@ Master Li: Aber es ist immer schön zu lesen, daß andere ähnliche Ansichten vertreten :-) . Dafür lohnen sich dann auch inhaltliche Wiederholungen :-) .
@ Falcon:
Ich beziehe mich auf Deine Aussage: "Wie kann das sein, es gibt doch keine "guten" und "schlechten" Rollenspieler? Insgesamt finde ich es sehr seltsam, daß die meisten, die gegen die Existenz eines guten Spielers argumentieren, ständig anführen wieviele tolle Anfängerspieler sie doch kennen."
D.h. Du sagst, wenn ich Dich richtig verstehe: "'Naturwunder' werden von denen angeführt, die keine "Qualitätskriterien" in bezug auf Spieler anerkennen."
Boba Fett vertritt die Ansicht, daß nur der Spaß zählt. Aber wo in dem genannten Beitrag redet er "guten Rollenspielern" das Wort? Er schreibt: "Aus diesem Grund haben viele Anfänger auch unheimlich viel Spaß am Rollenspiel, obwohl es von aussen (mit erfahrenen Augen) betrachtet wahrscheinlich gar nicht von so hoher Qualität ist." D.h. die Qualität ist ausdrücklich eine des Spiels, nicht des Spielers, und das auch nur aus der Außenperspektive, in der sie ausdrücklich
nicht als "gute Rollenspieler" wahrgenommen würden.
Alle anderen gehören mE nicht zu der Fraktion, "die behauptet es gäbe keine guten Rollenspieler wohlgemerkt". Von killedcat beispielsweise kann man lesen: "1. Glaube ich nicht daran, dass es besseres Spiel oder bessere Spieler gibt." Aber den zitierst Du nicht.
Cathinius hat geschrieben: "Demnach würde ich behaupten, dass die "Güte" einer Rollenspielsitzung aus der Erfüllung der Erwartungshaltung entsteht. Ist zumindest bei mir so - wird meine Erwartungshaltung nicht erfüllt, ist die Sitzung doof. Da ist dann auch egal, ob meine Erwartung "Spaß" oder "Drama" oder "Dungeon" oder "Rätselraten" oder "Würfeln, bis der Arzt kommt" ist." Damit ordnet er Spaß als ein mögliches Kriterium unter anderen ein, was aber heißt: Er akzeptiert, daß es Kriterien und damit "gute Rollenspieler" geben kann.
Crimson King schließt sich Gaukelmeister an und schreibt: "Spaß ist elementar bei Freizeitbeschäftigungen, aber kein Maß für Qualität, es sei denn es ist die einzige Vorgabe.
Was gutes Rollenspiel ist, ist im Übrigen nicht eindeutig definiert, sondern hängt von den Vorgaben der Gruppe ab und damit direkt mit der kreativen Agenda und artverwandten Definitionsräumen zusammen..." D.h. er kennt ausdrücklich ein nach Kriterien zu bemessendes "gutes Rollenspiel", nur daß dies von der Gruppe abhängt, d.h. nicht
eindeutig definiert ist.
Etwas später wiederholt er noch einmal: "Wenn man darüber hinaus auch noch andere Ziele hat, bemisst sich Qualität eben auch anders." Respektive: "Da kommt dann auch der Verständnisbruch: Wen jemand "einfach nur" eine tolle Rollenspielsitzung als "gutes Rollenspiel" bezeichnet, weil er Spaß an der Sache hatte, erfüllt er damit nicht automatisch die Voraussetzungen von "Gutem Rollenspiel", vermutlich sogar eher gar nicht."
Thalamus äußert sich entsprechend: "Aber ich gebe Gaukelmeister Recht: Rollenspiel kann mehr sein als einfach nur bespaßung und dann kann auch ein völlig unspaßiger Abend sehr Qualitativ sein."
Und er schreibt etwas später ausdrücklich: " Es muss so etwas wie objektive Qualität auch beim Rollenspiel geben, und nur weil wir unfähig sind das zu definieren, können wir nicht einfach behaupten sowas gäbe es nicht...." und dann: "Also ich hatte schon sehr gute Rollenspielrunden, auch Qualitativ Hochwertig (IMHO)", d.h. er geht offenbar ausdrücklich davon aus, daß es so etwas gibt.
Blizzard schreibt: "Ich habe schon mit "blutigen" Anfängern gespielt, die besser gespielt haben als Leute, die teilweise 5 und mehr Jahre RPG-Erfahrung auf dem Buckel haben. Wie lange schon jemand RPG "betreibt", oder wie intensiv er sich mit der Materie "RPG" beschäftigt sagt mal nichts aber auch gar nichts über die Qualität des Rollenspielers (in) der betreffenden Person aus." D.h. er geht offenbar schon davon aus, daß es eine "Qualität" gibt. Auch wenn er zugibt, daß es mit der Verallgemeinerbarkeit massiv hapert: " Jeder redet vom guten Rollenspiel,geht dabei jedoch von seiner persönlichen Vorstellung aus, was denn gutes Rollenspiel ist oder wäre. Dabei entsteht das Problem, dass der Begriff "gutes Rollenspiel" verallgemeinert wird, aber letzten Endes (wie diese Diskussion ja zeigt) jeder was anderes drunter versteht." Eine klare Absage an den Begriff kann ich da nicht entdecken.
Ich sehe da keine in sich widersprüchlichen Haltungen. Diejenigen, die - wie killedcat - in der Tat sagen, daß es keinen Sinn ergibt, von "guten Spielern" zu reden, führen auch keine Erlebnisse mit solchen an. Diejenigen, die auf entsprechende Erlebnisse verweisen, mögen zwar u.U. nicht von allgemeingültigen und von allen akzeptierten Kriterien reden, stellen aber die prinzipielle Möglichkeit von Kriterien - und damit von "guten Rollenspielern" im Sinne ebendieser Kriterien - nicht in Abrede.
Nach Deiner Definition bedeutet das Überwinden eines Konfliktes oder einer Krise mit Deinem Charakter, dass Du Rollenspielsport betreibst.
Wo kommt denn das auf einmal her? :-o Könntest Du mir die "Definition", die Du mir da zuordnest, nochmal verraten?
Nein. Ich meine genau die Anderen.
In welchem Zusammenhang jetzt? Sorry... da komme ich nicht mit. Wo ist denn eine Einkaufstour als "Sieg" zu verzeichnen, den man errungen hat - es sei denn in einer sehr häßlichen Art, in der "ich konnte meine Wünsche auf Kosten der Gruppe durchsetzen" als "Sieg" verbucht würde? Bei Brettspielen ist "gewinnen wollen" eine Option des Spiels, spätestens sobald sinngemäß in der Anleitung steht: "Gewonnen hat..." Und wer jemand, der beim Brettspiel gewinnt, deswegen nicht mehr einladen mag, hat möglicherweise ein gesellschaftliches Problem.
Klar macht es einem zum "guten Rollenspieler".
Wenn man sich innerhalb des entsprechenden Dogmas bewegt. Aber nicht, wenn man eine
andere Ansicht davon hat, was es mit Rollenspiel und denen, die es betreiben, auf sich hat.