mehr schreiben. Naja.
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 08:54 von Ein »

Prisma

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #151 am: 8.04.2009 | 09:50 »
Mathematische Würfelwahrscheinlichkeiten sind ja schön und gut, aber man erkläre mir doch bitte, warum im realen Spiel ganz andere Erfahrungen gemacht wurden, durchschnittlich etwa 2 Freakrolls pro Sitztung. Kann man da noch von "legendären" Ereignissen sprechen? Ich denke nicht.

Ich bin ja nicht die einzige Person die diese Erfahrungen gemacht hat.



oliof

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #152 am: 8.04.2009 | 10:01 »
Freak Roll ist schwach definiert, das macht die Diskussion so schwierig.

Ab wann ist ein Wurf nochmal ein Freak Roll?

Wenn die Gruppe am Abend etwa dreihundert Würfel wirft (das beinhaltet auch Rumspielen mit dem Würfel, obwohl man grad keine Probe macht, und alle Wildcard-Würfe und Schadenswürfe zählen doppelt), dann sind mehrere Ergebnisse über 20 oder 30 keineswegs so grotesk ausserhalb der Wahrscheinlichkeit, dass man nach meinem Dafürhalten von Freak Rolls sprechen kann.


Offline Roland

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #153 am: 8.04.2009 | 10:02 »
Mathematische Würfelwahrscheinlichkeiten sind ja schön und gut, aber man erkläre mir doch bitte, warum im realen Spiel ganz andere Erfahrungen gemacht wurden, ... .

Selektive Wahrnehmung, selbsterfüllende Prohezeiungen usw.. Wenn Du auf Freakrolls wartest, werden sie kommen.
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Offline Falcon

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #154 am: 8.04.2009 | 11:02 »
@Prisma: Warum nicht alle Leute zählen.
Was nicht sein kann, das nicht sein darf....
oder
Alle Menschen sind gleich, andere gleicher?
suchs dir aus.
Wobei man sich vermutlich gar nicht die subjektive Ecke bewegen muss bzw. sich drängen lassen muss. Ich auch vermute, daß nicht alle so viel Ahnung von Mathematik haben, wie sie gerne behaupten. Bin gespannt ob in dem Excel sheet Schadenswürfe und darin die Varianz angegeben sind.
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Offline Master Li

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #155 am: 8.04.2009 | 11:23 »
Es hängt doch sehr viel von den eigenen Erwartungen ab. Wenn man erwartet, dass der Schaden eher gleichförmig bleibt, dann ist SW nicht das Richtige.

Bei SW acen die Würfel nunmal und demnach ist ein Schaden von z.B. 15 mit d6+d6 ist nicht besonders selten. Aber so wie ich das sehe stört das relativ wenig Personen. Dies ist der einzige Thread, den ich bisher zu dem Thema wahrgenommen habe. Es scheint also eher weniger ein Problem im Systems zu sein. Ich denke vielmehr, dass die Erwartungshaltungen in den "problemsehenden" Gruppen unpassend sind. Viele andere scheinen eher Spaß daran zu haben, deswegen sollte der Titel wohl heißen: "Wieso finde ich persönlich Elemente, die ich für Freak Rolls halte, als schwierig zu handhaben?!!!einseinself"

Niemand leugnet, dass die Schadensregeln bei SWEX ziemlich fatal sein können. Aber dafür kann man ja recht einfach das alte Schadenssystem mit dx+x einführen, welches auch sofort die Varianz* senkt. Damit sollte eigentlich kaum noch einer ein Problem haben.
Aber selbst beim neuen System können Spieler gegen hohen Schaden gegenhalten (Vielleicht auch mal nen Bennie dafür ausgeben) und das gleiche können auch NSCs, was es relativ unwahrscheinlich macht, dass ein Hanswurst einen Drachen tötet (Einfach mal ein paar Bennies opfern, wenn nötig). Aber das wurde ja schon öfter erwähnt und dennoch ignoriert ;)

*Wer hat Falcon eigentlich davon erzählt? Seitdem beißt er sich daran fest wie ein Terrier an einer Blutwurst. ~;D
Viel Spaß.
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jafrasch

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #156 am: 8.04.2009 | 11:25 »
Selektive Wahrnehmung [...]

nuff said...

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #157 am: 8.04.2009 | 11:27 »
@Falcon

folgende Zufalsvariabel hat eine "große" Varianz:
in 99,9% der Fälle ist das Ergebnis 0.
in 0,1% der Fälle ist das Ergebnis 9^(9^(9^9)) = große Zahl.

trotzdem ist sie sehr verläßlich.

Was suchst ist die Wahrscheinlichkeit für große Abweichungen. ;)
Also die wkeit, dass ein wurf mehr als drei Steigerungen erreicht. Im Endeffekt heißt das nur, dass kleine Waffen tödlicher sind, als man den Würfeln erst zutraut und es eher ein "alles-oder-nichts" Spielgefühl ist, was bei 3Wundstufen eh nicht verwunderlich ist...

Offline Falcon

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #158 am: 8.04.2009 | 11:32 »
Master Li
Zitat
Es hängt doch sehr viel von den eigenen Erwartungen ab. Wenn man erwartet, dass der Schaden eher gleichförmig bleibt, dann ist SW nicht das Richtige.
ganz genau. Jetzt gibt es aber einige Leute, die diese Ungleichförmigkeit ja abstreiten (nicht das FRs auftauchen, die Ungleichförmigkeit), was es eben sehr schwer macht darüber zu diskutieren, weil deren subjektive Ansicht in deren Augen natürlich mehr wiegt.


Zitat
*Wer hat Falcon eigentlich davon erzählt? Seitdem beißt er sich daran fest wie ein Terrier an einer Blutwurst. jester
Ich erwähne es natürlich absichtlich so oft um auszuprobieren wie oft die Propartei darüber hinweggehen kann und es ignoriert. Das ist auch in gewisser Weise unterhaltsam. Ich mache schon wetten wie oft ich es schreiben kann bevor jemand erkennt das Wahrscheinlichkeiten allein dafür nicht ausreichen. Wobei ich die wette hiermit natürlich beeinflusse ;D .
Irgendjemand musste ja die Mathematik hereinbringen ("siehste du XY passiert nur zu 1:645939, ihr müsst euch also alle irren"), also können wir es auch richtig machen.

destruktive Kritik schrieb:
Zitat
Im Endeffekt heißt das nur, dass kleine Waffen tödlicher sind, als man den Würfeln erst zutraut und es eher ein "alles-oder-nichts" Spielgefühl ist, was bei 3Wundstufen eh nicht verwunderlich ist...
Ja sicher, darum geht es doch.
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 11:34 von Falcon »
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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #159 am: 8.04.2009 | 11:34 »
kann mich mal jemand zitieren? ich stehe anscheinend auf falcons 'gnoreliste.  ::)

Oh, Sorry. nicht realisiert.
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 11:43 von Destruktive Kritik »

Offline Falcon

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #160 am: 8.04.2009 | 11:37 »
oh, ich hatte dich schon reineditiert. Sorry.
ich benutze gar keine Ignorelist.
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oliof

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #161 am: 8.04.2009 | 11:41 »
Falcon: Wen meinst Du denn?  Deine passiv-aggressiven Behauptungen machen einen Diskurs unmöglich, weil Du niemals in einen Dialog trittst, sondern nur Behauptungen in den Raum stellst.

Ich zumindest versuche nicht, Dich in irgendeine Ecke zu drängen, ich gebe nur einen anderen Standpunkt wieder. Wieso paßt Dir das nicht? Ist das hier Dein Privat-Thread á la Falcon erklärt uns die Welt?

Offline Falcon

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #162 am: 8.04.2009 | 13:11 »
@oliof: das ist ziemlich unfair aber typisch.

Viele sagen: Die SW Ergebnisse variieren sehr stark, die Fähigkeiten der Charaktere sind damit schlecht abzuschätzen.
Viele sagen: Die SW Ergebnisse treten genauso häufig auf, wie sie die Wahrscheinlichkeiten angeben und Variation spielt keine Rolle, die Charaktere sind demnach genauso stark wie ihre Fertigkeiten angeben.

Also erstmal zwei Aussagen, die beide gleich wahr oder unwahr sind.

jetzt behaupten einige der letzteren, verstärkt durch Grüppchenbildung, und zwar aggressiv-aggressiv, ihre Ansicht wäre "wahrer" und alle die das nicht sehen können haben sich halt damit noch nicht abgefunden (siehe z.b. Eins Kommentar).

da es ja offenbar nur darum geht mich aufs Glatteis zu führen und andere Leute, die derselben Meinung sind, sich aber leider nicht beteiligen, durch das Feuerwerk an selbstgerecheten Äusserungen (á la "Ich bin Diskursbereit und sehr offen, ausserdem bin ich tolerant....sofern du meine Ansicht übernimmst") offensichtlich zu übergehen (Prisma, Hamf?...), um dann in Alle-auf-einen-Manier (Zitat: selektive Wahrnehmung, selbsterfüllte Prophezeiiung) in Überzahl die andere Meinung niederzuknüppeln.

Es ist eben etwas anders zu sagen:
- Meine Meinung ist aber B oder
- Meine Meinung ist aber B; ausserdem bis du blind, nicht diskursbereit und musst dich an unsere(!) Wahrheit noch gewöhnen.
ich sehe da feine Unterschiede.

Dasselbe würde bei Prisma passieren wenn er versuchen würde sich mehr zu beteiligen. Darauf warte ich jetzt erstmal.
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 13:14 von Falcon »
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Pyromancer

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #163 am: 8.04.2009 | 13:24 »
@oliof: das ist ziemlich unfair aber typisch.

Viele sagen: Die SW Ergebnisse variieren sehr stark, die Fähigkeiten der Charaktere sind damit schlecht abzuschätzen.
Viele sagen: Die SW Ergebnisse treten genauso häufig auf, wie sie die Wahrscheinlichkeiten angeben und Variation spielt keine Rolle, die Charaktere sind demnach genauso stark wie ihre Fertigkeiten angeben.

Man kann subjektive Wahrnehmung natürlich schlecht wegdiskutieren. Wenn du sagst, "Bei mir kommen extreme Ergebnisse so häufig vor, so dass ich die Fähigkeiten meines Charakters schlecht abschätzen kann", dann ist das so.

Aus theoretischer Sicht ist das aber völlig unerheblich, weil die Mathematik eben etwas anderes sagt. Und während man subjektive Wahrnehmungen zumindest schlecht wegdiskutieren kann, geht das bei Mathematik überhaupt nicht.

Und meine subjektive Wahrnehmung: Bei Feng Shui[1] hatten wir in 2 Jahren Netto-Spielzeit vielleicht 20 Ergebnisse über 30, und keines über 50. Die Spieler hingen irgendwie dem Irrglauben an, beim Knacken der 50 würde irgend etwas tolles passieren, deshalb weiß ich das so genau. Und wir haben wöchentlich gespielt und viel gewürfelt.
Probleme: Keine.


[1]Funktioniert so: 1W6-1W6+Fertigkeitswert gegen Zielwert, 6er explodieren

Ein

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #164 am: 8.04.2009 | 13:26 »
@Falcon
Ich denke hier liegt ein grundlegenderes Problem vor.

Mir z.B. erschließt sich einfach nicht, WO (zum Teufel) der Unterschied zwischen einem kritischen Erfolg in einem nicht-explodierenden System und einem ungewöhnlich hohen Wurf bei einem explodierenden System liegen soll.

Ich verstehe einfach nicht, warum du (und andere) in diesem Fall einen Unterschied ziehst. Gerade da "unsere" Seite diverse Beispiele herangeführt hat, in denen eben solche Fälle von kritischen Erfolgen häufiger oder zumindest genau so oft auftreten wie diese "Freak Rolls".

Von "eurer" Seite kommt aber nur ein "Ist aber doch anders!" Ohne dass diese Aussage mit irgendwelchen Argumenten unterlegt würde.

Da von eurer Seite weiterhin keinerlei Entgegenkommen zu erkennen ist, frage ich mich ernsthaft, was man hier anderes tun soll, als mit den Schultern zu zucken und zu sagen: "Ist scho' recht, Falcon."

Über Geschmäcker und andere Subjektivitäten diskutiert es sich halt recht müßig.

oliof

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #165 am: 8.04.2009 | 13:27 »
Was ist unfair aber typisch? Dass ich Dich einmal um eine klare Stellungnahme bitte?

Ich will gewiß nicht, dass Du meine Ansichten übernimmst. Ich wünsche mir aber, dass Du aufhörst das zu ständig zu behaupten, nur weil meine Deiner nicht immer entspricht. Du sagst, Du kannst es nicht ertragen, wenn andere Leute (eine Deiner Lieblingsformulierungen) versuchen, ihre Meinung „durchzudrücken“, läßt aber keine andere Darstellung als Deine zu, weil Du sie gleich als Bevormundung, unfair oder sonstwas dieser Art abtust. Das nervt.

Zurück zum Thema, das eigentlich in vier, fünf Beiträgen abgehandelt sein kann:

Es stimmt, dass diese Ergebnisse auftauchen können, statistisch gesehen. Das kann man schlecht finden oder gut.

Wenn man es schlecht findet, kann man am System schrauben, in dem man zum Beispiel die Menge der roll-ups oder die maximale Wirksamkeit begrenzt (wie es zum Beispiel mit dem maximal 3 Wunden-Konstrukt bereits getan wird).

Ist das akzeptabel? Wenn nein, was ist daran nicht akzeptabel?

Offline Jed Clayton

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #166 am: 8.04.2009 | 14:07 »
Homerules: Gelten nur für Spieler. Fall geschlossen.
Wobei das auch nur ein Problem ist wenn man ein Problem mit Charaktersterblichkeit hat. Ich habe sehr unterhalsamme Erinnerungen an viele meiner Charakter die auf sehr dämliche Art gestorben sind.  >;D

Bei mir kam in all den Jahren eigentlich nie ein Freak Roll für einen NPC geschweige denn einen dicken Oberboss-Gegner vor. Das ist schon seltsam...

Meine Spieler würfeln in letzter Zeit gerade in RuneQuest verblüffend oft "Criticals", aber die NPCs nicht.
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 14:25 von Jed Clayton »
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Merlin Emrys

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #167 am: 8.04.2009 | 14:57 »
Die SW Ergebnisse variieren sehr stark, die Fähigkeiten der Charaktere sind damit schlecht abzuschätzen.
Vielleicht nicht die Fähigkeiten, aber jedenfalls, ob sie mit ihren Fertigkeiten "besser dastehen" als Ungelernte auf demselben Gebiet. Das Würfelsystem wertet also den Faktor "Zufall" so stark, daß kein Ergebnis nur über Fähigkeit zu erreichen ist. Man kann nicht so gut werden, daß einen nicht ungelernte Anfänger doch "einholen" könnten.

Wenn ich das System richtig verstehe, würfelt ein völlig ungelernter Standart-Charakter (nehmen wir mal NSCs) mit W4 (inklusive der Möglichkeit des Weiterwürfelns, wenn eine 4 gefallen ist) und subtrahiert 2. Ein Experte darf mit W12 würfeln. Alle Ergebnisse, die (nach Abzug einer Erschwernis usw.) bei mindestens 4 liegen, gelten als "Erfolg". - Soweit richtig?

Nun ein kleines Gedankenexperiment. Irgendein Wesen stellt eine Aufgabe in Bereich Software-Programmierung. Sie sei so beschaffen, daß sie eine effektive Erschwernis der Probe um 6 bedeutet. Es machen sich 24 Experten daran, diese Aufgabe zu lösen. Nehmen wir an, die Ergebnisse entsprechen dem, daß jeweils 2 von ihnen "eine 1 gewürfelt haben", jeweils 2  "eine 2 gewürfelt haben" usw bis dahin, daß jeweils 2 "eine 12 gewürfelt haben". Erfolgreich waren die, die mindestens eine 10 gewürfelt haben (10 - 6 = 4 ist gerade so geschafft), also 1/4 resp. 25 % aller Experten. Der Auftraggeber bekommt mithin von den Experten 6 Entwürfe.
Parallel dazu versuchen sich eine Reihe Anfängerkurse an der Volkshochschule an dem Problem. Die Leute haben so ziemlich gar keine Ahnung (die, die schon besser programmieren können, besuchen diese Kurse nicht), sie "würfeln" also nach der Variante "W4-2". Aber immerhin sind sie viele, sagen wir mal: 1000 Anfänger probieren es aus. Sie müssen - wegen der zusätzlichen Erschwernis um 2 - mindestens "eine 12 würfeln". Die Tabellen erlauben es, einfach abzulesen: Die Chance beträgt immerhin leicht über 1,5 %.  Das heißt, von den Anfängern in den Volkshochschulkursen kommen satte 15 Lösungsvorschläge, die als "erfolgreich" eingestuft werden müssen. (Das sind fast so viele wie die Zahl der Experten, die sich mit der Aufgabe überfodert sah!)

Ist eine effektive Erschwernis von 6 also noch keine besondere Schwierigkeit - da ja Anfänger daran knabbern müssen, aber es doch immerhin schaffen können? Aber an wen wendet man sich dann, wenn man sichergehen möchte, daß etwas klappt (z.B. weil man sich operieren lassen muß), das noch schwieriger ist? Immerhin haben an einer Aufgabe dieser Schwierigkeit schon 3/4 der Experten versagt...
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 15:00 von Merlin Emrys »

Offline sir_paul

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #168 am: 8.04.2009 | 15:03 »
[...] Irgendein Wesen stellt eine Aufgabe in Bereich Software-Programmierung. [...]

Naja, nur um mal darauf rumzureiten. Auch in SW gibt es natürlich Fertigkeiten auf welche man nur würfeln darf wenn man sie hat (kein ungelernter Versuch mit -2)!

Software-Programmierung würde für mich darunter fallen.

Gruß
sir_paul

Offline Merlin Emrys

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #169 am: 8.04.2009 | 16:21 »
Software-Programmierung würde für mich darunter fallen.
Und zwar auf Basis welcher Begründung? Software-Programmierung kann man sich als Hobby durchaus nebenbei beibringen. Schon Schüler können Codeschnipsel basteln und zusammenstellen (es hilft wohl, wenn sie bereits lesen und schreiben können) - das ist etwas anderes als "gute Progammierkunst", aber es kann so etwas wie Software dabei herauskommen :-) .

Ansonsten läßt sich das Problem durchaus dahingehend umschreiben, daß von Studenten im Rahmen ihrer Seminararbeiten von 1000 eingereichten Versuchen 46 als "geschafft" gelten müssen... aber nach wie vor 18 von 24 Experten das Problem nicht in den Griff bekommen haben. Was sind denn das für Experten :-o ?

Die Antwort kann für mich nur darin liegen, daß schon die Zuordnung des "Grades an Expertise" zu den Würfelgrößen nicht sinnvoll ist. Expertise müsste sich in festen Boni äußern, so z.B. für effizientes Arbeiten, eingeübte Fehlervermeidung, gekonnten Umgang mit komplexen Hilfsmitteln, Ableitung derzeit gesuchter Lösungen aus bereits bekannten Lösungswegen usw. Darüber ließe sich sogar ein Stück weit wiedergeben, daß in manchen Bereichen echte Expertise schwieriger zu erreichen ist als in anderen. Wenn man sagt, daß man den Status eines "Experten" in einem nicht so sonderlich schwierigen Bereich erst erreicht, wenn man feste Boni in einer Gesamthöhe von (sagen wir) 20 hat, wären "Expertenaufgaben" eben solche, die eine Mindestschwierigkeit von 18 haben. Dann würden Experten daran selten scheitern (aber es wäre nicht völlig ausgeschlossen), während ungeübte oder wenig geübte Leute (mit Gesamtboni im Bereich von 0 bis 4 oder so) kaum eine Chance hätten, darin Erfolg zu haben. Aber immerhin, sie hätten noch eine. In einem Gebiet, in dem man erst als Experte durchgeht, wenn die festen Boni in ihrer Summe 50 überschreiten, wäre es im Wesentlichen ausgeschlossen, daß ein blutiger Anfänger zufällig mal einen Experten überflügelt. - Das wäre dann ein völlig anderer Ansatz, als Savage Worlds ihn verwendet, aber einer, in dem "Freak Rolls" nicht den Unterschied zwischen Anfängern und Experten glattbügeln, weil jeder Anfänger quasi alles können kann, wenn er nur "Glück hat".
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 16:25 von Merlin Emrys »

Pyromancer

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #170 am: 8.04.2009 | 16:31 »
Ansonsten läßt sich das Problem durchaus dahingehend umschreiben, daß von Studenten im Rahmen ihrer Seminararbeiten von 1000 eingereichten Versuchen 46 als "geschafft" gelten müssen... aber nach wie vor 18 von 24 Experten das Problem nicht in den Griff bekommen haben. Was sind denn das für Experten :-o ?

Es bleibt das Problem, aus 1000 Programmen die paar rauszusuchen, die korrekt arbeiten. Und das ist viel Arbeit!
Und vom Standpunkt der Qualitäts-Sicherung ist das eine Katastrophe, weil bei der Masse an falschen Programmen die Wahrscheinlichkeit viel zu groß ist, dass mindestens eines davon fälschlicherweise als "korrekt arbeitendes Programm" klassifiziert wird.


Offline sir_paul

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #171 am: 8.04.2009 | 16:35 »
Das wäre dann ein völlig anderer Ansatz, als Savage Worlds ihn verwendet

Nein! Das gibt es in SW, nur nicht so extrem wie es dir vorschwebt ;)

Spezialisten in SW haben Edges welche ihnen feste Boni auf ihre Würfe verschaft, das geht zwar nicht bis +18 aber schon in die Richtung welche du vorgibst...

In einem Setting in der Computer-Programmierung wichtig wäre, würde es bei mir auch Edges bezüglich Programmierung geben. Mit diesen Edges könnte sich ein Spezialist in seinem Fachgebiet dann z.B. Boni zwischen +2 (ein passender Edge) und +6 (mehrere passende Edges) zulegen.


Und zwar auf Basis welcher Begründung? Software-Programmierung kann man sich als Hobby durchaus nebenbei beibringen.

Was in meine Welt auch schon ein W4 bedeuten würde. W4-2 sind Leute ohne jegliches Wissen, sie haben nichts bezüglich der Fertigkeit gelernt.

Übrigens bin ich der Meinung das einige Hobby-Programmierer bedeutend mehr über Programmierung wissen als so manche Spezialiste ;)

Offline Zornhau

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #172 am: 8.04.2009 | 16:35 »
Und zwar auf Basis welcher Begründung? Software-Programmierung kann man sich als Hobby durchaus nebenbei beibringen.
Der hätte dann Wissen(Programmierung) auf W4 und nicht mehr W4-2 für KEINE AHNUNG.

Die Antwort kann für mich nur darin liegen, daß schon die Zuordnung des "Grades an Expertise" zu den Würfelgrößen nicht sinnvoll ist. Expertise müsste sich in ...
... Edges/Vorteilen/Talenten abbilden.

So etwas wie die Edges Professional/Expert/Master (Knowledge (Programming)) z.B. - Und nur wer solch ein Edge hat, oder jemand mit einem Professional Edge wie "Software-Entwickler" kann überhaupt VERSUCHEN bestimmte Probleme anzugehen.

Und das entspricht der üblichen SW-Vorgehensweise. - Jemand ohne das Sweep-Edge kann nämlich auch NICHT einen Rundumschlag führen.  Für viele Aktionen ist ein Edge die ZWINGENDE Voraussetzung.

Das obige Beispiel trifft daher nicht die Verfahrensweise von Savage Worlds.

Daheon

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #173 am: 8.04.2009 | 16:39 »
Merlin Emrys schrieb:
Zitat
Das Würfelsystem wertet also den Faktor "Zufall" so stark, daß kein Ergebnis nur über Fähigkeit zu erreichen ist.
Weshalb bei SW die charaktere ja auch durch Edges individualisiert werden, die den Zufall beeinflussen helfen.
Edit: Upps, ich schreibe einfach vieeel zu langsam  :D

@Falcon:
Auf die Gefahr hin zu nerven, weil ich dich immer noch nicht richtig verstanden habe: bei den Bradford University Roleplayers gibt es einen Mitspieler (Neil oder Finn, weiss ich nicht mehr so genau), der, wie in einigen Call of Cthulhu Actual Play recordings mitzuerleben ist, bei Waffenfertigkeiten von um die 90% in kritischen Situationen fast immer Würfe über seinem Fertigkeitswert hinlegt. Nun ist aber bisher keinem der Spieler die Idee gekommen, dass dies ein Designfehler von CofC/BRP sein könnte.

Ich habe also auch Schwierigkeiten, das Problem zu sehen. Ich gebe gerne zu, dass meine Mathematikkenntnisse nicht sehr hoch sind, aber ich meine zu wissen, dass auch noch so viele Abweichungen von der Wahrscheinlichkeit die Wahrscheinlichkeit nicht ändern. Und auch Finn (oder Neil :D) werden doch einen Charakter mit einem Fertigkeitswert von 90% als kompetenter einschätzen denn einen mit Fertigkeitswert 35%, auch wenn ersterer im Spiel häufiger von letzterem eins auf die Nuss kriegt.

Erhelle mich.
« Letzte Änderung: 8.04.2009 | 16:42 von Daheon »

Offline Merlin Emrys

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Re: Was ist das Schlimme an Freak Rolls?
« Antwort #174 am: 8.04.2009 | 17:00 »
... Edges/Vorteilen/Talenten abbilden.
D.h. es gibt keinen offiziellen Bezug zwischen den zu verwenden Würfelgröße und dem Grad an Expertise, sondern stattdessen nur einen über die Boni? Dann hatte ich das, was hier zu den entsprechenden Dingen geschrieben wurde, mißinterpretiert. (Ich kenne Savage Worlds nicht.)

Aber warum darf dann eigentlich jemand, der sich damit nicht auskennt, versuchen, eine handwerkliche Tätigkeit (wie das Öffnen verschlossener Gegenstände) auszuüben? (Es hat, soweit ich sehe, niemand angeführt, daß dies keine zulässige Situation gewesen sei.) Oder gilt für Spielercharaktere an dieser Stelle, daß der Zusatzwürfel Vorbedingungen (wie Edges / Vorteile / Talenten) ersetzt?