Reisegeschwindigkeit im Verhältnis von Gelände und Ausrüstung.
Klar, bitte nicht die Tabellen nutzen, sondern jeden Tag einen Wurf machen lassen und sehen, wie weit die Gruppe kommt. Wenn ein Pferd ein Hufeisen verliert oder ein Zöllner schlechte Laune hat, sind das Ereignisse, die Eure Reise bereichern können. Reisen überStrecken von 100 KM können schon mal 8 Stunden Realspielzeit einnehmen, besonders, wenn zwei SCs sich streiten, was für einen Tee es gibt und welche HARTWURST sie dem Händler denn abkaufen oder aufs Brot legen sollen.
Erschöpfung.
Ja bitte, auch mit entsprechenden Modifikatoren auf soziale Skills und Kämpfe, schließlich wollen wir es realistisch und wir können ja nichts vernünftig machen, wenn wir erschöpft sind. Dann kommen Dreck und Modder noch viel genialer und die Spieler wissen aufgrund der Modifikatoren, wie dreckig es ihnen geht (bitte Eimer zum Spucken während Seereisen bereithalten)
Lebenserhaltungskosten.
Auf jeden Fall, es mag noch ausnahmen mit festen Einnahmen geben, doch so ein normaler Abenteurer muss ein bisschen auf seine Kohle aufpassen. Müssen wir im realen Leben doch auch, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen. Sonst kann sich der arme Junge der auf ein magisches Schwert spart nur noch HARTWURST von Feinkost Albrecht leisten, nachdem er mal in der Kneipe einen Ausgegeben hat. Schon alleine die Chancen fürs Charakterspiel sind total genial. Bei Eltern und Freunden um Geld betteln, mit jedem Händler bis aufs letzte Feilschen und erste einmal den Markt genau erkunden, weil man die Händler ja eventuell gegeneinander ausspielen kann um ein paar Kupfer zu sparen. Da gerät ein normaler Einkauf schnell mal zum komplexen Abenteuer mit Intrigen und Kämpfen um die Ehre. Am Ende hat man dann 3 Kupfer gespart und einen tollen Abend gehabt.
Wartungsaufwand und -kosten.
Klar, nicht nur das Essen muss bezahlt werden, der ganze Kram den man anhat leidet, wenn man ständig mit dem Schwert oder etwas anderem bearbeitet wird. Dass muss mit in die Kosten nutzen Rechnung rein, bevor man sich auf den Weg macht. Das G&V Konto ist der beste Freund des freundlichen Abenteurers, vielleicht kann man ja am Ende des Jahres etwas vom zehnten und den Steuern zurückbekommen, wenn man genau Buch führt. Denn sonst kann man seiner Kirche und dem Lord ja nichts mehr einbringen, wenn man nicht in top Ausrüstung und ihre Pflege investiert. Außerdem erübrigt sich das Horten von magischen Schwertern und Rüstungen. Auf längeren Reisen gehen die eh zu Bruch und man muss etwas anderes benutzten.
Tragkraft und Gewicht von Ausrüstung.
Ja, wer mehr trägt ist halt nicht so schnell und kann schnell erschöpfen. Wenn es dann noch regnet und die Straße nicht vernünftig gepflegt ist, dann geht es mit dem Move so richtig in den Keller. Auch Kämpfe mit Monstern erhalten ganz neue Seiten, wenn die Spieler ihre schweren Rüstungen nicht gut tragen können. Ist mit in Artesia beinahe mal passiert und bereichert echt jede Kampagne unheimlich. Da fängt man an, auf das Kraftfutter seiner Pferde zu achten um sie absolut fit zu halten un die Ersatzpferde müssen von Knappen oder angestellten fit gehalten werden um Reiter und Ausrüstung sowie die gewaltigen Schätze tragen zu können.
Begrenzte Brenndauer von Fackeln.
Auf jeden Fall, auf niedrigen Stufen unverzichtbar um die Spieler zu einer vernünftigen Planung zu bringen oder den Zwergen endlich mal die Chance zu geben, alle zu retten. Naja, Dunkelelfen können es auch richten und dann weiß die Gruppe ein permanentes Licht echt zu schätzen, denn dass hat sich laut meiner G&V Rechnung schon nach 294 Stunden bezahlt gemacht und danach kann ich mir mehr HARTWURST für mein Reisebrot leisten und mich auch schneller bewegen, weil die Fackeln ja sonst immer fast ein eigenes Packpferd benötigt haben. In Höhlen oder Dungeons war es dann auch echt übel, weil man so langsam war, als Fackelträger. Doch die Dinger verhindern, das man von hinten gebackstabbt werden kann (der müsste ja am Rucksack und den ganzen Fackeln vorbei und das geht nun wahrlich nicht.)
Materialverschleiß von Ausrüstung.
Naja, also dass empfinde ich jetzt echt ein bischen als Regelfickerei und doppeltes Lottchen, schließlich berechnet jeder vernünftige SL so etwas mit in Wartungsaufwand und Kosten. Nötig wird so etwas erst, wenn man ganze Armeen versorgen muss und die nach der Schlacht neu aus und aufgerüstet werden müssen. Da ist es dann auch wichtig, wie schnell so eine Truppe wieder zu 100% Einsatzbereit ist und wie viel Feuerholz in der Nähe ist, damit die Schmieden loslegen können. Kohle und Rohstahl kommen auch nicht überall vor.
Verfügbarkeit und Wartungsmöglichkeit nach Seltenheit und Techlevel.
Klar, gute Sachen brachen Spezialisten und die findet man halt nicht überall. Ist im realen Leben auch so, das man für echt gute Arbeit mal etwas weiter reisen muss. Mein Bruder fährt für seine frisierte Ducati auch immer 300 KM zum besten Mechaniker. Wer auf einem Top Level arbeiten will, braucht top Mitarbeiter. Vielleicht kann man den Schmied ja in sein Lehen bringen oder einen seiner begabtesten Lehrlinge abwerben!
Fazit:
Chancen über Chancen zum Rollenspiel und man hat nicht einmal das Schwert geschwungen. Das kommt dem Deutschen Hang zur Wirtschaftssimmulation alla Hanse und Anno schießmichtot entgegen. Eine bunte Welt in der man mal so richtig realistisch spielen kann. Da empfehle ich als Regelwerk übrigens Die Dunkle Dimension, denn dort gibt es Regeln für fast alles und das unterstützt doch den gewünschten Spielstil auch. So wird es herrlich komplex und man kann sich sicher sein, dass es realistisch im Fantasy Role Playing Game abgeht.
Habe die Ehre
Jörg