Autor Thema: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"  (Gelesen 4162 mal)

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ChristophDolge

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Heyho! Für das Spiel "I, Droid" interessiere ich mich im Moment für die Frage, wie man die Situation handhabt, dass ein Spieler mehrere Charaktere kontrolliert - dabei fällt mir auf, dass sich bei den beiden großen Spielstilen (einfach mal angenommen, es gäbe sie wirklich, diesen Umstand bitte notfalls woanders diskutieren) die Problematik deutlich unterscheidet.

Im herausforderungsorientierten Spielstil dürfte diese Technik sicherlich deutlich seltener sein als in storyorientierten Stilen - schließlich unterscheiden sich dort die Charaktere vornehmlich nach ihren Kompetenzen und die Regeln sind oft so ausgelegt, dass eine Durchschnittsgruppe von 4-6 Spielern in etwa alle Kompetenzen halbwegs abdeckt. Sobald nun jeder Spieler über mehr als einen Charakter verfügt, beginnt der Kampf um das Kompetenz-Spotlight (Man muss eine Tür knacken und hat drei Diebe in der Gruppe - wie einigt man sich, wer "darf" sich an der Tür beweisen? In einem ehrenvollen Kampf Mann gegen Orkhäuptling schlägt normalerweise die Stunde des Kämpfers der Gruppe - aber was macht man mit drei Kämpfern?).

Sobald allerdings Kompetenz-Balancing nicht mehr die große Rolle spielt und einige Charaktere auch durchaus schwächer sein dürfen als andere bzw. sich das Kompetenzgerangel durch ein wenig spezialisierendes Regelwerk ohnehin ausschließt, steht dem ganzen imho deutlich weniger im Weg. Das Spotlight-Balancing in erzählerischen Spielen orientiert sich ja ohnehin weniger am Charakter als am Spieler, hier kommen z.B. sicherlich wieder ressourcenbasierte Techniken zum tragen, um zu bestimmen, wessen Charakter auftrumpfen kann.

Online Maarzan

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #1 am: 11.07.2009 | 19:02 »
Wenn man im herausforderungsorientierten Spiel weniger Spieler hat, als man bräuchte, kann das Spielen mehrerer Figuren naheliegen.

Ansonsten kenne ich folgende Effekte.

Bei direkter Rede kann es öfter zu Probelmen der Identifiaktion durch die Mitspieler kommen - und nicht jeder kann gut verschiedene Stimmem nachmachen und erinnert sich ständig dran.

Es ist nicht unüblich, dass der Spieler dann irgendwann einen Char lieber gewinnt und der andere entsprechend abbaut.

In manchen Situationen und Systemen kann ein solches Missverhältnis auch zu Spielgleichgewichtsproblemen führen, von SOD-Problemen mal ganz abgesehen.

Längere Dialoge mit sich selbst führen ist auch ätzend, aber andererseits lassen sich so gute Stichwortgeber erzeugen und ein paar innere Vorgänge gezeilt anspielen. Andere Spieler können halt nicht so gut Gedankenlesen wie man selbst im Kopf von links nach rechts schieben kann.

Mehrere Charaktere erlauben es auch einmal Charaktere zu spielen, die aus moralischen oder Effektivitätsgründen nicht immer dabei sein können und dem Spieler solange was zu tun geben, wie sein anderer Char sinnvollerweise von der Bühne ist. 
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Offline Merlin Emrys

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #2 am: 11.07.2009 | 19:10 »
Ich denke, es gibt in jedem Fall mehrere Umsetzungsvarianten. Wesentlich wäre zunächst einmal festzustellen, ob die Charaktere "gleich(ge)wichtig" sein soll(t)en oder ob es einen "Hauptcharakter" gibt. Wenn die Charaktere ein "Gewicht" haben, wären die von Dir genannten Problemsituationen im herausforderungsbasierten Herangehen lösbar, indem jeweils der Charakter mit dem höchsten "Gewicht" den Zuschlag für den ersten Versuch erteilt. Solange man dann darauf achtet, daß nie zwei Charakter mit vergleichbaren Kernkompetenzen dasselbe "Gewicht" haben, sollte damit in jedem Moment klar sein, wer vor wem den Vortritt hat. Im handlungsorintierten Spiel könnte man solche "Gewichte" dynamisch zuordnen, was mehr Aufwand bedeutet, aber "plausiblere" Ergebnisse bringen dürfte.


Offline Settembrini

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #3 am: 11.07.2009 | 19:13 »
Irgendwie habt ihr heruasforderungsorientiertes Spiel misverstanden. Der Witz ist doch gerade, daß man Probleme löst, und dafür alles tut, um sie zu lösen. Eben auch NSCs anheuern.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Offline Merlin Emrys

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #4 am: 11.07.2009 | 19:22 »
@ Settembrini:
Besser beschränkt man sich darauf, entweder etwas zum Thema beizutragen, oder man läßt das Schreiben ganz.

Edit: Entschärfte Formulierung
« Letzte Änderung: 11.07.2009 | 22:51 von Merlin Emrys »

ChristophDolge

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #5 am: 11.07.2009 | 19:32 »
Zitat
Eben auch NSCs anheuern.

Eigentlich habe ich den Einwand von anderer Seite erwartet, aber ich geh trotzdem gern darauf ein, weil ich ihn wichtig finde. Wenn die Spielercharaktere deiner Gruppe NSCs anheuern, erhalten die Spieler dann vollen Zugriff auf diese? Was ist mit Moral, was mit Verrätern, Spionen etc. - wenn die SCs wirklich die volle Kontrolle über diese Mietlinge haben, kommt sowas natürlich nur als Spielerentscheidung vor (und fällt für eine herausforderungsorientiert spielende Gruppe vermutlich schon unter Taschenlampe fallen lassen), der SL hat dann praktisch keinen Einfluss mehr auf die Aktionen dieser NSCs.

So ist es vermutlich aber nicht, oder? Ich spreche hier ganz deutlich von Spielercharakteren mit allen Konsequenzen.

Eulenspiegel

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #6 am: 11.07.2009 | 19:46 »
Es sollte imho nicht mehr SCs geben, als es möglicher Kompetenzen gibt.
Nehmen wir mal an, es gibt die folgenden Kompetenzen:
Soziales, Wildnis, Nahkampf, Fernkampf, Heimlichkeit, Magie, Wissen.

Dann sind das 6 Kompetenzen. Angenommen, wir haben in einer Runde nur drei Spieler. Dann kann jeder Spieler zwei SCs erschaffen, die jeweils unterschiedliche Kompetenzen abdecken.

Alternativ kann man auch sagen: Man erstellt mehrere SCs, diese müssen aber alle die gleichen Kompetenzen abdecken.

Alternativ können die SCs auch an unterschiedlichen Orten sitzen:
Jeder Spieler hat zwei SCs: Ein SC sitzt im Generalstab und fällt dort Entscheidungen und der andere SC ist einfacher Soldat und muss die getroffenen Entscheidungen dann im Feld umsetzen.

Offline Merlin Emrys

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #7 am: 11.07.2009 | 19:50 »
Es sollte imho nicht mehr SCs geben, als es möglicher Kompetenzen gibt.
Das würde ich allenfalls als Krücke nehmen wollen, wenn es den Spielern an sozialen Kompetenzen mangelt... Warum sollten nicht Charaktere zusammenarbeiten, auch da, wo ihre "Kernkompetenzen" liegen? Solange geklärt ist, wie die Zusammenarbeit abläuft, spricht doch nichts dagegen, daß sich Charaktere unterstützen und gegebenenfalls auch mal parallel abarbeiten, was gerade angefallen ist...

Ein

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #8 am: 11.07.2009 | 19:59 »
Zitat
der SL hat dann praktisch keinen Einfluss mehr auf die Aktionen dieser NSCs.
Jo, und? Der SLs hat ja immer noch seine NSCs, da muss er sich nicht an den mit Ressourcen teuer bezahlten Hirelings der Spieler vergreifen. Für Verrat und vor allem Fahnenflucht gibt es Moralregeln.

Zitat
Es sollte imho nicht mehr SCs geben, als es möglicher Kompetenzen gibt.
Bei Traveller z.B. braucht man halt auch mehrere Ingenieure, Stewards, Deckschrubber bei einem großen Schiff. Es werden also mehrere Charaktere pro Kompetenzbereich benötigt.

Auch in den typischen kleinen (para)militärischen Einheiten hat man bis zu einem Dutzend Charaktere, die dieselbe Kompetenz (Kloppen) abdecken.
« Letzte Änderung: 11.07.2009 | 20:03 von Ein »

Ludovico

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #9 am: 11.07.2009 | 20:00 »
Irgendwie habt ihr heruasforderungsorientiertes Spiel misverstanden. Der Witz ist doch gerade, daß man Probleme löst, und dafür alles tut, um sie zu lösen. Eben auch NSCs anheuern.

Die ich aber den Spielern aufdrücken würde. Immerhin sind es ihre Leute, die sie angeheuert haben. Bei Necropolis ist das u.a. so geregelt, was ich sehr gut finde.

Eulenspiegel

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #10 am: 11.07.2009 | 20:04 »
Jo, und? Der SLs hat ja immer noch seine NSCs, da muss er sich nicht an den mit Ressourcen teuer bezahlten Hirelings der Spieler vergreifen.
Es sagt ja niemand, dass es schlecht ist. Dass kann ja durchaus ganz witzig sein.
Es wirft aber die Frage auf, ob solche Personen wirklich NSCs sind oder ob es nicht in Wirklichkeit SCs sind.

Zitat
Bei Traveller z.B. braucht man halt auch mehrere Ingenieure, Stewards, Deckschrubber bei einem großen Schiff. Es werden also mehrere Charaktere pro Kompetenzbereich benötigt.
Ich hätte jetzt aber keine Lust, einen Deckschrubber als SC zu spielen.
Als NSC ist so jemand sicherlich wichtig. Aber als SC hätte ich keinen Bock drauf.

Offline Edwin

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #11 am: 11.07.2009 | 20:18 »
In unsrer aktuelle DnD4 Runde hab ich nur 2 Spieler, jeder übernimmt zwei SC.

Läuft sehr gut, wenn man sich angewöhnt in der dritten Person von seinen Charaktern zu sprechen.

Zur Schwierigkeit zwei gleichzeitig darzustellen: wessen Stärken im Schauspielern liegen, wird auch das hinkriegen. Wenn man das nicht so kann, macht es auch keinen Unterschied.



Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Ludovico

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #12 am: 11.07.2009 | 20:23 »
@Eulenspiegel
Findest Du es denn fair, dass der SL die zusätzliche Arbeit zur Darstellung dieser NSC aufgebürdet wird? Ich kenne sowas nur von Haustieren ansonsten, die von Charakteren mitgeführt wurden. Ich empfinde es persönlich als störend, wenn ich leite und muss das Mistvieh auch noch darstellen, was dem SC gehört und somit in seinen Bereich gehört.

Bei einem Raumschiff sehe ich es ähnlich. Das Raumschiff gehört den Spielern, also gehört ihnen auch die Crew, also liegt die Verantwortung nicht nur für ihren Einsatz, sondern auch für die Darstellung bei den Spielern.

Alles in allem bin ich schon seit geraumer Zeit dazu übergegangen, NSCs Spielern zu überlassen, quasi als Beschäftigungstherapie. Solche NSCs, wie in diesen Beispielen behandelt, zu SCs zu machen, finde ich interessant und konsequent weitergedacht.

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #13 am: 11.07.2009 | 20:38 »
Ich verschiebe mal den Fokus:
Mehrere D&D-Editionen hatten Regeln für eine Reichsführung und in Ars Magica gibt es auf Grund der Bundstruktur den sogenannten Troupstyle, bei dem jeder Spieler sogar mindestens 3 Charaktere hat. Beide Rollenspiele können auf Grund der Regeln herausforderungsorientiert gespielt werden. Ich sehe da überhaupt keine Probleme.
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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #14 am: 11.07.2009 | 20:46 »
@Eulenspiegel
Darum schrieb ich ja Hirelings.

Pyromancer

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #15 am: 11.07.2009 | 21:30 »
Eigentlich habe ich den Einwand von anderer Seite erwartet, aber ich geh trotzdem gern darauf ein, weil ich ihn wichtig finde. Wenn die Spielercharaktere deiner Gruppe NSCs anheuern, erhalten die Spieler dann vollen Zugriff auf diese?
Ja.

Zitat
Was ist mit Moral,
Dafür gibt es Moral-Würfe

Zitat
was mit Verrätern, Spionen etc.
Der SL kann jederzeit sagen: Gib her, ist wieder meiner.

ChristophDolge

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #16 am: 11.07.2009 | 21:43 »
Zitat
Der SL kann jederzeit sagen: Gib her, ist wieder meiner.

Könnte sowas nicht als Willkür aufgefasst werden? Aber im Grunde sind das Spitzfindigkeiten.

Sagen wir mal, es geht vorerst um eine Technik, bei der die Spieler von Anfang an mehrere SCs besitzen und führen (sollen) und klammern Mietlinge lieber aus, das ist imho ein Sonderfall.

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #17 am: 11.07.2009 | 21:54 »
Brainstorming:
Ich habe im Droid-Regel-Thread jetzt noch nicht dahingehend nachgelesen, aber geht es darum das eine "KI" mehrere Droiden fernsteuert? Dann könnte man ja den Rigger aus SR klauen, mitsamt Feedbackschaden, Hauptfokus auf einer Einheit usw.

Wenn es um mehrere vollwertige Charaktere geht muss eigentlich nur der SL zusehen das sie sich mit den jeweiligen anderen Charas öfter mal an verschiedenen Orten aufhalten oder das einer der Charaktere eine Führungs-/Sprecherrolle einnimmt damit man Probleme klären kann ohne das jeder Spieler alle seine Charaktere zu Wort kommen lassen muss.
Ansonsten halt die Abenteuer etwas fordernder gestalten ... es durchaus Usus sein lassen das mehrere Charaktere draufgehen falls man merkt das Abenteuer ihren Reiz verlieren weil die Spieler zu sehr auf ihre "Extraleben" bauen.

Eine Teamworkbasierte Konfliktbewältigung wäre auch eine Lösung. Es geht nicht nur darum wie kompetent die Charaktere sind sondern auch wie viele vor Ort sind. Siehe zB Mouseguard wo ein "Konfliktleiter" bestimmt wird der von den anderen entsprechend Bonus bezieht.

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #18 am: 11.07.2009 | 21:54 »
Sagen wir mal, es geht vorerst um eine Technik, bei der die Spieler von Anfang an mehrere SCs besitzen und führen (sollen) und klammern Mietlinge lieber aus, das ist imho ein Sonderfall.
Das nennt sich Troupstyle und wurde in Ars Magica eigentlich zur Perfektion geführt. Da die Spieler dort einen Magierbund zur Verfügung haben und dafür sorgen müssen, diesen Bund am Leben zu erhalten, ist das Rollenspiel geradezu perfekt für den Herausforderungsspielstil.
Bei Ars Magica hat jeder Spieler einen Magier(quasi die Administration), einen Consortis(Nichtmagier zur speziellen Verwendung) und einen bis mehrere Grogs(Kampfmanschaft und Leibgarde der Magier). Bei dem System gibt es übrigens ein Mächtigkeitsgefälle (Magier sind mächtiger als Consortis und die sind mächtiger als die Grogs("Wegwerfcharaktere")).
« Letzte Änderung: 11.07.2009 | 21:56 von Christian Preuss »
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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #19 am: 22.07.2009 | 03:32 »
[...]wie man die Situation handhabt, dass ein Spieler mehrere Charaktere kontrolliert [...]
Je nachdem wieviel Spieler in der Runde sind, würde ich die Chars in mehrere Gruppen aufteilen. Genau so oder ähnlich, wie das Ars Magica schon gelöst hat.

Jede Gruppe befindet sich evtl an einem anderen Ort und ist für einen anderen Aspekt der Handlung zuständig.
So hatten wir bei einer "Matrix" Runde pro Spieler 2 Chars - einer, der in der Matrix eingeloggt war und einer, der außerhalb in der echten Welt war (entweder als Operator, als Pilot oder einfach als Bordschütze). Die Schiffscrew war zwar eher sekundär, aber zumindest die beiden Operators hatten mehr als genug zu tun.

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #20 am: 22.07.2009 | 07:56 »
Wobei man beim Troupe Style Play meistens nicht alle drei Chars auf einmal spielt, sondern maximal zwei (Magier oder Companion plus Grog). Das heißt, der Grogs steht eher rum, passt auf und wird dann halt in Kampfsituationen aktiviert, während der Rest die meisten Denk- und Redesituationen bewältigt.

Angemietete NSCs habe ich immer gerne auf Spieler verteilt - dann braucht sich wenigstens keiner bei mir zu beschweren, wenn alle wieder Pietro den Fischer vergessen haben.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #21 am: 22.07.2009 | 14:28 »
Vorweg: Ich kenne das System "I, Droid" nicht, auf welches sich der Ursprüngliche Post bezeiht. Allerdings kenne ich die Problematik mehrerer SC's pro Spieler sehr gut, aus unserer Vampire Runde. Dadurch, dass jeder seine Kinder, Kindeskinder, etc. selbst spielen darf, kommen einige Spieler inzwischen auf 4-5 SC in der Runde.

Wir halten es meist (soweit möglich) so, dass wir die verschiedenen SC's eines Spielers örtlich trennen. Ein gute Beispiel dafür ist der Post von Meisterdieb:
Zitat
Jede Gruppe befindet sich evtl an einem anderen Ort und ist für einen anderen Aspekt der Handlung zuständig.
So hatten wir bei einer "Matrix" Runde pro Spieler 2 Chars - einer, der in der Matrix eingeloggt war und einer, der außerhalb in der echten Welt war (entweder als Operator, als Pilot oder einfach als Bordschütze).
Das macht einfach am wenigsten Probleme

Wenn das mal nicht möglich ist, ergibt sich bei uns leider oft die Problematik, dass die SC's eines Spielers sich natürlich immer blendend verstehen und tatkräftig unterstützen, auch wenn das völlig unrealistisch ist. Niemand haut gern seinen eigenen Charakter in die Pfann, allerdings führt das oft zu wiklich schlechtem Rollenspiel. So lange die SC's nicht in die Verlegenheit kommen, Meinungsverschiedeneheiten auszutragen, ist dieser Punkt evlt. eher zu vernachlässigen. Aber es macht denke ich Sinn, sich zumindest mal zu überelgen, wie man mit der Einstellung "alle meine SC's sind natürlich die allerbesten Freunde" unmgehen könnte, wenn man ein solches Projekt plant.

ChristophDolge

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #22 am: 22.07.2009 | 14:36 »
Zitat
Wenn das mal nicht möglich ist, ergibt sich bei uns leider oft die Problematik, dass die SC's eines Spielers sich natürlich immer blendend verstehen und tatkräftig unterstützen, auch wenn das völlig unrealistisch ist.

Sowas kann man natürlich umgehen, indem man sich z.B. durch Ausspielen von Nachteilen (Konflikte mit Charakteren des gleichen Spielers) Punkte verdient oder andersweitig spielerinterne Synergieeffekte rein metaregularisch erschwert (z.B. indem man sagt, dass bei kooperativen Aktionen Charaktere des gleichen Spielers einen Malus erhalten, wenn es Charaktere verschiedener Spieler sind, dann trägt der Malus nicht).

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #23 am: 22.07.2009 | 14:52 »
Wir haben mal eine Zeit lang bei V:tM jeweils eine Rotte Vampire gespielt, die sich in der Stadt behaupten muss.
Das Rollenspielerlebnis war miserabel und die versch. Charaktere waren flach, wie die Bögen...

ich sage nur Assamit Visier, der in einem angemieteten Appartement sitzt und nur hext. Ja, ist klar!

Mehrere Chars pro Spieler geht gut, wenn diese wenig miteinander zu tun haben. So könnte es drei Gruppen geben, die abwechselnd in der gleichen Welt gespielt werden...WC ist halt auch ein schönes Beispiel für mehrere SCs je Teilnehmer.

sers,
Alex

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Re: Mehrere Charaktere pro Spieler - im Schatten des "Schismas"
« Antwort #24 am: 22.07.2009 | 15:51 »
In unserer Ars Magica-Runde haben die Companions und Magier desselben Spielers meist recht wenig miteinander zu tun... außer den beiden von CP, die sich gegenseitig nicht leiden können (Auslöser des Streits war DER BALKON).  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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