Heyho! Für das Spiel "I, Droid" interessiere ich mich im Moment für die Frage, wie man die Situation handhabt, dass ein Spieler mehrere Charaktere kontrolliert - dabei fällt mir auf, dass sich bei den beiden großen Spielstilen (einfach mal angenommen, es gäbe sie wirklich, diesen Umstand bitte notfalls woanders diskutieren) die Problematik deutlich unterscheidet.
Im herausforderungsorientierten Spielstil dürfte diese Technik sicherlich deutlich seltener sein als in storyorientierten Stilen - schließlich unterscheiden sich dort die Charaktere vornehmlich nach ihren Kompetenzen und die Regeln sind oft so ausgelegt, dass eine Durchschnittsgruppe von 4-6 Spielern in etwa alle Kompetenzen halbwegs abdeckt. Sobald nun jeder Spieler über mehr als einen Charakter verfügt, beginnt der Kampf um das Kompetenz-Spotlight (Man muss eine Tür knacken und hat drei Diebe in der Gruppe - wie einigt man sich, wer "darf" sich an der Tür beweisen? In einem ehrenvollen Kampf Mann gegen Orkhäuptling schlägt normalerweise die Stunde des Kämpfers der Gruppe - aber was macht man mit drei Kämpfern?).
Sobald allerdings Kompetenz-Balancing nicht mehr die große Rolle spielt und einige Charaktere auch durchaus schwächer sein dürfen als andere bzw. sich das Kompetenzgerangel durch ein wenig spezialisierendes Regelwerk ohnehin ausschließt, steht dem ganzen imho deutlich weniger im Weg. Das Spotlight-Balancing in erzählerischen Spielen orientiert sich ja ohnehin weniger am Charakter als am Spieler, hier kommen z.B. sicherlich wieder ressourcenbasierte Techniken zum tragen, um zu bestimmen, wessen Charakter auftrumpfen kann.